← ST-Computer 09 / 1994

Pixelakrobaten - Rastergrafikprogramme im Vergleich

Software

Das Schreckgespenst der Rezession hat vielen Computerfirmen wenn nicht das ‘Aus' so doch erhebliche GewinneinbrĂŒche gebracht. Auch der ATARI-Markt ist hiervon nicht verschont geblieben. Neben manchen kleinen Firmen verschwanden auch namhafte ‘GrafikgrĂ¶ĂŸen’ mehr oder weniger klammheimlich vom ATARI-Markt. Doch so wie eine Fußballmannschaft nach Platzverweisen oftmals stĂ€rker spielt als in voller Besetzung, so war die LeistungsfĂ€higkeit der fĂŒr TOS-Rechner erhĂ€ltlichen Grafik-Software noch nie so beeindruckend wie heute.

Zu den 'Platzverweisen' zÀhlen beispielsweise Firmen wie tms, Trade iT, Shift oder bereits vor lÀngerer Zeit 3K Computerbild, deren Programmierer sich unter dem Namen DIGITAL ARTS neu formiert haben und gerade in letzter Zeit durch umfangreiche Upgrades bzw. interessante Neuerscheinungen auf sich aufmerksam gemacht haben.

WĂ€hrend die Calamus-Wiege DMC - zumindest zeitweise - zum ‘wahren (TOS-)Glauben' zurĂŒckgefunden hat, haben sich die ehemaligen Calamus Entwickler alias adequate Systems binnen kĂŒrzester Zeit im Markt etabliert. Die QualitĂ€t und KomplexitĂ€t der in den letzten Monaten fĂŒr den Calamus SL veröffentlichten Module (besonders im EBV-Bereich) spricht fĂŒr sich.

Deutlich erkennbar ist der ungebrochene Trend in Richtung High-End bzw. ProfessionalitĂ€t. Unterstrichen wird das zum Beispiel dadurch, daß gleich mehrere firmen ihre Software an die drucksensitiven Gratiktabletts der Fa. Wacom angepaßt haben. NatĂŒrlich lassen sich auch sĂ€mtliche anderen Programme dank der (auch optional erhĂ€ltlichen) Treiber von adequate Systems und Crazy Bits problemlos ĂŒber Grafiktabletts bedienen (selbst ‘ART FOR KIDS'...!). Jedoch verleiht natĂŒrlich erst die simulierte DrucksensitivitĂ€t eines Eingabestiftes ein echtes 'Freihand-Feeling’: PIXART, DA’S PICTURE und insbesondere PAINT zeigen diesbezĂŒglich auf, wo's in Zukunft langgeht.

Ebenfalls ist ein deutliches ‘ZusammenrĂŒcken’ mancher Software-Produzenten festzustellen; die Zeiten des ‘kalten Krieges' zwischen Software-HĂ€usern scheinen endgĂŒltig vorĂŒber zu sein. Vielmehr wird versucht, durch weitgehende FormatkompatibilitĂ€t einen programmĂŒbergreifenden Datenaustausch zu ermöglichen. So lassen sich z.B. bereits jetzt Stempel fĂŒr DA’S PICTURE aus Calamus heraus exportieren und, as’ FILTER ist in der Lage, freie 5x5-Filtermatrizen aus DA'S PICTURE einzulesen.

Erweiterbar dank Modultechnik: Papilion

Dieses Mal haben sich ĂŒbrigens auch Module fĂŒr Calmaus SL in den Test ‘eingeschlichen’; LINEART, der Vektorillustrator, welcher im zweiten Teil dieses Berichtes vorgestellt wird, sowie das EBV-Trio PAINT, FILTER und MERGE. Die Leistung dieser Module kommt der von ‘stand alone’-Lösungen so nahe (bzw. ĂŒbertrifft diese), daß es unfair wĂ€re, diese ‘Programme’ außen vor zu lassen. Außerdem dĂŒrfte die Zahl der Calamus SL-Anwender - spĂ€testens nach der letzten Preissenkung von DMC - mittlerweile dermaßen gewachsen sein, daß diese Module fĂŒr einen großen Anwenderkreis von besonderem Interesse sein dĂŒrften.

NatĂŒrlich erhebt diese Übersicht keinen Anspruch auf VollstĂ€ndigkeit. Sie versucht jedoch, den aktuellen Entwicklungen gerecht zu werden und besonderes Augenmerk auf interessante Neuerscheinungen bzw. Updates zu legen. Getestet wurde ĂŒbrigens auf einem ATARI TT030 (Grafikkarte MATRIX TC1208) unter der Multitasking-Umgebung MagiC!. Wenn es bei einem der Programme unter dieser Testkonfiguration zu Problemen kam, finden Sie hierzu Anmerkungen direkt in den jeweiligen Programmtests. Nun aber viel Spaß beim ersten Teil der LektĂŒre des ‘who is who’ im ATARI Grafikmarkt...!

