Was ist die schönste Datenbank wert, wenn der Ausdruck der Daten auf Papier zu wünschen übrig läßt? DIPSI - das Kürzel eines lateinischen Mottos: describere ingeniosus pernix simplex indicii - also: gedacht zum geeigneten, schnellen, einfachen Ausdruck - hat sich zur Aufgabe gestellt, Daten aus Datenbanken auf Briefumschläge, Etiketten, Formblätter, Listen und selbst definierte Felder zu drucken.
Die Installation von DIPSI (Version 1.10) übernimmt das mitgelieferte Installationsprogramm. Es fragt, ob DIPSI als Programm oder Accessory auf welchem Boot-Laufwerk mit oder ohne GDOS und mit welchem Druckertreiber installiert werden soll! Auf der Diskette befinden sich Druckertreiber und GDOS-Zeichensätze für 9- und 24-Nadel- und den Atari-804-Laserdrucker. Die automatische Installation handelt nach der in der Dialogbox angegebenen Auswahl und setzt die Prüfsumme für den Viruscheck, um eventuell später einen Virenbefall zu erkennen. Durch Umbenennung der Extension kann DIPSI.PRG auch nachträglich in ein ACC und umgekehrt gewandelt werden.
Wenn ‘GDOS installieren’ angegeben wurde, wird ein Auto-Ordner auf der Boot-Partition angelegt, in den das GDOS-Programm gelegt wird. Dazu schreibt DIPSI eine ASSIGN.SYS-Datei, in der der Pfad für den Druckertreiber und die Zeichensätze steht. Eine mühsame manuelle Einrichtung bleibt dem Anwender erspart. DIPSI arbeitet auch ohne den Ausgabetreiber GDOS. Briefumschläge, für die die Druckzeichen um 90 Grad gedreht werden müssen, können dann allerdings nicht mehr bedruckt werden. Für den reinen ASCII-Druck sind durch Anklicken des Drucker-Icons bei gedrückter Alternate-Taste die Anzahl der zu druckenden Zeichen und Zeilen pro Zoll sowie ein Seitenvorschub nach einer Druckseite oder am Ende des Druckvorgangs anzugeben.
DIPSI kommt ohne Menüleiste und Drop-Down-Menüs aus. In einer Dialogbox oder über Pop-Up-Menüs sind alle Funktionen mit der Maus bzw. der Tastatur an wählbar. Dabei wurde auf kurze Mauswege geachtet. Das Hauptbetätigungsfeld besteht aus vier mal sechs Kästchen, in die die Daten geladen und in denen sie beliebig positioniert werden können.
Nach dem ersten Programmstart sind einige Voreinstellungen nötig, die dann bei wiederholter Arbeit mit dem Programm gleich parat sind. Wenn mehrere Drucker gleichzeitig installiert wurden, kann im Icon ‘Druckerauswahl’ über ein Pop-Up-Menü der gewünschte Drucker ausgewählt werden. Ob mit Einzelblatt, Papierkassette oder Endlospapier gearbeitet wird, ist zu entscheiden. Das Icon ‘Blatt’ läßt die genaue Beschreibung des druckbaren Bereichs auf dem Papier zu. Die Zahlen werden im Millimetermaß eingetragen. Um diese Einstellungen zu sichern, ist das Icon ‘Sichern’ anzuklicken, und die Datei DIPSI.INF wird neu geschrieben. Unter ‘Format’ lassen sich Einstellungen für Briefumschläge, Aufkleber und Formulare angeben.
Drei verschiedene Dateiarten können in DIPSI geladen werden: Eine ADIMENS-Exportdatei, BS-HANDEL- und eine NULL-Datei. Die ADIMENS-Exportdatei darf maximal achtzehn Einträge pro Datensatz (vier mal sechs Kästchen!) mit höchstens 9999 Datensätzen, sofern der Arbeitsspeicher dies zuläßt, aufweisen. Bei mehr Einträgen pro Datensatz bietet ADIMENS die Möglichkeit, eine Auswahl der Daten zu treffen, bevor die Exportdatei angelegt wird.
Eine zu ladende BS-HANDEL-Datei kann per Pop-Up-Untermenü spezifiziert werden in: Es wird gefragt, ob alle Adreßdaten, Kunden-, Lieferanten- oder Personaldaten geladen werden sollen. DIPSI sucht dann selbständig eine Datei ‘Adressen.Dat’ auf dem Speichermedium. Der Zugriffspfad auf die BS-HANDEL-Datei kann mit ‘Sichern’ festgelegt werden.
Die NULL-Datei stellt im Speicher einen Datensatz bereit, den man mit Konstanten füllen kann. Aufkleber, die immer den gleichen Aufdruck haben, werden so hergestellt.
In den Kästchen werden die geladenen Datensatzweise plaziert. Um die Positionen der einzelnen Datenfelder zu bestimmen, klickt man ein besetztes Feld mit der Maus an, hält die linke Maustaste gedrückt und schiebt das Feld an die gewünschte Stelle. Beim Verschieben in ein bereits belegtes Feld führt die Aktion dazu, daß es zum Positionstausch zweier Felder kommt. Man kann auch ein leeres Feld per Doppelklick anspringen und Daten aus dem dann erscheinenden Pop-Up-Menü einsetzen. Zwischen den Datensätzen kann hin- und hergeblättert werden, oder man gibt die Datensatznummer zur Direktauswahl an.
Durch Doppelklick auf ein gemustertes Feld wird ein Pop-Up-Menü erzeugt, das die Auswahl zwischen einem Datenfeld und einer Konstante bietet. Bei Auswahl einer Konstante wird eine Box zum Einträgen eines Textes dargestellt, der über alle sechs Datenfelder hinweg erscheint. Konstanten können nachträglich geändert oder entfernt, Datenfelder gelöscht und wieder zurückgeholt werden.
Wird ein Datenfeld durch Doppelklick ausgewählt, erscheint ein Pop-Up-Menü, um das Datenfeld mit Schriftattributen für den Ausdruck zu schmücken, als Sortierfeld zu bestimmen oder um Trennzeichen zwischen den Datenfeldern zu setzen. Die Sortierung läuft wahlweise auf- oder abwärts und kann auch nach dem normalen Datum oder dem Geburtsdatum durchgeführt werden.
Zwischen der ersten und zweiten Spalte über den Verschiebfeldern sitzt der Tabulator, der durch Anwählen das Druckergebnis so beeinflußt, daß Spalten abgesetzt aufs Papier gebracht werden können, z.B. um die Postleitzahl in einem Adressenaufdruck nach links versetzt abzubilden.
Links neben den Verschiebfeldern liegen runde Knöpfe, sogenannte ‘Festzeilen-Marker’. Ein invertierter Knopf bringt eine datenlose Zeile als Leerzeile zum Ausdruck, sonst rücken die Zeilen unterhalb der Leerzeile beim Druck nach oben.
