Umbau-Projekt: Auf die Dauer hilft nur Power

Unser Umbauprojekt in den Ausgaben 8 bis 10/89 brachte uns viel positive Resonanz. Einige Leser hatten Probleme bei der Anpassung der Tastatur bei den 520er- und 260er Serien. In diesem Beitrag holen wir die Ergänzungen für die Tastaturansteuerung nach.

Alle folgenden Ausführungen beziehen sich auf die Atari-Computertypen 520 ST bzw. 520 ST+ und alle 260er Versionen.

Wie Sie sicherlich wissen, übernimmt der Tastaturprozessor die Ansteuerung der Tastatur, die Mausabfrage und die Kontrolle des Joystickports. Bei unserem damaligen Umbauopfer, einem 1040ST, verlegten wir das fünfpolige Verbindungskabel von der Tastaturplatine zur Rechnerplatine, um eine abgesetzte Tastatur zu realisieren. Die Joystick- und Mausbuchse befindet sich bei diesem Computer bereits auf der Tastaturplatine und mußte daher nicht gesondert behandelt werden. Wie Sie sicherlich wissen, entwarfen wir für die Verbindung Computer — Tastatur eigens zwei Treiberplatinen, die ein Treiber-IC und je eine Mega ST-kompatible Telefonbuchse aufnehmen. Diese Treiberplatine einschließlich Buchsen und Kabel erhalten Sie übrigens weiterhin über unseren Service. Die Adresse finden Sie im Anhang dieses Artikels.

Doch nun zur Anwendung dieser Platinen auf oder bei einem Atari der Serie 520 ST oder 260 ST: Die meisten von Ihnen haben nach dem Öffnen des Computergehäuses sicherlich festgestellt, daß die Hauptplatine über ein 18poliges Flachbandkabel mit der Tastaturplatine verbunden ist. Dieses ist erforderlich, weil sowohl der Maus- als auch der Joystickport auf der Hauptplatine integriert ist und somit eine vielpolige Verbindung zum Tastaturprozessor voraussetzt.

Im Schaltbild haben wir für Sie die komplette Belegung dieser Steckverbindung aufgezeichnet. Wie Sie hieraus erkennen, ist zum Betrieb der Tastatur nur eine fünfpolige Leitung mit den Signalen RxData (Pin 14), TxData (Pin 15), Reset (Pin 16), Masse (Pin 1) und + 5 V (Pin 13) notwendig. Den Maus- und Joystickport löten Sie am besten auf die Computerplatine und befestigen beide dann in Ihrer neuen abgesetzten Tastatur. Tips und Tricks, wie solch eine neue Tastatur aussehen könnte, lesen Sie bitte in der damaligen Umbauanleitung nach. Die beiden Ports lassen sich am besten auf einer kleinen Lochrasterplatine unterbringen. Die Verdrahtung derselben geschieht wie im Bild ersichtlich.

Nach diesem Schema schließen Sie die abgesetzte Tastatur an die Computer der 520 ST- und 260 ST-Serien an

Um nun die Treiberplatinen wieder einzusetzen, verfahren Sie wie bereits in Ausgabe 9/89 beschrieben. Achten Sie darauf, daß Sie nur das beidseitig steckbare Originalkabel einsetzen, da sonst eventuell die Pinbelegung nicht richtig paßt. Kontrollieren Sie die richtige Verbindung der Masse bzw. der 5-Volt-Spannung vor dem ersten Betrieb mehrmals, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden.

Sollten die von Ihnen gemessenen Spannungen stimmen, fahren Sie bitte mit der Kontrolle der Datenleitungen Reset, RxD und TxD fort. Ein sauberer, mehrmals kontrollierter Aufbau schützt hier vor kostspieligen Reparaturen und erspart Ihnen viel Ärger. Diese Regel sollten Sie übrigens bei allen Bastelarbeiten an Ihrem »guten Stück« beherzigen.

Außerdem sollten Sie sich zu Ihrer eigenen Sicherheit vor jedem Öffnen des ST vergewissern, ob er auch wirklich vom Netz getrennt ist. Haben Sie alle Arbeiten sorgfältig erledigt und die Verdrahtung mit einem Ohmmeter getestet, bleibt Ihnen nur noch der Griff zum Netzschalter Ihres »Power-ST«, um nun endlich die Vorteile einer abgesetzten Tastatur genießen zu können. (uw)

Bezugsquellen:

Platinen: tastaturseitige Treiberplatine bzw. computerseitige Treiberplatine: Bardehle Datentechnik, Langestr. 51, 4796 Salzkotten

Kabel und Buchsen: ISZ-EDV, Kranzhornstr. 10, 8097 Zaisering


Hans Hoffmann
Aus: ST-Magazin 07 / 1990, Seite 103

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