Giro-STB: Geldfluß im Griff

»Giro-STB«, das Programm für elektronischen Zahlungsverkehr mit Banken, gibt es nun in zwei Versionen: frei kopierbar und als Profiausführung. Wir wollten wissen, wie sich die Kaufversion 3.11 im Big Business bewährt.

Electronic Banking mit Giro-STB: überweisen per Diskette

Wurde Ihnen bei der letzten Jahreshauptversammlung Ihres Sportvereins der undankbare Posten des Kassierers aufs Auge gedrückt? Oder sind Sie selbständig und müssen Überweisungs- und Lastschriftformulare meterweise bearbeiten?

Ihnen kann geholfen werden! Giro-STB von Jens Bender befreit Sie vom zeitaufwendigen Ausfüllen von Sammelaufträgen für Ihre Kontoführung. Statt der Formularstapel geben Sie künftig nur noch eine Diskette und zwei Begleitzettel ab.

Beim Start des Programms erscheint eine Paßwortabfrage, die Sie mit »Test« beantworten. Dieses Kennwort können Sie später ändern.

Schneller Einstieg dank Infobox

Normalerweise werden Sie bei der ersten Anwendung von Giro-STB zunächst die Stammdaten eingeben. Also das Konto, auf das sich alle Transfers beziehen, Kontoinhaber, Ort und Name des Kreditinstituts mit Kontonummer und Bankleitzahl. Außerdem können bis zu vier berechtigte Personen in Giro-STB auf dieses Konto zuzugreifen: Die Namen eintragen und jeweils ein Paßwort zuteilen — das genügt.

Sind alle Daten korrekt und nochmals überprüft, ist soweit alles klar für die Einmottung der ungeliebten Formulare. Nun sind die Überweisungen und Lastschriften an der Reihe. Eine Dialogbox fordert Sie zur Eingabe der nötigen Informationen auf. An dieser Stelle empfiehlt es sich, erst einmal den eingebauten Funktionstasteneditor mit Standardfloskeln zu füttern. Beispiel: Möchten Sie die Konten von 50 Leuten um je 42 Mark erleichtern, bietet sich an, Verwendungszweck und Betrag auf F-Tasten zu legen.

Die Help-Taste ruft eine Informations-Box, die alle aktuellen Tastenkürzel zeigt. Praktisch: Per Mausklick läßt sich die Mehrwertsteuer aufrechnen bzw. abziehen. Auch eine Rabattfunktion ist schnell aufgerufen. Standardmäßig ist sie mit den gängigen 3 Prozent Skonto belegt.

Safer Banking!

Sollte die eingegebene Bankleitzahl nicht existieren, sperrt Giro-STB das Abspeichern des Datensatzes. Das schützt zwar nicht vor allen Tippfehlern, ist aber immerhin ein kleiner Sicherheitsgewinn.

Eine tolle Sache ist das Bankleitzahlmodul, das Sie leider getrennt von Giro-STB erwerben müssen [1]. Wie oft kommt es vor, daß zwar die Kontonummer vorliegt, die Bankleitzahl jedoch nicht! Ein Klick auf den BLZ-Knopf, und Sie haben nach der Angabe des Orts eine Auswahl sämtlicher dort ansässiger Kreditinstitute. Selektieren Sie eine Bank, wird automatisch die BLZ ins Eingabefeld übernommen.

Diese Methode der Dateneingabe weist Analogien zum konventionellen Ausfüllen von Formularen auf. Wahre Freude kommt in Verbindung mit einem Datenbankprogramm auf. Üblicherweise führen Sie eine Kunden- oder Mitgliederdatei. Giro-STB kann dank flexibel einstellbarer Formate Daten aus Ihrer Dateiverwaltung importieren. Im günstigsten Fall müssen Sie nur per Menüaufruf die Importfunktion in Gang setzen, und alles läuft automatisch. Natürlich dürfen Sie jederzeit editieren und Fehler entfernen.

Diskette einfach ab zur Bank

Regelmäßig anfallende Zahlungen oder Abbuchungen werden von der Dauerauftragsfunktion verwaltet.

Hier können Sie den ersten Fälligkeitstermin und einen Zeitraum zur jeweils folgenden Zahlung bestimmen. Bei jedem Aufruf von Giro-STB werden Sie automatisch darauf hingewiesen, wenn ein Dauerauftrag fällig ist. Mit einem einfachen Mausklick läßt sich der gesamte Geldtransfer dann bestätigen.

# Geldtransfers

Lastschrift Abbuchungsverfahren
Lastschrift Einzugsverfahren
POS-Lastschriftverfügung Inland
POS-Lastschriftverfügung Ausland
Überweisungsgutschrift Inland
Überweisungsgutschrift Ausland
Lohn/Gehalts/Rentengutschrift Inland
Lohn/Gehalts/Rentengutschrift Ausland
Vermögenswirksame Leistungen

Jetzt geht’s an die Diskette für die Bank. Dazu legen Sie eine 3,5-Zoll-Diskette ein und wählen den entsprechenden Menüpunkt. Das Programm schreibt dann die für das Institut benötigten Informationen und druckt nach Rückfrage die Begleitzettel aus, die Sie mit der Diskette abgeben. Nun können Sie sich, normgerechte Beschriftung der Diskette vorausgesetzt, auf den Weg zu Ihrer Bank machen und haben — bis auf Ihre Unterschriften auf dem Begleitzettel — nichts per Hand ausfüllen müssen!

Zur Nachbearbeitung empfiehlt es sich, die gespeicherten Datensätze auf die Kundendiskette zu exportieren. So bleibt Ihre Datenbank auf dem aktuellen Stand.

Prädikat: wertvoll

Wir testeten mehrere Banken mit Giro-STB-Disketten und erlebten keinerlei Beanstandungen. Obwohl Programme dieser Leistungsklasse viel Geld kosten, ist die abgespeckte Version (unter anderem fehlen die und die Hilfsfunktion für Tastenkürzel) zum Nulltarif zu haben. Aber auch die getestete Vollversion 3.11 gibt es für nur 30 Mark, was angesichts der nicht unerheblichen Einsparungen an Bankgebühren überaus preiswert ist. Bei einem solchen Dumpingpreis ist es verständlich, daß die Anleitung nicht als Broschüre, sondern nur als Dokument auf der Programmdiskette zu finden ist.

Mängel wie unübersichtliche Menüs und Dialogboxen oder die durch GFA-Basic verschuldete partielle Unsauberkeit des Programmcodes, repariert der Autor derzeit. Die Profiversion vertreibt der Autor momentan zum Preis von 30 Mark ohne einen kommerziellen Vertrieb selbst, (mn)

PD-Vertrieb: Giro-STB bei Maxon-Computer GmbH, Schwalbacher Str. 52,6236 Eschborn, Diskette: PD 336

Profi version 3.1: Jens Bender, 3550 Marburg, Friedrich-Ebert-Str. 89. Preis: 30 Mark; Falls Sie eine Diskette im frankierten und adressierten Rückumschlag beilegen, erhalten Sie das nächste Update kostenlos.

[1] BLZ-Datei mit fast allen deutschen Banken für 15 Mark bei Ralf Peiler, Rektor-Wutz-Str. 26, 8457 Kümmersbruck

Funktionstasten lassen sich mit Floskeln belegen

Patrick G. Dubbrow
Aus: ST-Magazin 05 / 1992, Seite 44

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