Unterhalb der Verschiebefelder befinden sich drei Icons, die das Aussehen von Gläsern haben. Das erste Glas bietet den ‘Einzeldruck’ des gerade in den Verschiebefeldern zu sehenden Datensatzes an, das zweite hingegen erlaubt den ‘Druck ab..’ dem angezeigten Datensatz. Das dritte Glas ruft bei Anklicken eine Dialogbox auf, in der die ‘Auswahl’ der zu druckenden Daten getroffen werden kann. Die angezeigten Daten können im Fenster der Dialogbox vor- und zurückgeblättert werden. Mit dem Auswahl-Icon wird bestimmt, welches Datenfeld aus der Datei in dem Fenster erscheinen soll, also alle Namen, alle Geburtstage usw. Nun lassen sich zur Selektion die gewünschten Daten durch Mausklick auswählen und erscheinen invertiert.
Die Ausgabe der Daten kann auf fünf verschiedene Arten geschehen: als Brief, Kleber, Formular, Liste oder in frei positionierte Felder, wozu fünf umgestülpte Gläser in der Dialogbox rechts oben dienen.
Soll ein Briefumschlag bedruckt werden, stehen vier Zeilen zur Verfügung, um den eigenen Absender frei einzutippen. Unter dem Absenderfeld erscheint der Zeichensatzname für den Absenderausdruck. Bei Anklicken erscheint eine Box, die alle zur Verfügung stehenden Zeichensätze zeigt. Geht man mit der Maus auf den Pfeil des Eintrags, zeigt ein Untermenü die verschiedenen Druckgrößen an. Die gewünschte Größe wird durch Mausklick gewählt. Für die Adresse wird der Zeichensatz gesondert, aber nach dem gleichen Verfahren ausgewählt. Briefumschläge können nur mit dem GDOS-Ausgabetreiber gedruckt werden. Auf dem Briefausdruck kann die Angabe der Versandart und -form mitgedruckt werden. Zwei unterschiedliche Pop-Up-Menüs bieten eine große Auswahl an Einträgen dazu an. Die Textattribute für diese Zusatztexte lassen sich individuell angeben. Die Druckpositionen der Daten auf dem Briefumschlag mißt man mit einem Lineal auf dem Umschlag aus und trägt die Ergebnisse in die Umschlagmaßfelder ein, die nach An wählen des Umschlag-Icons erscheinen. Sechs verschiedene Briefumschlagsarten mit entsprechenden Einstellungen, die bei erneutem Programmaufruf automatisch präsent sind, können jeweils unter einem Namen abgespeichert werden.
Sollen Daten in ein Formular, beispielsweise der Name in eine Urkunde, eingetragen werden, müssen zunächst der obere und untere Druckrand sowie die Ausmaße des horizontalen und vertikalen Druckfeldes in Millimeterangaben in eine Blattvorlage auf dem Bildschirm geschrieben werden.
Wird das kopfstehende Glas ‘Kleber’ angewählt, ändert sich die Darstellung der Dialogbox im rechten Teil. Ein Etiketten-Auswahlfeld wird dargestellt, neben dem ‘Alle’ und ‘Keiner’ steht. Wird der erste Button angeklickt, heißt das, alle Etiketten werden ausgedruckt. ‘Keiner’ invertiert alle Felder und gibt die Möglichkeit, einzelne bestimmte zum Ausdruck auszuwählen. Diese manuelle Auswahl ist nur mit GDOS - Ausgabetreiber funktionsfähig. In der Box ‘Form’ kann zwischen Etiketten mit und ohne Traktor gewählt werden, wobei jeweils ein Untermenü eine große Anzahl vordefinierte Ettikettengrößen in DIN-Norm zur Auswahl stellt.
Für die Etiketten können postalische Zusatzangaben wie bei Briefumschlägen gewählt werden. Ebenso sind bis zu sechs verschiedene Einstellungen unter einem Namen abzulegen.
Beim Listendruck erhält das Verschiebefeld in der ersten Zeile durchgehend ein Konstantenfeld für eine Titelzeile, die ausgedruckt wird, wenn der runde Knopf links daneben selektiert wurde. Alle Felder darunter sind spaltenorientiert. Spalte eins erhält dann in den verbleibenden fünf Feldern z.B. das Datum aus fünf verschiedenen Datensätzen, Spalte zwei den Namen usw. Eine Überschrift kann der Liste im Einstellungsfeld zugewiesen werden. Ein linker Rand von 2,5 cm, die Seitennummer, das aktuelle Datum und eine Datensatznumerierung können getrennt ein- und ausgeschaltet sein. Das Aussehen der Liste läßt sich verschieden angeben: Der Titel, jeder Datensatz oder jeder fünfte bzw. zehnte Datensatz kann unterstrichen gedruckt werden. Vertikale Striche oder eine Einrahmung der gesamten Liste sind möglich. Die Strichdicke ist für jedes Feld variabel.
Das letzte gestürzte Glas namens ‘Frei’ bietet einen Ausdruck der Felder an Positionen, die für jedes Feld in x- und y-Koordinate eingegeben werden. Der zu druckende Text kann im Hoch- oder Querformat zu Papier gebracht werden. Auch hier sind wieder bis zu sechs Einstellungen zu sichern.
DIPSI gibt die Daten mit und ohne GDOS-Ausgabetreiber über den Drucker aus. Im Accessory-Betrieb ist ein Transfer zu anderen Programmen möglich. Wird das Icon ‘Trans’ angeklickt, werden die Daten zwischengespeichert und nach Programmende in den Tastaturpuffer geschrieben. Wurde DIPSI als ACC aus einem Textverarbeitungsprogramm aufgerufen, bedeutet das, die Daten werden nun wie von Geisterhand geschrieben. Die gedrückte Alternate-Taste unterbricht diesen Vorgang.
Die Ausgabe kann des weiteren über die serielle und parallele Schnittstelle und den Midiport erfolgen. Bei gedrückter Alternate-Taste kann die Einstellung im ‘RS-232’-Icon getroffen werden. Die Baud-Rate ist in Vorgaben von 50 bis 19200 einstellbar.
DIPSI läuft auf dem ST mit mindestens 1 MB Speicher und auf dem TT in monochromer Auflösung. Auch mit einem Großbildschirm hat das Programm keine Probleme. Das sehr schöne Handbuch - kartonierte Blätter im gepflegten Ringbuch -führt auf 102 Seiten sauber und unkompliziert in die Bedienung des Programmes ein.
Für den Preis von 128,- DM erhält man ein Programm, das Daten aus ADIMENS und BS-HANDEL einliest und vielfältig gekonnt zu Papier bringt. Als wünschenswert empfinde ich, daß DIPSI in die Lage versetzt wird, Daten weiterer Datenbanken bzw. Programme einzulesen und auszudrucken.
