Normalerweise arbeiten Seitendrucker mit einer Auflösung von 300 x 300 dpi. Der Markt bietet aber auch GerĂ€te, die durch unterschiedliche technische Tricks eine scheinbar sehr viel höhere Auflösung erreichen. Zwei Ă€uĂerst verfĂŒhrerische Vertreter dieser neuen GerĂ€tegattung unterzogen wir einem ausfĂŒhrlichen Test.
Den aktuellen Standard fĂŒr Seitendrucker begrĂŒndete der amerikanische Hersteller Hewlett Packard. Aus diesem Hause stammt nĂ€mlich PCL, das Betriebssystem von 90 Prozent aller heute verkauften Seitendrucker. Mehrere grundsĂ€tzliche Ăberarbeitungen der 1981 eingefĂŒhrten »Printer Control Language« fĂŒhrten zu den heute aktuellen Versionen IV und V.
Jeder Hewlett Packard- oder HP-Laserjet II-kompatible Drucker versteht im allgemeinen PCL in der Version IV. Dies bedeutet, das GerĂ€t besitzt eine bestimmte Anzahl fest eingebauter ZeichensĂ€tze und versteht bestimmte Steuercodes. AuĂerdem verarbeitet es standardisierte Grafik- und ASCII-Daten. PCL V bietet gegenĂŒber Version IV viele grundlegende Verbesserungen. Drucker mit diesem Betriebssystem sind in der Lage, die eingebauten Vektorschriften in beliebiger GröĂe auszugeben. AuĂerdem integrierten die Entwickler die Plottersprache »HP GL/2« in PCL V. Diese Vektororientierte Erweiterung ermöglicht besonders bei Druckern mit »erweiterter« Auflösung, beispielsweise unseren Testkandidaten, den Grafikdruck in sehr hoher QualitĂ€t.
Der Laserjet IIIp ĂŒberzeugt durch sein exzellentes Schriftbild
Die StÀrken des OL 810 sind sein hervorragendes Schriftbild gepaart mit hoher Geschwindigkeit
Alle guten DTP-Programme beziehungsweise Textverarbeitungen geben Texte als Grafik an den Drucker. Dadurch ist es fĂŒr Atari-Anwender schon jahrelang möglich, einen Text in jeder beliebigen GröĂe auszugeben. Einen richtigen Fortschritt stellt PCL V darum nur fĂŒr IBM-Kompatible dar. Uns ist kein ST/TT-Programm bekannt, das einen speziell an dieses neue Druckerbetriebssystem angepaĂten Treiber besitzt.
Der »Laserjet IIIp« vom MarktfĂŒhrer Hewlett Packard ist mit einem 4-Seiten-Druckwerk ausgestattet. Diese Angabe ist sogar noch geringfĂŒgig ĂŒbertrieben. Um sechs genormte Grauert-Briefe auszugeben, benötigte der Laserjet in unseren Tests 107 Sekunden. DafĂŒr entschĂ€digt aber die exzellente Druckausgabe. Dank der RET-Technologie liefert das GerĂ€t gestochen scharfe Texte und bestechend schöne Grafiken.
FĂŒr ein GerĂ€t mit PCL V typisch sind die zwei skalierbaren Schriften »CG Times« und »Univers« in verschiedenen Varianten. Die Univers Ă€hnelt stark der klassischen Helvetica. Fest eingebaut ist auĂerdem der Zeichensatz »Courier«. Dieser ist jedoch ein normaler, nicht skalierbarer Bitmap-Font. Benötigen Sie andere ZeichensĂ€tze, greifen Sie zu entsprechenden Font-Kassetten oder verwenden Downloadfonts.
Hohe QualitÀt durch RET
Das in der Grundausstattung mit 1 MByte Speicher bestĂŒckte GerĂ€t kostet 3699 Mark. Im Unterhalt kommt der Drucker jedoch relativ teuer. Die Bildtrommel und die Tonerkassette bilden eine 202 Mark teure Einheit. Beide Teile mĂŒssen Sie etwa alle 3500 Seiten austauschen. Auch wenn dies der DruckqualitĂ€t zugute kommt, ist es doch ökologischer Unfug. Durch das Zusammenlegen der beiden Elemente fĂ€llt jedoch diese Wartungsarbeit sehr leicht. Tonerstaub auf den HĂ€nden oder dem Schreibtisch gehört so der Vergangenheit an.
