Bankloader und Editor Sqyrrel: Der kleine Sammler

Yamahas Taschenstudio QY-10 entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zum Renner. Atari-Fans dürfen sich jetzt besonders freuen: Als Zugabe schiebt Yamaha kostenlos den Bankloader und Editor »Sqyrrel« von Franz Branntwein nach.

Eigentlich sollten die Disketten mitsamt Taschenstudio bereits unterm Weihnachtsbaum liegen. Leider haben sich in der letzten Produktionsphase des Editors dann doch noch ein paar Bugs eingeschlichen, so daß die meisten QY-10-User die mitgelieferten Songs »Heidschi Bum Beidschi« und »Kling Glöckchen...« fürs Karnevalsprogramm umarrangieren müssen. Vier Bänke voller Weihnachtslieder — insgesamt 16 an der Zahl — warten in zwei verschiedenen Dateiformaten auf ihren großen Auftritt: Neben dem QY-10-Format bietet das Notator-Song-file den Vorteil, alle 16 Lieder nacheinander abspielen und endlos wiederholen zu können. Dabei fungiert das Pocket-Studio als Expander — die MIDI-Daten liefert, falls vorhanden, der Notator über die MIDI-Kabel.

On-line-Hilfe in englischer und deutscher Sprache

Wer den QY-10 noch nicht kennt: Im Format einer Videokassette kombiniert das Taschenstudio einen 8-Spur-Sequenzer mit einem 8fachen-Tonmodul, das über gesampelte PCM-Sounds verfügt. Fest installiert sind 74 Begleitpattern, das sind komplette 1- bis 4taktige Arrangements mit Baß, Drums und Akkord-Begleitung Im Song lassen sich diese Pattern beliebig in andere Tonarten transponieren. Vier weitere Spuren sind frei für Melodie-Instrumente und Solos.

Über MIDI schließt man gegebenenfalls ein großes Master-Keyboard oder einen ST an. Das QY-10 ist zudem ein idealer Einstieg für MIDI-Neulinge: Bei 28stimmiger Polyphonie sind gleichzeitig acht verschiedene Instrumente zu hören. Das Tonmodul stellt ganze 30 Instrumente plus fetziger 24 Schlagzeug-Samples zur Verfügung.

Klänge kopieren oder tauschen

Integriertes Mischpult

Wie funktioniert nun Sqyrrel, das Eichhörnchen? Die On-line-Help-Funktion erklärt das Programm praktisch von selbst. Eine Tastenkombination verwandelt den Cursor in ein Fragezeichen. Ein Klick auf eine unklare Funktion und schon erscheint die gewünschte Erläuterung.

Die wichtigste Aufgabe ist das Senden und Empfangen, sowie das Sortieren von vorprogrammierten Pattern und kompletten Songs. Pattern werden bankweise übertragen, jeweils 24 Stück pro Transfer. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie die Daten auf eine Atari-Diskette oder direkt an das Pocket-Studio schicken. Sqyrrel verfügt über die wichtigsten Copy- und Austauschfunktionen. Damit lassen sich bequem — je nach Song — die nötigen Pattern zusammenstellen. Unter »Used Pattern« gibt Sqyrrel sogar Auskunft, welche Pattern die acht möglichen Songs verwenden.

Ein recht praktisches Feature ist das integrierte Mischpult. Für alle acht Spuren regelt jeweils ein Fader die Track-Lautstärke. Auch die Stimmen lassen sich schnell und bequem austauschen.

Ein »Memory Gauge« gibt Auskunft über die freien Bytes im ST. Drei komplette Speicherinhalte — 24 Pattern und acht Songs — passen gleichzeitig in den Editor. Wer will, kann auch eine Pattern- oder Song-Übersicht drucken.

Speicherbelegung: Soviele Bytes sind noch frei!
Die Sqyrrel-Mainpage mit den drei Bänken
Die Funktionstastenbelegung finden Sie im integrierten Tutorial

Sqyrrel arbeitet sowohl auf einem ST — bereits ab 520 KByte RAM — als auch auf STEs oder TTs. Die Programmdiskette enthält weitere fünf komplette Bulk-dumps; darunter versteht Yamaha jeweils einen vollständigen Satz mit Pattern und Songs.

Was kann Sqyrrel nicht? Alle Sound-Manipulationen sind für den Editor passe. Sie sind fest im Pocket-Studio installiert und lassen sich derzeit weder austauschen noch editieren.

Das Programm darf keinesfalls öffentlich verkauft werden! Es ist Public Domain und kann somit beliebig kopiert und verschenkt werden.

Pattern-Liste

WERTUNG

Sqyrrel

Genre: MIDI-Editor
Autor: Franz Branntwein

Stärken: Mischpult, neue Pattern, einfach zu sortieren, On-line-Hilfe, Used-Pattern-Liste

Einschränkungen: Transfers nur bankweise möglich

Vertrieb: Yamaha Europa, Siemensstr. 22-34, W-2084 Rellingen


Manfred Neumayer
Aus: ST-Magazin 04 / 1992, Seite 110

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