Bezugsadresse:
ICP-Vertag Leserservice Innere-Cramer-Klett-Straße 16 8500 Nürnberg
Wer mit einer Vielzahl von gespeicherten Daten umgeht und diese hin und wieder auch in Formularen zu Papier bringen muß oder will, wird sich schon lange nach einem Programm gesehnt haben, das beides miteinander in geschickter Weise verbindet. Vor allen Dingen gewinnt ein solches Programm an Wert, wenn sich die gleichen Daten ohne große Anstrengung in ganz unterschiedliche Formulare stecken lassen , um sich die Arbeit so einfach wie möglich zu machen.
FORMULARplus (Version 3.01) erhebt den Anspruch einer Datenbank mit paßgenauem Positionsdruck und ist eine umfangreiche Weiterentwicklung früherer Programmversionen. 1 MB Arbeitsspeicher ist das Minimum, um mit FORMULARplus sinnvoll arbeiten zu können, mehr ist in jedem Falle ratsam. Die Programmsteuerung erfolgt über Drop-Down-Menüs oder über die Tastatur. Der Arbeitsbildschirm, der nach dem Programmstart zu sehen ist, teilt sich in Hinweis-, Namens- und Anzeigefenster. Das Hinweisfenster gibt Aktivitätsmeldungen während des Programmlaufs aus. Im Namensfenster erscheinen die Datensätze nach dem Identifikationsfeld im Formular aufgelistet. Das Anzeigefenster gibt die Feldbezeichnungen des Formulars mit den jeweils eingegebenen Daten eines Datensatzes an. Die beiden letztgenannten Fenster sind vertikal scrollfähig, wenn die Auflistung den Bildschirmbereich überschreitet.
Um es gleich vorwegzunehmen: Das Programm speichert Formular- (.BFR) und Datendatei (.DFR) getrennt ab. Der große Vorteil liegt u. a. darin, daß sich zu einer Datendatei mehrere Formulardateien gesellen können. Das erspart die erneute Eingabe derselben Daten für ein anderes Formular! Beim Erstspeichern ist darauf zu achten, daß jedes Formular und jede Datendatei eine Kennungszahl erhält. Beide Dateien können wiederum nur zusammen geladen werden, wenn sie die gleiche Kennung haben. Dasselbe gilt für die angelegten Felder, wo sie für zusammengehörige Formular- und Datendateien in der Anzahl übereinstimmend sein muß. Mit der Formulardatei werden mehr als zwanzig nötige Einstellungen abgespeichert.
Für Formular-, Daten-, Makro-, und Druckerdatei ist nach dem allerersten Programmstart der Pfad einzustellen. Eine sich beim Programmstart selbstladende Datei ist auf Wunsch einstellbar. Zu jeder Datendatei kann eine eigene Parameterdatei angelegt werden, die wichtige Einstellungen enthält und beim Laden einer Datei mitgeladen wird. FORMULARplus ist außerdem in der Lage, bis zu zehn Makrodateien automatisch mit einer Datei zu laden. Jede Makrodatei darf dabei bis zu 30 KB groß sein.
Ob Sie eine Banküberweisung ausfüllen oder ständig Rechnungen schreiben, ob Sie Ahnentafeln erstellen oder Zeugnisse zu schreiben haben, ob Sie Serienbriefe verfassen oder Etiketten brauchen - kein Problem. Wenn einmal die Hürde der Formularerstellung genommen ist, bleibt nur noch die Ein- und Ausgabe der Daten. Änderungen am Formular können selbstverständlich jederzeit in vielfältiger Hinsicht vorgenommen werden.
Ein Formular erstellen heißt, die benötigten Datenfelder mit maximaler Eingabelänge zu benennen und horizontal und vertikal in Millimeterangaben mit einer Nachkommastelle zu positionieren. Dazu ist es nötig, ein Lineal zur Hand zu nehmen und den zu jedem druckfähigen Datenfeld gehörigen x- und y-Anfangspunkt auszumessen. Der Übersichtlichkeit wegen ist es sinnvoll, über die druckbaren Datenfelder hinaus Benennungsfelder einzugeben, die auch der Zählung und Sortierung des Datensatzes dienen helfen.
Eine Stärke von FORMULARplus: Jedem Datenfeld lassen sich Attribute zuordnen, die Einfluß bei der Anzeige oder beim Ausdrucken auf das entsprechende Feld nehmen. Die Formularfelder, die später ausgedruckt werden sollen, müssen das Druckattribut erhalten. Da jedes Formular maximal neun Seiten haben darf, kann hier gleich die Seite des Drucks mit eingegeben werden. Verschiedene Schriftarten, die sich mischen lassen, sowie zentrierter, rechtsbündiger und Blocksatz-Ausdruck geben dem Formular seinen Stil. Ein Datenfeld ist als Identifikationsfeld zum Erkennen des Datensatzes zu vergeben. Zwei Sortierfeldsymbole können vergeben werden.
Wer ein Adreßformular anlegt und darin Vorname und Name bzw. Postleitzahl und Wohnort in getrennten Feldern eingibt, aber nachher hintereinander ausdrucken will, kann das mit dem Attribut ‘Felder vereinigen’ erreichen; die Eingabe eines Leerzeichens hinter Vorname bzw. Postleitzahl aber ist nicht zu vergessen. Ein Attribut zur Auffüllung der maximalen Eingabelänge von Feldern, beispielsweise in einer Tabellenliste für Beträge, steht zur Verfügung. Aufgefüllt wird wunschgemäß von links oder von links und rechts gleichzeitig.
Eine sehr schöne Möglichkeit besteht darin, das aktuelle Datum in siebzehn(!) verschiedenen Formaten festzulegen. Beispiele: Bei amtlichen Vordrucken kommt es vor, daß die Jahreszahl schon eingedruckt ist. Dann genügen Tag und Monat als freie Eingaben. FORMULARplus ist auch in der Lage, zu dem aktuellen Datum eine vorher einzugebende Anzahl von Tagen hinzuzurechnen, was für eine ‘Zahlbar bis’-Rechnung praktisch ist. Das aktuelle Datum zum Zeitpunkt des Ausdrucks wird auf Wunsch automatisch eingesetzt.
Weitere Feldattribute wandeln Eingaben in Großbuchstaben oder Zahlen in Wörter, führen zur Übernahme von Daten aus anderen Feldern des gleichen Datensatzes oder übernehmen Vorgabedaten, beides, ohne zusätzlichen Speicherplatz zu beanspruchen. Gesperrte Felder übernehmen nur Vorgabedaten und werden bei der Dateneingabe übersprungen. Um nur bestimmte Daten eines Formulars als ASCII-Text ausfiltemd zu speichern, können diese markiert werden. Bedingungsfelder lassen die Ausgabe der Vorgabedaten zunächst einmal offen. Als Zahlenfeld definierte Felder ermöglichen nur die Eingabe von Zahlen mit und ohne Nackkommastellenvorgabe.
Ein kleiner Texteditor wird mit dem Attribut ‘Blockzeile’ für mehrere aufeinanderfolgende Eingabefelder installiert. Die als Block definierten Felder betrachtet FORMULARplus als zusammengehörig. Ein Absatzende ist markierbar, manuelle Worttrennung möglich, Zeilen lassen sich hochholen und anhängen. Zeilen, die länger als die maximale Eingabelänge sind, werden optisch hervorgehoben. Am Ende der Eingabe des Fließtextes geht man in die erste Zeile und löst mit ‘Shift-Retum’ einen automatischen Zeilenumbruch aus.
