Die flexible und umfassende Bearbeitung aller Vorgänge mit einem Softwarepaket gehört heutzutage im Geschäftsleben schon zum guten Ton. Wie praktisch, wenn man dann auf der Basis eines flexiblen Datenbank-Konzepts die unterschiedlichsten Anwendungen realisieren kann. Das Warenwirtschaftssystem »Handel Direkt« ist dabei nur eine von mehreren Anwendungen.
Eigentlich ist die Firma Weide bekannt für ihre Hardware-Entwicklungen. Sehr gute Speichererweiterungen und manche Speziallösung wie beispielsweise die Zeiterfassung per Computerstechuhr haben ihr diesen Ruf eingetragen. Allerdings entspricht diese Vorstellung nicht mehr der Realität. Zwar sind die Hardware-Lösungen von Weide nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der Firma, aber die Entwicklung geht weiter. In den vergangenen zwei Jahren hat sich ein Wandel zum System-Anbieter und Software-Hersteller vollzogen.
Neben kompletten Lösungen für DTP und CAD, auch in Netzwerkform, hat man bei Weide ein Softwaresystem entwickelt, das auf einem Datenbankkonzept namens »Cirrus« aufbaut und bereits verschiedene Anwendungen für den professionellen Businessbereich bietet. Der entscheidende Aspekt von Cirrus ist die einfache und freie Verbindung unterschiedlicher Datenbestände. Durch eine über den GEM-Standard hinaus erweiterte Bedieneroberfläche erreichte man bei Cirrus eine intuitive Benutzerführung, die noch von einigen Automatismen unterstützt wird. So erkennt das Programm bei der Eingabe der Postleitzahl beispielsweise selbständig den zugehörigen Ort.
Cirrus bietet vielfältige Import- und Exportfunktionen und eine umfangreiche Verarbeitung einzelner Datensatzlisten. Dazu gehören das beliebige Gruppieren von Listen und eine Reihe von Mengenoperationen mit diesen Listen. Die konsequente Fortführung solcher frei kombinierbarer Listen findet sich, gewissermaßen auf Datensatzebene, in den untergeordneten Teildatensätzen wieder. So lassen sich zu einem Datensatz mehrfach Teilinformationen gleichen Typs speichern und ebenso schnell wiederfinden, beispielsweise für mehrere Telefonnummern einer Adresse oder mehrere Filialen einer Firma. Ein weiterer Vorteil dieser aufgeteilten Datensätze: Ändert sich ein Eintrag, der für mehrere andere Datensätze relevant ist, dann genügt die Änderung in dem Subdatensatz, und alle anderen Einträge greifen automatisch auf die aktualisierten Daten zu.
Auf die Datenbank Cirrus bauen mittlerweile zwei große Applikationen auf, ergänzt durch weitere Module. Zum einen ist da »Adress Direkt«, eine Datenverwaltung für Direkt- und Telefonmarketing, zum anderen gibt es »Handel Direkt«, das Warenwirtschaftssystem. Ergänzend arbeitet derzeit auch bereits »Electronic Mail«, eine Art Mailboxsystem, mit dem sich, quasi wie in einem Netzwerk per Modem, die Computer mehrerer Partner in festgelegter Form und zu frei bestimmbarer Tageszeit Nachrichten und Datenpakete überspielen können. Sinnvolle Anwendung sind beispielsweise Filialen, die ihre Tagesgeschäfte nach Geschäftsschluß automatisch an die Hauptstelle weiter »mailen«. Dort übernimmt Handel Direkt die Aktualisierung aller Lagerdaten und Bestände und gibt die neuen Daten anschließend ebenfalls per Electronic Mail wieder an die Filialen zurück.
Adress Direkt ist optimal auf Marketing-Aufgaben abgestimmt. Sie selektieren damit beispielsweise Ihre gewünschten Ansprechpartner durch Mengenoperationen mehrerer Datenbestände und erzeugen eine Liste der Ansprechpartner. Jede dieser Adressen läßt sich nun auf unterschiedliche Weise ansprechen. Zunächst ist Platz für eine individuelle Notiz. Außerdem lassen sich die Adressen für Serienbriefe mit einem kurzen Text verbinden oder direkt über ein Faxmodem per Fax verschicken. Man sollte dabei allerdings bedenken, daß Werbung per Rundfax mittlerweile verboten ist.
Wichtig für den Erfolg einer Telefonaktion ist, daß man die Ansprechpartner auch erreicht hat. Also lassen sich die Adressen einzeln aus der Liste entfernen oder auch direkt einer Wiedervorlage zuordnen. Erreicht man seinen Gesprächspartner, dann hilft das Programm mit Eingabekürzel und Floskeltasten beim Mitprotokollieren der Gespräche. Und damit man sich nicht die Finger wundwählt, gibt es sogar eine automatische Wählfunktion per Modem oder Wählautomat.
Die zweite große Applikation auf der Basis von Cirrus ist »Handel Direkt«, ein umfangreiches Warenwirtschaftssystem. Es umfaßt die Bereiche Einkaufs-/Verkaufsabwicklung, Verkaufs-/Einkaufsstatistik, Mahnwesen, Lager- und Warengruppenverwaltung, Disposition, Inventurabwicklung und Adressverwaltung. Die Datenbestände sind natürlich voll kompatibel zu Adress Direkt, im Netzbetrieb ist sogar der Zugriff aus den verschiedenen Programmen auf einen gemeinsamen Datenbestand zugelassen.
Einen besseren Beweis für die Leistungsfähigkeit des Systems als das reine Aufzählen einzelner Fakten wie Verwaltung von Teilaufträgen bei Lieferengpässen, integrierter Kalkulation nach verschiedenen Staffeln oder die Überwachung mehrerer Inventurkriterien liefert wohl die Tatsache, daß Handel Direkt bei Weide selbst seit knapp zwei Jahren im täglichen Einsatz ist. Das System läuft dort mit mehreren Arbeitsplätzen im Netzbetrieb. Per Electronic Mail sind insgesamt drei Geschäftsstellen zusammengeschlossen. Die Software macht einen sehr ausgereiften Eindruck und läßt sich leicht handhaben. Man merkt dem Programm an, daß es aus der täglichen Praxis heraus entwickelt wurde und sich deshalb für seine Zielgruppe wirklich gut eignet. Für Interessenten ist allerdings eine Schulung empfehlenswert. Die angegebenen Preise in unserem Info-Kasten beziehen sich immer auf die Grundversion. Je nach Ausstattung mit Serienfaxbetrieb, Netzwerkbetrieb oder weiteren Modulen kosten die Programme zum Teil erheblich mehr.
Weide Elektronik, Regerstr. 34, 4010 Hilden
Name: Adress Direkt Handel Direkt, Electronic Mail
Preis: Adress Direkt: 598 Mark, Handel Direkt: 698 Mark, Electronic Mail: 298 Mark
Hersteller: Weide Elektronik