Einige Zeit ist mittlerweile ins Land gegangen, seit Kawai mit dem beliebten »K4« ein Keyboard mit eher professionelleren Ambitionen ins Rennen schickte. Gleich um sieben Punkte auf der nach oben offenen Typenskala beförderten die Kawai-Ingenieure ihre neueste Entwicklung, den K11.
Und in der Tat, der Neue hat tüchtig zugelegt, vergleicht man einmal die reinen Leistungsdaten des K11 mit denen des Vorgängermodells: 48MBit (6MByte) Wellenform-Speicher, 512 Wellenformen (256 Instrumenten- und 256 Percussion-Samples) in 16-Bit-Qualität mit 44,1 kHz Sample-Frequenz, 18Bit DA-Wandler. Der K11 gestattet den Zugriff auf sage und schreibe 384 Sounds (»Singles«), organisiert in drei Banks (2x ROM, 1 xRAM) zu je 128 Speicherplätzen. ROM-Bank 1 entspricht dabei den GM-Anforderungen inklusive sieben Drum-Sets. Für den Bühneneinsatz lassen sich in den 64 Performance-Patches bis zu vier Singles zu komplexen Layer- oder Split-Sounds kombinieren.
Beeindruckend auch die MIDI-Fähigkeiten des 32-stimmigen K11: gleich 32fachen Multimode beherrscht Kawais Jüngster und ist damit geradezu für den Einsatz mit Sequenzersystemen prädestiniert. Um diese Fähigkeit auch voll und ganz nutzen zu können, verfügt der K11 über jeweils zwei MIDI-In und Out-Buchsen - eine Thru-Buchse sucht man dafür allerdings vergebens.
Ein Herz für alle Macintosh-Anwender zeigten Kawais Ingenieure und spendierten dem K11 ein entsprechendes MIDI-Interface für den seriellen Mac-Port.
Die Benutzeroberfläche wirkt übersichtlich aufgeräumt, zur komfortablen Dateneingabe lockt ein luxuriöses »Alpha-Dial«. Lediglich das 2x16 Zeichen LED wirkt bei so einem leistungsstarken Keyboard etwas unterdimensioniert. Versöhnlich stimmt hingegen die gewichtete, fünfoktavige (61 Tasten) Kunststoff-Tastatur. Das Fazit unserer Kurzvorstellung: Viel Musik für erstaunlich wenig Geld. (Kai Schwirzke/wk)