MIDI-Corner: ACE MIDI im MIDI-Setup

Der Software-Synthesizer ACE hat den Atari Falcon wieder zu einer interessanten Ergänzung des Studios gemacht. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ataris Raubvogel als multitimbralen Expander im Sequencing einsetzen.

ACE als MIDI-Expander

ACE MIDI hat seit seiner Veröffentlichung vor knapp einem Jahr für einiges Aufsehen in Atari-Musiker-Kreisen gesorgt. MIDI-Guru Tim Conrady und 3P-Musiker Raphael Zweifel haben den Software-Synthesizer für den Falcon bereits erfolgreich in eigenen Stücken eingesetzt. Oftmals wird ACE jedoch als Solo-Synthesizer benutzt, dabei besitzt die SoundEngine alle Möglichkeiten einer multitimbralen Klangquelle.

Multitimbral?

Fast jede heutige Workstation besitzt Möglichkeiten der multitimbralen Klangerzeugung. Im Gegensatz zu reinen Solo-Synthesizern agieren multitimbrale Geräte wie mehrere unabhängige Synthies, die jeweils alle mit einer eigenen Klangfarbe arbeiten. Beispiele für solche Geräte sind zum Beispiel der Korg Mi oder auch der Yamaha Motif. jede

Klangfarbe wird als "Part" bezeichnet. ACE MIDI bietet 16 verschiedene Parts an, kann also theoretisch wie 16 unabhängige Synthesizer agieren. Hinzu kommt, dass ACE die Tastatur in lo verschiedene Abschnitte splitten kann, was also theoretisch zusammen ein Volumen von 16o parallel nutzbaren Klangtarben ergibt.

In der Praxis hängt die Anzahl der multitimbralen Stimmen natürlich von der Hardwareleistung des Falcon und der Größe und Qualität eventuell verwendeter Samples ab. Aber auch ein StandardFalcon sollte das MIDI-Orchester um drei, vier parallel nutzbare virtuelle Klangquellen in CD-Qualität erweitern.

Kanalwahl

ACE MIDI verwaltet seine multitimbralen Einstellungen unter dem Edit-Button "MULTI". Nach dessen Anwahl öffnen sich die Einstellungs-Potis und eine Tastatur.

Genau wie "echte" Synthesizer werden die verschiedenen Module oder Parts über unterschiedliche MIDI-Kanäle angesteuert. Die 16 Parts von ACE werden in der oberen Knopfreihe des Edit-Bereichs aufgereiht. Das Anklicken mit der linken Maustaste wählt einen Part als aktiv aus, ein Rechtsklick schaltet ihn stumm. Alle nun vorgenommenen Einstellungen beziehen sich nur auf den aktiven Part.

Nun sollte jedem Part ein MIDI-Kanal zugeordnet werden. Dies geschieht mit den kleinen Pfeil-Tasten, in der Mitte wird der ausgewählte Kanal angezeigt.

Splitpunkte

Nun müssen für jeden Part Zonen bzw. Splitpunkte auf der dargestellten Klaviertastatur festgelegt werden. Dies geschieht komplett mit der Maus. Klicken Sie das Keyboard mit der linken Taste an, wird es komplett ausgewählt, der gesamte Part erhält also einen gemeinsamen Sound. Splitpunkte legen Sie hingegen durch Anwahl mit der rechten Maustaste fest (siehe Pfeil im Bild). Halten Sie diese gedrückt und ziehen Sie sie über genau die Teile der Tastatur, denen Sounds zugeordnet werden sollen. Halten Sie zusätzlich [Control], können zusätzliche Zonen gesetzt werden.

Nach Auswahl der Splitpunkte können Sie diesen in den Patch-Einstellungen die gewünschten Klangfarben komplett mit Transponierungen und Lautstärke-Einstellungen zuordnen.

Nun steht ACE im MIDI-Netzwerk mit unterschiedlichen Sounds bereit. in ihrer Sequenzer-Software steuern Sie jeden Patch auf dessen eignen Kanal an.

Dateifunktionen

Damit Sie Ihre multitimbralen Setups nicht immer wieder neu definieren müssen, bietet ACE eine Speichertunktion an. Sounds und MIDI-Setups werden dabei unabhängig voneinander verwaltet. Durch Anwahl des Part-Buttons können auch nur einzelne Parts gesichert und geladen werden.

Optimierung

Wer noch mehr Parts aus seinem Falcon heraus kitzeln möchte, kommt um eine Beschleunigerkarte nicht herum. Besonders eindrucksvoll verspricht hier die Nutzung der Centurbo 060 zu werden. An der notwendigen Optimierung seiner Software arbeitet Thomas Bergström bereits. tr


Thomas Raukamp
Aus: ST-Computer 09 / 2003, Seite 9

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