Thomas Bosch, Armin Hierstetter, Ulrich Hofner, Wolfgang Klemme und Toni Schwaiger
Auf den nächsten Seiten erfahren Sie, welche preiswerten Hard- und Software-Zusätze Ihre ST-Anlage von Anfang an entscheidend aufwerten und verbessern. Außerdem geben wir Ihnen wichtige Tips zum ST und seiner Bedienung.
Bei DTP-Program men wie Calamus und Grafik-Anwendungen wie Cranach stellt man schnell fest, daß 1 MByte RAM nicht genügt. In diesem Fall schafft eine Speichererweiterung das Problem aus der Welt. Viele Hersteller bieten Speichererweiterungen von 1 MByte auf 2 oder 4 MByte als steckbares oder teilsteckbares Modell an. Die erste Version bedeutet, daß die Erweiterung ohne Lötarbeiten in den ST eingebaut wird. Bei teilsteckbaren Ausführungen hingegen ist immer zu löten. Für Anwender, die im Umgang mit dem Lötkolben nicht gewandt sind, bieten die meisten Hersteller einen Einbau-Service an, der allerdings extra berechnet wird.
Bevor Sie sich für eine steckbare Erweiterung entscheiden, müssen Sie sich vergewissern, ob die MMU (Memory Management Unit) Ihres ST gesockelt ist. Nur in diesem Fall läßt sich die Erweiterung einbauen. Atari fertigt auch STs mit einer MMU in SMD-Technik. Dies bedeutet, daß dieser Chip oberflächenmontiert ist. In diesem Fall sind verschiedene Kabel auf der ST-Platine zu verlöten.
Bis zur letzten Atari-Messe galten 4 MByte als Obergrenze für die RAM-Aufrüstung eines ST. Dies liegt an der von Atari entwickelten MMU, die höchstens 32 Megabit-RAM-Bausteine ansteuert (also 4 MByte). Benötigen Sie mehr Speicher im ST, dann müssen Sie erst eine neue MMU entwickeln. Genau dies vollbrachte die Firma Digi Shop. Die »Megamemory Expansion« ist auf allen Mega STs ersetzbar und besteht aus einem Basismodul mit der Steuerungs- und Kontrollelektronik und 2 MByte RAM und speziellen Erweiterungsmodulen. Mit dieser Speichererweiterung läßt sich das RAM eines Mega ST auf bis zu 12 MByte ausbauen. Damit sollte dann kein Programm mehr aus Speichermangel seine Dienste verweigern. Erhältlich ist diese Erweiterung in Deutschland bei Richter Distributor in Gevelsberg.
Der Zeitpunkt für eine friedliche Aufrüstung ist übrigens günstig. Der schwache Dollar wirkt sich angenehm auf die Chip-Preise aus. Viele Hersteller geben den Preisverfall an die Kunden weiter, so daß sich ein Vergleich lohnt.
Festplatten mit SCSI (Small Computer System Interface)-Schnittstelle sind in unvergleichlicher Auswahl und unzähligen Modell-Varianten zu erwerben. Leider bietet lediglich der TT serienmäßig einen SCSI-Port, der den direkten Anschluß einer solchen Platte gestattet. Wollen Sie diese Festplattenvielfalt auch Ihrem ST erschließen, benötigen Sie ein Interface, das die ACSI-Schnittstelle des ST an die SCSI-Norm anpaßt. Die populärsten dieser SCSI-Hostadapter, wie diese Interfaces auch heißen, fertigt ICD aus Heusenstamm. Der »AdSCSI ST micro« (zum Anstecken an die Festplatte) kostet 249 Mark, 269 Mark der »AdSCSI ST« (in vielen Festplatten-Komplettsystemen zu finden) und 298 Mark der »AdSCSI ST plus« (mit Echtzeituhr).
Besitzen Sie mehrere mit ROM-Port-Dongle (Kopierschutz-Stecker) geschützte Programme, dann kennen Sie die Prozedur: Computer ausschalten, Dongle einstecken, Computer einschalten, Software starten. Wollen Sie zu einem anderen geschützten Programm wechseln, beginnt das fröhliche Modul-Umstecken von neuem. Abhilfe schafft ein ROM-Port-Expander, der im ST-Modulschacht Platz findet und mehrere Dongles aufnimmt, zwischen denen Sie per Schalter, Taster oder Software umschalten, ohne den Computer ausschalten und die Module umstecken zu müssen. Steinberg bietet einen fast 300 Mark teuren Expander für drei Dongles an, wobei jedes Steinberg-Programm automatisch den eigenen Dongle aktiviert. In Steinbergs »Midex +« sind zudem SMPTE-Synchronizer und MIDI-Expander integriert. Von der Marvin AG, Zürich, stammen zwei per Software schaltbare Expander. »Potato +« (vier Dongle-Steckplätze) kostet 188 Mark, »Potato« (drei Steckplätze) 119 Mark. Letzterer verdeckt allerdings beim 1040 ST/STE die MIDI-Buchsen.