PAPILLON - Neues vom Schmetterling

PAPILLON, das Farbzeichenprogramm von Application Systems Heidelberg, hat sich dank seiner ‘allumfassenden’ KompatibilitĂ€t zu einer Standardapplikation entwickelt: Weder verschiedenste Bildschirmauflösungen noch Grafikkarten können dem Flattermann dank seiner konsequenten GEM-KonformitĂ€t etwas ‘anhaben’. AusgeklĂŒgelte Dither-Algorithmen lassen sĂ€mtliche Bilder in bestmöglicher Bildschirmdarstellung ‘erstrahlen’, allerdings nur in bis zu 256 Farben. Da sich PAPILLON schon immer hervorragend mit den verschiedensten Bildformaten verstand, lag es nahe, diese FunktionalitĂ€t konsequent weiterzufĂŒhren, was im vorliegenden Update auf die Version 2.1 zu einem neuen MenĂŒeintrag namens ‘Konvertieren’ fĂŒhrte. Diese neue Funktion ‘degradiert’ PAPILLON zum Bildformat-Konverter und ermöglicht es auf einfache Weise, nicht nur einzelne Bilder, sondern auch ganze Bilderordner von einem Format in ein anderes zu konvertieren. Quell- und Zielformat sowie die Maximalzahl der Farben im Zielbild sind hierbei frei einstellbar.

VerfĂŒgte in der Vorversion noch jedes Bild ĂŒber eine eigene Werkzeugleiste, existiert nun nur noch eine globale Leiste fĂŒr sĂ€mtliche geladenen Bilder. Dies verringert zum einen den Platzbedarf, was sich vor allem auf kleinen Monitoren positiv bemerkbar macht; zum anderen erhöht diese ‘DiĂ€tmaßnahme' deutlich die Übersicht beim Arbeiten.

Doch PAPILLON hat auch neue Zeichenfunktionen zu bieten. Das Programm verfĂŒgt nun ĂŒber eine Stempelfunktion, mittels derer beliebige (Block-)Objekte zum Zeichnen verwendet werden können. Vor allem die Möglichkeit, weiße ObjektrĂ€nder beim Ausschneiden mittels des Lassos zu eliminieren, macht die Stempelfunktion fĂŒr viele Anwendungen sehr interessant. Etwas spektakulĂ€rer (jedoch ebenso gewöhnungsbedĂŒrftig) ist eine neue Funktion zur Erzeugung von horizontalen, vertikalen, diagonalen oder kreisförmigen (Farb-)VerlĂ€ufen. Um allerdings wirklich ‘glatte’ VerlĂ€ufe zu generieren, ist es in den meisten FĂ€llen leider erforderlich, die Farbpalette so zu modifizieren, daß zwischen Start und Endfarbe keine anderen störenden Farben liegen. Hierzu bietet PAPILLON im PalettenmenĂŒ zwar eine Funktion zur Generierung von PalettenverlĂ€ufen an. jedoch wĂ€re es angenehmer, wĂŒrde sich PAPILLON selbst die benötigten Verlaufsfarben aus der gesamten Farbpalette ‘zusammensuchen'. Auch die Farbauswahl fĂŒr die VerlĂ€ufe ist fĂŒr meinen Geschmack etwas ‘ungeschickt’ realisiert. LĂ€ĂŸt sich die Endfarbe noch kontrolliert aus der Farbpalette auswĂ€hlen, wird als Startfarbe automatisch die des Pixels unter dem Startpunkt genommen: ein GlĂŒcksspiel.

Meiner Meinung nach hĂ€tte jedoch z.B. eine Überarbeitung der Lupe, in der auch heute noch nicht mit Zeichenwerkzeugen gearbeitet werden kann, der Weiterentwicklung PAPILLONs besser getan als manch neue Funktion. Alles in allem ist das vorliegende zwar kein ‘großes’ Update, wird jedoch dem ‘Zehntel’ Versionsnummern-Sprung durchaus gerecht.

Bezugsquelle:
Application Systems Heidelberg Postfach 102646 69016 Heidelberg

PIXART - Der Pixel-KĂŒnstler

Das Berliner Software-Haus Crazy Bits ist mit PIXART mittlerweile bei Version 2.2 angelangt und beweist mit diesem Release, daß sich die Programmierer in den letzten Monaten nicht auf ihren (verdienten) Lorbeeren ausgeruht haben.

PIXART, das ĂŒbrigens auch in einer sehr preiswerten SW-Version erhĂ€ltlich ist, prĂ€sentiert sich als pixelorientiertes Zeichenprogramm, welches in sĂ€mtlichen Farbtiefen zu arbeiten vermag und daher sowohl zur Erstellung einfacher (schwarzweißer) Strichzeichnungen als auch zur Bearbeitung von TrueColor-Bildern ersetzbar ist. Dank hervorragender Dither-Algorithmen ist PIXART nun auch in der Lage, Bilder beliebiger Farbtiefe in jeder Auflösung einzulesen. Beim Speichern der Bilder wird automatisch die aktuelle Farbtiefe verwendet.

Ein kurzer Blick auf die Werkzeugleiste [(Freihand- )Linien, PolygonzĂŒge. Rechtecke, Kreise etc.)| zeigt auf, daß sich PIXART eher als reinrassiges Zeichenprogramm versteht, nicht jedoch als EBV-Software zur Fotobearbeitung einzusetzen ist. Die 'Bearbeitung' von TrueColor-Bildern beschrĂ€nkt sich daher in erster Linie auf globale Funktionen wie z.B. (neuerdings) Helligkeits- und KontrastĂ€nderungen oder Blockmanipulationen. Von diesen hat das Programm jedoch eine Menge zu bieten: Neben den normalen Cut-, Copy-, Paste- (Ausschneiden, Kopieren, EinfĂŒgen) und Skalierfunktionen seien hier noch Möglichkeiten zum Drehen, Verzerren und Projizieren auf 3D-Objekte und (teilweise frei einstellbare) Gitterstrukturen genannt! Selbstdefinierte Blockgitter lassen sich jetzt auch laden und speichern. WĂ€hrend die Werkzeuge ‘Calamus-like’ am linken Bildschirmrand oder ĂŒber ein Pop-Up-MenĂŒ abrufbar sind, wurden andere Funktionen wie z.B. die Wahl von StiftgrĂ¶ĂŸe und Zeichenfarbe als nichtmodale Dialoge in Fenstergelegt. Somit können sie stĂ€ndig auf der ArbeitsoberflĂ€che liegen bleiben und ermöglichen dadurch eine sehr zĂŒgige Arbeitsweise, zumal sie auch im Hintergrund bedienbar sind und nicht erst ‘getoppt' werden mĂŒssen.

