Farbdrucker: Bunte Sterne am Firmament

Farbe war sein letztes Wort, dann warf er seinen Drucker fort. Schicksal der Schwarzweißdrucker oder bleibt der Farbdruck mit dem Atari eine Illusion?

Die meisten Atarianer schonen ihre Augen noch immer mit flimmerfreien Schwarzweißmonitoren, ein Verlangen nach farbigen Ausdrucken kommt eher selten auf. Doch mit dem Falcon 030 und seinen guten Sound-und Farbmöglichkeiten nimmt die Zahl der Farbmonitore stetig zu und selbst die Atari-grauen Kästen werden zu leuchtenden Regenbögen.

Doch wie bekommt man das farbige Monitorbild aufs Papier? Drei farbfähige Drucker stehen auf dem Prüfstand, die alle ganz unterschiedliche Qualitäten aufweisen: »Star LC 100 color«, »Citizen Swift 200« mit Farboption und der neue »Hewlett-Packard 550 c«. Alle drei sind ihren schwarzweißen Schwestermodellen im Normalbetrieb ebenbürtig.

Die Theorie

Technisch entsprechen die Druckköpfe der 9- bzw. 24-Nadel-Farbdrucker den einfarbigen Modellen: Durch den Anschlag der Nadeln auf das farbgetränkte Gewebe werden auf dem Papier Punkte erzeugt. Neben schwarz verfügt das spezielle Farbband außerdem über die Grundfarben Rot, Blau und Gelb. Durch Ankippen der Bandkassette wird beim Druck jeweils die gewünschte Farbe vor die Nadeln des Druckkopfes gebracht. Mischfarben entstehen dabei durch Über- bzw. Nebeneinanderdrucken der Grundfarben.

Bei Tintenstrahldruckern, zu denen der HP Deskjet 550 c gehört, wird die Tinte trickreich auf das Papier »gepustet«. Die chemische Zusammensetzung der Tinte und die Qualität des Papieres bestimmen dabei das Druckergebnis. Auch hier werden die weiteren Farbtöne durch das Mischen der Grundfarben erzeugt. Allerdings mischen sich die Farben besser, da sie beim Auftreffen auf das Papier noch gelöst sind. Das kann aber auch von Nachteil sein, wenn nämlich scharf abgegrenzte Farbflächen erzeugt werden sollen: die Farben laufen dann leicht ineinander.

Bei der Art der Farbmischung deutet sich außerdem eine technische Klippe an, da die Farbbdarstellung auf dem Papier subtraktiv ist, während der Farbmonitor additiv arbeitet und somit auch andere Grundfarben verwendet (Rot, Grün, Blau). Ein Treiber muß diese unterschiedlichen Methoden berücksichtigen, was nicht immer ganz einfach ist. So ist die Farbseparation sehr wichtig. Denn nur durch die Aufsplittung der Farbanteile in vier Ebenen — den Planes — ist es möglich, die gewünschte Farbmischung zu erzeugen. Diese Separation wird vom Programm (Treiber) übernommen. Die Qualität des Druckers zeigt sich dabei vor allem in der Fähigkeit, diese Ebenen exakt umzusetzen.

Erstes Testmodell: der Star LC 100 c. Umweltfreundlich schält er sich aus seinem sauerstoffgebleichten Karton, Pappschutzhüllen verbannen die Unmengen von Styropor. Das Handbuch ist vollständig und läßt kaum eine Frage offen; abgesehen davon, daß der Atari-Gilde kein Wort gegönnt wird.

Die Praxis

Die Konfiguration des Druckers erfolgt durch EDS (Electrical DIP Switch), was im Drucker versteckte »Mäuseklaviere« überflüssig macht. Allerdings ist die Tastenbedienung nicht besonders übersichtlich: ein plötzliches Aufleuchten von vier LED suggeriert dem Benutzer eher einen Systemabsturz als das Wechseln des Zeichensatzes. Aber dann arbeitet auch der zusätzliche automatische Einzelblatteinzug. Der LC 100 color macht einen stabilen Eindruck: Bedienfeld und -hebel wecken Vertrauen, der Benutzer traut sich, das Gerät zu bedienen, ohne ständig auf einen Knack zu horchen, der anzeigt, daß man nun das abgebrochene Teil herausziehen kann.