Das Thema Ergonomie ist an SJ den Designern der Atari-Maus fast spurlos vor bei gegangen. Diese Erfahrung machen Sie spätestens nach einer Zwei-Stunden-Sitzung mit einem CAD- oder DTP-Programm: Die Kanten des Atari-Nagers bohren sich in die Handballen. Besser geht's beispielsweise mit der nach ergonomischen Gesichtspunkten gestalteten Logimouse von Logitech.
Das Kabel stört auf dem sauber aufgeräumten Schreibtisch? Kein Problem, die Infrarot-Technik macht auch vor Mäusen nicht halt. Mit der BMC-Maus liegt ein kabelloser Nager vor, lediglich der Empfänger wird in den Mausport gesteckt. Die Stromspeisung erfolgt über Batterien.
Beide Mäuse sind bei Wohlfahrtstetter & Ohst erhältlich. Die Logimouse kostet rund 120 Mark, für die BMC-Infrarotmaus gehen etwa 150 Mark über den Ladentisch.
Im MS-DOS-Bereich haben sich bei 3 1/2-Zoll-Disketten 1,44 MByte-HD-Laufwerke als Standard etabliert. Verwenden Sie im Büro einen MS-DOS-kompatiblen Computer, dann stört häufig die Tatsache, daß der ST mit seinem 720 KByte-Laufwerk die MS-DOS HD-Disketten nicht lesen kann. ST-Bastler nutzten schon seit einiger Zeit eine nicht dokumentierte Eigenschaft des Laufwerks-Controllers WD 1772: Durch Verdoppeln des Takts ist dieses IC in der Lage, Daten mit doppelter Dichte aufzuzeichnen. Dies nutzen nun Dritthersteller, die sogenannte HD-Kits für den ST anbieten. Neben dem modifizierten Controller gehört noch ein HD-Laufwerk und ein Formatier-sowie ein Kopierprogramm zum Lieferumfang.
Um die Arbeitsgeschwindigkeit der STs hardwaremäßig zu steigern, bietet sich der Austausch des Zentralprozessors MC 68000 gegen schnellere oder leistungsstärkere Vertreter dieser Prozessor-Familie an. Für diese Aufrüstung ist allerdings ein Auslöten des 68000 und Einlöten eines Sockels an seiner Stelle unumgänglich. Die Preise für Turbo-Karten reichen von 450 bis 2500 Mark, die effektiven Geschwindigkeitssteigerungen von 1,6 bis 5fach. In unserem großen Vergleichstest in TOS 1/91 finden Sie alle wichtigen Daten und Meßwerte zu sieben aktuellen Hardware-Beschleunigern.
Schützen Sie den Computer und die Peripheriegeräte vor tückischem Staub, Verschmutzung und Feuchtigkeit - die empfindliche Elektronik dankt es Ihnen mit langer Lebensdauer. Die in den Computerabteilungen vieler Kaufhäuser erhältlichen Staubschutzhauben aus Kunstleder sind in den Ausmaßen paßgenau auf verschiedene Computer- und Peripherietypen zugeschnitten und in mehreren Farben erhältlich. Die ST-Tarnkappen kosten um die 30 Mark.
Wenn der Lüfter des Atari-Laserdruckers SLM 804 den Sound der Hifi-Anlage übertönt, ist ein Gang zum nächsten Schreibwarenhändler fällig. Schon für deutlich unter 5 Mark erhalten Sie bei ihm ein stabiles Kunststofflineal, serienmäßig ohne Aufpreis in ansprechenden Farben und mit interessanten Designstudien. Klappen Sie am Laserdrucker die hintere Klappe leicht auf, bis sich der Lüfter ausschaltet und die Betriebsanzeige-Kontrolleuchte von grün auf rot wechselt. Klemmen Sie dann ein Ende des Lineals zwischen den Laserdrucker und die Klappe, so daß das andere Ende zur Vorderseite zeigt. Wird der Laser wieder benötigt, können Sie, ohne den gemütlichen Arbeitssessel zu verlassen, das Lineal aus seiner Verankerung herausziehen. Nach kurzem Aufheizen ist der Drucker wieder betriebsbereit.