Auch die Lupenfunktion verdient besondere ErwĂ€hnung: Der zu vergrĂ¶ĂŸernde bzw. (bei ĂŒbergroßen Bildern) zu verkleinernde Bildausschnitt wird nach Aufrufen der Lupenfunktion in einem eigenen GEM-Fenster dargestellt, in welchem sĂ€mtliche Zeichenfunktionen wie in der 1:1-Darstellung angewendet werden können! Hinzu kommt, daß das Arbeiten sowohl in der Lupe wie auch in der Normaldarstellung in erstaunlicher Geschwindigkeit ablĂ€uft. Bei Bedarf schaltet der Benutzer in den sog. ‘Fullscreen’ Modus, in dem das Bild die gesamte BildschirmflĂ€che einnimmt, wobei PIXART das Bild automatisch weiterscrollt, wenn beim Zeichnen der Bildschirmrand erreicht wird.

Absolutes Highlight von PIXART sind jedoch die Druckfunktionen. Nicht genug, daß sich Bilder mittels Gradationskurve und diverser Rasterverfahren an das AusgabegerĂ€t anpassen sowie bei Bedarf frei positionieren oder in 90-Grad-Schritten rotieren lassen - selbst ein Hochzoomen bis zur GrĂ¶ĂŸe DIN A0 ist möglich, wobei das Bild automatisch auf mehrere Seiten verteilt wird. Den Clou bietet schließlich die Preview-Funktion: bereits vor der Ausgabe auf den Drucker lĂ€ĂŸt sich das fertig gerasterte Bild auf dem Bildschirm begutachten. Mit ein bißchen Erfahrung lĂ€ĂŸt sich auf diese Art die QualitĂ€t eines Ausdrucks bereits im voraus beurteilen, wodurch zeitraubende und (bei Farbdruckern) teure Fehldrucke vermieden werden können. Wer trotz dieses mannigfaltigen Angebots an Ausgabeoptimierungen seinem Drucker noch immer nichts VernĂŒnftiges zu entlocken vermag, ist wirklich selber schuld! Daß PIXART auch ĂŒber GDOS-Treiber auszudrucken vermag, ist hier schon fast eine SelbstverstĂ€ndlichkeit.

Neues hat sich auch bei den Textfunktionen getan: PIXART ist nun endlich in der Lage, neben den unzeitgemĂ€ĂŸen Signum!-Fonts auch Speedo-Vektor-Fonts zur Beschriftung der Grafiken heranzuziehen. wodurch Texte in fast beliebiger GrĂ¶ĂŸe möglich sind.

WĂ€hrend das Einlesen von Bildern in den Formaten (X)IMG, GIF, IFF, PCX etc. keinerlei Probleme bereitete, zeigt sich PIXART in der Wahl der TIF-Formate ĂŒbertrieben wĂ€hlerisch. WĂ€hrend es komprimierte TIFs von vornherein verschmĂ€ht, bekam PIXART auch bei unkomprimierten TIFs vereinzelt ‘Schluckauf'. Insgesamt gesehen verhielt sich PIXART im Testverlauf jedoch sehr stabil und machte einen ausgereiften Eindruck.

Das Team von Crazy Bits ist bekannt fĂŒr seine Pionierarbeit in Sachen Grafiktabletts am ATARI, und die Crazy-Bits-eigene Tablett-Treiber-Software verrichtete wĂ€hrend des Tests ihren Dienst absolut zuverlĂ€ssig. Schade nur, daß ein Programm wie PIXART die FĂ€higkeiten eines drucksensitiven Grafiktabletts nicht völlig auszureizen vermag: einzig die Option zur drucksensitiven Variation der GrĂ¶ĂŸe von Stift und SprĂŒhdose ließ ein recht natĂŒrliches ArbeitsgefĂŒhl aufkommen. FĂŒr einfache Illustrationen sind diese Features bestimmt ausreichend, nicht jedoch fĂŒr feinfĂŒhlige Retuschearbeiten. Dieses BetĂ€tigungsfeld ist aber auch in erster Linie EBV-Programmen Vorbehalten, wĂ€hrend PIXART bevorzugt als flexibel ersetzbarer Illustrator anzusehen ist und genau diesen Anwendungsbereich nicht zuletzt dank seiner intuitiven Bedienbarkeit mit Bravour meistert.

Bezugsquelle:
Crazy Bits Pintschstraße 6 10249 Berlin

Der Schwarzweißklassiker: Megapaint

MEGAPAINT 6.0 - Mogelpackung

MegaPaint war eines der ersten professionell konzipierten Zeichenprogramme fĂŒr den ATARI. Wer vor etwa 4 Jahren ein hochwertiges Programm zum konstruktiven Zeichnen suchte, kam an Megapaint nicht vorbei. Nun liegt die als „Final Version“ benannte 6.0-Version des Klassikers unter den Zeichenprogrammen vor.

