Star LC-20: Der kleine Stern

Klein aber fein! Die Druckqualität des Star LC-20 beweist, daß die technische Entwicklung auch am Matrixdrucker nicht spurlos vorübergegangen ist.

Nadeldrucker sind durch nichts zu ersetzen: Noch immer gibt es keinen Laser, der z.B. für Scheckformulare die nötigen Durchschläge produziert. Auch Tintenstrahler müssen bei Kopien passen. So haben sich Matrixdrucker zuletzt als Zweitgerät einen festen Platz erobert — die Umsätze steigen wieder. Obwohl wichtige Korrespondenz immer seltener genadelt wird, interessieren sich viele Käufer wieder für preisgünstige 9-Nadel-Drucker. Hier schlägt besonders der Heimbereich zu Buche, wo ein Drucker mittlerweile zur Grundausstattung zählt. Bei durchschnittlich drei Ausdrucken pro Woche lohnt halt ein teuerer Laser kaum. In diesem Trend erlebt der Star LC-20 ein Hoch.

Freilich, ganz so stabil und robust scheint der kleine Stern nicht zu sein. Besonders gespart hat die Firma Star bei der Platte für die Papierzufuhr und der Druckerabdeckung. Beide sind eine wackelige Angelegenheit.

Da die kleine Plastikplatte je nach Papierart öfter in eine neue Stellung gebracht werden muß, stört es schon, daß bei einem Stellungswechsel gleich die gesamte Traktorabdeckung aus der Halterung reißt. Darüber hinaus ist beim Wechsel aus der senkrechten Stellung — für Einzelblatteinzug — in die Waagerechte die Papierführung vollständig abzunehmen und neu einzusetzen. Ähnlich schlechte Noten erhält die Druckerabdeckung aus Plastik. Sie rastet in der offenen Stellung nicht richtig ein — beim Öffnen hat sie der Benutzer manchmal gleich ganz in der Hand.

Wer sich durch diese Sparmaßnahmen nicht schrecken läßt, erhält einen preiswerten Nadler mit beachtlicher Qualität. Bei selbstdurchschreibendem Papier produziert der Drucker ein Original mit zwei Kopien. Dieser Dreifachsatz darf nicht dicker als 0,28 mm sein.

Als Zubehör ist ein vollautomatischer Einzelblatteinzug erhältlich. Die Standardausstattung erlaubt im Einzelblattmodus lediglich einen Blatt-für-Blatt-Druck. Einzelblätter dürfen zwischen 10 und 21 cm breit sein. Zum Laden bietet der LC-20 zwei Möglichkeiten: manuelles Einzelblattzufuhr bei ausgeschaltetem Drucker und halbautomatischen Einzug bei eingeschaltetem Gerät.

Neben einer Draft-Einstellung für Grafiken und zur Verwendung eigener Zeichensätze sind drei Schriftarten installiert: Courier, Sanserif und Orator. Diese residenten Fonts lassen sich auch kursiv drucken. Außer Draft bearbeitet der LC-20 alle Schriftarten im NLQ-Schönschreibmodus.

Über eine Zeichenabstandstaste lassen sich acht verschiedene Betriebsarten wählen: Die Skala geht von einem Pica-Ausdruck mit 10 Zeichen pro Zoll bis zum Elite-Schmaldruck mit 20 Zeichen pro Zoll. Als Alternative zum manuellen Walzendrehknopf bietet der Nadeldrucker einen automatischen Zeilenvorschub. Eine Taste für »Quiet«-Betrieb (Leisedruck) schaltet den Ausdruck auf halbe Geschwindigkeit.

(mn)

Star LC-20

Hersteller: Star

Vertrieb: Fachhandel

Schnittstelle: Centronics

Druckkopf: 9 -Nadeln

Auflösung: 240 Punkte/Inch

Emulation: Epson und IBM Proprinter

Schriften: Courier, Sanserif und Orator, internationaler Zeichensatz für elf Länder

Geschwindigkeit: 150 cps (draft) 37,5 (NQL)

Preis: 548 DM

Stärken: einfache Bedienung, übersichtliches Bedienfeld, Parkposition für Endlospapier, Hex-Dump-Modus

Einschränkungen: Traktorabdeckung, Platte für die Papierzufuhr, winzige DIP-Schalter

Fazit: preiswerter Nadler mit beachtlicher Qualität



Aus: ST-Magazin 11 / 1991, Seite 127

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