Jeder ST verfügt in seiner Grundausstattung über ein 3,5 Zoll-Diskettenlaufwerk. Schnell entsteht im Umgang mit der Datenflut aber der Wunsch nach mehr Flexibilität. Entscheidet man sich nicht sofort für eine Festplatte, dann schlägt die Stunde der Zweitlaufwerke. Eine große Zahl von Firmen wirbt hier um die Gunst der Käufer. Möglichst kleine Abmessungen und reduzierte Betriebslautstärke sind die wichtigsten Argumente. Dazu kommen mehr oder minder sinnvolle Spielereien wie zum Beispiel eine elektronische Trackanzeige, die häufig nur den Preis unnötig in die Höhe treiben?
Die Frage ist nun, ob das Zweitlaufwerk ebenfalls 3,5 Zoll-Disketten oder 5,25 Zoll-Disketten verarbeitet. Die 5,25 Zoll-Disketten sind etwas preiswerter aber auch empfindlicher als ihre 3,5 Zoll-Brüder. Auch die Kompatibilität mit der MS-DOS-Welt ist zu bedenken. Allerdings haben sich die 3,5 Zoll-Disketten in letzter Zeit auch hier sehr stark verbreitet. Sie sollten sich deshalb auch nur dann für das 5,25 Zoll-Format entscheiden, wenn Sie unbedingt darauf angewiesen sind.
Der Anschluß eines Zweitlaufwerks ist absolut unproblematisch, Sie stecken einfach das Anschlußkabel in die Floppy-Buchse Ihres Computers und schon erkennt der ST den Zuwachs. Die Preise für externe Laufwerke liegen zwischen 200 und 350 Mark, allerdings ist hier der Gebrauchtmarkt häufig eine ergiebige Fundgrube. Testen Sie ein gebrauchtes Laufwerk aber gründlich mit Disketten aus Ihrer täglichen Arbeit.
Ordnung muß sein, besonders in der Disketten-Sammlung. Vor Staub und Umwelteinflüssen aller Art geschützt, sind sie 4) am besten in einer Diskettenbox aufgehoben. Bewährt haben sich übereinander plazierbare Boxen, die sich wie eine Schublade öffnen lassen. Für den dicken Geldbeutel gibt es edle Exemplare in Holz mit Rollo. Diskettenboxen finden Sie in jedem gut sortierten Kaufhaus sowie im Fachhandel. Übrigens: Boxen, die für 5,25-Zoll-Disketten gedacht sind, bieten auch Wechselplatten-Cartridges genügend Platz.
Solange der Drucker Texte und Grafiken in ordentlicher Qualität zu Papier bringt, sind die Meisten zufrieden. Manchmal stört aber, daß die Ausdrucke von schönen bunten Monitor-Bildern nur schwarzweiß auf dem Papier erscheinen. Hier schafft ein Farb-Kit, das viele Druckerhersteller für ihre Geräte als Aufrüstung anbieten, Abhilfe. Beim Kauf eines Farb-Kits sollten Sie darauf achten, daß Hardcopy-Treiber für den ST und Druckertreiber für die von Ihnen benutzten Programme verfügbar sind. Denn ohne geeignete Treiber sind Sie nicht in der Lage, die neuen Fähigkeiten Ihres Druckers auszunutzen.
Bastelgewandte Besitzer eines Atari SLM 804-Laserdruckers erreichen durch Einbau des 600 dpi-Kits der Züricher Marvin AG eine Steigerung der Druckqualität durch Verdoppeln der horizontalen Auflösung.
Allen ST-Tastaturen haftet eine unschöne Gemeinsamkeit an: die Kappen der Tasten sind so breit, daß Sie des öfteren zwei statt einer Taste drücken. Vielschreibern und Schnellprogrammierern seien deshalb die Austausch-Tastenkappen der Firma RTS-Elektronik, Tiefenbronn, ans Herz gelegt. Diese Kappen weisen nicht nur eine schmälere Tippfläche auf, sondern unterscheiden auch verschiedene Funktions-Gruppen farblich (beige und grau). Die Kappensätze für den Mega ST kosten 105 Mark, für den ST 99 Mark. Für 15 Mark erhalten Sie zudem einen Federsatz, der die Druckkraft verstärkt.