Auch Bilder verwaltet FORMULARplus. Automatisch werden folgende Bildformate erkannt: Screenformat (32KB für ST, 153600 Bytes für TT), Degas (32034 Bytes), STAD und GEM-Image-Bilder. Ein als Grafikfeld apostrophiertes Feld speichert Laufwerk, Pfad und Größe der Bilddatei, ohne das Bild selbst zu übernehmen, was Speicherplatz spart. Zwar kann ein Bild in FORMULARplus angezeigt, aber nicht ausgedruckt werden.
Die Möglichkeit, ‘Vorgabedaten’ in Formulare einzutragen, erspart stupides Neutippen der ewig gleichen Daten in neuen Datensätzen. Daten, die also für alle Datensätze Gültigkeit besitzen sollen, werden hier benannt. Felder, die das Attribut ‘P’ besitzen, holen sich ihre Daten (z.B. einen Briefkopf) erst beim Ausdruck aus den Vorgabedaten und sparen so unnötigen Speicherplatz. Gibt man für das Datum das entsprechende Symbol ein, wird dieses beim Dateneingeben in das Tagesdatum gewandelt. Genauso kann für die Eingabe der Tageszeit, mit und ohne Zusatztext ‘ Uhi'’, verfahren werden. Das Symbol für die Datensatznumerierung erzeugt die fortlaufende Datensatznumer. Trotz Vorgaben kann ein Datensatz auch individuell geändert werden. Im Nachhinein sind für alle Datensätze in differenzierter Weise Vorgaben einsetzbar.
Datenfelder zum Rechnen mit den vier Rechenarten zu veranlassen, ist ohne weiteres durchführbar. Zur Definition der Felder als Rechenfelder erscheinen alle Felder auf der linken Bildschirmseite und rechts die Rechnerfunktionen. In der Mitte werden die Rechenformeln eingegeben. Konstante Zahlen für bestimmte Felder können direkt eingetragen werden. Jede Rechenformel kann auch Ergebnisse, die von einer anderen Formel errechnet wurden, übernehmen. Das Programm rechnet mit bis zu sieben Nachkommastellen und Zahlen mit höchstens dreizehn Stellen. Die Funktion ‘Rechenformeln-Spezial’ gestattet sogar nachträgliche Rechenoperationen. Nachdem die Reihenfolge der Eingabefelder in der Formulardatei festgelegt ist, kann zum Komfort der späteren Dateneingabe jederzeit die Eingabereihenfolge geändert werden. Gesperrte oder vorgabedatenbelegte Felder schiebt man an den Schluß des Formulars, um bei der Dateneingabe durch so wenig Scroll-Arbeit wie nötig Zeit zu gewinnen. Mit der Änderung der Formularfeldreihenfolge werden auch die sich im Speicher befindlichen dazugehörigen Daten automatisch umgeschaufelt.
Nachdem ein Formular erstellt ist, läßt sich unter dem Menüpunkt ‘Übersicht’ ein optischer Blick auf die als Linie dargestellten Druckpositionen und Drucklängen der Felder im linken Teil des Fensters werfen. Ein gestrichelter Rahmen gibt die Papiergröße an. Rechts daneben stehen tabellarisch alle wichtigen Informationen des erstellten Formulars. Soll ein Feld oder ein ganzer Seitenausschnitt verschoben werden, geht das mit einer Umrahmungslinie, die durch die festgehaltene linke Maustaste erzeugt wird. Die neuen Feldpositionen werden daraufhin vom Programm errechnet. Eine Verschiebungsgenauigkeit von 0,1 Millimeter ist erreichbar.
Im Tabellenmenü, in das man vom Arbeitsbildschirm aus mit ‘Control’- Mausklick auf eine Zeile im Anzeigefenster gelangt, werden die Datenfelder nebeneinander angezeigt. Ganz links steht hier immer das Idenfikationsfeld. Daneben folgen die Felder ab dem auf dem Arbeitsbildschirm angeklickten. So verschafft man sich einen raschen Überblick und kann die Tabelle auch noch ausdrucken. Die Feldbreiten in dieser Tabellenanzeige sind variabel.
Das Eingeben der Daten geschieht in einem Fenster, das links die Feldbezeichnungen und daneben die Leerstellen anzeigt, die aufgefüllt werden können. Vor dem jeweiligen Eingabefeld stehen Attributszeichen, die Feldbesonderheiten an-zeigen. Nach Abschluß der Eingabe kehrt das Programm über ‘Control-Return’ zum Arbeitsbildschirm zurück. Datensätze können geändert, vervielfacht (wichtig für Serienbriefe) gelöscht, sortiert, und verglichen werden. Eine umfangreiche Suchen-Ersetzen-Funktion steht zur Verfügung.
Beim Speichern der Datensätze kann ein Paßwort eingegeben werden, das beim Laden zum Schutze der Daten vor falschen Benutzern dann abgefragt wird. Zusätzlich werden die Daten verschlüsselt abgespeichert.
Eine Druckersteuerung für verschiedene Schriftarten, Sonderzeichen und Tastaturbelegung ist im Programm integriert und kann über Dialogboxen angepaßt und verändert werden. FORMULARplus liefert zahlreiche Druckeranpassungen für Nadler und Laser mit.
In der Druckeranpassung kann ein Korrekturfaktor für den Blatteinzug angegeben werden, der bei dickeren Blättern nötig wird. Ein oberer Papierrand, der unbedruckt bleibt, kann beliebig angegeben werden.
Im Menü ‘Druck’ unter ‘Druckbild’ erscheint eine maßstabsgetreue Vorschau auf den zu erwartenden Ausdruck. Die Vergrößerung des Vorschau-Ausdrucks auf dem Monitor ist stufenlos einstellbar. Die eingestellte Papiergröße erscheint als Rahmen und der obere Druckerrand als Linie. In drei verschiedenen Modi kann diese Vorschau erscheinen: Entweder werden durch Linien die druckfähigen Datenfelder in ihrer maximalen Eingabelänge gezeigt, oder es werden nur die auszudruckenden Texte des aktuellen Datensatzes unter Beachtung der Druckattribute, oder beides angezeigt. Von hier aus sind ein oberer und linker Zusatzrand definierbar, die bei Formularen Sinn machen, die hie und da in ihrem Vordruck voneinander abweichen. Ob der Ausdruck im Draft-Modus oder in Briefqualität gewünscht wird, stellt man hier ein.
Spezielle Druckaufträge bietet ‘Druck -Spezial’ an: Steuerzeichen senden, Kopf-und Fußzeilen ausdrucken, nur bestimmte Seiten mehrfach oder mehrere Datensätze satzweise oder seitenweise drucken, Spaltensatz in beliebiger Spaltenzahl und Spaltenbreite werden zur Leichtigkeit.