Die Geräuschkulisse eines Nadeldruckers ist wohl allen hinlänglich bekannt, wobei der sog. Quiet-Modus die ohnehin lange Druckzeit — eine DIN-A4-Seite Text in 5,5 Minuten — verdoppelt und somit noch mehr nervt.

Das Schwarz auf Weiß beherrscht der Star gut und im NLQ-Modus läßt er — gutes Farbband und ordentliche Zeichensätze vorausgesetzt (»Tempus Word« oder »Signum 3«) — fast vergessen, daß er nur 9 Nadeln hat. Das gilt auch für Grafiken mit Schrägen und Rundungen. Linien, vertikale und horizontale, trifft er auch im bidirektionalen Druck perfekt.

Der empfehlenswerte automatische Einzelblatteinzug funktioniert anstandslos. Das läßt die leichte Technik nicht gleich vermuten. Im Test kam die eingebaute Thermosicherung, die den Kopf vor Überhitzung schützen soll, nicht zum Zuge, auch sonst gab es keinerlei technische Ausfälle. Das Sternchen arbeitet natürlich auch mit Endlospapier, das sich bei der Verwendung von Einzelblättern parken läßt.

Treiberproblem?

Was treibt der Drucker ohne Treiber? Leider nichts. Es gibt für die Bunten keinen Standard, noch nicht einmal einen inoffiziellen, wie er bei den Schwarzweißen existiert. Beim LC 100 color sind die Emulationen Epson LX-810/EX-800 und der IBM Proprinter III angegeben. Alle drei funktionieren — aber ohne die erwarteten Farbfahigkeiten. Die Star-Mailbox (069/780…) kann Ihnen nicht mit einem Treiber aus der Klemme helfen. Auch die Hotline zeigt nur ein telefonisches Schulterzucken.

Star LC 100 color: mit neun Nadeln zur Farbgrafik
Citizen Swift 200: solider 24-Nadler mit Farboption
HP 550 c: mit Tinte schnell und leise in die bunte Welt

Hilfe naht von Application System Heidelberg in Gestalt des farbfähigen Programmes »Signum 3«. Allerdings hat Programmautor Franz Schmerbeck nicht mit einer farbigen 9-Nadel-Säge gerechnet, so daß er die Druckroutine erst an unseren Probanden anpassen muß.

Erste Hürde ist die Farbtrennung: Der Drucker soll alle 64 Farben, die Signum 3 unterstützt, auf einer Seite darstellen. Von der maximalen Farbenpracht sind subjektiv aber nur 32 unterscheidbar. Das heißt die Hälfte der Farbmischungen erscheinen identisch. Vor allem die Grenzbereiche, ganz helle und ganz dunkle Farben, zeigen kaum Unterschiede. Für die Testgrafik benötigte der Drucker in der höchsten Qualitätsstufe für 9-Nadler über eine halbe Stunde (32’ 15”).

Im Probetext, in dem einzelne Buchstaben oder ganze Worte farbig hervorgehoben sind, entspricht die Farbwiedergabe dem der flächigen Darstellung. Gelb — vor allem die helle Variante — ist dabei allerdings sehr schlecht zu lesen. Die dunklen Töne lassen sich dagegen kaum von Schwarz unterscheiden. Bei einfachen Grafiken, die auf Linien basieren, läßt die Schärfe fast keine Wünsche offen, sofern wir »Nadler-Maßstäbe« anlegen. Anders bei bunten Bildern, wie man sie beispielsweise mit »Papillon« erarbeitet. Hier gerät der Drucker schnell an seine Grenzen: Helle Farben werden durch dunkle Streifen und dunkle Flächen durch lichte Stellen gestört. Bei größeren Flächen (3 bis 4 cm) schwindet auch die Stabilität des Papieres, da die Nadeln durch den mehrfachen, intensiven Grafikdruck das Papier arg strapazieren. Es kann dann praktisch nur noch als Farbkopiervorlage dienen, aber einer anspruchsvollen Arbeit sollte man diesen Ausdruck im Original besser nicht beifügen.

