»LIVE+« von Soft Arts: Fensterkünstler

Die Berliner SoftwareSchmiede Soft Arts zeigte auf der Musikmesse die neueste Version ihres Recording Systems »LIVE«. Bei »LIVE+«, so heißt das Produkt fortan, handelt es sich aber nicht um eine bloße Anpassung an den Falcon 030 unter MultiTOS, sondern um eine konsequente Weiterentwicklung. So arbeitet LIVE+ nun vollständig mit GEM-Fenstern, was doch für viele Musiker ein angenehmeres Arbeiten erlaubt als das vormals etwas starre Bildschirmseiten-Konzept. Ein weiterer Vorteil der neuen Arbeitsumgebung: Accessories lassen sich jetzt problemlos von jedem Programmteil aus über die Menüleiste aufrufen. Ferner unterstützt LIVE+ das GEM-Clipboard zum Austausch von Parts, Songs oder Performances.
Auf der Sequenzer-Seite beherrscht LIVE+ inzwischen das Multichannel- Recording auf bis zu sechzehn Spuren, einer heißen MIDI- Session steht also nichts mehr im Wege.

Neu im Funktionsumfang gibt es die »Block-Copy«Funktion zu entdecken, mit der sich Notenblöcke direkt in Parts umwandeln und dann beliebig kopieren lassen. Praktisch die erweiterte Tastaturunterstützung: Sämtliche numerischen Parameter können Sie nun z.B. direkt über die Tastatur eingeben und müssen sich nicht mehr mit der Maus durch alle 128 Program-Changes wühlen. Ein Doppelklick auf ein Objekt (z.B. Part in der Song- Page oder Song im Performance-Window) führt nun automatisch in die nächste, untere Hierarchie-Stufe (z.B. von der Song-Page in den Pattern-Editor). Erfreulicherweise entschied man sich bei Soft Arts für eine neue Kopierschutz- Methode. Anstelle des bekannten - und auch nicht immer ganz betriebssicheren - Joystick-Port Dongles kommt nun ein spezieller Disketten-Kopierschutz zum Einsatz, mit dem sich das Programm auf Festplatte kopieren läßt, ohne daß bei weiteren Programmstarts die Originaldisk in Laufwerk A liegen muß. LIVE+ läuft auf allen Atari ST/STE/TT und Falcon 030 ab 1 MByte RAM. LIVE+ unterstützt Großbildschirme sowie VGA-Monitore im Monochrom-Modus. Das Programm ist ab April für 699 Mark lieferbar.


Kai Schwirzke
Aus: TOS 05 / 1993, Seite 40

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