Immer mehr Computer helfen auch im Privatbereich und in kleineren Betrieben bei der Finanzbuchhaltung. Wer nicht gleich für über 100 Mark ein professionelles Programm kaufen will, der findet im Public-Domain-Sektor einige preiswerte Alternativen. Wir schauten uns das Programm »FIBU« von Klaus Schwietz an. Für 20 Mark und Zusendung einer Leerdiskette bietet er das Programm plus Anleitung an. Der Autor entwickelte FIBU mit der Datenbank-Sprache ST-Base III (Version 2.11). Da für diese Sprache nie ein Compiler erschien, befindet sich im Lieferumfang die Runtime-Version, welche die Finanzbuchhaltung automatisch nachlädt. Um es gleich vorweg zu nehmen: Zum sinnvollen Arbeiten mit FIBU benötigen Sie eine Festplatte, da das Programm jeden Buchungssatz sofort extern speichert. Der Vorteil dieses Verfahrens: Bei einem Absturz oder versehentlichem Betätigen von < Control-Alternate-Delete > (für Besitzer des TOS 1.4 oder 1.6) ist nur der jeweils zuletzt bearbeitete Buchungssatz verloren. Nach Programmmstart reserviert FIBU Speicherplatz für 128 Konten und 1024 Buchungssätze, was den verfügbaren Speicher eines 1-MByte-ST beansprucht. Verfügen Sie über einen größeren Speicher, können Sie problemlos mehr Daten eingeben.
Die Bedienung des Programms erfolgt größtenteils über die Tastatur; die Maus benötigen Sie lediglich zum Auswählen in Alert-Boxen. Zu Beginn erweckt die Bedienung einen umständlichen Eindruck, man gewöhnt sich aber schnell daran. Zum Verstehen und Bedienen der einzelnen Funktionen sollten Sie in jedem Fall die Anleitung des Autors sorgfältig studieren.
FIBU verfügt über die üblichen Finanzbuchhaltungs-Funktionen wie Buchungen ausführen, Journale anzeigen und ändern, Vorsteuersätze festlegen, Gegenkonten führen oder Kontoauszüge drucken. Letzteres stellt FIBU teilweise vor Probleme: Das Programm erkennt beispielsweise nicht, ob ein Druckerangeschlossen ist. Außerdem erschienen bei Probeausdrucken einmal wirre Zeichenfolgen auf dem Papier.
Praktisch sind die Automatikbuchungssätze, die dem Anwender viel Tipparbeit ersparen. Bis zu neun Stück verwaltet FIBU im Speicher.
Insgesamt hinterläßt die Public-Domain-Finanzbuchhaltung einen positiven Eindruck. Wünschenswert wäre noch eine Optimierung der Druckerroutinen. Für den privaten Anwendungsbereich sind die Funktionen und vorgegebenen Masken durchweg ausreichend, die Speicherplätze großzügig dimensioniert. Wer täglich mehrere Stunden mit der Finanzbuchhaltung verbringt, beispielsweise im Gewerbe, wird aber eher zu einem der preiswerten kommerziellen Produkte greifen, die mehr Funktionen und höheren Bedienungskomfort bieten.
Bezugsquelle: Klaus Schwietz, Tulpenstr. 6, 4512 Wallenhorst
Programm: FIBU
Autor: Klaus Schwietz
Kategorie: Finanzbuchhaltung
Status: Public Domain
Benötigt: Festplatte, Monochrom-Monitor, 1 MByte Speicher
Besonderheiten: ST-Base-Datenbankanwendung □ läuft auch auf dem STE