Wer zur Bedienung seines 260/520/1040 ST nicht hauptsächlich Maus oder Joystick, sondern die Tastatur verwendet, der hat sich sicher schon manches Mal über den schwammigen Anschlag und den ungenauen Druckpunkt geärgert. Die einfachste, aber leider auch teuerste Lösung dieses Problems wäre die Anschaffung eines Mega ST mit besserer Tastatur. Preiswerter geht es allerdings mit diversen Angeboten von AT-Zusatztastaturen. Über ein kleines Interface lassen sich praktisch alle MF2-Tastaturen, die bei AT-Computern üblich sind, auch am ST betreiben.
Einige Anbieter lösen die Ansteuerung der Tastatur mit Software. Dabei können aber, zum Beispiel im Zusammenspiel mit Emulatoren, Schwierigkeiten auftreten. Eleganter ist eine Hardware-Lösung in Form eines kleinen Interfaces. Je nach Anbieter sind diese Interfaces in einem extra Gehäuse untergebracht oder direkt in die Tastatur einzubauen. Der Anschluß an den ST ist normalerweise absolut unproblematisch und auch von einem Laien in der Bastelei durchzuführen. Die Preise liegen für die Interfaces alleine bei etwa 200 Mark, für Interface und Tastatur zusammen bei 350 bis 400 Mark. Die Lösung der Firma Galactic stellten wir in TOS Ausgabe 8/90/S. 23 vor, einen Bericht über das Interface der Firma Edicta finden Sie in dieser Ausgabe.
Damit Ihre Maus nicht zum Tischstaubsauger wird, sollten Sie sich ein Mouse-Pad gönnen. Dies ist eine etwa DIN A4-große Unterlage, auf der Sie die Maus exakt führen können. Auch nimmt die Mechanik nicht so viel Schmutz auf, wie wenn sie auf dem Tisch umherrollt (solange Sie das Pad nicht zum Brotzeitteller umfunktionieren). Mouse-Pads sind in den unterschiedlichsten Ausführungen und Farben in allen Computerläden und Kaufhäusern zu Preisen um die zehn Mark erhältlich - das Luxus-Modell in Leder fällt nicht nur preislich etwas aus dem Rahmen.
Die meisten STs landen mit einem SM 124 Monochrom-Bildschirm auf dem Schreibtisch. Dies ist darin begründet, daß für die Standard-Anwendungsgebiete des ST dieser flimmerfreie Monitor hervorragend geeignet ist. Manchmal, besonders bei Spielen, vermißt man einen Farbbildschirm hingegen schmerzlich. Allerdings lohnt sich die Anschaffung eines Zweitmonitors meist nicht. Hier bietet das heimische Farbfernsehgerät eine kostengünstige Alternative, sofern es über eine SCART-Buchse verfügt. Dann nämlich steht dem Anschluß des ST an das Fernsehgerät nichts im Wege und auch die Qualität des Bildes ist ordentlich. Das nötige SCART-Kabel bietet der Fachhandel für 30 bis 50 Mark an. Billiger funktionieren Sie Ihr Fernsehgerät zum Monitor um, indem Sie sich das Kabel selbst löten. Die nötigen Stecker und das Kabel erhalten Sie bei Ihrem Händler.
Ihre Augen und Ihr Rücken danken es Ihnen, wenn Sie Ihrem SM 124-Monitor einen Untersatz spendieren. Schneider hat einen schwenk- und neigbaren Monitorständer im Angebot (erhältlich für 49,50 bei Schulz Computer, München), der mechanisch zum SM 124 paßt. Nur die Farbe ist statt ST-grau eher TT-beige.
Allen, denen ein Farbmonitor zum gelegentlichen Spielen zu teuer ist, sind externe HF-Modulatoren anzuraten. Sie wandeln das Monitor-Signal in ein HF-Signal um, so daß Sie jeden beliebigen Fernseher über die normale Antennenbuchse ansteuern können. Dabei treten Qualitätsverluste auf, die man aber kaum bemerkt. Solche Modulatoren haben normalerweise eine zusätzliche Audio-Buchse zum Anschluß an eine Stereoanlage. Sie kosten zwischen 80 und 300 Mark.
