Apropos

VDI

VDI (Virtual Device Interface) ist ein Teil von GEM. Es ist praktisch die Standard-Grafikbibliothek für Programmierer und stellt Funktionen z.B. zum zeichnen von Kreisen zur Verfügung. Das VDI ist sehr flexibel, aber in seiner Originalversion auch relativ langsam. Dies führte mit zu den vielen unsauberen Programmen, die z.B. nur in einer Auflösung laufen oder bei Grafikkarten abstürzen. Das Ausgabegerät ist dabei relativ frei wählbar - ob eine Ausgabe nun auf Bildschirm, Drucker oder einen Plotter erfolgt, macht für das Programm (fast) keinen Unterschied.

Neben den Grafikausgaben kontrolliert das VDI auch Eingaben über Maus und andere Eingabegeräte.

Einige Funktionen des VDI werden erst durch GDOS aktiv, bzw. erweitert. Auch aus diesem Grund haben die Entwickler von NVDI ihr System um ein integriertes GDOS erweitert, das Atari damals aufgrund Platzmangels herauslassen musste.

Ursprünglich stammt das VDI von CP/M-GSX ab, einer Grafikschnittstelle für CP/M-Systeme. Seit einiger Zeit wird an fVDI programmiert, einem Open Source-VDI mit GDOS und NVDI-Erweiterungen.

Off-Screen-Bitmaps

Wenn ein Programm in einen nicht sichtbaren Bereich malen will, nennt man diesen Off-Screen-Bitmap. Dies macht z.B. bei Spielen Sinn, die in diesem Bereich die nächste Animationsphase zeichnen, bevor sie sichtbar wird. Erst damit sind flickerfreie Animationen möglich. Auch diverse Anpassungen, wie das Ändern der Farbpalette, können "außerhalb" des Bildschirms vollzogen werden, um nur das endgültige Ergebnis anzuzeigen.

Off-Screen-Bitmaps werden erst seit NVDI offiziell unterstützt. Die Mini-Systemerweiterung EdDi rüstet diese Systemfunktionen von NVDI auch auf allen Systemen nach.

IMG

Monochromes Bildformat, unter GEM eigentlich Standard. Die Bilder sind im Gegensatz zu Formaten wie STAD oder Degas nicht auf eine bestimmte Auflösung beschränkt, sondern können beliebig groß sein. Zusätzlich sind die Bilder gepackt und nehmen somit weniger Platz auf der Festplatte ein.

Populärer wurde IMG erst mit den Aufkommen von Atari-Rechnern mit erweiterten Farbfähigkeiten. Die neue Version XIMG speicherte die Farbpalette mit ab - allerdings gibt es für Bilder mit mehr Farben gleich zwei verschiedene Versionen von XIMG.

Auch heute ist XIMG noch von Bedeutung, denn Quellen, um XIMG-Bilder darzustellen, existieren und die Darstellung ist relativ schnell.

RSC-Datei

Resource-Datei. In einer RSC-Datei werden Daten über die grafische Benutzeroberfläche eines Programms abgespeichert. Die Programme sind normalerweise ohne ihre RSC-Datei nicht lauffähig. RSC-Dateien können mit einem Resource Construction Set (RSM, Interface) bearbeitet werden.

Signum!

Legendäre Textverarbeitung, auch außerhalb der Atari-Welt bekannt. Signum arbeitete komplett im Grafikmodus und war somit in der Lage, auch Formeln in Texte einzufügen. Unzählige Erweiterungen werteten das ungewöhnlich zu bedienende auf.

PC ditto!

Einer der ersten PC-Emulatoren. PC ditto hat nur mit Software einen PC nachgeahmt, damit Software wie Excel oder Turbo Pascal auf dem ST lauffähig war. Der Emulator erreichte jedoch nicht die Geschwindigkeit eines echten PCs, in Ermangelung an Alternativen wurde das Programm dennoch zum Hit.


Mia Jaap
Aus: ST-Computer 02 / 2003, Seite 58

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