Leserbriefe

Video-Interface

Ich möchte meinen MEGA ST2 gerne benutzen, um Computeranimation auf ein VHS-Videoband zu überspielen. Der ST liefert nun aber kein FBAS-Signal, das beispielsweise mein Videomischpult oder der Monitor benötigen. Die Aussagen von Händlern reichen von „das geht nicht“ bis „da muß der Computer umgebaut werden“. Mittlerweile habe ich erfahren, daß es für den ST ein Video-Interface geben soll, das mir die benötigten Signale liefert.

Ralf R., W-1000 Berlin 20

Red.: Der Atari ST liefert die getrennten Farbsignale für Rot/Grün/Blau (RGB). Es gibt nun schon einige Fernseh- und Videogeräte neuer Produktion, die auch über einen RGB-Eingang verfügen. Dort ist der Anschluß des ST über ein RGB-(DIN)- oder Euro-AV-Kabel problemlos möglich. Farbgeräte älterer Bauart benötigen stattdessen ein Hochfrequenzsignal (HF) oder ein sogenanntes Videosignal FBAS, beide über den Antenneneingang. Viele Hersteller bieten nun solche HF-Modulatoren an, die diese Signale erzeugen. Ein solches Gerät wäre auch für Ihren Anwendungsfall nötig. Prüfen Sie bitte, ob Ihr Videogerät nicht doch über eine Euro-AV-Buchse verfügt, denn das Umsetzen von RGB nach HF ist immer mit einem Qualitätsverlust verbunden.

Messen, Steuern, Regeln

Mit meinem Atari 1040 ST würde ich gerne u.a. eine Schrittmotorsteuerung (Servo) und eine Drehzahlregulierung für Elektromotoren realisieren. Hierzu suche ich Tips und jede Menge Theoretisches zum Thema „Messen, Steuern, Regeln“.

Claus K., W-7000 Stuttgart I

Red.: Im Verlag Markt & Technik AG, Haar bei München gibt es das Buch, „Messen, Steuern, Regeln“, Autoren: Richard Schmidt und Dr. Peter Wratil, ISBN: 3-89090-679-6, Preis: DM 98. Es befaßt sich sehr ausführlich und fundiert mit der Schnittstellenansteuerung und möglicher Anwendungen mit dem ROM-Port des Atari ST.

Mega STE

Im letzten Jahr haben Sie eine kurze Vorstellung des neuen Mega STE gebracht und diese mit der Aussage beendet, daß sich hier ein neuer Verkaufsschlager anbahne. Aber man darf doch nicht, auch wenn man absoluter ST-Fan ist, die Augen vor lauter Wohlwollen schließen! Welche großartigen Veränderungen wird dieser ST denn schon zu bieten haben? 16 MHz, das TT-TOS und die Festplatte sind Dinge, die man sich auch für einen 1040er besorgen kann. Außerdem hat Windows 3.0 seinen Einmarsch in die DOS-Welt begonnen, und wer würde schon einen Mega STE einem mit schönen VGA-Bildern glänzenden schnellen AT vorziehen? Ich jedenfalls habe darauf gewartet, daß der neue ST ebenfalls VGA-Qualitäten aufweisen kann, aber angesichts Ihrer Beschreibung bleibe ich jetzt doch lieber bei meinem guten alten 520er mit 2.5 MB Hauptspeicher und 80er Festplatte und kaufe mir lieber zusätzlich noch einen AT.

Peter M., W-5419 Hartenfels

Red.: Sicherlich bietet ein AT mittlerweile nicht zu unterschätzende Vorteile gegenüber einem Atari. Richtig ist auch, daß ein AT-Clone je nach Ausstattung auch für 2500 - 3000 DM zu haben ist. Aber man darf dabei nicht vergessen, daß man sich zum Beispiel Windows 3.0 dazukaufen muß. Es kann natürlich sein, daß Sie Software prinzipiell raubkopieren - Ihr Hinweis auf den TT-Desktop läßt zumindest darauf schließen, da es ihn offiziell nicht von Atari gibt und nur als illegale Raubkopie existiert. Dann dürfen Sie natürlich nur nach reinen Hardware-Preisen und Leistungen gehen. Selbst dann rechnen Sie mal nach: ein 386er-AT mit VGA-Karte kostet Sie mindestens 2500 DM, eine 40 MB Platte ca. 500 DM; die Schnittstellen wollen wir mal vergessen, da Sie da mit 100-200 DM dabei sind. Einen VME-Bus werden Sie wahrscheinlich nicht benötigen, da auf ATs hauptsächlich industrielle Anwendungen darüber realisiert sind und das zu teuer würde. Nun fehlt noch das RAM. Haben Sie schon mal einen AT mit RAM aufgerüstet. Keine billige Sache. Es sei denn, Sie haben einen Vetter in Taiwan.

