Pac-Man und Atari - das gehört irgendwie zusammen. Grandslam Entertainment veröffentlichte 1988 eine annehmbare Portierung von Pac-Mania für den ST, Zamuel_A setzte 2013 mit der STE-Version einen drauf.
Pac-Mania erweiterte das bekannte Pac-Man um eine isometrische 3D-Perspektive, vier unterschiedliche Welten und einen springenden Pac-Man. In Nordamerika wurde der Automat von Atari Games vertrieben, einen Teil der Heimportierungen übernahm die Atari-Tochter Tengen. Grandslam setzte den Automaten schließlich auf den C64, Amiga, CPC und Atari ST um.
Die Amiga-Portierung ist die einzige, die im Vollbild gespielt wird, auf dem C64 wird das Spielfeld unten und auf CPC und ST rechts eingeschränkt. Die Atari-Version scrollte etwas langsam, aber flüssig, die PowerPlay bewertete die ST-Version damals mit 74 von 100 Punkten, die Amiga-Umsetzung später mit 82. Ironischerweise war die ST-Version - zumindest was das Bildschirmformat angeht - näher am Original, denn der Bildschirm des Automaten war im Vertikalformat.
Grandslam dürfte sich aber nicht aus ästhetischen Gründen gegen Vollbild beim ST entschieden haben: Die Einschränkung des Spielfelds auf dem ST war schlicht ein beliebter „Trick“, um halbwegs flüssiges Scrolling zu realisieren.
Pac-Mania STE verwendet nur Teile des Codes der ST-Version (Spiellogik, Musikwiedergabe, Kollisionserkennung), der Rest wurde neu geschrieben. Natürlich wird auf dem STE das Hardwarescrolling genutzt, per Overscan entfällt der obere und untere Rahmen. Soundeffekte werden über den DMA-Sound des STEs abgespielt.
Im Detail gibt es weitere grafische Verbesserungen: Die Level-Auswahl, bei der ST-Version monochrom, nutzt auf dem STE 32 Farben und kommt dem Arcade-Original nahe. Die Level selbst verwenden mehr Farben, bedienen sich aber nach wie vor aus einer 16-Farbpalette. In der Block-World sind die Blöcke beispielsweise nicht Einheitsgrau. Die gelben Pillen verschwinden nun sichtbar in Pac-Mans Mund, einen Schatten wirft aber auch der STE-Pillenmampfer nicht.
Eine weitere Pac-Mania-Konvertierung war für den Falcon in Arbeit, Anima nutzte die X68000-Version als Grundlage. Pac-Mania ist auf diesem Computer noch dichter am Arcade-Original als die Amiga-Version, aus Zeitgründen wurde die Arbeit an dem Projekt vorerst ausgesetzt. Bei Pac-Mania STE schafft es der Falcon leider nicht einmal bis zum Titel - laut Zamuel läuft der zeitintensive Code zur Beseitigung des oberen und unteren Rahmens nicht auf dem Falcon.