Einen Schacht fĂŒr eine Papierkassette sucht man am Laserjet IIIp vergebens. Stattdessen mĂŒssen Sie eine Klappe an der Vorderseite des GerĂ€ts herunterziehen. Auf diese legen Sie dann den Papiervorrat. Leider passen auf den Halter nur magere 60 Blatt. So kommt es durchaus vor, daĂ man sogar bei normalem Druckaufkommen mehrmals tĂ€glich Papier nachfĂŒllen muĂ. Das bedruckte Papier legt das GerĂ€t entweder auf einer zweiten Halterung an der Vorderseite oder auf dem Deckel ab.
Die Bedienung des Hewlett Packard weckt gemischte GefĂŒhle. Ăber sechs groĂe Tasten mit exaktem Druckpunkt definieren Sie alle Parameter. Der Drucker kommuniziert mit dem Anwender jedoch ĂŒber ein zu kleines und sehr schlecht ablesbares Display. Im krassen Gegensatz dazu zeigen zwei gut positionierte und sehr hell strahlende LĂ€mpchen den aktuellen Status an.
Die Konfiguration des IIIp erfolgt im ĂŒblichen Anwender-Drucker-Dialog. Wir vermissen jedoch die automatische Ausgabe einer speziellen Seite mit den Kennungen der installierten Fonts und allen Einstellungen. Um die gewĂŒnschte Schriftart einzustellen, mĂŒssen Sie darum jedesmal das Handbuch zu Rate ziehen.
Der Einschalter liegt schlecht erreichbar an der rechten hinteren Seite des Laserjet. DafĂŒr arbeitet das GerĂ€t extrem leise. Einen Standby- oder Quiet-Modus kennt der Laserjet nicht. Dieser wĂ€re aber auch ĂŒberflĂŒssig, denn leiser geht's sowieso fast nicht. Auch OzonausdĂŒnstungen sind dem Hewlett Packard fremd. Sogar im mehrstĂŒndigen Dauertest schont der Drucker die Nase und damit auch die Gesundheit.
WERTUNG
Name: OL 810
Hersteller: Oki Systems
Preis: 4248 Mark
StÀrken: Hervorragendes Schriftbild ⥠sehr hohe Druckgeschwindigkeit ⥠gute Bedienung
SchwÀchen: keine
Fazit: Der OL 810 ist ein ĂŒberzeugendes Angebot fĂŒr alle, die einen sehr schnellen Laserdrucker mit exquisitem Schriftbild benötigen.
An der RĂŒckseite liegt neben einer parallelen auch eine serielle Schnittstelle. Der Drucker erkennt aber immer nur einen InterfaceanschluĂ. Unserem TestgerĂ€t lagen nur englischsprachige Dokumentationen bei. Auf Nachfrage erfuhren wir aber, daĂ der Verbraucher natĂŒrlich deutsche HandbĂŒcher mit seinem GerĂ€t erhĂ€lt.
Der Laserjet IIIp von Hewlett Packard ist der ideale Drucker fĂŒr professionelle Anwender mit niedrigem bis mittlerem Druckaufkommen. FĂŒr Heimanwender ist die exzellente AusgabequalitĂ€t wohl keine Rechtfertigung fĂŒr den hohen Anschaffungspreis und die nicht minder hohen Unterhaltskosten. FĂŒr Anwender, die aber auf höchste QualitĂ€t Wert legen, ist dieser Drucker sehr interessant. Okis »OL 810« statteten die Entwickler mit einem 8-Seiten-Druck-werk aus. In unserem Test benötigte der OL 810 fĂŒr 6 Grauert-Briefe 51 Sekunden, was ihn fĂŒr den harten BĂŒroeinsatz prĂ€destiniert. Die im OL 810 benutzte Methode, die Auflösung scheinbar zu erhöhen, arbeitet nicht ganz so gut wie die im HP-Drucker. Die QualitĂ€t der Druckausgabe im Smoothing-Modus liegt zwar höher als bei vergleichbaren normalen Druckern, erreicht aber nicht ganz die des LaserJets.
