Test: Citizen Swift 24

Unter dem Namen »Swift« schickt Citizen sein neues Druckermodell ins Rennen: Der englische Name steht sowohl für »flink« als auch für eine Vogelart. Allerdings: Fliegen kann der fast zierliche 24-Nadler nicht, auch wenn er mit ca. 190 Zeichen/s im Draft-Modus zu den flotten Nadlern zählt.

Nach dem Auspacken zeigt sich der Swift statt im allgegenwärtigen Beige-Braun-Grau der Bürowelt in hellem Weiß. Die große Abdeckhaube ist bis auf einen durchsichtigen Deckel verschwunden, der die Druckwalze bedeckt.

Ist der Zusammenbau des zusätzlich erhältlichen Einzelblatteinzugs trotz mancher Tücke und wenig aussagekräftigem Handbuch erst geschafft, folgt die vergleichsweise einfache Montage auf dem Drucker. Seine Handhabung ist unproblematisch.

Alle Einstellungsarbeiten verlangen im Verein mit dem zweizeiligen, je 8stelligen LC-Display eine virtuose Handhabung der sechs Folientaster, zumal das Handbuch hier mit einer unübersichtlichen Tabelle wenig Licht ins Dunkel der Einstellungen bringt. Über insgesamt neun Hauptmenüs mit jeweils mehreren Unterpunkten wählen Sie die gewünschten Funktionen an. Wer die »Knopf-Drückerei« leid ist, setzt mit Hilfe der vier programmierbaren Makros eine Auswahl von zweckmäßigen Voreinstellungen oder verlegt sich auf die Steuerung per Software.

Stabilität gepaart mit Funktionalität

Damit der Swift nicht als Robinson-Lösung in die Geschichte eingeht, gaben die Entwickler ihm einige Emulationen mit, wir beschränken uns hier auf die NEC-Emulation. Natürlich mußte diese beweisen, was sie verspricht: Ohne Änderung sollte sie komplizierte Formulare ausgeben, die unter Ausnutzung fast aller NEC-Kommandos entstanden. Das Ergebnis ist leider nicht befriedigend. So versagt z.B. jene beim NEC problemlose Steuersequenz, die innerhalb einer Zeile den Ausdruck sowohl linksbündig als auch mittenzentriert und rechtsbündig formatiert. Bei Super- bzw. Subscript sind die Kleinbuchstaben in verschiedener Höhe ausgeführt, eine so gedruckte Zeile scheint zu hüpfen. Die Grafikausgabe, mit NEC-Treibern gesteuert, verlief hingegen reibungslos.

Neben den bemängelten Faktoren gibt, es auch erfreuliches zu berichten: Der Stacheltraktor läßt sich ohne Aufwand,' von Schub- auf Einziehbetrieb umbau en, eine Öffnung im Boden ergänzt die Papierzuführung von hinten, so daß sich' auch wenig flexible Materialien - z.B. mehrlagige Formulare - unproblematisch verarbeiten lassen. Die bereits genannten Makros gewährleisten auch ungeübten Benutzern eine einfache Bedienung, und das »Paper Parking« erspart' umständliche Papierfummelei. Die Ga- , rantie von zwei Jahren schließlich belegt' das hohe Vertrauen des Herstellers in seine Geräte.

Insgesamt bewies sich der Citizen Swift 24 als williges Ausgabegerät, das mit seinen vier verschiedenen Schriften und der praktischen Handhabung des Papiers auch dem anspruchsvollen Anwender genügt, sofern dieser mit den unschönen Zeichen beim Super-/Subscript und den Fehlern bei der NEC-Emulation leben kann. (wk)

Wertung
Name:Swift 24
Preis:1098 Mark, automatischer Einzelblatteinzug 307 Mark, Farbband schwarz 16 Mark
Hersteller:Citizen Europe

Druckprinzip: 24-Nadel-Matrix
Auflösung: 360 x 360 Punkte (NEC-Emulation)
Emulationen: Epson LQ 850, NEC P 6 Plus, IBM Proprinter
Puffer: 8 KByte
Schriftarten: Draft, Times Roman, Helvetica, Courier, Prestige
Papiertransport: Zug-/Schubtraktor, Friktion
Geschwindigkeit: Brief: Draft 18,5 s, NLQ: 10 cpi 36,5 s, Proportional 33,5 s

Stärken:
- Zug-/ Schubtraktor umbaubar
- Endlospapier parkbar
- vier Makros programmierbar
- preiswert
- Papier auch von unten zuzuführen
- kein Gebläse, daher im Stand-by-Betrieb geräuschlos
- auf Wunsch farbfähig
Schwächen:
- NEC-Emulation nicht fehlerfrei
- Handbuch und Index unübersichtlich
- Konfiguration und Parameterwahl gewöhnungsbedürftig
Fazit: leistungsfähiger Drucker zum günstigen Preis

Ulrich Hilgefort
Aus: ST-Magazin 12 / 1989, Seite 126

Links

Copyright-Bestimmungen: siehe Über diese Seite