Darüber hinaus vermischen sich die Farben mit der Zeit auch schon auf dem Farbband. Es verschmiert, so daß das Gelb nach wenigen Ausdrucken eher zum schmutzigen Nordseegrün wird. Auch Rot wird später genauso sicher Braun.

Der Einsteiger

Der Star LC 100 color ist ein robust gebauter Drucker, der mit neun Nadeln Farbe aufs Papier bringt. Dabei hat er natürlich Vorzüge und geht andererseits Kompromisse ein. Vor dem Kauf eines solchen Druckers muß man für sich selbst Schwerpunkte abstecken und danach zur Entscheidung finden.

Für Privatanwender, die kleine Briefpost mit bunten Tupfen, für das grafische Hervorheben von differenten Meßkurven im Labor ist der Star LC 100 color gut geeignet. Für den Start in die Farbwelt ist seine Anschaffung zu überlegen, wobei der Preis den potentiellen Käufer sicher positiv beeinflußt. Zu bedenken ist dabei, daß man gerade bei einem so stark grafisch orientierten System wie dem Atari, sehr schnell an die Grenzen des Druckers gelangt.

Citizen Swift 200

Der Citizen liegt in seinen Styroporhalbschalen im Karton zusammen mit Handbuch, normalem Farbband sowie einem Aufrüstset für Farbe. Das Handbuch ist klar und gut gegliedert und eine gute Hilfe. Am Rande wird sogar die Verwendung eines Atari erwähnt.

Mit wenigen Handgriffen sind als Coloroption Kippmotor und Farbband installiert, ohne die der Drucker auch ganz normal als Schwarzweißdrucker arbeitet. Der Citizen ist sich nicht zu fein, auch auf die Befehle für NEC und Epson zu hören und per automatischer Emulationserkennung selbst zu unterscheiden. Die Einstellung über das gewöhnungsbedürftige, aber plausible Benutzerfeld ist recht einfach, wobei die Einstellungen außerdem gedruckt werden. Auf diese Weise werden die berüchtigten DIP-Schalter aus dem Drucker verbannt.

Auch für den Swift ist zusätzlich ein automatischer Einzelblatteinzug erhältlich, der den Bedienungskomfort erhöht. Der standardmäßige halbautomatische Einzug funktioniert gut, schaltet aber den Drucker nach dem Einlegen nicht auf on line, was ein wenig umständlich ist. Natürlich läßt sich der Drucker auch mit Endlospapier versorgen, das er auch parken kann.

Gegen das Gekreische vieler anderer Nadeldrucker ist der Geräuschpegel des Swift, dank der guten Schallisolierung und Quiet-Modus, subjektiv viel geringer und somit angenehmer. Die Wartezeit auf einen farbigen Ausdruck hält sich in Grenzen. Für die gemischte Probeseite müssen Sie in der maximalen Auflösung von 360 x 360 dpi knapp 20 Minuten investieren (18’15”).

Farbtrennung

Die Qualität der Ausdrucke ist nicht immer befriedigend. Farbige Texteinlagen leuchten in hellen und kräftigen Farben, solange das Farbband erst einige Ausdrucke erlebt hat. Wenn sich Gelb und Rot auf dem Band mit dunklen Farben vermischt haben, werden es auch hier immer mehr grüne und braune Töne. Die Trennschärfe zwischen einzelnen Farbflächen ist sehr genau. Störend wirken dagegen streifige Verschmutzungen, die der Drucker durch das Schleifen des Druckkopfes auf dem Papier in horizontaler Richtung erzeugt. Dies geht wahrscheinlich auf das nicht optimale Anpreßwerk zurück, das das Papier an die Transportwalze pressen soll. Das übernimmt der Druckkopf mit oben genannter Nebenwirkung. Das Problem verschwindet leider auch nicht durch Verstellen des Kopf-Walzen-Abstandes.