Ist bei manch anderen Zeichenprogrammen die Tendenz hin zu Mal- oder vielleicht sogar EBV-Funktionen unverkennbar, orientiert sich MegaPaint eher an dem Bereich technischer Zeichnungen. Die Aufteilung des Programms in einen Raster- und einen Vektorteil trĂ€gt dem ebenso Rechnung wie das Fehlen von beispielsweise Verlaufsfunktionen, wie sie fĂŒr den kĂŒnstlerisch-kreativen Bereich Standard sind. FĂŒr den technischen Bereich ist die Software sehr gut ausgestattet. Alles, was zum Konstruieren und halbautomatischen Bemaßen benötigt wird, ist reichlich vorhanden. Doch die Software-Entwicklung der letzten Jahre ist an Megapaint ein wenig vorbeigegangen. Da nutzt auch die Versionsbezeichnung „6.0“ nichts, da es sich bei genauerem Hinsehen schlicht als ‘Mogelpackung' erweist: hat sich doch im Vergleich zur mehr als 3 Jahre Ă€lteren Programm Version 3.0 kaum Wesentliches im Programm selbst verĂ€ndert. ZusĂ€tzliche Im- und Exporttreiber sowie die sonst fĂŒr Extrageld erhĂ€ltlichen Module (z.B. ein Großbildschirmmodul oder das Modul, das Megapaint FĂŒr die Nutzung auf TTs freischaltet...) liegen neben anderen Utilities der 6.0-Version bei.

Wer auf Farbe verzichten kann und ein technisch orientiertes Zeichenprogramm benötigt, ist mit Megapaint aber immer noch gut beraten, trotz der Ă€rgerlichen Produktpolitik. Auch fĂŒrs DTP mit Calamus wird UnterstĂŒtzung geboten, so z.B. die Einbindung von Calamus-ZeichensĂ€tzen ins Megapaint-Vektorformat, CVG-Im-und Export und der Import von Calamus-Dokumentenseiten im IMG Format (die mit dem TO DISK-Treiber des Calamus erzeugt werden können).

Bezugsquelle:
Eickmann Computer In der Römerstadt 249/253 60488 Frankfurt

EBV-Software

DA'S REPRO - Der ‘EBV-Saurier’

Die (fĂŒr den Anwender) insgesamt als positiv zu bewertende ‘RĂŒckfĂŒhrung' der Rechte an den ehemaligen 3K-Computerbild-Zugpferden DIDOT und RETOUCHE PROFESSIONAL an die eigentlichen Programmierer (heute bekannt als DIGITAL ARTS) hat bei letztgenanntem Produkt außer der NamensĂ€nderung sowie kleineren internen Anpassungen kaum etwas Neues bewirkt. Im Falle von DA’S REPRO FĂ€llt diese Tatsache allerdings kaum ins Gewicht, da diese Software bereits vor mehreren Jahren MaßstĂ€be in Sachen ProfessionalitĂ€t und EffektivitĂ€t gesetzt hat, die bis heute im ATARI-Markt ihresgleichen suchen. So war es (weltweit!) das erste EBV -Programm, welches zur Steuerung sĂ€mtlicher Werkzeuge wahlweise Vektorpfade benutzte, und auch der heutzutage immer hĂ€uFiger anzutreffende Kopierstift feierte in RETOUCHE Premiere. Nicht unerwĂ€hnt bleiben darf hierbei die Möglichkeit. Bilder auf dreidimensionale Bezier-Netze zu projizieren sowie beliebig geformte FarbverlĂ€ufe zwischen Vektorpfaden anzulegen.

Der Profi-Repro CD

Auch in punkto BenutzeroberflĂ€che ging das Programm ‘eigene Wege'. Die innovative Steuerung der Programmfunktionen ĂŒber Pop-Up-MenĂŒs sowie das Arbeiten in 2 Programmebenen ohne die gewohnten GEM-Fenster erfordern vom Benutzer ein gewisses Umdenken.

DA’S REPRO verarbeitet natĂŒrlich auch in der aktuellen Version sowohl True Color- als auch Grau- und Palettenbilder, wobei besonders das perfekte Zusammenspiel mit DA'S LAYOUT erwĂ€hnenswert ist. Die in DA’s Repro integrierten Funktionen zur interaktiven Bildschirmkorrektur und Druckfarbensimulation verschonen den professionellen Anwender vor bösen Überraschungen bei der Bildausgabe und sind in ihrer Art und QualitĂ€t noch immer einmalig in der EBV auf dem ATARI.

Trotz mancher Kritikpunkte, wie z.B. die unzeitgemĂ€ĂŸe, starre WerkzeuggrĂ¶ĂŸe, die BeschrĂ€nkung auf 1-Bit-Masken bzw. auf die gleichzeitige Bearbeitung von maximal 3 Farbbildern, ist DA'S REPRO auch heute noch ein heißer Tip, wenn es um professionelle Bildverarbeitung auf dem ATARI geht. Neben der Farbversion (CD) ist ĂŒbrigens auch eine preiswerte Graustufenversion (BW) erhĂ€ltlich.