Einige Programme begleiten FORMULARplus: PRINT-FORMULAR zum Ausdruck der mitgelieferten Formularbeschreibungen, die aus FORMULARplus heraus als Info-Texte abrufbar sind. Mit PROTECT-FORMULAR kann eine Datenoder Formulardatei einen Bearbeitungsschutz gegen versehentliches Ändern oder Löschen erhalten und die Dateikennungszahl verändert werden. MODUL-FORMULAR erlaubt, aus bestehenden Formular- oder Makrodateien Teile herauszuschneiden und zu neuen Beschreibungen zusammenzusetzen. DDL->DFR überträgt Daten vom Programm DATADISK desselben Autors nach FORMULARplus. KONVERT 2->3 konvertiert Dateien der Vorgängerversionen 2.00-2.55 ins neue Format. Mit Hilfe von MEM_ACC ist der Speicherplatz für Accessories in FORMULARplus zu reservieren. MAKE_MFR erzeugt aus Makrodateien ASCII-Dateien, die in Textprogrammen bearbeitet werden können und umgekehrt.
Das 226 Seiten starke Handbuch bietet zu allen FORMULARplus-Funktionen klare und ausführliche Informationen. Ein Index-Verzeichnis erleichtert die Suche nach einer bestimmten Problemlösung im Buch. Die Druckersteuerzeichen sind eingehend beschrieben. Zusätzlich wird eine hilfreiche Breitentabelle geliefert, die einem bestimmten Schriftattribut Zeichenzahl und Druckbreite zuordnet. Alle auf der Zusatzdiskette mitgelieferten Beispieldateien werden erläutert und durch einen Probeausdruck ergänzt. Die Mausfunktionen, Tastaturbelegung und Attribute sind in einer Hardcover-Karte zum schnellen Finden zusammengefaßt.
FORMULARplus läuft auf ST- und TT-Computern in allen TOS-Versionen und auf Großbildschirmen. Für den Preis von 169,- DM erhält man ein ausgeklügeltes Programm, das voll zufriedenstellt und kaum Wünsche offen läßt. Die Funktionsvielfalt ist so gewaltig, daß es einige Zeit dauert, bis man alle Möglichkeiten überblickt. Wer aber ständig mit Daten und Formularen beschäftigt ist, nimmt die zahlreichen Arbeitserleichterungen gerne in Anspruch. FORMULARplus wird seinem hohen Anspruch gerecht und hat zudem ein günstiges Preis-Leistungsverhältnis.
Bezugsadresse:
Alfred Saß Neuer Weg 2 W-2243 Albersdorf
Formulare erleichtern den bürokratischen Schriftverkehr. Täglich begegnen uns im öffentlichen Leben vorgedruckte Blätter, die nur an entsprechender Stelle ausgefüllt sein wollen. Warum sollte jemand, der einen Computer zu Hause stehen hat, nicht versuchen, sich die Bearbeitung solcher Formulare, angefangen bei einer Banküberweisung oder einem Scheck, so leicht und komfortabel wie möglich zu machen?! Dabei hilft ein Programm, das es versteht, bestimmte Felder zu definieren und auszufüllen.
Eine Fileselectorbox erscheint nach dem Laden von FORMULAR ST (Version 2.20) zur Auswahl eines bereits erstellten Formulars. Wenn noch kein Formular vorhanden ist, drückt man den ‘Abbruch’-Button. Im Menü ‘Datei’ unter ‘Einstellungen’ sollten nach dem ersten Programmstart wichtige Voreinstellungen, wie die Einstellung der Zugriffspfade für die diversen Dateien, der Farben für die Bildschirmdarstellungen und weiterer Parameter, vorgenommen werden. Die mausophilen Freunde des Atari werden mit diesem Programm garantiert auf ihre Kosten kommen. FORMULAR ST besitzt einen flexiblen Maskeneditor, mit dem beliebige Formulare mit ein Zehntel Positionsgenauigkeit erstellt werden können. Bei Anwählen des Punktes ‘Neu anlegen’ im Menü ‘Maske’ erscheint die Dialogbox ‘Maße und Parameter’, in'der wichtige Voreinstellungen für die Erstellung eines Formulares getroffen werden: Unter ‘Formulargröße’ können ein festes Format von DIN-A6 bis DIN-A3 oder eine in Länge und Breite beliebige Größe vorgegeben werden. Für Endlospapier ist eine gesonderte Einstellung möglich. Des weiteren werden die Schriftgröße und der Maßstab der Bildschirmdarstellung der Maskenfelder sowie die Formelparameter und die Änderungsmöglichkeit der Maske als Objekt oder Maske eingestellt.
Nach dem Beenden der Dialogbox erscheint das Maskenfenster mit einer Funktionsleiste unterhalb der Menüleiste und einem horizontalen und vertikalen Millimetermaßband am Rand des Fensters. Vor der Eingabe der Textfelder ist zu bedenken, daß zu jedem Textobjekt ein Kommentarobjekt gehört. Das Kommentarobjekt wird automatisch mit dem Textobjekt in die Maske eingesetzt, wenn die Automatik in der Funktionsleiste eingeschaltet wurde. Das Kommentarobjekt benennt die jeweiligen Eingabefelder, um sie später bei der Dateneingabe wiederzuerkennen. Über einen Funktionsleisten-Button kann die Maske mit einem gleichmäßigen x-/y-Koordinatenraster belegt werden. Die erstellten Objekte werden dann nur auf den Rasterpositionen abgelegt, was bei Tabellenformularen sehr praktisch ist.
Nun endlich zur Maskenerstellung: Ein kurzer Klick mit der linken Maustaste auf den Knopf ‘Textobjekt’ hängt ein solches an den Mauszeiger und ist innerhalb des Maskenfenster an beliebiger Stelle mit erneutem Klick ablegbar. Während der Bewegung des Objektes zeigt das Objekt seine x- und y-Koordinaten an und wirft eine Verlängerungslinie zum Maßband am Fensterrand. Mit einem erneuten Klick auf ein bereits positioniertes Objekt in seinem linken Drittel ist dieses verschiebbar, um es an anderer Stelle neu abzulegen. Auf einen Mausklick im rechten Objektdrittel hin wird die Zeichenlänge angezeigt und veränderbar. So werden alle Objekte nacheinander erzeugt. Schiebt man die Objektlänge auf Null, erfragt eine Dialogbox, ob das Feld gelöscht werden soll. Als etwas ungünstig hat sich herausgestellt, daß die Funktionsleiste zu dicht an der Menüleiste liegt, und letztere bei ungenauer Mausoperation aufgeklappt wird. Die Objekte mit der Maus zu holen, kann zum Geduldsspiel werden, wenn die Maus in die Jahre gekommen ist, und die Objekte nicht richtig am Mauszeiger hängen bleiben. Um jedoch nicht jedesmal mit der Maus in die Funktionsleiste fahren zu müssen, kann bei gedrückter Shift-Taste mit dem Mauszeiger aus dem bereits gesetzten Objekt ein neues mit gleicher Länge und Attributen gewonnen werden. Jedes gesetzte Objekt zeigt im Maskeneditor seine x-/y-Position und Länge an.