Die Farbfähigkeit ist gut, wenn Sie den Nutzen-Kosten-Vergleich anstellen. Von den in Signum 3 erzeugbaren 64 Farben schafft der Drucker 38 (59 Prozent), die voneinander zu trennen sind. Diese entsprechen dann auch den real gewünschten Farben, die der Monitor bringt. Die anderen Farbtöne lassen sich nicht differenzieren.

Alle Linien, Rundungen und Ecken werden sehr exakt ausgedruckt. Auch mit Grafik gemischte Schrift führt nicht zu einem Versatz vertikaler Linien. Der bidirektionale Druck läßt bezüglich der Genauigkeit keine Wünsche offen. Die Schrift und Rasterungen bringt der Swift 200 für einen Nadeldrucker ordentlich zu Papier. Er läßt das Papier, auf das gedruckt wird, in der Qualität zurück, in der der Benutzer es in den halbautomatischen Einzug gesteckt hat — man kann es noch vorzeigen. In den Grafiken müssen die waagerechten Aufhellungslinien genau wie beim Star bemängelt werden, wobei der Druckertreiber dabei eine kleine Mitschuld trägt.

Abschließend können wir festhalten, daß der Citizen Swift 200 ein empfehlenswerter Drucker ist: wenn Sie einen leistungsfähigen 24-Nadel-Drucker suchen, der ein klares sauberes Schwarzweiß-Druckbild hat und zusätzlich mit einer Farboption dienen kann. Diese läßt sich verwenden, um Texte farbig aufzulockern, um farbige Illustrationen mit begrenzten Flächen (z. B. Säulendiagramme) zu erzeugen oder um den Schriftwechsel bunt zu gestalten. Dabei überzeugen die Farben dann auch. Ein automatischer Einzelblatteinzug ist zu empfehlen und sollte bei der Anschaffung einkalkuliert werden. Der Drucker ist, im Vergleich zum Star, sicher ein Schritt weiter in die Farbwelt, liegt aber im Preis entsprechend höher und macht den Besitzer nach einiger Zeit sicher süchtig nach noch mehr Farbqualität. Wer ständig Durchschläge seiner Post oder Rechnungen benötigt, aber eben auch den Aushang farbig auffällig gestalten will, kann beim Citizen zugreifen.

HP Desk Jet 550 c

Der Desk Jet 550 c tritt mit verbessertem Schwarzdruck die Nachfolge des 500 c an. Die Verpackung ist nicht ganz so umweltfreundlich wie bei den anderen Geräten; aber was nicht ist, kann ja noch werden. Im Karton befinden sich außerdem ein Farbpatronentransportkästchen sowie ein nicht unbedingt zeitgemäßes externes Netzteil. Das Handbuch ist umfangreich und erschlägt den Anfänger mit riesigem Input. Selbst das Wort Atari kommt einmal darin vor. Es wird in zwei Zeilen darauf hingewiesen, daß der Drucker für den ST ebenfalls geeignet ist.

Die DIP-Schalter, die offensichtlich an jedem HP existieren, dienen nur zum Einstellen der internen Schriften. Das Anschließen der Kabel ist abenteuerlich und läßt den Wunsch nach einer Hebebühne aufkommen: die Stecker liegen unter dem Gerät, was die Verbindungen zwar schützt, die Installation aber kompliziert macht. Von seinem Vorgänger unterscheidet er sich durch einen verbesserten Papiereinzug, mit dem millimetergenaues Einziehen einer Vorlage möglich ist.

