Ad Astra: Sternengucker

Wenn Sie Horoskope stellen möchten, ohne astronomische Summen dafür ausgeben zu müssen, liegen Sie mit »Ad Astra« richtig.

Zu den Sternen — oder einfach »Ad Astra«: Das ist der Name des jüngsten Programmes von Renate Steinbach und Ralf Bibinger. »Heilen«, »Gift« und »Vital« sind nur einige Titel, die der Shareware-Markt diesem Programmiererteam zu verdanken hat [1]. Ad Astra ist ein Astrologieprogramm. Davon gibt es für den Atari nur wenige und die sind nicht gerade billig. Ad Astra hingegen ist Shareware und hat einiges zu bieten: Horoskope können wahlweise als Grafik oder als Text ausgegeben werden.

Grafische Horoskope sind für Laien in der Regel nicht zu verstehen. Die Textanalyse stellt daher einen wirklichen Vorteil dar. Damit Ad Astra Ihre persönliche Auswertung stellen kann, müssen Sie zuerst einige persönliche Daten eingegeben: Datum, Uhrzeit, Breiten- und Längengrad Ihres Geburtsortes. Die genaue geografische Lage Ihrer Geburtsstadt. Ad Astra trägt mangelnden Geografiekenntnissen mit einer Liste mit Hunderten von Städten Rechnung, in der diese Daten verzeichnet sind. Ein weiteres Kriterium, bei der Laien leicht ins Schleudern kommen, ist die Abweichung der nationalen zur Greenwich-Zeit. Auch hier ist Ad Astra mit einer Tabelle behilflich. Sind alle zur Berechnung notwendigen Daten — die im übrigen auch gespeichert werden können — eingegeben, wird in Sekundenbruchteilen Ihr persönliches Horoskop errechnet.

Ad Astra bietet eine schöne grafische Aufbereitung des Horoskops sowie auf Wunsch einen umfangreichen Erläuterungstext

Für astrologisch vorbelastete Anwender eignet sich besonders das grafische Horoskop. In einem »Kreis« werden alle Aspekte des Horoskopes dargestellt. Laien werden zwar die schöne optische Darstellung schätzen, das Horoskop jedoch kaum analysieren können. Da helfen auch die optional einblendbaren Symbolerklärungen nur wenig. Viel besser geeignet ist die Textanalyse. Auf etwa 20 Seiten werden die wichtigsten Aspekte des Horoskops erläutert. Es handelt sich dabei um vorgefertigte Texte, die aus einer 500 kByte langen Textdatei stammen. Obwohl der Computer das Horoskop nicht unter persönlichen Aspekten auswerten kann, sind die Textausgaben dennoch verblüffend treffend. Ad Astra ist dazu noch äußerst direkt, so daß man sich vor lauter Selbsterkenntnis ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen kann.

Unter dem Menüpunkt »Informationen« finden Sie Texttafeln, auf denen wichtige Begriffe aus der Astrologie leicht verständlich erläutert werden. So können Sie Ad Astra durchaus auch als kurze Einführung in die Astrologie verstehen. Zusätzliche Information bietet das umfangreiche und informative ASCII-Handbuch, in dem neben den einzelnen Funktionen auch das Thema Astrologie sehr ausführlich behandelt wird. Es ist natürlich ratsam, sich außerdem mit entsprechender Sekundärliteratur einzudecken.

Fazit

Ad Astra ist ein ideales Programm für interessierte Laien und semiprofessionelle Anwender. Besonders die Analyse des Horoskopes in Klartext ist ein herausragendes Feature. Auffallend ist die hohe »Trefferquote« bei den Charaktereigenschaften der Person, für die das Horoskop berechnet wird. Leider läuft das Programm ausschließlich in hohen ST-Auflösungen. An einen Multitasking-Betrieb ist nicht zu denken, obwohl dies in Zeiten des MultiTOS nahezu elementar ist, schade. Dennoch empfehlen wir einen Blick auf das optisch ansprechende Ad Astra. Gegenüber der 30 Mark teuren Vollversion können im Shareware-Programm keine Daten gedruckt werden, (thl)

[1] M. Vondung, »Elektronisches Kräuterbuch«, ST-Magazin 9/92, S. 114 Autoren und Bezugsquelle:

Renate Steinbach, Horstackerstraße 41, 6700 Ludwigshafen

Ralf Bibinger, Luisenstraße 12,6713 Weisenheim am Sand


Michael Vondung
Aus: ST-Magazin 02 / 1993, Seite 79

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