Für die Feinpositionierung wird ein Objekt mit Doppelklick angewählt, und eine Dialogbox bietet folgende Hilfen: Vertikale und horizontale Ausrichtung und Länge sind hier nachzubessern. Wenn nicht schon geschehen, gibt man für jedes Feld die gewünschte Schriftart und die Textpositionierung innerhalb des Objektes (rechts- und linksbündig oder zentriert) an. Ohne die Box zu verlassen, kann über Button zum nächsten Objekt gesprungen und ebensolche Einstellungen vorgenommen werden. Für die Gesamtzahl der Objekte läßt sich nachträglich eine vertikale und horizontale Verschiebung durch eine Randbestimmung erzielen.
Wenn beispielsweise drei Textobjekte mit einem Kommentarobjekt auskommen, weil sie dieselbe Bedeutung haben, darf zwischenzeitlich die automatische Kommentarobjektzuteilung in der Funktionsliste abgeschaltet werden. Dafür aber müssen nachträglich Zuordnungszeiger zwischen den Text- und dem Kommentarobjekt gesetzt werden, damit die vorübergehend kommentarlos bleibenden Textobjekte auch benannt sind. Die Zeiger lassen sich zur Überprüfung der Zuordnung anzeigen. Am Ende der Maskenerstellung kann über ‘Objekt-Auswahl’ die Reihenfolge der Felder mit Ziffern festgelegt werden, in der später die Dateneingabe erfolgt. Felder, die dabei ausgenommen werden sollen, erhalten keine oder eine höhere Nummer als vorhandene Formularfelder. Der Textinhalt eines Feldes kann im Menü ‘Objekt’ mit Hilfe einer Rubber-Linie kopiert, verschoben oder angehängt werden. Beim Kopieren und Verschieben geht der Text des Zielobjekts verloren, im letzten Fall auch der Inhalt im Quellobjekt. Beim Anhängen wird der Text des Quell- an das Zielobjekt angefügt.
Nach der Maskenerstellung wird der Maskeneditor verlassen und die Kommentartexte sind zunächst auf zweierlei Weise einzugeben: Entweder direkt im Eingabefenster oder komfortabler über einen Dialog-Handler. der Text- und Kommentarzeile anzeigt. Dabei muß unter ‘Maße und Parameter’ die Voreinstellung ‘Objekt’ anstatt ‘Maske’ getroffen worden sein. Bei Formularen, die über das Fenster hinausgehen, bietet sich die letztere Methode an. Im Dialog-Handler läßt sich zwischen den Objekten und Datensätzen hin- und herblättern.
Jetzt kann der erste Datensatz eingetippt werden. Der eingegebene Text wird mit Text- und Schriftattributen auf dem Bildschirm angezeigt, wie sie für das jeweilige Objekt vorgegeben wurden. Die Maske ist ohne Daten abspeicherbar. Die Datensätze aber lassen sich nur mit der Maske zusammen speichern. Dabei ist es möglich, ein Paßwort einzugeben, das beim erneuten Laden abgefragt wird. Zusätzlich erfolgt dann eine verschlüsselte Abspeicherung.
Am linken Rand des Dateneingabefensters finden sich die wichtigsten Funktionen für die Datensatzbehandlung auf mit der Maus direkt anklickbare Icons gelegt, die ein ständiges Herunterklappen der Menüleiste überflüssig machen. Eine Eingabeerleichterung bietet die Möglichkeit der Belegung von Funktionstasten, die separat abgespeichert wird. Die gerade geladene Tastenbelegung wird mit dem Formular abgespeichert und wieder geladen. Jede Funktionstaste darf vierfach mit bis zu 65 Zeichen belegt werden. Mit einer einfachen Suchen-Ersetzen-Funktion lassen sich beliebige Zeichenketten in den Datensätzen suchen und verändern.
Die Datensätze können anhand eines Sortierschlüssel, der bis zu sechs Textobjekte berücksichtigt, wahlweise alphanumerisch oder numerisch, in beliebiger Reihenfolge sortiert werden. Für jedes Textobjekt besteht die Möglichkeit, eine Rechenvorschrift zu definieren, deren Ergebnis als Objekttext übernommen werden kann. So sind die Grundrechenarten, Prozent, Maximum, Minimum, Durchschnitt, Rundung, Datum in drei Eingabeformen, automatische Summation, Stringoperationen, indirekte Indizierung und Rechenblatteingaben für allgemeine Formeln ausführbar. Bei Zeugnisformularen kann z.B. die Note aus den erreichten Punkten (also sieben bis neun Punkte ergibt die Note „befriedigend“) berechnet werden. Die Formeleingabe in die Textfelder ist fast vollständig über Dialogbox mit der Maus erreichbar. Im Handbuch finden sich dazu ausführliche Erläuterungen.
FORMULAR ST ist in der Lage, ASCII-Texte zu im- und exportieren. Beim Datenimport wird die Anzahl der einzulesenden Datensätze mit der Angabe, wieviel Zeilen pro Datensatz berücksichtigt werden sollen, vorgewählt. Vor dem Importieren kann eine Objektauswahl der Datenfelder des bereits angelegten Formulars getroffen werden, in die eingelesen wird. Die zu importierenden Daten lassen sich so mit einem aktuellen Datensatz mischen. Am Dateianfang oder zwischen den Datensätzen lassen sich Bytes oder Zeilen angeben, die auszulassen sind. Der Exportvorgang schreibt den Inhalt jedes Objektes in eine neue Zeile, wobei jeder Datensatz durch eine Leerzeile getrennt wird. Auch hier können Objekte vorher in der bestehenden Datei vor dem Exportvorgang ausgewählt oder Datensätze ausgegrenzt werden.
In der Druckeranpassung stehen die Sequenzen für die einzelnen Schriftarten und Sonderzeichen, den linken und oberen Rand, der beim Drucken ausgenommen bleibt, die Zeichen pro Zeile und die Zeichenbreite, Zeilenabstand und horizontalen Tabulator, die Initierung des Druckers. Alle diese Einstellungen können anhand des eigenen Druckerhandbuches verändert und abgespeichert werden. Ausgedruckt wird der aktuelle Datensatz unter Berücksichtigung der Objektauswahl, wenn diese gewählt wurde. Es sind aber auch die Anzahl der Drucke, von...bis Datensatz, mit oder ohne Kommentarobjekte, Spaltensatz ja oder nein anwählbar.
Das ca. 75seitige, geheftete Handbuch zu FORMULAR ST ist anhand der Menüfunktionen gegliedert und erklärt die einzelnen Programmöglichkeiten hinreichend und verständlich. Den Mausaktionen ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Über das Indexverzeichnis erhält man im Problemfall einen schnellen Zugang zu den Erläuterungen. Das Handbuch muß noch der aktuellen Programmversion angepaßt werden. Im Programm sind Hilfstexte, die über die ‘Help’-Taste erreichbar sind, integriert.