Nutzen Sie den ST nicht nur zur Arbeit, sondern auch zum Spielen? Dann benötigen Sie eigentlich zwei Monitore, in Schwarzweiß und in Farbe. Einem intensiven Monitorwechsel ist die Anschlußbuchse im Rechner allerdings nicht lange gewachsen. Zu locker sitzt die Verbindung und produziert schnell einen Absturz.
Als Lösung bietet sich eine Monitorswitchbox an. Ein Anschluß sitzt immer im Computer, die beiden Monitore stecken in der Box, und das Wechseln besorgt ein kleiner Schalter. Zusätzlich besitzen die meisten Switchboxen noch einen Cinch-Stecker, um das Audiosignal nicht nur über den Monitor abzuspielen, sondern auch über eine Stereoanlage wiederzugeben. Wechseln Sie bei laufendem Computer vom Farb- auf den Schwarzweiß-Monitor, löst das normalerweise einen Reset aus. Einige Switchboxen unterdrücken diesen Reset beim Umschalten, es stellt sich aber die Frage, wann man wirklich im laufenden Betrieb die Monitore wechseln muß. Die Preise für Switchboxen liegen normalerweise zwischen 50 und 150 Mark.
Mega-ST-Besitzer wissen stets, wann ihre Stunde schlägt, denn ihr Computer ist serienmäßig mit einer Echtzeituhr ausgestattet. Trotzdem lohnt sich auch für 520er-, 1040er- und STE-Besitzer die Anschaffung einer Hardwareuhr, denn damit entfällt das lästige manuelle Eingeben von Uhrzeit und Datum mittels Accessory oder Autoboot-Programm. Hardware-Uhren gibt es zum Einlöten sowie steckbar für den ROM- oder den Joystick-Port. Für Lötkolben-Ungeübte sind die steckbaren Lösungen geeigneter, allerdings sollten Sie auf die ROM-Port-Uhr verzichten, da der Port in der Regel nicht durchgeführt ist. Bei Hardware, die ebenfalls den ROM-Port beansprucht, oder bei Software mit Kopierschutzstecker müssen Sie sonst immer die Steckmodule wechseln. Hardwareuhren erhalten Sie beispielsweise bei Galactic oder Wohlfahrtstetter & Ohst schon ab 69 Mark. Digital Image bietet sogar einen Funkempfänger an, der die Uhrzeit direkt von der Atomuhr erhält.
Sie besitzen einen Farbmonitor? Gut. Verfügt dieser über einen Video-Eingang (Composite Video, FBAS oder CVBS genannt)? Dann fehlt Ihnen nur noch ein Video-Tuner, und Ihr Farbmonitor wird zum Fernseher. Dieses Gerät empfängt per Antenne Fernsehprogramme, deren Frequenzen Sie auf Stationstasten speichern, und schickt sie über ein Videokabel zum Monitor. Der 198 Mark teure AV 7300 von Philips, erhältlich bei Conrad Electronic, München, ist eines der populärsten Geräte dieser Art.
Wollen Sie alle Teile Ihrer Computeranlage kompakt zusammenfassen oder den Computer in einer Umgebung einsetzen, für die das Originalgehäuse nicht geeignet ist, dann helfen verschiedene Firmen mit Umbausätzen in Towergehäuse oder 19 Zoll-Racks. Zu Preisen ab 350 Mark aufwärts findet Ihr ST schnell ein völlig neues Outfit. Der Umbau, meistens für Mega STs, seltener für die »kleinen« Typen gedacht, geht nicht immer ganz einfach vonstatten. Man sollte schon wissen, wie ein Schraubenzieher aussieht, wenn man sich an den Umbau macht, denn der Einbau von Netzteilen und der Anschluß von Festplatten ist nicht immer einfach. Hybrid Arts und Micon Audio vertreiben 19 Zoll-Rack-Lösungen mit erheblich erweiterten Schnittstellen, während Lighthouse und Tetra traditionelle Tower-Gehäuse an bieten.
