Neues aus der Atari-Welt, Open System, Up-to-Date, Büchervorstellungen, Kolumnen, Meinungen, Kurzvorstellungen
Die Aktivitäten der xTOS-Gruppe weiten sich nun auch auf den Software-Bereich des Atari-Markts aus. Neuester Plan ist die Gründung der „Atari/TOS Software Foundation“, einer Stiftung, die das Ziel verfolgen soll, die Entwicklung und Pflege zukünftiger bzw. bestehender Softwareprojekte zu ermöglichen bzw. zu finanzieren.
Die Stiftung würde sich dadurch finanzieren, dass engagierte TOS-Fans entweder regelmäßige Spareinlagen oder aber Einmalzahlungen auf ein neu zu eröffnendes Konto leisten.. Sollte aus der ATSF kommerzielle, durch XTOS vertriebene Software entstehen, würden alle Einzahler entsprechend ihrer Beiträge anteilig Prozente auf diese erhalten. Die eingezahlten Beträge sollen wie folgt eingesetzt werden:
Auch die Entwicklung der xTOS-Hardware geht voran. Das Schema des xTOS-Boards ist nun fertig konzipiert und wird in Kürze auf der Webseite der Entwickler abgebildet. Derzeit wird am Layout des Boards gearbeitet. Nach Fertigstellung des Layouts werden dann die ersten Prototypen bzw. Entwickler-Boards in Produktion gegeben.
Ein aktuelles Interview mit dem xTOS-Team finden Sie in der März- oder April-Ausgabe der st-computer.
Rudolphe Czuba hat erfolgreiche Tests seiner Centurbo 060 bei einer Übertaktung der 60 MHz-68060-CPU auf 80 MHz vorgenommen. Nun sollen Tests mit 100 MHz vorgenommen werden. Ein neues Auslieferungsdatum für den Beschleuniger für den Atari Falcon wurde hingegen noch nicht genannt. Sobald uns ein Exemplar erreicht, werden wir die Karte testen.
Auch die aktuelle Version 2002 des professionellen Publishing-Programms Calamus SL steht nun in einer lite-Version zum Herunterladen bereit. Calamus SL2002 lite wird als Shareware veröffentlicht und kann 30 Tage uneingeschränkt genutzt werden. Danach wird eine Einzelplatzlizenz von EUR 50.- fällig. Der Upgrade-Preis von der SL2000 lite edition auf die neue SL2002 lite edition beträgt ebenfalls 50 EUR. Wer sich seit dem 01.12.2001 registrieren ließ, erhält von invers Software in Kürze kostenlos einen neuen Matchcode für SL2002 lite edition.
PSD-Import ist ein spezieller Importtreiber für Adobe Photoshop-Bilddateien im Calamus SL2002. Er importiert nicht nur PSD-Bilder der verschiedensten Farbräume und Auflösungen, sondern unterstützt auch diverse Kompressionsverfahren. Für eventuell vorhandene Zusatz-Ebenen (zum Beispiel für Masken oder Beschneidungspfade) erzeugt er separate Bildrahmen auf der Dokumentseite, die sofort weiterbenutzt werden können.
Eine Version 10 des bisherigen Vorzeige-Programms papyrus OFFICE für die Atari-Plattform steht derzeit in den Sternen. Wie R.O.M. logicware erklärte, hängt die Weiterführung von papyrus für den Atari davon ab, ob dessen GNU C++ Compiler den neuen Sourcecode nach der kompletten Umstellung von papyrus auf C++ kompilleren kann. Schwierig werden dabei auch die diversen Assembler-Codeteile, die papyrus für den Atari trägt, um auf den im Hardware-Vergleich schwächeren Atari-Maschinen (oder auch bremsenden Emulatoren) ausreichend schlank und schnell laufen zu können.
Hinzu kommt laut der Berliner Entwicklungsschmiede die Tatsache, dass für die Atari-Version von papyrus derzeit nur 50 Vorbestellungen vorlägen, was die wirtschaftliche Rentabilität weiter mindert. R.O.M. weist aber gleichzeitig darauf hin, dass die Weiterentwicklung von dem technischen Problem abhinge und man gern dem „Mutter-System“ die Treue halten würde, sofern dies nicht die Weiterentwicklung von papyrus auf anderen Plattformen behindern würde.
Noch im Frühjahr soll die langerwartet Macintosh-Version des Office-Pakets vorgestellt werden. papyrus OFFICE 9.10 für den Atari soll in den kommenden Tagen ausgliefert werden.
Professionell ging es beim Titelthema der st-computer vom Februar 1992 zu. Das "große" DynaCADD, lange Zeit Marktführer bei CAD-Programmen, lag auch in getrennten Versionen für Atari ST und TT vor. Ganze 7 Seiten opferte das damalige Team dem hervorragenden Programm, das auf dem Atari noch heute viele Freunde hat - kein Wunder, auf einem Atari TT mit Großbildschirm lässt sich damit immer noch hervorragend arbeiten. Allein schon der Blick auf die diversen Screenshots offenbarte, wie mächtig der Funktionsumfang von DynaCADD war.
Professionelle Anwender sprach auch ein neues DTPProgramm aus der Schweiz an: Didot Professional sollte dem Platzhirschen Calamus gehörig Konkurrenz machen. Neben den reinen Layout-Funktionen bot das Programmpaket auch integrierte Berabeitungsmöglichkeiten für Vektor- und Rasterbilder. Später sollte das Produkt noch einige Updates unter dem Namen "DA's Layout" bekommen und auch für den Macintosh veröffentlicht werden. Auf dem Atari konnte es sich jedoch nie so nachhaltig durchsetzen wie der große Calamus.
Lange Wartezeiten auf Programme mussten Atari-Anwender auch in den Hochzeiten des Systems einplanen. Ganze 4 Jahre ließ sich ASH Zeit für die Version 3 ihrer Textverarbeitung Signum! Auf 5 Seiten führte die stc in das besonders im wissenschaftlichen Bereich beliebte Programm ein.
Neues gab es Anfang 1992 auch von Atari selbst zu vermelden: das Unternehmen packte für den europäischen Markt seinen 1040 STe (1 MByte) mit dem Keyboard Kawai MS-710 und dem sehr an Cubase angelehnten Sequenzer Happy Music zusammen, um das ganze Paket als "Atari MIDI-Studio" für Musikeinsteiger zu verkaufen. Alles zusammen kostete nicht einmal 1500 DM- wahrlich ein interessantes Angebot. Immerhin war der STe schon "solo" damals fast so teuer.
Eine Revolution in der Programmentwicklung erwartete Atari-Entwickler auch noch: das Application Construction Set lag in der ersten Fassung vor und erlaubte das leichte Stricken professioneller Oberflächen. Hersteller: die gute alte Firma MAXON.