Bezugsquelle:
Digital Arts GmbH Anrather Str. 300 47807 Krefeld

DA'S PICTURE - Neues vom DA-Nachwuchs

Mit neuem GEM-Outfit: DA'S Picture

Nach gut einem halben Jahr MarktprĂ€senz erschien Anfang Juli ein erstes umfassendes Update zu DA’S PICTURE, der zweiten Bild Verarbeitungs-Software aus dem Hause DIGITAL ARTS. Zur Erinnerung: DA’S PICTURE wurde (natĂŒrlich) nicht als Konkurrenzprodukt zur hauseigenen High-End-EBV DA’S REPRO auf den Markt gebracht, sondern sollte diese vielmehr in einigen Bereichen ergĂ€nzen, wie z.B. durch die Möglichkeit, mit 8-Bit-Masken zu arbeiten (und hierdurch 'butterweiche’ Montagen zu ermöglichen) und Bilder einzulesen, die mehr als 4000 Pixel KantenlĂ€nge aufweisen. NatĂŒrlich ist DA's Picture ‘nebenbei' eine vollwertige, moderne Bildverarbeitung und programmiertechnisch auf der Höhe der Zeit. Sowohl die Bedienungs-Panels als auch die (beliebig vielen) Bilder werden in GEM-Fenstern dargestellt, wodurch das - ĂŒbrigens vollkommen modular aufgebaute - Programm hervorragend zum Einsatz unter Multitasking-Umgebungen geeignet ist. Ein ausgefeilter Fenstermechanismus ermöglicht es, auch in unten liegenden Fenstern zu arbeiten. ohne diese vorher durch Anklicken zu toppen; natĂŒrlich lassen sich auf dieselbe Art im Hintergrund liegende Werkzeug-Panels bedienen! Die bis ins Detail beeinflußbaren Werkzeug-Parameter sowie die Vektorpfad-Steuerung der Werkzeuge inklusive eines - fĂŒr EBV-Softwares -vorbildlichen Vektoreditors machen DA'S PICTURE zu einem hochwertigen EBV-Werkzeug.

Einzig die Blockfunktionen kamen bisher sehr mager daher; doch damit ist seit dem letzten Update Schluß; ein neuer Moduleintrag namens ‘Montage’ öffnet ein eigenes Werkzeug-Panel mit vielfĂ€ltigen Möglichkeiten der Blockbearbeitung. Blöcke, die ĂŒbrigens als separates Bildfenster vorliegen mĂŒssen, lassen sich nun nicht nur (frei) skalieren, sondern auch beliebig verzerren oder manuell bzw. durch Zahleneingabe frei rotieren. Ein Blockrahmen lĂ€ĂŸt sich mittels Kopieren ĂŒber ein eigenes Clipboard auch in anderen Fenstern nutzen. Auch das EinfĂŒgen eines Blockes hat Besonderes zu bieten: Neben dem ‘normalen’ EinfĂŒgen, welches bei verzerrten und gedrehten Blöcken generell mit einem gewissen QualitĂ€tsverlust einhergeht, erlaubt es der Schalter ‘Unscharf', Blöcke mittels Antialiasing einfĂŒgen zu lassen. Hierbei wird der Block mit einer leichten UnschĂ€rfe versehen, wodurch ein ‘weiches’ EinfĂŒgen in das Zielbild ermöglicht wird. Eine weitere Steigerung dieses Effektes - die allerdings deutlich mehr Rechenzeit erfordert - ist ĂŒbrigens durch AnwĂ€hlen des Eintrages ‘EinfĂŒgen’ bei gedrĂŒckter Control-Taste zu erreichen. Eine Laden/Sichern-Funktion rundet diese gelungene Programmerweiterung ab.

Neben der Beseitigung kleinerer Fehler wird die Arbeit durch einige Modulerweiterungen erheblich erleichtert. So ermöglicht das Farbverlaufsmodul ‘Weiss’ das schnelle Löschen von Bildern bzw. von Blockbereichen, und das Gradationsmodul bietet nun auch die von DA’s Repro bekannte Funktion des ‘Gewichtens' von Bildern an. Ein neues Hauptmodul namens ‘Effekte’ ermöglicht momentan nur das horizontale und vertikale Spiegeln von Bildern und Blockbereichen. Doch sind fĂŒr dieses Modul bereits diverse Effektfilter - Ă€hnlich denen im Photoshop - in Vorbereitung; man darf gespannt sein! Andere Module wiederum, wie z.B. zum Regeln von Kontrast und Helligkeit, waren bisher nur ĂŒber eine Service-Mailbox zu erhalten und gehören nun mit zum Lieferumfang. Optional sind bei Digital Arts noch weitere Module erhĂ€ltlich, so z.B. zum Importieren von Photo-CD-Bildern und zur Ansteuerung des Farb-Digitizers Screen-Eye. Ein Modul zur Ansteuerung von drucksensitiven Grafiktabletts der Fa. Wacom erlaubt einen faszinierend realistischen Einsatz sĂ€mtlicher Zeichenwerkzeuge. Alles in allem ein rundum gelungenes Update, das hungrig nach mehr macht!

Bezugsquelle:
Digital Arts GmbH Anrather Str. 300 47807 Krefeld

Liebevolle OberflÀche und mÀchtige Werkzeuge: Chagall

CHAGALL C - Ungewisse Zukunft

Als sich vor ein paar Monaten die Fa. Trade iT stillschweigend vom ATARI-Markt verabschiedete, hinterließ sie außer der professionellen EBV-Software 'CHAGALL' jede Menge PlĂ€ne und Visionen fĂŒr eine Weiterentwicklung dieses Produktes. Nur gut, daß sowohl ‘CHAGALL Ltd.’ als auch ‘CHAGALL C’ mit der Version 2.11 in einem ausreichend stabilen Zustand sind, um eine Zwangspause zu â€˜ĂŒberstehen', bis ein neuer Vertriebspartner gefunden ist, welcher dann wohl auch die Weiterentwicklung von CHAGALL ĂŒbernehmen wird. Es wĂ€re wirklich ein Jammer, wenn ein Programm dieser QualitĂ€t sang-und klanglos vom Markt verschwinden wĂŒrde.

