Test: Grafik-und Sound-Bibliothek für GFA-Basic

Mit der neuen Bibliothek für GFA-Basic starten auch Anfänger ein farbenfrohes und musikalisches Feuerwerk auf dem ST. TOS wirft einen prüfenden Blick auf das neue Produkt.

Bei der Grafik- und Sound-Bibliothek handelt es sich um eine Sammlung von über 40 verschiedenen Modulen für GFA-Basic 3.0. Der Schwerpunkt liegt zwar auf der Grafikprogrammierung, doch auch Sound-Bastler finden darin eine große Auswahl an interessanten Funktionen.

Farbspielereien

Alle Prozeduren der Bibliothek aufzuführen, würde an dieser Stelle zu weit führen. Wir beschränken uns deshalb auf die interessantesten. Da ist zunächst einmal das Modul mit Prozeduren zum Co-lorcycling (Rotieren von Farbregi-stern). Die Prozedur verlangt als Parameter die Anzahl und Reihenfolge der Farbregister. Ein weiteres Modul »INTANI« dient zur Animation eines beliebig großen Bildschirmausschnitts. Mit den Modulen »I__SFHAP16«, »M__SHAP16« und »H___SF1AP16« stellen Sie 16 Pixel breite und maximal 200 bzw. 400 Pixel hohe Bildschirmobjekte (Sprites) dar. Durch weitere Module lassen sich sogar 32 Pixel und 64 Pixel breite Sprites darstellen. Sind Sie mit den vier bzw. 16 gleichzeitigen Farben nicht zufrieden? Die Bibliothek stellt Ihnen Module zur Verfügung, um bis zu 512 Farben gleichzeitig darzustellen. Für Laufschriften und besonders protzige Meldung hält die Bibliothek Module bereit, um Text mit einem beliebigen Zeichensatz auszugeben. Entwerfen Sie dazu einfach mit einem Malprogramm den gewünschten Zeichensatz. Dieser darf beliebig groß sein. Drei weitere Module enthalten Prozeduren, um Texte und rechteckige Bildschirmausschnitte in horizontaler und vertikaler Richtung zu scrollen.

Ein- und Ausblendungen

Vor allem für grafische Präsentationen jeglicher Art eignen sich die von der Bibliothek zur Verfügung gestellten Effekten zum Ein-, Aus-und Überblenden von Bildern. Dabei wählen Sie zwischen einer Unzahl verschiedener Effekte. Sie können zum Beispiel einen Bildschirmabschnitt mit einer wählbaren Farbe einblenden. Durch andere Effekte löst sich der Bildschirm punkteweise auf, oder die Ausblendung erfolgt zeilen- bzw. spaltenweise vom oberen, unteren, linken oder rechten Rand. Wollen Sie das Bild durch sich verkleinernde Rechtecke oder durch diagonal verlaufende Linien ausblenden? Mit der Grafik-Bibliothek kein Problem!

Soundspielereien

Kommen wir nun zu den Prozeduren, die den ST in eine HIFI-Anlage verwandeln. Die Bibliothek umfaßt Funktionen zum Digitalisieren und Abspielen von Musik, Geräuschen und Sprache. Durch weitere Prozeduren steuern Sie den Sound-Chip direkt an und programmieren Musikstücke, die dann im Interrupt abgespielt werden. Zur umfangreichen Interrupt-Programmierung dienen weitere Module. So können Sie etwa laufend die Uhrzeit anzeigen lassen oder den Bildschirm nach einer bestimmten Zeit abblenden.

Zusammenfassend ist die Grafik-und Sound-Bibliothek eine Fundgrube an interessanten Effekten, für deren Umsetzung ansonsten langjährige Assembler-Praxis nötig wäre. Nun können auch Anfänger Ihre Kreativität entfalten. (ba)

WERTUNG

Name: GFA Grafik- & Sound Bibliothek
Preis: 149 Mark
Hersteller: GFA-Systemtechnik GmbH

Stärken: Unkompliziertes Einbinden der Routinen □ gut dokumentiertes Handbuch □ durchsichtige Programmstruktur
Schwächen: Nicht alle Farbroutinen laufen hundertprozentig auf dem STE
Fazit: Für Anfänger und Fortgeschrittene zu empfehlen.


Sandro Lucifora
Aus: TOS 07 / 1990, Seite 67

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