Vor allem Festplattenbesitzer stehen oft vor folgendem Problem: Auf der Boot-Partition tummeln sich zahlreiche Accessories, und im Auto-Ordner sammeln sich die Programme. Meist benötigt man jedoch nicht alle Programme bei der Arbeit. Das führt dazu, daß man nach dem ersten Start nur die Programme und Accessories, die man benötigt, über den Desktop mit »Datei Info« mit der Endung ».ACC« oder ».PRG« versieht. Nach einem erneuten Reset steht dann die gewünschte Arbeitsumgebung zur Verfügung. Entschieden einfacher gestaltet sich diese Prozedur mit einem Bootmanager. Dieser wird als erstes Programm in den Auto-Ordner kopiert. Beim Start oder nach einem Reset zeigt der Manager alle verfügbaren Accessories und Auto-Ordner-Programme an. Aus der Liste wählen Sie dann per Tastatur die benötigten Helfer aus. Bootmanager sind preiswert als PD-Programme erhältlich. Komfortabler arbeiten Sie mit dem kommerziell durch Bela vertriebenen Manager »XBOOT«. XBOOT ist zur Zeit das einzige Programm, das, aus dem Auto-Ordner gestartet, die Maus als Eingabegerät unterstützt. Neben der Auswahl von Accessories und Programmen bietet XBOOT auch die Möglichkeit, Arbeitsumgebungen in sogenannten SET-Dateien zu speichern. Dadurch sind Sie in der Lage, eine bestimmte Zusammenstellung von Accessories mit einem Mausklick zu laden. Die Installation von XBOOT übernimmt ein eigenes Programm. Für Festplattenbesitzer ist die Investition von 69 Mark für XBOOT fast ein Muß.
Unter dieser Bezeichnung existieren ein paar wenige, aber dafür umso wirkungsvollere Programme, die dem ST die Sporen geben. Sie basieren auf dem einfachen, aber wirkungsvollen Prinzip, die Geschwindigkeit der ST-Text- und Grafikausgaben durch optimierte Ersatzstücke zu den gemütlichen Betriebssystem-Routinen zu steigern. Die beiden bekanntesten Vertreter dieser Utility-Sparte heißen Turbo ST (von Bela) und Quick ST, die es in Teilbereichen auf Beschleunigungs-Werte von mehreren hundert Prozent bringen.
Leider blieb auch der ST nicht von Computer-Viren verschont. Gegen diese mitunter sehr gefährlichen, da datenvernichtenden Sabotage-Parasiten schützen Sie sich wirkungsvoll, wenn Sie einige Regeln beachten: Verwenden Sie immer eine schreibgeschütze Boot-Diskette, die mit einem sogenannten Virenkiller behandelt wurde. Damit verhindern Sie, daß sich ein Virus auf dieser Diskette festsetzt, der sich bei jedem Booten in Ihrem ST installiert und anschließend neue Disketten infiziert. Zweitens sollten Sie jede neue Diskette mit einem Virenkiller auf einen möglichen Bootviren-Befall hin prüfen sowie die Programme auf Linkviren untersuchen.
Virenkiller, ob Public Domain oder kommerziell, arbeiten alle nach dem gleichen Prinzip: Die Killer lesen den Bootsektor und prüfen, ob er ausführbar ist. Ist dies der Fall, durchsuchen sie eine Bibliothek. Wenn sich der Sektor in der Bibliothek befindet, stellt sich schnell heraus, ob er gefährlich oder harmlos ist. Handelt es sich um einen Virus, wird der An weder gewarnt und der Bootsektor immunisiert. Findet der Virenkiller nichts, untersucht er das Bootprogramm auf typische Viren-Merkmale und gibt dann einen Wahrscheinlichkeitsfaktor aus. Der Anwender entscheidet dann, ob dieser Bootsektor gelöscht und in die Bibliothek aufgenommen wird. Bei Linkviren greifen die Killerprogramme auf Prüfsummen zurück. Ändert sich die Länge eines Programms, so schlagen sie Alarm.
Im PD-Bereich setzte sich Sagrotan durch. Unter den kommerziellen Killern sei an dieser Stelle der ca. 40 Mark teure »Atari ST Virus Killer« oder kurz AVK von CRL und der knapp 90 Mark teure Virentod von Galactic erwähnt. Die Besonderheit des AVK ist, daß er zur Zeit als einziges Programm Bootviren aufstöbert, die sich in einem nichtausführbaren Bootsektor verbergen. Die Stärken von Virentod: Mit diesem Killer immunisieren Sie Ihre Programme gegen Linkviren. Für welchen Virenkiller Sie sich auch entscheiden, fehlen sollte ein Vertreter dieser Programmsparte in keiner Diskettenbox.