Auch sonst ist die mechanische Seite des Druckers ausgereift und gibt dem Benutzer schon ein beruhigendes Gefühl, wenn er sich über eventuelle Reparaturen Gedanken macht. Vorteil gegenüber dem Vorgänger ist die Schwarzpatrone, die jetzt gleichzeitig mit der farbigen Tinte im Drucker bleibt. So muß Schwarz im Farbdruck nicht mehr aus allen drei Grundfarben zu einem unbefriedigendem Braun zusammengemischt werden.

Der sehr stabile und ausgereifte Drucker leuchtet wenig aufdringlich auf seinem Bedienungspanel und ist übersichtlich. Schnell sind die notwendigen Handgriffe bis zum »On Line« getan. Der Einzelblatteinzug ist bekanntermaßen immer an Bord, Endlospapier können Sie an bedürftige »Nadler« verschenken. Dafür müssen Sie nun die richtige Papiersorte herausfinden, denn nicht jedes ist für Tintenstrahler geeignet. Eine Papier-Rallye durch die Copy-Shops der Stadt kann Geld sparen, denn einige dieser Läden verwenden tintenstrahldruckertaugliches Papier, das kostengünstig im 500er Pack zu kaufen ist.

Für die Probedrucke bemühen wir wieder Signum 3. Das verfügt bereits über einen Druckertreiber für den Vorgänger, auch der DJ 550 c arbeitet brav damit. Dafür hätten Sie aber dann nicht den Aufpreis von 350 Mark zusätzlich hinblättern müssen. Also ist erneut ein Besuch bei ASH fällig. Schmerbeck muß feststellen, daß HPs Neuester ganz andere Daten vom Rechner will, um die Vorteile nutzen zu können. Aber auch das ist keine größere Hürde, denn nach Änderung des Druckprogrammes für Signum und Verlagerung der Planes in den Druckertreiber fängt der 550er mit einer Vorstellung seiner Künste an.

Beim Druck ist der HP erfreulich leise. Nun kommen die drei Druckertreiber zum Tragen. Eigentlich sind es nur zwei, denn bei Variante I muß das Papier zweimal durch den Drucker, mit dem Lohn, das bessere Ergebnis auch auf ganz normalem Papier zu erreichen. Für dieses Verfahren unbedingt nötig: der exakte Papiereinzug des Druckers, der seine Fähigkeiten in vielen Versuchen unter Beweis stellen konnte. Dabei werden erst die Farben und Mischfarben, außer Schwarz erzeugt, und im zweiten Ritt legt sich dann alles Schwarze aufs Papier. Dadurch vermeiden Sie fast völlig ein Verlaufen von Farbe und Schwarz. Anders ist Treiber II, der alle vier Farben auf einmal zu Papier bringt. Bei erstklassigem Papier ist der Unterschied bei direkt nebeneinanderliegenden Farben sehr gering. Bei trivialem Schreibmaschinenpapier aber können Sie Ihr verschwommenes Wunder erleben. Das Papier verkraftet die Farbstoffflut nicht, wellt sich und die Farben verfließen. Für wahrhaft farbenprächtige Grafiken ist der getrennte Treiber zu empfehlen. Damit lassen sich hervorragende Ergebnisse erreichen, die Käufer teurerer Modelle neidisch werden lassen. Für repräsentative Grafiken, z. B. in Doktor- oder Magisterarbeiten, dem kleinen, farbigen Geschäftsbericht und den netten Briefkopf, ist der »Alltagstreiber« Typ II völlig ausreichend. Die nachfüllbare Schwarzkartusche bessert den Nachteil der teuren Einmal-Farbkartusche etwas aus. Allerdings ist das noch nicht der Stein der Weisen und wir hoffen auf Abhilfe.

Star, Citizen, HP: Je nach Treiber fallen die Farben unterschiedlich aus. Nadler kämpfen mit Streifen, während Tinte ggf. verläuft.
Große Farbbilder fallen bei Nadeldruckern immer streifig aus. Auch der Unterschied zwischen dem alten 500 c und dem 550 c wird deutlich: gute Schwärzung und besserer Kontrast.