Selten war eine EBV-Software so intuitiv bedienbar wie CHAGALL, was nicht zuletzt durch die optisch sehr ansprechende BenutzeroberflĂ€che ermöglicht wurde. Als erste EBV-Software legte CHAGALL fast sĂ€mtliche Werkzeuge und Funktionen in eigene Fenster, welche stĂ€ndig auf dem Desktop erreichbar sind und dadurch ein sehr zĂŒgiges Arbeiten ermöglichen. CHAGALL verfĂŒgt ĂŒber alle fĂŒr den professionellen EBV-Einsatz notwendigen Werkzeuge (Stift, Airbrush, Finger Kreide...), die natĂŒrlich in weitem Rahmen konfigurierbar sind.

Eine Besonderheit von CHAGALL ist z.B. die 8-Bit-Maske. welche ein ‘weiches' Maskieren bzw. Freistellen von beliebigen Bildinhalten ermöglicht. Die Bearbeitung der Maske kann - unter Benutzung sĂ€mtlicher Werkzeuge - auf Wunsch m einem eigenen Fenster erfolgen. Neben umfangreichen Verlaufs- und Blockfunktionen verfĂŒgt CHAGALL ĂŒber die Option zum freien Rotieren von Bildern, welche dank ausgeklĂŒgelter Antialiasing Algorithmen hervorragende Ergebnisse liefert.

CHAGALL bietet weiterhin umfangreiche Möglichkeiten zur Bildoptimierung; sei es durch den Einsatz diverser Filter oder mittels des vorbildlichen LUT-Diagramms. Auch an eine qualitativ hochwertige Druckausgabe der bearbeiteten Bilder wurde gedacht; der Druckdialog von CHAGALL lĂ€ĂŸt kaum WĂŒnsche offen.

Als deutlicher Kritikpunkt verbleibt jedoch neben der fehlenden Textfunktion (immerhin existiert bereits ein Icon...!) die etwas halbherzige Umsetzung der Vektorpfade, die zudem recht umstĂ€ndlich zu editieren sind. Jedoch war diese Variante der Werkzeugsteuerung ohnehin nur als Übergangslösung gedacht, der ein ‘echter’ ausgewachsener Vektoreditor folgen sollte ...

Die im Funktionsumfang eingeschrĂ€nkte Ltd.-Version ist ĂŒbrigens beim HEIM Verlag erhĂ€ltlich (solange der Vorrat reicht). In letzter Minute erreichte uns die Nachricht, wer den neuen Vertrieb fĂŒr CHAGALL ĂŒbernommen hat:

Bezugsquelle:
Konfect Corp. Postfach 1113 D-63797 Kleinostheim

MERGE/FILTER/PAINT - Aller guten Dinge...

... sind drei. So auch beim EBV-Dreigestirn von adequate Systems, die dem Calamus mit ihren Modulen MERGE, FILTER und PAINT genau dort auf die SprĂŒnge helfen, wo der grĂ¶ĂŸte Nachholbedarf bestand, nĂ€mlich im Bereich der Bildverarbeitung. Waren bisher stĂ€ndige Programmwechsel unvermeidbar, sobald es um die anspruchsvolle Bearbeitung von Pixel-Bildern ging, versetzen diese drei Module den Anwender in die glĂŒckliche Lage, fast jede Retusche- bzw. Montagearbeit direkt im Calamus durchfĂŒhren zu können. NatĂŒrlich sind die Module auch einzeln erhĂ€ltlich und auch als ‘Singles' sinnvoll einzusetzen; ihre volle ‘Power’ entfalten sie jedoch erst beim gemeinsamen, wechselseitigen Einsatz.

Da ĂŒber MERGE bereits ausfĂŒhrlich in der DTP-Praxis berichtet wurde, sei im folgenden das Einsatzgebiet dieses Moduls nur grob umrissen. Die primĂ€re Anwendung von MERGE. dem ‘digitalen Bildmixer', liegt im kontrollierten Mischen bzw. Verschmelzen von Bildern. Hierbei wird durch eine beliebige Maske gesteuert, wieviel Bildinformationen des Quellbildes in ein Zielbild eingemischt werden. Wird z.B. als Maske ein Vektor- oder Pixel-Verlauf eingesetzt, lassen sich sehr leicht butterweiche Ein- oder Überblendungen von Bildern erreichen. Endresultat ist hierbei immer eine Rastergrafik, wobei die fĂŒr das Mischen notwendige Konvertierung beliebiger Rahmentypen in Pixel-Bilder von MERGE automatisch erledigt wird. Dank eines Preview-Fensters, welches außer dem ‘Zusatz’, der Maske und den ursprĂŒnglichen Zielbild auch das Endresultat in verkleinerter Form anzeigt, bleiben unerwĂŒnschte Resultate die Ausnahme. Doch MERGE lĂ€ĂŸt sich auch fĂŒr viele andere Zwecke einsetzen... So ist es z.B. leicht möglich, Strichzeichnungen gezielt ein- bzw. Farbbilder umzufĂ€rben. Selbst die aktuellen Farbseparationskurven eines Bildes lassen sich mit MERGE optisch ĂŒberprĂŒfen. Alles in allem liegt mit MERGE ein Modul vor, dessen denkbare Einsatzmöglichkeiten nur schwer bzw. kaum einzugrenzen sind.

