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Minimax: 2,5 Zoll-Festplatte Clipper

Test

Erinnern Sie sich noch an die gute alte Megafile 20? Damals brauchte man fĂŒr eine KapazitĂ€t von 20 MByte noch ein Laufwerk im 5,25 Zoll-Format. Die Clipper-Festplatte von HG Computersysteme bietet diese KapazitĂ€t in einem 2,5 Zoll großen GerĂ€t.

Die Clipper paßt bequem an jeden GĂŒrtel

Die normalerweise in Notebook-Computern eingesetzte Festplatte steckt in einem 14 x 7,5 x 2,5 cm (L x B x H) großen KunststoffgehĂ€use. An einem Ende des GerĂ€ts liegen zwei durchgeschleifte 25polige SCSI-AnschlĂŒsse. Mit einem Stecker schließen Sie die Platte an die SCSI-Schnittstelle des TT. Die Buchse ermöglicht den Anschluß weiterer SCSI-GerĂ€te. Theoretisch lassen sich also auch mehrere Clipper hintereinanderstecken. Weiterhin finden Sie am grauen GehĂ€use einen Drehschalter zum Einstellen der GerĂ€teadresse sowie einen Anschluß fĂŒr die Stromversorgung. Diese besteht bei der Clipper aus einem ausreichend dimensionierten aber nicht abschaltbaren Steckernetzteil.

Der große Vorteil dieser GerĂ€te besteht in der MobilitĂ€t der Festplatte. Die Clipper ermöglicht es, die gespeicherten Daten auf fast jedem Computer zu verarbeiten. Im Gegensatz zu Wechsel platten oder sonstigen portablen Lösungen benötigen Sie kein GrundgerĂ€t, sondern eben nur eine SCSI-Schnittstelle. Durch den GerĂ€tepreis von 680 Mark kommt der Einsatz als Wechselmedium zum Datenaustausch noch sehr teuer, da man natĂŒrlich jedesmal die komplette Festplatte kaufen muß.

Verify Read-Cache Read/Write-Cache Zeit
Aus Aus Aus 4 Min. / 11 Sek.
An Aus Aus 5 Min. / 26 Sek.
An Aus An 3 Min. / 18 Sek.
An An Aus 5 Min. / 24 Sek.
Aus An An 2 Min. / 27 Sek.
An An An 3 Min. / 11 Sek.

In unserem TestgerĂ€t fanden wir eine 21 MByte fassende Harddisk des amerikanischen Herstellers Conner. Diese gefĂ€llt nicht nur durch die extreme Stoßfestigkeit, sondern auch durch den extrem niedrigen GerĂ€uschpegel wĂ€hrend des Betriebs. Letzteres kann man auch als Nachteil sehen: Da die Clipper ĂŒber keine optischen Einschalt- oder Zugriffsanzeigen verfĂŒgt, wĂ€re man ganz froh ĂŒber ein höheres BetriebsgerĂ€usch.

Zum extrem niedrigen LĂ€rmpegel trĂ€gt besonders das Fehlen eines LĂŒfters bei. Die eng anliegenden GehĂ€usewĂ€nde leiten die WĂ€rme sehr gut ab. Bei Messungen konnten wir als maximale Temperatur lediglich 27,1 Grad C feststellen.

In Sachen Geschwindigkeit hĂ€lt die Conner nicht ganz mit modernen Festplatten wie etwa den LPS-Drives von Quantum mit. Da die KapazitĂ€t nicht fĂŒr unseren normalen Geschwindigkeitstest ausreichte, fĂŒhrten wir diesen mit der halben Daten menge durch.

Zur Zeit hĂ€lt lediglich der relativ hohe Preis den Anwender vom Kauf der Clipper ab. Benötigen Sie ein Laufwerk mit mehr KapazitĂ€t, erhalten Sie gegen 300 Mark Aufpreis auch ein 40 MByte-GerĂ€t. Da die kleinen Notebook-Festplatten jetzt immer mehr Verbreitung finden, steigen die StĂŒckzahlen rapide an, was sich positiv auf den Preis auswirken dĂŒrfte.

Wir wĂŒnschen uns lediglich einen einfacheren Anschluß, etwa in der Art einer Centronics-Buchse. Benutzt man eine 36polige Centronics-Buchse, dann könnte man ja auch einige Pins zur Stromversorgung zweckentfremden. (uh)

HG-Computersysteme, Krugenofen 88-90, 5100 Aachen

TOS-INFO

Name: Clipper 20
Vertrieb: HG Computersysteme
Preis: 680 Mark

Gerhard Bauer