Folgekosten

Der HP Desk Jet 550 C ist mit etwa 1400 Mark zur Zeit sicher das Beste, was man für den kleineren Geldbeutel bekommen kann. Die nicht unwesentlichen Betriebsausgaben allerdings sollte jeder potentielle Käufer gegen seine Sucht nach Farbe aufrechnen. Für den berühmten farbigen Unterstrich oder den roten Schriftzug im Brief ist es sicher ein bißchen viel des Guten. Soll es aber schon ein wenig mehr sein, hat man einen Punkt pro 550 C. HP hat uns die Wahl dadurch etwas erleichtert, daß Ihr neuer Tintenstrahler auch als ganz einfacher Schwarzweißer seinen Dienst verrichtet.

Was am Ende bleibt...

Farbe ist ein teures Vergnügen. Der Anschaffungspreis des Druckers ist höher und die Farbbandkosten darf man auch nicht vergessen. Die drei Testkandidaten bieten für jeden Geldbeutel eine Lösung, je nachdem, wie hoch Ihre Ansprüche sind: Für hervorgehobene Textstellen reicht der Starfighter mit neun Nadeln, für Diagramme und Grafiken empfiehlt sich der Swift, während bunte Zeichnungen oder gar digitalisierte Bilder den HP Desk Jet erfordern.

Schön ist, daß der Startschuß zur Farbe auf dem Papier endlich gefallen ist. Hoffen wir, daß Atari diesen lauten Knall nicht wieder überhört hat. Einige renommierte Softwarehäuser kümmern sich offensichtlich auch wenig um die farbenfrohen Anwendungen der weniger reichen Atari-Besitzer. So hat Calamus-Entwickler DMC auf Anfrage kein besonders großes Interesse bekundet, für diese Drucker entsprechend farbfähige Treiber für bunte Entwürfe anzubieten.

Die Misere mit den Druckertreibern wird hoffentlich bald ein Ende finden, zumal immer mehr farbfähige Programme, wie »Xact«, ein »Tempus Word pro + color« usw., dem grauen Atari einen farbigen Touch geben. Wenn Atari nicht den letzten Zug verpassen will, ist es an der Zeit, das GDOS durch Farbdruckertreiber zu vervollständigen. Sonst kehren auch engagierte Softwarefirmen wie z. B. SciLab dem einstigen Revolutionär »Power without the Price« den Rücken, um sich auf farbverwöhnte PCs zu stürzen. (thl)

Literatur: Stiebner, Ehrhardt D. (Hrsg.) Bruckmanns Handbuch der Drucktechnik, 5. Auflage, München, Bruckmann 1992

WERTUNG

Citizen Swift 200 mit Farboption

Stärken: gute Farbdarstellung; einfache Bedienbarkeit; autom. Emulationserkennung; relativ leise
Schwächen: Ausdruck verschmiert gelegentlich; Streifenbildung
Fazit: für farbige Texte, aber auch größere Grafiken geeignet
Preis: ca. 850 Mark

WERTUNG

HP 550 c

Stärken: leise; schnell; sauberes Druckbild; gut bedienbar
Schwächen: externes Netzteil; spezielles Papier empfehlenswert; relativ hohe Kosten
Fazit: im Privatbereich zur Zeit leistungsfähigstes Gerät
Preis: ca. 1350 Mark

WERTUNG

Star LC 100 color

Stärken: preisgünstig; auch als SW-Drucker nutzbar
Schwächen: nur neun Nadeln; langsam; geringe Farbtrennschärfe; Papier wird z. T. arg strapaziert
Fazit: für farbige Hervorhebungen und sparsamen Umgang mit Farbe
Preis: ca. 650 Mark

Dieselbe Grafik sieht auf jedem Drucker anders aus (Star, Citizen, HP): Neben der Darstellungsqualität variieren auch die Farben.

Thomas Heichel
Aus: ST-Magazin 02 / 1993, Seite 26

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