Jeder Anwender hat sein »Lieblingsprogramm«, dem er seine meiste Zeit am Computer widmet. Um einem »Einbrennen« dieses Bildes entgegenzuwirken, empfiehlt sich der Einsatz eines Bildschirmschoners. »ISI-Reset« schaltet manuell oder _ nach einer einstellbaren Zeit den Bildschirm ab, falls keine Eingaben vom Anwender erfolgen. Auf der TOS-Diskette ist das Programm im Archiv »ISI_RESET« enthalten.
Falls Sie über keinen schnelleren Massenspeicher als Ihr Diskettenlaufwerk verfügen, geraten Entwicklungsarbeiten zu Tortur. Abhilfe schafft eine RAM-Disk. Dieses Utility verwandelt den Speicher Ihres Computers in ein neues Laufwerk, das sich genauso wie sein Disketten schluckendes Vorbild verhält - nur eben viel schneller. Einmal installiert bleibt der Inhalt einer guten RAM-Disk bis zum Ausschalten erhalten.
Wer oft Dateien kopiert, stellt schnell fest, daß diese Aufgabe , vom Desktop aus flexibel eingeleitet wird, der eigentliche Kopiervorgang jedoch eine halbe Ewigkeit dauert. Dies liegt an der nicht gerade schnellen Betriebssystem-Routine, die das Kopieren regelt. Schneller erledigen dies Sektorkopierprogramme wie FCopy 3.0. Jedoch läßt sich mit einem Sektorkopierprogramm immer nur eine komplette Diskette duplizieren. Wer auch einzelne Dateien in FCopy-Geschwindig-keit kopieren möchte, findet mit dem »Fast Filemover« der First GbR das richtige Programm. Dieses Utility verbindet nämlich die Geschwindigkeit eines Sektorkopierprogramms mit der Flexibilität eines Dateikopierers. Je mehr Speicher dem Fast Filemover zur Verfügung steht, desto schneller arbeitet er. Das sehr einfach zu bedienende Accessory kostet 59 Mark.
Bei intensiver Nutzung des Desktop oder häufigem Wechsel zwischen vielen Programmen fallen schnell einige Einschränkungen der normalen Atari-Oberfläche auf. Diese Sparversion eines Desktop läßt sich durch verschiedene Programme erheblich aufwerten. Alternative Desktops wie Neodesk, Desa Shell oder die Shareware Gemini erweitern den Funktionsumfang des Desktop. Damit lassen sich zum Beispiel Programm-Icons auf dem Desktop ablegen, Dateien per Maus an ein Programm übergeben und getrennte Einstellungen für verschiedene Fenster verwalten. Auch die Kopier- und Anzeigefunktionen sind erheblich erweitert. Teilweise ergänzen Kommando-Interpreter die grafische Benutzeroberfläche.
Die meisten Programme für den ST überzeugen durch eine große Funktionsvielfalt. Doch wie oft wünscht man sich hier und da noch ein kleines Helferlein, das mal eben schnell etwas erledigt, notiert, rechnet etc. Per Accessory bietet der ST Platz für maximal sechs dieser Zusatzprogramme. Doch was tun, wenn man mehr Hilfe benötigt oder sich gar nicht in einer GEM-Umgebung mit Zugriff auf Accessories befindet?
Multitools mit mehreren Hilfsfunktionen in einem Programm sparen Platz und tauchen teilweise auch aus den tiefsten Tiefen des Computers an jede beliebige Programmoberfläche auf. Das Accessory Harlekin bietet neben einem kompletten Texteditor und einem Datenbank-ähnlichen Terminplaner eine Reihe weiterer Hilfen wie Terminalprogramm, Diskmonitor, RAM-Disk, Makros und diverse Einstellungen. Andere Helfer wie Protos oder Mortimer verfügen über vergleichbare Programmteile, sind jedoch über Tastenkombinationen abzurufen und stehen damit auch ohne GEM-Umgebung zur Verfügung. Neben den kommerziellen Multitools finden sich auch im PD-Bereich einige leistungsstarke Vertreter dieser Gattung. Die Preise liegen, abgesehen vom PD-Bereich, zwischen 80 und 150 Mark.
Im Zuge der immer weiter wachsenden Datenmengen und ständig vergrößerten Massenspeicher-Kapazitäten erwacht auch unter ST-Anwendern der Wunsch nach einer Retrieval-Software, die schnell und zuverlässig Dateien nach bestimmten Merkmalen durchsucht und ihren genauen Pfad anzeigt. Die Firma Galactic hat sich mit »Retrieve« als erste daran gewagt, ein solches Programm zu entwickeln.