Auch dieses GerĂ€t arbeitet mit der Version V der Printer Control Language. Dementsprechend stattete ihn der Hersteller mit den skalierbaren ZeichensĂ€tzen »CG Times« und »Univers« aus. Die Bitmap-Fonts »Courier«, »Swiss« und »Dutch« liegen nur in jeweils einer GröĂe, aber verschiedenen Stilen vor. Reicht diese Auswahl nicht, verwenden Sie Softfonts. Sowohl skalierbare Schriften als auch Download-ZeichensĂ€tze können Sie mittels ROM-Karten nachrĂŒsten. DafĂŒr stehen an der linken Seite des Druckers zwei SteckplĂ€tze bereit.
Ab Werk kostet das mit 1 MByte Speicher ausgestattete GerĂ€t 4248 Mark. Die 68 Mark teure Tonerkassette mĂŒssen Sie alle 2500 Seiten auswechseln. Nach etwa 15000 Blatt ist der Austausch der Bildtrommel fĂ€llig, welche 598 Mark kostet. Alle Wartungsarbeiten nehmen Sie durch eine Klappe an der Oberseite des GerĂ€ts vor. Die beiden mit vielen Fotos versehenen HandbĂŒchern unterstĂŒtzen unerfahrene Anwender dabei sehr gut. Auch bei diesem Drucker gehören Tonerflecke der Vergangenheit an. Die Papierkassette mit 250 Blatt KapazitĂ€t schieben Sie an der Vorderseite des OL 810 ein. Die bedruckten BlĂ€tter legt das GerĂ€t auf der Oberseite oder auf einem Halter an der RĂŒckseite ab. Auf der Kassette befindet sich Oki-typisch eine Zentrierung fĂŒr EinzelblĂ€tter. Die Konfiguration des Oki-GerĂ€ts findet ĂŒber Folientastatur mit guten Druckpunkten und ein zweizeiliges, gut lesbares LC-Display statt. DarĂŒber liegen vier Leuchtdioden, die, obwohl bĂŒndig eingelassen, den LĂ€mpchen des Hewlett Packards in nichts nachstehen. Die grundsĂ€tzliche Einstellung der Parameter nehmen Sie ĂŒber zwei getrennte DialogmenĂŒs vor. Das erste steuert die Druckparameter, das zweite ist fĂŒr die Einstellungen der Hardware zustĂ€ndig.
Auch bei diesem Drucker ist der Einschalter schlecht plaziert. Er liegt beim OL 810 weit hinten in der linken GehĂ€usewand. Die Lage der Schnittstellen an der RĂŒckseite ist dagegen durchaus sinnvoll. Das TestgerĂ€t war nur mit einem parallelen Interface ausgerĂŒstet. Gegen Aufpreis erhĂ€lt man aber auch eine serielle Schnittstelle. Unter den AnschlĂŒssen finden Sie einen Ozon-Filter, der seine Aufgabe ganz ordentlich verrichtet.
Im Betrieb ist dieses GerĂ€t etwas lauter als der Hewlett Packard. DafĂŒr schaltet er in den Druckpausen in einen Standby-Modus, in dem die GerĂ€uschkulisse erheblich sinkt.
Oki baut mit dem OL 810 ein absolut professionelles GerĂ€t, das auch höchsten QualitĂ€tsansprĂŒchen gerecht wird. Wirkliche MĂ€ngel fanden wir in unserem Test nicht. Die VorzĂŒge des OL 810, also seine hohe Druckgeschwindigkeit und das hervorragende Schriftbild, sprechen uneingeschrĂ€nkt fĂŒr diesen Seitendrucker.
(uh)
Hewlett Packard GmbH, Hewlett Packard-StraĂe, 6380 Bad Homburg
Oki Systems Deutschland GmbH. Hansaallee 187, 4000 DĂŒsseldorf 11
WERTUNG
Name: Laserjet IIIp
Hersteller: Hewlett Packard
Preis: 3699 Mark
StÀrken: Exzellentes Druckbild ⥠niedriger GerÀuschpegel
SchwÀchen: geringe Geschwindigkeit ⥠etwas zu hoher Preis
Fazit: Der Laserjet IIIp wÀre ein empfehlenswerter Seitendrucker - wenn er nur etwas schneller wÀre.