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Einsteigen leichtgemacht

Das neue Buch aus dem GC Carstensen Verlag wendet sich an Computereinsteiger ohne Vorkenntnisse, aber auch Hobby- und Profimusiker, die Ihren ST bisher nur als »Mittel zum Zweck« ansahen, zählen zur Zielgruppe.

In den ersten Kapiteln stattet der Autor den interessierten Leser zunächst mit den nötigen EDV-Grundlagen aus. Anschließend erläutert er Schritt für Schritt die richtige Installation der ST-Anlage und gibt Anregungen für die ersten Gehversuche im fremden Atari-Terrain.

Weitere 45 Seiten des Buches erläutern die richtige Bedienung der grafischen Benutzeroberfläche GEM. Auf der beigefügten Diskette findet der Anfänger ein Programm, mit dem er die richtige Handhabung der Maus üben kann. Obwohl das Buch erst im Januar 1991 fertiggestellt wurde, behandelt es sogar schon die TT- und Mega STE-Computer. Der Leser findet auch eine Erläuterung der Technik von Druckern, Datenfernübertragung und Monitoren. Ein kurzer Exkurs in den riesigen Markt der Hardware-Erweiterungen rundet das Kapitel ab.

Schließlich erfährt der Einsteiger, welche Software-Ausstattung er fürs erste benötigt. Neben diverser Musik-Software wie Sequenzer oder Soundeditoren beschreibt der Autor die bekanntesten Grafik-, Textverarbeitungs- und Desktop-Publishing-Programme.

Durch den klaren Schreibstil sowie die fachliche Kompetenz ist das Buch nicht nur für Computerneulinge, sondern auch für den fortgeschrittenen Anwender interessant. (Gerhard Bauer/tb)

Wolfgang Klemme, »Der Atari ST nicht nur für Musiker«, 1991, GC Carstensen Verlag, München. ISBN 3-9802026-9-0, 146 Seiten, Preis 42 Mark

Die Elektrifizierung der Sprache

Warum ist es so schwierig, den Computer als Orthographie-Experten einzusetzen, ohne alle drei Zeilen einen vermeintlichen Tippfehler moniert zu bekommen? Wieso liefern selbst ausgebuffte, teure Übersetzungscomputer bisweilen nur ein »Lübke-Englisch« à la »equal goes it loose«?

Nicht an der Intelligenz von Computern oder Software liegt's, sondern an der oft unterschätzten Komplexität von Sprache, Schrift und Stimme.

Dieter Zimmer, Wissenschaftsredakteur der Wochenzeitung »Die Zeit«, legt in seinem neuen Buch die besonderen Eigenheiten unserer wichtigsten Kommunikationsformen dar. Wissenschaftlich fundiert erklärt er die Grundprinzipien und Probleme der Rechtschreibkontrolle, der optischen Zeichenerkennung, der Spracherkennung sowie der maschinellen Übersetzung.

Dabei erfährt man, warum sich menschliche Kommunikation nicht in eindeutigen Algorithmen abbilden läßt, und was der gewiefte Programmierer machen könnte, wenn er nur bereit wäre, auf gesichertes Basiswissen der Linguisten zurückzugreifen.

Für einen Sprachforscher ist beispielsweise selbstverständlich, was manche Software hä user noch immer nicht begriffen haben: Allein 66 Worte, die ein Spelling-Checker bequem im Arbeitsspeicher halten könnte, machen fast 50 Prozent jedes normalen Textes aus. Daß Linguisten, Programmierer und Autoren Zusammenkommen müssen, ist eine wichtige Botschaft dieses Buches.

(Michael Spehr/tb)

Dieter E. Zimmer, »Die Elektrifizierung der Sprache«, 1990, Haffmann-Taschenbuchverlag, Zürich, ISBN 3-251-010999, 290 Seiten, Preis 16 Mark



Aus: TOS 10 / 1991, Seite 133

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