Das FILTER-Modul hingegen macht es einem da schon leichter: es filtert. Punkt. Nicht mehr und nicht weniger. Das tut es jedoch in solch flexibler Art und Weise, daß es eine wahre Freude ist, die verschiedenen Filterparameter auszuprobieren. Neben Filtertypen zum SchĂ€rfen und Weichzeichnen existieren auch ein Relief- sowie ein frei definierbarer Filter mit einer 5x5-Matrix. So ‘ganz nebenbei' können mit dem Dither-Filter beliebige Rahmen frequenzmoduliert gerastert werden, was bei der Druck- bzw. Belichterausgabe zu einem deutlichen QualitĂ€tsanstieg fuhrt. Von hauchzarten bzw. kaum sichtbaren BildverĂ€nderungen bis hin zu starken bzw. zerstörerischen Verfremdungen ist mit FILTER alles möglich. WĂ€hrend das Format des Quellrahmens auch bei diesem Modul wieder belanglos ist, liegt auch hier als Endresultat ein Pixel-Bild vor - wie ĂŒbrigens bei allen drei Modulen in frei wĂ€hlbarer Auflösung. Auch bei FILTER sorgt ein Previewfenster fĂŒr die nötige ‘Übersicht’. Nicht nur die â€˜ĂŒblichen' EBV-Filterfunktionen wie z.B. Bilder schĂ€rfen sind mit diesem Modul nun direkt im Calamus einzusetzen. Z.B. ist es möglich, bei einem Textrahmen statt des gewohnten scharfkantigen Calamus-Schattens einen ‘echten’ Schatten mit weichen RĂ€ndern zu erzeugen, indem man zunĂ€chst eine Kopie des Textrahmens mit dem Filtermodul ‘weichzeichnet' und anschließend den ursprĂŒnglichen Textrahmen leicht versetzt ĂŒber dem ‘Schattenrahmen’ plaziert. Falls dieser Schatten dann noch mit einem farbigen Hintergrund oder sogar halbtransparent mit einem Bild verschmelzen soll, ist wiederum MERGE der richtige Ansprechpartner.

Ideale ErgĂ€nzung fĂŒr Calamus: Die Filter-Modul.

Das PAINT-Modul letztendlich ermöglicht umfangreiche Retuschearbeiten direkt in Calamus-Bildrahmen. Dank der vielfĂ€ltig einstellbaren Werkzeugparameter der ‘Grundwerkzeuge' Stift, Kopierstift, Wasser, Finger und Verrauscher lassen sich durch geschickte Parametereinstellung diverse andere Werkzeuge kreieren, wie z.B. ein Airbrush oder Kreide. SĂ€mtliche Werkzeuge und deren Einstellungen - die komfortabel in einer Liste verwaltet werden - können geladen und gespeichert werden, so daß man sich allmĂ€hlich einen umfangreichen Fundus an Werkzeugen zusammenstellen kann. Auch die drucksensitiven Eigenschaften von Grafiktabletts lassen sich in vorbildlicher Weise auf jedes einzelne Werkzeug angepassen. Da sich die ‘DTP-Praxis’ in dieser Ausgabe ausfĂŒhrlich mit diesem Modul befaßt, sei hier nur noch ein höchst interessantes Feature erwĂ€hnt: der Undo-Recorder. WĂ€hrend jede andere EBV-Software nur in der Lage ist, Bildmanipulationen komplett zurĂŒckzunehmen, bietet PAINT die Möglichkeit, sĂ€mtliche Zeichenaktionen wie bei einem Kassettenrecorder vor- bzw. zurĂŒckzuspulen. Je nach SpeicherausrĂŒstung sind hierdurch auch sehr umfangreiche Undo-Aktionen möglich. Bei all der Begeisterung, die mich beim Testen der Module â€˜ĂŒberkam', sollen zwei kleine Kritikpunkte nicht unerwĂ€hnt bleiben. PAINT verfĂŒgt in der aktuellen Version - anders als bei EBV-Software ansonsten ĂŒblich - ĂŒber keine Maskenfunktionen. Ebenfalls ist es noch nicht möglich, Werkzeuge an Vektorpfaden entlangzufĂŒhren. FĂŒr diese Anwendungen muß also noch in externe Programme ausgewichen werden. Ein Update, welches zum Jahreswechsel geplant ist, wird jedoch auch diese Mankos beheben. Die EBV-Module von adequate Systems eignen sich fĂŒr alle Calamus-Anwender, die hĂ€ufig mit Bildmaterial zu tun haben und es leid sind, fĂŒr jede ‘Kleinigkeit' in eine externe Bildverarbeitungs-Software zu wechseln. Ganz ‘nebenbei’ bieten sich den EBV-Modulen natĂŒrlich alle anderen Funktionen des Calamus-Systems zur ‘UnterstĂŒtzung’ an, so z.B. sĂ€mtliche Import- und Exporttreiber sowie eine ‘ganz passable' Möglichkeit zur Vektortexteinbindung ...

Bezugsquelle: adequate Systems Am Steinernen Kreuz 19 64297 Darmstadt

STUDIO PHOTO - Das Photo(CD)-Studio

Eine Analyse von Art und Umfang der Funktionen dieser Bildbearbeitungs-Software aus dem Hause Compo lĂ€ĂŸt erkennen, daß STUDIO PHOTO in erster Linie zur Verarbeitung von Bildern von Photo-CDs bzw. fĂŒr globale Bildmanipulationen geeignet ist, nicht jedoch zu anspruchsvollen Retuschearbeiten wie die anderen EBV-Kandidaten.

