MIDI-Saxophon WX11 und Taschentonband QY10 in Verbund
Die besten Ideen hat man doch immer dann, wenn der Sythesizer gerade in unerreichbarer Ferne steht. Was tun, fragt sich der Musikus und hört die Antwort von Yamaha.
Anstatt Mini- oder Maxitasten mit sich herumzuschleppen, greift der Vollblutmusiker eben auf andere MIDI-Klangerzeuger zurück. Und da bietet sich die Kombination aus dem MIDI-Saxophon WX11 und dem Handheld-Orchester QY10 geradezu an.
Das MIDI-Saxophon WX11 von Yamaha hat etwa die Größe eines normalen Sopransaxophons mit abgeknicktem Kopfbereich und besitzt die übliche Saxophongrifftechnik. Die Problematik eines solchen Wind-Controllers liegt im Mundstück. Die Schwierigkeit ist hierbei die Umsetzung der Blastechnik eines Holzinstrumentes auf ein elektronisches Instrument. Zur größtmöglichen Annäherung ist das Mundstück mit einem Lip-pensensorhebel und einem Drucksensor ausgestattet, so daß die Anblas- und Lippentechnik nachzubilden sind. Ein MIDI-Saxophon muß über ausgeklügelte MIDI-Funktionen verfügen. Neben dem Notenwert ist auch der korrekte Ansprechwert, die Velocity, zu erzeugen.
Außerdem muß das WX11 Lautstärkeänderungen entsprechend dem Atemdruckverlauf und die Tonhöhenbeugung durch den Lippendruck an den Klangerzeuger weitergeben. Beim WX11 hat man sogar an Klangwechsel gedacht. Über die fünf Oktavtasten schalten Sie zwischen verschiedenen Sounds um.
Das WX11 muß nicht unbedingt zusammen mit dem WT11, dem zugehörigen Klangerzeuger arbeiten, sondern läßt sich in einem beliebigen Geräteverbund einsetzen. Und hier kommt der QY10 ins Spiel. Natürlich kann der QY10 Sie nun mit einem ablaufenden Song begleiten, wobei Sie mit dem Saxophon einen Sound auf dem Track 1 wählen. Unter dem Menüpunkt »Menü - Voice« wählen Sie den entsprechenden Sound. Versuchen Sie einmal Trumpet, Brass, Strings oder Dist.Guitar. Abgesehen vom reinen Spielvergnügen ist auch die Aufnahme eines eigenen Songs mit einem MIDI-Saxophon sehr interessant. Schalten Sie den QY10 zur Aufnahme in den Song-Mode und definieren Sie die Grundphrasen anhand der vorgefertigten oder selbstarrangierten Pattern. Bei den Betriebsarten wählen Sie jetzt aber nicht die stepweise Eingabe, sondern eine der beiden Echtzeit-Betriebsmödi Replace oder Overwrite. Einen Ml-DI-Kanal brauchen Sie nicht zu berücksichtigen, der ist am WX11 auch gar nicht einzustellen. Schalten Sie nun die Aufnahme ein, dann zählt der QY10 zwei Takte vor und beginnt an der voreingestellten Position. Berücksichtigen Sie bei der Nachbearbeitung, daß in der Betriebsart »cho« über die weißen Tasten der Minitastatur Umkehrungen eines Akkordes zu spielen sind, Bei der Steuerung über ein externes Gerät, wie dem MIDI-Saxophon, jedoch die einzelnen Töne erklingen. Außer den vier Tracks eines Songs ist auch bei den Pattern die Eingabe in Echtzeit möglich. Wählen Sie dazu nacheinander die Tasten »Song - Menü - Patt - Record« und bestimmen als Mode »ovr« für overwrite. Nun müssen Sie lediglich noch die Spur »RT, BS, Cl oder Cll« festlegen und die Start-Taste betätigen.
Vergessen Sie nicht, die Anzahl der Maßeinheiten im Takt zu bestimmen, die Sie bespielen wollen. Sonst ist die Verwunderung groß, wenn Sie bei der Kontrolle feststellen, daß nur eine Maßeinheit im ausgesuchten Takt belegt ist. (wk)