Zwar gibt es im PD-Bereich einige Programme, die nach Angabe eines Dateinamens den zugehörigen Pfad anzeigen, doch Retrieve geht erheblich weiter. Es findet beliebige Suchstrings in allen lesbaren Dateien innerhalb einer Diskette oder Festplatten-Partition. Das Programm wird als Accessory gestartet und erwartet nach dem Aufruf die Angabe der Zielpartition, den Suchstring und die Arten der zu durchsuchenden Dateien. Während des Suchlaufs markiert Retrieve alle gefundenen Textstellen und schreibt sie in eine Protokolldatei. Diese Datei läßt sich in Tabellenform oder als Datensatz zum Import in eine Datenbank auflisten. Alle Fundstellen stehen als Zeilenangabe in der Protokoll-Datei.
Schaut man sich nach abgeschlossener Suche diese Datei an und klickt bei gedrückter Shift-Taste auf eine Zeilennummer, dann lädt Retrieve die entsprechende Datei in einen kleinen Texteditor im separaten Fenster. Hier kann man normal schreiben, speichern und drucken. Maximal sieben Fenster sind zugelassen, sofern der Speicher ausreicht und andere Applikationen keine Fenster belegen. Wer also auf seiner Festplatte in Quelltexten nach einer Programmfunktion oder in Briefen nach einem Stichwort fahndet, für den ist Retrieve eine große Hilfe. Der Preis für den Softwaredetektiv beträgt 69 Mark. Nachfolgend finden Sie eine Tabelle mit Meßwerten.
Partition D: 2,8 MByte, 26 Ordner, 228 Dateien komplett durchsucht: 8 Minuten, 15 Sekunden durchsucht nach *TXT: 37 Sekunden, gefunden 774 Stellen in 18 Dateien.
Wer nicht unbedingt auf viele Hilfsprogramme angewiesen ist, aber zum Beispiel beim Auswählen von Dateien mehr J® Unterstützung wünscht, sollte sich eine externe Fileselectorbox zulegen. Solche Programme hängen sich in das Betriebssystem des ST und ersetzen in den meisten Fällen die Fileselectorboxen der Anwendungsprogramme. Die externen Boxen bieten beispielsweise wesentlich mehr Suchmasken für die Darstellung bestimmter Dateitypen. Sie erlauben normalerweise eine Reihe von Desktop-Befehlen wie »Datei löschen« oder »Diskette’ formatieren«, die nicht in jedem Programm verfügbar sind. Externe Boxen gibt es als kommerzielle Lösung und auch im PD-Bereich. Die Preise liegen normalerweise deutlich unter 100 Mark.
Neben den hier vorgestellten Utilities brauchen Sie natürlich noch Standard-Software wie zum Beispiel Textverarbeitungen. Unsere Empfehlungen finden Sie in TOS 12/90.
Public Domain: Alternativ-Datei-Auswahlbox.
Da die Original-Atari-Dokumentation nicht sehr ausführlich ist, sollten Sie als ST-Einführung besser auf »Das Atari ST 1 x 1« zurückgreifen. Das Buch von Volker Ritzhaupt aus dem Hause Application Systems Heidelberg bietet Einsteigern und Fortgeschrittenen eine praxisnahe Einführung in alle wichtigen Bereiche des Atari ST sowie interessante Informationen über den ST-Markt. Von der Bedienung des GEM-Desktop über das Anschließen der Peripheriegeräte bis zur Handhabung der Systemprogramme ist alles vorhanden. Wenn Sie sich erst in den nächsten Tagen Ihren Atari ST beim Händler abholen, sollten Sie dieses Buch gleich mitverlangen.
Wenn Sie an unserem C-Kurs Gefallen fanden oder sich jetzt mit Assembler beschäftigen, dann ist das »Atari ST Profibuch« von Sybex genau das Richtige. Das von Atari als »Bibel der Programmierer« bezeichnete Standardwerk läßt kaum Fragen zur Programmierung der Atari-Familie offen. Neben einer ausführlichen Beschreibung sämtlicher Betriebssystemfunktionen (VDI, AES, BIOS und GEM-DOS) gibt das Buch Auskunft über die Ansteuerung der Hardware und der verschiedenen Peripheriegeräte (Diskette, Festplatte). Wer den Atari ST oder TT programmiert, ist mit dem Profibuch sehr gut bedient.