Hat man sich mit dem ebenso unverschĂ€mten wie unsinnigen Kopierschutz (der nach 2maligem Installieren des Programmes die Originaldiskette unbrauchbar macht...!!) abgefunden, fallen sofort zwei schwerwiegende VersĂ€umnisse auf, die den Anwendungsbereich dieser Software stark einschrĂ€nken: Zum Einen verfĂŒgt STUDIO PHOTO tatsĂ€chlich ĂŒber keine UNDO-Funktion(!!), wodurch es im praktischen Einsatz erforderlich ist, vor jeder Zeichen-bzw. Umrechnungsoperation eine Kopie des Bildes anzufertigen. Zum anderen verfĂŒgt STUDIO PHOTO ĂŒber keine Maskierungsfunktion, so daß nur Bildmontagen mit rechteckigen Bildelementen möglich sind.

Die Werkzeuge, die auf einem eigenen Panel zusammengefaßt sind, kommen ebenso klein wie langsam daher und erlauben nicht mehr, als das Ausbessern kleinerer Bildbereiche: das allerdings in allen Zoom-Modi. Es verbleibt als primĂ€res Einsatzgebiet das Einlesen von (Photo-CD-)Bildern (Graustufen oder TrueColor) und deren globale Bearbeitung. HierfĂŒr stehen dann die â€˜ĂŒblichen’ Funktionen zur VerfĂŒgung: Aufhellen, Abdunkeln und KontrastĂ€nderungen sind ebenso möglich wie die Optimierung von Bildinhalten mittels einer Histogramm- und Gradationsfunktion. Neben dem ĂŒblichen Weichzeichner steht auch eine Antialiasing-Funktion zur VerfĂŒgung, mit der sich z.B. die SĂ€gezahnkanten bei rotierten Bildern sehr effektiv glĂ€tten lassen. Neben dem freien Rotieren von Bildern stehen ebenfalls Funktionen zum Spiegeln und Beschneiden zur VerfĂŒgung, letztere sogar in mehreren, durchaus sinnvollen Varianten. Auch die Verlaufsfunktionen können sich sehen lassen: zur Auswahl stehen sowohl rechteckige als auch kreisförmige VerlĂ€ufe inklusive eines Randes, dessen Farbe und StĂ€rke frei definierbar ist.

Neben einer Funktion zum Projizieren eines Bildes auf eine Kugel existieren außer einem frei definierbaren Filter diverse Relieffilter. Fans von diesem Filtertyp dĂŒrften bei STUDIO PHOTO voll auf ihre Kosten kommen. Leider existiert keine Möglichkeit, laufende Berechnungen abzubrechen: auch eine Druckfunktion sucht man vergebens. Letztendlich bleibt zu hoffen, daß viele der hier nur kurz angerissenen MĂ€ngel in neuen, leistungsfĂ€higeren Versionen zumindest teilweise behoben werden.

Bezugsquelle:
Compo Software GmbH Vaalser Sfr. 540 52074 Aachen

Mit DSP-UnterstĂŒtzung: Studio Photo

Pixel-Zeichenprogramme

Programm Papilion Pixart MegaPaint 6.0
auflösungsunabhÀngig ja ja
unterstĂŒtzt Grafikkarten ja ]a nein
max. Farben 256 16 Mill monochrom
Farbmodelle RGB RGB, HLS, Y/C -
Import-Formate IMG, IFF, GIF, TIF, PCX, BMP, JPG, PAC IMG, TIF, ESM, IFF, PCX, TGA, NEO, PI* IMG, PCX, BLD, PI3, PAC, PIC, VEK, CVG,..
Export-Formate dito, auBer JPG IMG, TIF, ESM... IMG, BLD, CVG. ..
Druckfunktion ja ja ja
Projektionen nein ja nein
Vektorgrafik-Teil nein nein ja
VerlÀufe ja nein nein
Animations-Funktion nein nein nein
BenutzeroberflÀche + + +-
Preis 198,- 198,- 299,-
Vertrieb ASH Crazy Bits eickmann Computer

EBV-Programme

Programm DA’s Repro CD Chagall C DA’s Picture Merpe/Filter/Paint Studio Photo
auflösungsunabhÀngig ja ia ja ia ja
unterstĂŒtzt Grafikkarten ja ja ja ja ja
max. Farben 16 Mill. 16 Mill 16 Mill. 16 Mill. 16 Mill.
Farbmodelle RGB, CMY, HSB RGB, CMY RGB, CMY, HSV RGB, CMY, HSV RGB
Import-Formate TIF, TIC, TIP, PI* NEO.... ESM, TIF, GIFF, IMG, PAC, PIC, P*3. IFF u.a. TIF, TIC, TIH Calamus-Treiber TIF, GIF, TGA, PCX, JPG, PCD...
Export-Formate TIF, TIC, TIP, IMG. CRG, PS,... dito dito dito dito
Druckfunktion ja ja ja Calamus-Treiber nein
2D-Projektionen ja nein ja nein nein
3D-Projektionen ja nein nein nein nein
Vektorpfade ja, editierbar Lineale' ja, editierbar nein nein
autom. Vektorisierung nein nein nein nein nein
FarbverlÀufe ja ja ja nein ja
Masken ja. 2-Bit ja, 8-Bit ja, 8-Bit nein nein
BenutzeroberflÀche + ++ + + -
Preis 499,- BW-Version: 299,- 669.- 298,- 400.-/300.-/600- 199.-
Vertrieb Digital Arts Konfect Corp Digital Arts adequate Systems Compo