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Editorial: Falcon oder doch nicht?

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THAT’S THE QUESTION

Die Spatzen pfeifen es bereits lĂ€ngere Zeit von den DĂ€chern: Auf der CeBIT will Atari neue Computermodelle prĂ€sentieren. Unter anderem ein neues Topmodell namens »Falcon«. 68040-CPU, 24- bzw. 32-Bit-Grafik-karte, also schneller, besser und teurer als das jetzige Flaggschiff TT. NatĂŒrlich mit einem multitaskingfĂ€higen Betriebssystem ausgestattet. Kurz vor der CeBIT nun die Hiobsbotschaft: Die Produktreife des Falcon wird nicht vor Ablauf von 12 bis 18 Monaten erwartet. Zwei der zahlreichen Customchips existieren nur auf dem Papier. Also auch auf der Atari-Messe könnte die EinfĂŒhrung des Falcon fraglich sein.

Aber was liegt denn alles nahezu fertig in der Schublade und wartet auf die Veröffentlichung?

Blicken wir ein wenig hinter die Kulissen. Vom ST-Book existieren nur Prototypen, die sich noch deutlich vom fertigen Produkt unterscheiden können. In einem fast fertigen Stadium befindet sich der »ST/PC«. Ein Computer mit zwei Herzen. Ein Zwitter mit zwei CPUs und zwei Betriebssystemen, der ĂŒber TOS und MS-DOS bzw. DR-DOS auf ein riesiges Softwarereservoir zurĂŒckgreifen kann. Oder der kleine TT? Basierend auf dem jetzigen TT, aber nicht mit 32 MHz, sondern 20 MHz getaktet und dadurch entsprechend preiswert. Das wĂŒrde zweifellos einen wichtigen Schub fĂŒr TT-optimierte Software bedeuten.

An Ideen mangelt es also bei Atari nicht. Was wir davon auf der CeBIT entdecken, lĂ€ĂŸt sich zur Zeit nur mutmaßen, aber vielleicht in der nĂ€chsten TOS mehr.

Herzlichst, Ihr Horst Brandl, Chefredakteur