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MicroTek 35 T Plus - Dias scannen am Atari

Hardware

Der Diascanner MicroTek 35 T Plus wird als Auslaufmodell derzeit im Internet zu sehr günstigen Preisen angeboten. Wir prüften daher, wie sich das SCSI-Gerät am Atari verhält.

Dias am Atari scannen

Flachbettscanner am Atari sind schon seit langer Zeit nichts besonderes mehr. Treiberprogramme wie z.B. ScanX und NovaScan ermöglichen den Betrieb von verschiedenen SCSI-Flachbettscannern am Atari. Wenig bekannt ist allerdings, dass es auch einen Diascanner für Atari-Computer gibt: den 35 T Plus von Microtek.

Bis vor wenigen Monaten gab es diesen Scanner bei einigen Versandhändler noch als Neugerät zu kaufen. Um ein gebrauchtes Gerät zu ergattern, lohnt es sich immer wieder einmal, beim Online-Auktionshaus ebay vorbeizuschauen.

Mit seiner möglichen Auflösung von 1950 ppi (immerhin ca. 3.8 Millionen Pixel) scannt er Dias und Negative (Negeative habe ich aber nicht getestet). Als Treibersoftware für Atari-Systeme kommt das bekannte SCANX zum Einsatz. Ich empfehle unbedingt die neueste Version 1.13 [1] zu verwenden.

Installation

Der Scanner wird nach Wahl der SCSI-ID einfach mit dem mitgelieferten Kabel an die SCSI-Schnittstelle des Atari TT oder des Falcon angeschlossen. Nachdem SCANX auf die Festplatte kopiert wurde, trägt man nach dem ersten Programmstart die SCSI-ID ein und wählt den Scannertyp aus. Persönliche Anwenderdaten sowie die Seriennummer sind Pflicht.

Mit dem Scanner wird ein Testdia geliefert. Nach der Wahl der Auflösung kann der erste Scanvorgang beginnen.

Betrieb

Ich habe den Diascanner am Atari, Macintosh und PC getestet; bei Mac und PC jeweils mit der mitgelieferten Software, beim Atari mit ScanX. Bei der Kombination ScanX und Atari fallen die gescannten Dias zuerst recht dunkel aus. Dies ist bei der mitgelieferten Software für andere System nicht so. Vor allem dunklere Vorlagen bereiten Probleme.

Zwar kann der Anwender vor dem Scannen Werte wie Helligkeit und Kontrast einstellen, aber die wichtige Gammakorrektur bleibt der SCANXPRO-Version vorbehalten. Wer also viel scannt, sollte auf die Pro-Version umsteigen. Leider stand mir diese Version für einen ausführlichen Test nicht zur Verfügung. Allen Benutzern der Standardversion einpfehle ich für die Nachbearbeitung die neue Version 3.10 des EBV- und Kamera-Werkzeugs PhotoTip [2] zu verwenden. Die von Durs Locher in PhotoTip eingebauten Module funktionieren speziell bei der Bildnachbearbeitung sehr gut. Das gescannte Dia wird so mit der erstklassigen Gammakorrektur und den anderen Bearbeitungsmodulen von PhotoTip in kurzer Zeit in ein sehenswertes Bild verwandelt.

Hier noch ein paar Tips:

  • Bildbearbeitung braucht viel Rechenleistung. Getestet habe ich den Diascanner an einer Medusa T 40 mit 96 MBytes RAM sowie einem Atari TT mit 32 MHz, 32 MBytes TT-RAM und 10 MBytes ST-RAM. Ein gescanntes Bild mit ca. 1.7 Millionen Pixeln benötigt im TIFFFormat gut 5 MBytes Speicher.
  • Eine große Festplatte sowie CD-Brenner und/oder Zip-Laufwerk erleichtern die Arbeit mit den großen Datenmengen.
  • Das SCSI-Kabel sollte nicht zu lang sein, sonst kann es zu Problemen und Datenverlusten kommen.

Fazit

Der Microtek 35 T Plus ist in Verbindung mit der Scan-Software SCANX sicher kein Profisystem, aber mit etwas Geduld und Erfahrung in der Nachbearbeitung kommt der Anwender dank PhotoTip 3.10 zu guten Ergebnissen. Der 35 T Plus ist sehr gut geeignet für alle Atari-Besitzer, die gelegentlich Dias digitalisieren möchten.

[1] http://geocities.com/nmontaser/ [2] http://home.sunrise.ch/dursoft/