Das in GFA-BASIC 3.5 geschriebene FORMULAR ST läuft nur in der hohen ST-Auflösung und auf Großbildschirmen. Für den günstigen Preis von 89,-DM erhält der Anwender ein Programm, das ihm das Erstellen und Ausfüllen von Formularen praktisch erleichtert. Ich hätte mir gewünscht, daß manche Mausoperationen auch mit der Tastatur zu bedienen wären, um mit weniger Klicken auszukommen. Wer sich einmal in FORMULAR ST eingearbeitet hat, kommt sicherlich gut zurande und wird seine Freude haben.
Bezugsadresse:
ROSOFT Stefan Rogel Köhlerweg 1 6750 Kaiserslautern 31
Wer nach einer Möglichkeit gesucht hat, Felder in Formularen nacheinander mit dem Computer sofort zu bedrucken, muß nicht mehr seine alte Schreibmaschine belästigen und sich später darüber ärgern, daß er bei jedem neuen Formblatt mit der Arbeit wieder von vorne beginnen muß. Vorausgesetzt, ein Nadeldrucker ist vorhanden; denn mit einem Laserdrucker ist der Schreibmaschineneffekt nicht herzustellen.
Die Benutzeroberfläche von XFORMPRO teilt sich in das GEM-Textfenster als Arbeitsfläche für die Formularerstellung und ein Desktop, das Icons darstellt. Diese Icons machen die wichtigsten Funktionen bei der Formularerstellung mit der Maus zugänglich. Die Menüleistenfunktionen lassen sich sowohl mit der Maus als auch mit der Tastatur durchführen. Nach dem ersten Programmstart sind unter ‘Parameter - Suchpfade’ dieselbigen für alle wichtigen Dateien einzustellen.
Aus dem Computer wird nun eine Schreibmaschine: Man nehme ein Formblatt oder vorsichtshalber ein schnell mal selbstgezeichnetes und lasse es von einem Nadeldrucker einziehen, der daraufhin online sein muß. Im Anschluß an die Eröffnung einer (neuen) Datei ist auf dem Desktop das Symbol ‘Sofortdruck’ anzuklicken. In der Infozeile des Fensters ist dessen horizontale und vertikale Position - je nach Voreinstellung in Zoll, Zentimeter oder Millimeter - kontrollierbar. Wird der Cursor mit den Pfeiltasten in vertikaler Richtung bewegt, zieht der Drucker das Papier nach oben oder unten. In horizontaler Richtung bleibt der Druckkopf unbeeindruckt.
Bei Zuhilfenahme der Shift- oder Control-Taste wandert der Cursor in halben oder kleinen Schritten, aber nur, solange er ausgehöhlt erscheint. Unter ‘Parameter-Zeilenabstände ’ sind diese Bewegungsschritte unterschiedlich einstellbar. Die horizontale Druckposition muß am Lineal des Druckes mit der Cursor-Positionsanzeige auf dem Arbeitsbildschirm mit Augenmaß abgestimmt werden.
Der mit Return abgeschlossene Eintrag wird nun sofort ausgedruckt. Doch es bedarf einiger Druckproben und ein wenig Geschicks, bis es gelingt, das Eingetippte an die richtige Formularstelle zu übertragen. Die Einzugtiefe - also der Abstand der ersten Druckzeile vom Papieranfang - sowie der Zeilenversatz - die Differenz des Druckkopfes zur Ausdruckposition - und der linke Offset - der Abstand des Druckrandes zum Blattanfang - müssen in einer Dialogbox bestimmt werden. Dabei ist darauf zu achten, daß der Zeilenausdruck über dem Schmetterling und unter dem Lineal des Druckers gelingt, um die Übersicht zu behalten. Mit einem Laserdrucker ist der Sofortdruck-Modus nicht funktionsfähig.
Solange der Cursor ausgehöhlt dargestellt wird, können Schriftgröße und -attribute über Icons für den nachfolgenden Eintrag jeweils neu bestimmt werden. Buttons zeigen verschiedene Textdefinitionen an: Ein ‘Eintrag’ - ein Text, der bei jedem Ausfüllen verändert wird - erscheint auf dem Bildschirm unterstrichen, ein ‘Fixtext’ - ein Feld mit immer gleichem Inhalt - normal, ein ‘Kommentar’ - ein nicht-druckbarer Hilfstext - hell und ein ‘Protokoll’ - Felder, die beim Ausdruck in eine extra Datei geschrieben werden - umrahmt. Einem gerade editierten Feld kann ein Label zugewiesen werden, das dem Feld seine unverkennbare Bezeichnung gibt. In der gleichen Box wird nach der maximalen Feldeingabelänge und Formatierung des Eintrags gefragt.
Wenn ‘Attribute dynamisch’ eingestellt ist, werden diese eintragsspezifisch beibehalten und sind nicht für alle Einträge des Formulars gleichzeitig bindend. Die vorgegebenen Formularränder erscheinen im Arbeitsfenster als gestrichelte Linien. Jedes Formular darf mehrere Seiten umfassen.
Den Sofortausdruck kann man auch unterdrücken. Man entwirft das Formular am Drucker, um nach Eingabe aller Formulartexte erst einen Probeausdruck auf ein leeres Blatt Papier vorzunehmen. Das „mühselig“ (Zitat aus dem Handbuch) erstellte Formular ist nach dem Ausdruck noch abzuspeichern, um jederzeit wiederverwendet zu werden.
Im Editier-Modus wird ein Formular ohne Drucker erstellt. Die Feldpositionierungen sind entweder mit den Pfeiltasten oder über eine Dialogbox in der vorgewählten Maßeinheit einzugeben. Damit die Position des Cursors mit der Druckposition auf dem Papier übereinstimmt, muß die Einzugstiefe des Druckers exakt eingestellt sein. Selbstverständlich kann ein bereits erstelltes Formular in bezug auf seine Inhalte und Positionen der Felder verändert werden.
Wer ein Formular erstellt, hat sicherlich das Bedürfnis, es mit immer neuen Inhalten auszudrucken. Dazu reicht es, wenn ausschließlich die Feldinhalte gefüllt werden können, wie das im Ausfüll-Modus der Fall ist. Ist ein Formular geladen und sind seine Inhalte mit der Funktionstaste ‘F4’ gelöscht, kann man mit der Eingabe beginnen. Der Cursor springt nach Eingabe-Retum oder Pfeiltastenbetätigung oder Anklicken eines Eintrages mit der Maus in das nächste Feld. Fixtexte und Kommentarfelder werden dabei übersprungen. Diese Einträge werden bei gedrückter Shift-Taste mit den Pfeiltasten angesprungen.
Ein Moduswechsel während der Arbeit mit XFORMPRO ist in der Regel möglich. In den Sofortdruck-Modus gelangt man aber nur, wenn ein Nadeldrucker ‘online’ geschaltet ist. Mit einem Laserdrucker funktioniert dieser Modus nicht. Wenn ein Eintrag entfernt wird, wechselt das Programm selbständig den Modus.
