ICP-Verlag
Redaktion TOS
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8011 Vaterstetten/Mchn.
Was den Atari-Markt bewegt, findet hier seinen Niederschlag. Unser Podium dient Ihnen als ein Medium in viele Richtungen: Atari, Soft- und Hardwarehersteller, Leser und natürlich der Redaktion.
Eine Tendenz macht sich meiner Meinung nach im Atari-Markt breit: Immer mehr Firmen bringen keine neuen Produkte mehr für den ST. Bekannte Firmen steigen aus dem Markt aus. Zwei der bekanntesten: ADI und Vortex. Natürlich kann man einer Firma nicht den Vorwurf machen, auf lukrativere Märkte zu setzen. Eine Entwicklung, egal ob Soft- oder Hardware, kostet zweifellos viel Geld - wenn sie richtig gemacht wird und auch ein gutes Produkt am Ende entstanden sein soll.
Was ich und meine Bekannten feststellen, ist aber ein anderes Problem: der Service. Wenn ich heute ein Produkt kaufe, dann möchte ich einen gewissen Service haben. Also beispielsweise die Chance nachfragen zu können, wenn ich mit irgend etwas nicht klarkomme. Dafür bin eben auch ein Anwender, wie ihn sich die Firmen wünschen: Ich kaufe Software und kopiere sie nicht.
Aus diesem Grund möchte ich aber auch ein Jahr nach dem Kauf noch einen kompetenten Ansprechpartner bei dem jeweiligen Hersteller erreichen können, der hilfreich Auskunft über das Produkt geben kann. Ob es nach dem Kauf den Hersteller des Computers überhaupt noch gibt oder nicht, braucht mich als Anwender nicht zu interessieren. Allerdings habe ich den Eindruck, daß einige Firmen das nicht so sehen, ganz nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn.
Da drängt sich förmlich der Gedanke auf, sobald manche Softwarefirmen nicht mehr der Meinung sind, den Kunden morgen ein neues Update aufdrücken zu können, kümmern sie sich heute auch nicht mehr um seine Probleme.
Anton S., München
TOS: Daß dieses Verhalten nicht als guter Service bezeichnet werden kann, brauchen wir nicht zu unterstreichen. Aber uns interessiert bei dieser Thematik die Meinung aller Leser: Wie lange soll ein Service nach Kauf des Produktes für Sie da sein? Vtelchen Zeitraum halten Sie für angemessen? Bitte schreiben Sie uns.
Endlich scheint es den Falcon ja im Handel zu geben. Atari hat also sein Versprechen wahr gemacht und das neue Modell noch vor Weihnachten ausgeliefert.
Was mich allerdings verwundert, ist die langsame Reaktion der ganzen Reihe von Anbietern von Soft-und Hardware. Warum lese ich noch keine Anzeigen, die voll von Software und Zubehör für dieses neue Gerät sind.
Obwohl der TT nicht eine solche Neuheit darstellte, gab es für ihn wesentlich schneller interessante Produkte, die dieses Modell aufwerteten. Pennen die »Drum-Her-um-Anbieter« bei der tollsten Neuheit, die Atari seit langen zu bieten hat?
Aber was sehe ich in den Anzeigen: Produkte für den Mega STE. Dieses Modell produziert Atari nicht mehr. Anstatt den Blick nach vorne zu richten, auf ein zukunftsträchtiges Modell zu setzen, bleibt man lieber im alten Trott und den alten Modellen. Manche etablierte Firmen werden sicher von Newcomern überholt, die die Zeichen der Zeit erkannt haben und jetzt schnell reagieren - oder haben Sie schon einmal einen Mega STE bei Karstadt gesehen?
Bernhard O., Dortmond
TOS: Was Atari nicht in dem nötigen Maße geschafft hat, ist die Anbieter von Soft- und Hardware vom Erfolg des ersten Sproßes der neuen Modellreihe zu überzeugen. Die Qualitäten des Falcon bezweifelt niemand, aber die Lieferfähigkeit des Herstellers wird sehr in Zweifel gezogen.
Früher galt die Comdex immer als Computermesse, auf der immer die heißen Neuheiten präsentiert, neue Trends gesetzt wurden und sich die Branche mit wildesten Gerüchten überschüttete.
Wenn ich Ihren Comdex-Bericht lese, dann stellen sich für mich zwei Fragen: Haben Sie nicht richtig recherchiert oder tut sich in der Computerszene einfach zu wenig? Atari scheint auf der Comdex eine immer geringere Rolle zu spielen. Nicht mehr in der Hauptausstellungshalle, sondern in einem Hotel(?) war der Stand untergebracht (Sind das die billigen Plätze?). Wenn Atari keine Rolle in USA spielt, warum gibt man überhaupt das Geld für eine solche Messe aus?
Allen Anschein nach tut sich auf der CeBIT wesentlich mehr als auf der Comdex.
Harald S., Delmenhorst
TOS: Atari ist in seinen Ankündigungen vorsichtiger geworden. Schon immer gab es neben den zwei Haupthallen auf der Comdex Präsentationen (auf richtigen Messeständen) auch in den riesigen Sälen einiger Hotels in Las Vegas. Ein gut funktionierender Pendelbusverkehr sichert auch den Besucherstrom.
Ob sich auf der CeBIT mehr tun wird als auf der Comdex, bleibt abzuwarten. Die Flaute im Computerbereich hat nur auf der Comdex früher Auswirkungen gezeigt. Einige prominente Computerhersteller wie Star oder Toshiba haben bereits auf der Orgatec (Oktober) in Köln reagiert und sind nicht erschienen oder haben die Stände drastisch verkleinert. Zweifellos wird es auf der CeBIT ähnlich sein.
Als langjähriger ST-Benutzer habe ich jetzt die Gelegenheit, damit das wenige Vergnügen und die häufige Nervenbelastung, mich mit einem PC zu befassen. Die Unterschiede zum Atari ST sind für mich dabei eklatant. Dabei möchte ich vor meiner Ausführung ausdrücklich betonen, kein eingefleischter Fan einer Computergemeinde zu sein und daß ich auch beim Atari ST konzeptionell einiges zu bemängeln habe. Allerdings im Vergleich zu einem PC scheint mir der Atari ST ein außerordentlich benutzerfreundliches Gerät zu sein.
Lassen Sie mich jetzt zu einigen Beispielen kommen: Viele Programme erfordern eine Änderung der Systemeinstellungen. Dafür stehen zweit!) Dateien zur Verfügung: Autoexec.bat und Config.sys. Niemand konnte mir bisher sagen, welche Systemeinstellung einen guten Kompromiß darstellt. Empfohlen wird mir meist doch, je nach Anwendung, eine eigene Einstellung zu benutzen.
Der Kommandointerpreter, der die Systemdateien auswertet, bieten eine wenig leistungsfähige Programmierfähigkeit.
Sehr gravierend fällt mir auch eine Vielfalt von mehr oder weniger gelungenen Benutzerführungen auf. Sieht man sich eines der neuen Windows-Produkte an, fällt einem ein Überfluß an immer sichtbaren Einstellmöglichkeiten auf, der den Anwender sehr verwirrt. So viel Leistung die etablierten Windows-Pakete auch immer bieten mögen - und das ist wirklich beeindruckend so erschlagen sie gleichzeitig auch den Anwender durch die verwirrende Oberfläche. Von einer Homogenität kann keine Rede sein. Sogar bei Produkten aus dem gleichen Haus, beispielsweise Microsoft, vermißt man eine strikt beachtete Benutzerführung.
Hermann W., Oberpfaffenhofen