Man kann sich natürlich darüber streiten, welcher Rechner mehr Vorteile bringt. In unserem Artikel war jedoch gemeint, daß ein Mega STE einen großen Absatz bei Neukäufern bringen wird und sich gegen die Apple-Offensive behaupten kann. Wenn jemand bereits einen ST besitzt, wird er sich wohl kaum einen Mega STE kaufen, da er für seinen alten Rechner nicht genug geboten bekommt. Kommt es Ihnen aber nur auf die Grafik an, wären Sie mit einer Grafikkarte für Mega STs wesentlich besser bedient und könnten über die VGA-Karte nur noch lächeln. Doch leider paßt die wiederum nicht in eine 520ST.

Siemens-Tastatur

Kann ich eine Siemens-Tastatur an meinen Rechner (Mega ST2) anschließen? Wenn möglich ohne hardwaremäßige Veränderungen am Rechner. Am besten wäre natürlich der Anschluß über die Tastaturbuchse, mir wären aber auch Lösungen über MIDI, ROM-Port, RS232, Bus-Leiste o.ä. willkommen.

Stefan M., W-8901 Meiringen

Red.: Das hängt davon ab, welche Siemens-Tastatur Sie benutzen wollen. Mit einer normalen PC-Tastatur dürfte es keine Probleme geben, sofern Sie sie über ein passendes Interface anschließen (s. Ausgabe 12/88). Bei der Tastatur einer Workstation, die nicht IBM-kompatibel ist, müssen Sie allerdings selbst basteln.

ST und STE

Seit 1985 bin ich Mitglied der immer größer werdenden Atari ST-Anwendergemeinde. Damals bezahlte ich noch eine Unsumme für meinen Rechner. Inzwischen habe ich allerdings einen Mega ST mit TOS 1.4, AT Speed, Hypercache und einem Stereosoundmodul auf meinem Schreibtisch. Nun kam die Meldung über den neuen Mega STE. Ist es (zumindest theoretisch) möglich, meinen Mega ST mit dem neuen (fehlerfreien???) TOS 2.xx nachzurüsten? Eigentlich müßte das doch gehen, denn mein Rechner hat ja bereits einen 16MHz-Prozessor, Blitter und Stereo-Sound eingebaut. Weiterhin interessiere ich mich (natürlich) auch für den nachträglichen Einbau eines Pulse Code Modulation Generators des STE.

Norbert K., W-5160 Düren

Red.: Das Nachrüsten des neuen TOS 2.04 dürfte problematisch werden, da dessen Umfang wesentlich größer als der des TOS 1.04 und die ROM-Chips über mehr Pins als Ihre verfügen ist. Eine Nachrüstung dürfte lediglich bei einem 1040 STE (TOS 1.6) möglich sein, der über pinkompatible Chips verfügt. Ob man das neue TOS über eine Adapterplatine einbauen kann, konnten wir leider noch nicht nachprüfen.

Gleich ist nicht gleich

Obwohl ich seit längerer Zeit mit GFA-BASIC (3.5) arbeite, ist mir neulich etwas aufgefallen, was mir vorher noch nicht bekannt war. Folgendes kleine Listing funktioniert nicht so, wie es soll:

t=3.5
b=0.7
FOR i%=1 TO 10 
    c=b*i%
    PRINT c 
    IF c=a THEN 
        PRINT "ok",c 
    ENDIF 
NEXT i%

Der Vergleich c=a funktioniert nicht. Obwohl c den Wert 3.5 erreicht hat, kann ich diesen nicht mit a vergleichen, das schon den Wert 3.5 hat. Meine Frage: Kommt es in jeder Programmiersprache vor, daß sich Fließkommazahlen nicht vergleichen lassen, oder ist das nur bei GFA-BASIC der Fall? Warum funktioniert der Vergleich nicht?

Thomas A., W-4714 Selm

Red.: Der Fehler rührt von der internen Darstellung von Fließkommazahlen her. Bei einigen Berechnungen kann es vorkommen, daß das Ergebnis beispielsweise nicht (wie es richtig wäre) 3.5, sondern 3.499999999999999 lautet. Das kommt allerdings nicht nur in GFA-BASIC vor, sondern in fast jeder anderen Sprachen auch. Ein anderes Beispiel ist COBOL, bei dem jede Nachkommastelle durch eine Binärzahl gebildet wird und solche Rundungsfehler nicht auftreten können. Sie können den „Fehler" umgehen, indem Sie statt „IF c=a“ schreiben: „IF c==a“ (== ist das Zeichen für ungefähr gleich) oder „IF VAL(STR$(c))=a“ (damit wird c in einen String umgewandelt und dessen Wert zum Vergleich herangezogen).



Aus: ST-Computer 03 / 1991, Seite 174

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