Kein heißes Eisen: 52-MByte-Festplatte von HG-Computer

Laut Hersteller benötigt die Festplatte »M52Q« von HG-Computersysteme keinen Lüfter. Ob das wirklich zutrifft und ob dies die Geräuschkulisse wirklich entscheidend mildert, verrät unser Test.

Das sehr kompakte Gehäuse der Festplatte ist nur 20,5x15,7 x 6,2 cm (Länge x Breite x Höhe) groß. Die Ober- und Unterseiten des Geräts sind mit vielen kleinen Schlitzen versehen. Gut gefällt uns, daß der Hersteller diese Öffnungen nicht einfach ins Gehäuse fräste, sondern mit kleinen Plastikstufen unterlegt hat. Dadurch dringt fast kein Staub in das Gehäuse.

Auch unsere Temperatur-Messungen bestätigen, daß die Festplatte keinen zusätzlichen Lüfter benötigt. Die erwärmte Luft zieht nach oben ab, während der dadurch entstehende Unterdruck kühlere Luft von unten ansaugt. Ein richtiger Luftstrom ist aber nie festzustellen. Die Hersteller von Rohlaufwerken schreiben eine maximale Temperatur von 45 bis 50 Grad Celsius vor und einen Temperaturanstieg von höchstens 10 Grad pro Stunde.

Das Kunstoffgehäuse ist genau wie die Mega STE- und TT-Computer an der Innenseite mit einer dünnen Kupferschicht und einem Schutzlack versehen. Dies schützt wirkungsvoll gegen hochfrequente Einstrahlungen. An der Gehäuserückseite finden Sie zwei durchgeschleifte SCSI-Schnittstellen, einen Schalter zum Einstellen der Geräteadresse, den Anschluß für die Stromversorgung und den Einschalter. An der Vorderseite liegt je eine Leuchtdiode zur Einschalt-und Zugriffskontrolle. So ist die Festplatte natürlich nur zum Einsatz am TT geeignet. Wollen Sie sie auch an einem Rechner mit ACSI-Ausgang betreiben, benötigen Sie einen entsprechenden Adapter. Aus Platzgründen liegt dieser in einem zusätzlichen Gehäuse mit den Maßen 12,5 x 9,6 x 3,0cm (LxBx H). Unser Testgerät war ausgestattet mit einer 52 M Byte fassenden Festplatte von Quantum. Diese zeichnet sich durch ihre anerkannt hohe Qualität aus. Die Ergebnisse unseres Geschwindigkeitstests entnehmen Sie bitte der Tabelle. Leider ist das Laufwerk ungedämpft auf ein Subchassis aus Stahlblech geschraubt. Auch die Standfüße des Gehäuses bestehen aus Kunststoff. Dadurch entstehen beispielsweise auf einem Holzschreibtisch unschöne Schwingungen. Untergeklebte Gummifüße wirken hier Wunder. Aber auch ohne diese Maßnahme ist das Laufwerk erstaunlich leise.

An Software erhält man nur die serienmäßige ICD-Software. Diese ist mindestens so ausgereift und zuverlässig wie der originale Atari- Festplattentreiber. Kauft man die Harddisk ohne ACSI-Adapter, erhält man die neueste Version des Atari-Treibers. Da man die Festplatte auch an einen Macintosh-Computer anschließen kann, liegt auch eine Diskette mit Treibersoftware für diese Rechnerfamilie bei. Die getestete Festplatte kostet 980 Mark. Verzichten Sie auf den SCSI-Adapter, verringert sich der ohnehin schon günstige Preis auf 830 Mark. Nicht nur die gute Verarbeitung, sondern auch das sehr niedrige Betriebsgeräusch rechtfertigen den Kauf dieses Laufwerks.

HG-Computersysteme, Krugenofen 88-90, 5100 Aachen

Verify Read- Read/ Zeit Cache write-Cache
Aus Aus Aus l Min 27 Sek
An Aus Aus 9 Min 26 Sek
Aus An Aus 6 Min 03 Sek
An An Aus 8 Min 39 Sek
Aus An An 4 Min 41 Sek
An An An 5 Min 50 Sek

Wir kopierten 11720480 Byte in 780 Dateien beziehungsweise 82 Ordnern von einer 16 MByte großen C-Partition auf eine ebenso große D-Partition. Unsere Testkonfiguration: Mega STE 4 mitTOS-Version 2.05, mitgelieferter ICD-Treiber, mitgelieferter ICD-SCSI-Adapter

TOS-INFO

Name: M52Q
Preis: Mit SCSI-Adapter 980 Mark, ohne 830 Mark
Hersteller: HG-Computersysteme

Festplatte »M52Q«: Flüsterleise


Gerhard Bauer
Aus: TOS 04 / 1992, Seite 29

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