Die kleinen Dinge des Lebens: Vielfältiges Zubehör für den Drucker

Ein Drucker gehört über kurz oder lang zu den lebenswichtigen Bestandteilen einer jeden Computeranlage. Mit dem umfangreichen Zubehör aus dem Fachhandel wird das Drucken zur Luxusangelegenheit.

Font-Cartridges

Alle Drucker haben mehrere eingebaute Schriften, die Ihnen sofort nach dem Einschalten zur Verfügung stehen. Das Umschalten erfolgt normalerweise über Steuerbefehle des Druckertreibers. Wem die eingebaute Grundausstattung allerdings zu mager ist, der findet für die meisten Drucker Zusatzfonts im Angebot des Herstellers. Normalerweise sind diese Fonts in Cartridges, in seltenen Fällen auch in EPROMs gespeichert. Das jeweilige Steckmodul läßt sich leicht in den Drucker einsetzen. Über die entsprechenden Steuerbefehle oder die Bedienelemente am Drucker haben Sie dann Zugriff auf die neuen Zeichensätze. Die Erweiterung ist vor allem dann empfehlenswert, wenn man nicht unbedingt mit einer grafischen Textverarbeitung arbeitet, sondern zwecks Tempogewinn die Drucker-eigenen Schriften verwendet. Normalerweise findet man im Zusatzangebot alle Grundtypen von Schriften, so daß sich rund 90 Prozent des normalen Schriftverkehrs auch mit solchen Druckerfonts erledigen lassen.

Switchbox

Beim Betrieb einer Computeranlage gibt es drei Möglichkeiten. Entweder man hat einen Computer und einen Drucker, oder man betreibt mehrere Drucker an einem Computer. Oder aber man verwendet einen Drucker an verschiedenen Computern. Trifft für Sie der erste Fall zu, dann überlesen Sie diesen Abschnitt einfach. In den beiden anderen Fällen aber haben Sie sich vielleicht schon manches Mal über das lästige Umstecken der Druckerkabel geärgert. Abhilfe schafft in solchen Fällen eine Switchbox, die einfach zwischen mehreren Centronics-Ports umschaltet. Es gibt solche Geräte mit zwei bis vier Anschlüssen, wobei jeweils eine Buchse wahlweise mit den anderen verbunden wird. Bei Kabellängen bis zu fünf Metern gibt es auch keine Probleme. Längere Wege sollte man allerdings sicherheitshalber vor dem Kauf einer Switchbox ausprobieren.

Pufferspeicher

Viele Anwender nervt die Zwangspause, in der ein ratternder Drucker ihren Computer blockiert. Schneller geht es durch den Einsatz von zusätzlichem Pufferspeicher für den Drucker. Dabei sind zwei Verfahren denkbar. Erstens besitzt jeder Drucker einen kleinen eingebauten Speicher, der sich normalerweise auf 16 oder gar 32 KByte ausbauen läßt. Da passen schon eine Menge Texte hinein. Wem das nicht genügt, der nimmt einen externen Drucker-Puffer zu Hilfe. Diese Kästchen steckt man einfach zwischen die Computer-Drucker-Verbindung. Dort nehmen sie Textmengen bis zu 250 KByte blitzschnell vom Computer auf und geben die Daten dann schön langsam an den Drucker weiter. Für den Computer ist der Druckvorgang allerdings schon beendet, und er steht wieder für ganz eilige Arbeiten zur Verfügung. Der Ordnung halber sei hier noch der bekannte Software-Spooler erwähnt.

Drucker-Ständer

Ihr Drucker ist zwar kein Weihnachtsbaum, aber trotzdem tut ihm in manchen Fällen ein Ständer ganz gut. Vor allem bei chronischem Platzmangel findet sich unter dem vielfältigen Angebot sicher eine Form, die gerade für Ihr Platzproblem die Lösung bietet. Besonders beim Betrieb von Endlospapier empfiehlt sich der Einsatz eines Drucker-Ständers, da die Papierzuführung garantiert reibungslos - ohne Papierstau - abläuft. Ansonsten sorgt der Ständer für kleine zusätzliche Ablageflächen und hebt den Drucker zumindest so weit aus dem Chaos des Schreibtisches empor, daß man an die Bedienungsfelder herankommt.

Papierschachte

Zahlreiche Hersteller von Druckerzubehör, aber auch die großen Druckerhersteller selbst, haben zusätzliche Papiereinzüge konstruiert, die unterschiedliche Papierformate gleichzeitig aufnehmen. Es ist schon eine schöne Sache, wenn man für Papier mit Briefkopf, weißen Folgeseiten, Kurzmitteilungen und Briefumschlägen nicht immer wieder den gesamten Papiervorrat wechseln muß. Spitzenvertreter dieser Spezies Papierschacht nehmen bis zu sechs verschiedene Formate auf und schicken sie, manuell oder automatisch vom Programm aus gesteuert, an den Drucker. Wichtig bei der Anschaffung eines preiswerteren Modells ist vor allem die saubere Führung von Endlospapier. Denn es hilft im normalen Gebrauch wenig, wenn man zwar zwischen zwei Papiersorten wählen kann, aber dafür der Wechsel zwischen Einzelblättern und Endlospapier immer wieder einen größeren Umbau auslöst.

Quiet please

Lärm am Arbeitsplatz ist eine unangenehme Sache. Zwei Lösungen bieten sich an, um den Geräuschpegel einigermaßen in den Griff zu bekommen.

Die erste ist trivial, aber nicht ganz unproblematisch: Besorgen Sie sich einfach ein ausreichend langes Druckerkabel und verbannen Sie Ihren Krachmacher in den Nebenraum oder auf den Flur. Das Problem aus Computersicht sind dabei allerdings nicht die dann noch mehr lärmenden Zimmernachbarn, sondern die Kabellänge. Centronics-Leitungen sind bei Längen über fünf Metern meistens anfällig gegen Störeinflüsse.

Die zweite Lösung ist etwas teurer, aber garantiert problemlos: Verpassen sie Ihrem Drucker ein einigermaßen schalldichtes Gehäuse. Die gibt es in fast beliebiger Größe, Form und Preislage im Büro-Fachhandel. Wer als Hobby-Bastler lieber selber zur Säge greift, sollte nicht nur an gute Schall-Isolierung, sondern auch an die Kabel- und Papierzuführung denken.

Zwischenlösung

Immer wieder kommen einige Anwender in die Situation, daß sie ihre Texte zwar gerne drucken würden, aber gerade keinen Drucker zur Hand haben. Andererseits stehen dort, wo ein geeigneter Drucker ist, nicht immer die richtigen Programme zur Verfügung, oder es ist nicht einmal der passende Computer vorhanden. In diesem Fall helfen batteriegepufferte Speichereinheiten, ähnlich den erweiterten Drucker-Puffern. Das sind kleine Kästchen im Jackentaschenformat, die zunächst dem druckenden Computer einen angeschlossenen Drucker vorgaukeln. Tatsächlich sind die Daten inklusive aller Steuerzeichen nur gespeichert und lassen sich zu einem späteren Zeitpunkt direkt auf einem Drucker ausgeben. Wer also beispielsweise zu Hause arbeitet, aber die Ergebnisse erst auf einem Drucker in der Firma ausgeben möchte, ist mit dieser Lösung manchmal besser bedient, als mit dem Herumtragen eines ganzen Diskettenarchivs mit allen Programmen.


Wolfgang Klemme
Aus: TOS 10 / 1991, Seite 110

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