Ein Eintrag läßt sich mit der Maus auf den Mülleimer des Desktops ziehen und entfernen oder auf das Klemmbrett bewegen und damit kopieren oder Zwischenspeichern. Über den Umweg des Klemmbrettes kann das Feld auf eine neue Position gezogen werden, indem man den Cursor entsprechend positioniert und das Feld aus dem Klemmbrett ins Textfenster zurückholt. Um Felder einzeln auszudrucken, können sie vom Fenster oder Klemmbrett her auf das Druckersymbol gebracht werden. Ein vergessenes Feld kann so nachträglich zu Papier gelangen.
XFORMPRO bietet eine einfache, aber flexibel funktionierende, universale Schnittstelle für Datenbanken. So können mit XFORMPRO erstellte Formulare mit Daten von außerhalb gefüllt werden. Wie geht das? Es ist eine Maske mit den gleichen Feldbenennungen und der gleichen Feldanzahl wie in der Datenbank zu erstellen. Fixtext- und Kommentar-Felder bleiben beim späteren Datentransfer unberücksichtigt. Im Menü ‘Parameter’ sind unter ‘Parameter setzen’ der Modus ‘Synchronisation - automatisch’, ein Einschlußzeichen für die Benennungsfelder und ein Trenn-String, der zwischen den Datensätzen gesetzt wird, zu definieren. Danach kann im Menü ‘Datei - Db-Schnittstelle -Vorlage erstellen’ nach Auswahl eines Dateinamens eine Textdatei mit den Bezeichnern der Felder erzeugt werden. Die Feldbezeichnungen werden darin - eingeschlossen vom Einschlußzeichen - untereinander geschrieben (#Name# etc.). Die Datenbank behandelt diese Datei wie einen Serienbrief und setzt anstelle der Bezeichner die Daten ein. Nach dem Laden des Formulars können die so gewonnenen Daten darin eingelesen und ausgedruckt werden.
Ein einmalig erstelltes Formular kann mit hunderten von Datensätzen gelesen und gedruckt werden, wobei die Daten in einer eigenen Datei abgelegt und jeweils in die Vorlage eingelesen werden. Die eingetippten Daten speichert man in ‘Datei: Daten... speichern’. Nach dem erneuten Ausfüllen des gleichen Formulars wird dieser Datensatz im Menü ‘Datei: Daten...anhängen’ in der gleichen Datendatei an den bereits gespeicherten Datensatz angehängt, und so weiter. Mit ‘Datei: Daten...lesen’ können die Daten eingelesen und wahlweise ausgedruckt werden, oder mit ‘Datei: Daten-lesen&drucken’ werden die Formulare der Reihe nach zum Drucker geschickt. Zum Hin- und Herblättem zwischen Datensätzen steht ein Icon im Desktop zur Verfügung.
Eine feine Sache ist die Protokoll-Funktion, die folgenden Sinn hat: Felder, die in einem Formular als Protokoll definiert und im Textfenster umrahmt dargestellt werden, speichert XFORMPRO beim Ausdruck des Formulars in einer Protokolldatei in der Form ‘Label: Text’ (also: Empfänger: ST-Computer, Betrag: 100,- DM usw.) extra ab. Diese Datei hilft der eigenen Vergeßlichkeit auf die Sprünge und bietet einen Überblick, beispielsweise über getätigte Überweisungen der zurückliegenden Wochen. In diese Protokollauszüge kann nach Voreinstellung das aktuelle Datum jedes Formularausdrucks geschrieben werden. An eine einmal angelegte Protokolldatei werden die neuen Protokollauszüge angehängt. Vorübergehend kann diese Funktion auch ausgeschaltet werden. Zur besseren Übersicht empfiehlt es sich, nur wenige Felder in einer Vorlage als Protokollfelder festzulegen.
XFORMPRO bietet die Möglichkeit, jede Taste - mit und ohne Shift - zweifach zu belegen. Eine angelegte Makrodatei wird mit einem Formular automatisch nachgeladen. Dabei geht das Programm folgendermaßen vor:
Als erstes versucht XFORMPRO, unter dem eingestellten Pfad die Datei ‘XFORMPRO.MAC’ zu laden. Wird diese Datei nicht gefunden, sucht das Programm irgendeine MAC-Datei. Mißlingt auch dies, bleibt noch die Suche nach ‘XFORMPRO.MAC’ in dem Ordner, in dem das Programm steht. Es ist also sinnvoll, verschiedene Formular-Ordner anzulegen, in die man die entsprechenden Makrodateien ablegt.
Im Menü ‘Makros - editieren’ wird nach dem zu editierenden Buchstaben gefragt. Nach Tastendruck erscheint eine Dialogbox, in die ein Makro mit maximal vierzig Buchstaben eingegeben wird. Zusätzlich kann ein Vorschub definiert werden, der später dazu führt, daß nach dem Makroaufruf der Cursor in den nächsten Eintrag springt. Eine Übersicht über die bereits editierten Makros erhält man unter dem Menüpunkt ‘Macros - Übersicht’. Bei Anklicken eines Buchstabens erscheint die Editierbox.
Aufgerufen werden alle Makros mit ESC plus Taste. Das automatische Einfügen von Datum und Zeit sowie die Belegung der Tasten Alternate-1 bis -0 mit Zahlwörtern (‘eins’, ‘zwei’...) stehen als programmdefinierte Makros zur Verfügung.
Das Handbuch erläutert die Schritte der Formularbehandlung auf dreiunddreißig Seiten hinreichend. An diese Erläuterungen schließt sich eine Bedienungsanleitung an, die in fünf Punkte untergliedert ist: 1. Eine Erklärung aller Cursor-Bewegungen, 2. eine Übersicht über die Tastaturbedienung, 3. die Bedeutung der einzelnen Menüpunkte, 4. eine Zusammenstellung der Desktop-Operationen und 5. ein Schaubild der in XFORMPRO benutzten Dateien.
XFORMPRO läuft auf ST(E)-Rechnern mit mindestens 512 KB Speicher und Monochrommonitor wie unter der hohen TT-Auflösung, unter Autoswitch-Overscan und verschiedenen Grafikkarten. Das Programm unterstützt alle Nadel-, Typenrad-und Laserdrucker, für die eine WordPlus-Druckeranpassung zu bekommen ist. Der Einführungspreis von XFORMPRO beträgt 159,- DM und ist m.E. im Preis-Leistungsvergleich mit ähnlichen Programmen eine Idee zu hoch gegriffen. XFORMPRO besticht durch seine einfache Bedienung. Die Möglichkeit, ein Formular direkt am Nadeldrucker auszufüllen, gehört zu seinen Stärken und Besonderheiten, obgleich es ein wenig Übung bedarf, diese Arbeitsweise auch wirklich zu beherrschen.
Bezugsadresse:
Richter-Distributor Hagener Straße 65 5820 Gevelsberg