Johannes, Dein Online-Dienst " atari-home.de" ist ja innerhalb kürzester Zeit zu einer der interessantesten Adressen für Atari-Anwender im Web geworden. Was hat Dich veranlasst, atari-home.de zu entwickeln?
Es ist richtig, dass es schon einige deutsche News-Dienste im Web gibt, und viele davon haben ein sehr hohes Niveau. Ich sehe atari-home.de in erster Linie als eine Art Tribut an Atari und seine Produkte. Ich kam sehr früh zu Atari und bin damit aufgewachsen. Da ich schon verschiedene Webseiten designed hatte, lag es nicht fern eine Website zu erstellen, die sich diesem Thema widmet: atari-home.de war geboren.
Auf welchem System arbeitest Du an Deiner Webseite? Worauf entstehen also Texte, Grafiken, Skripte usw.?
Da ich in meiner beruflichen Laufbahn ausschließlich mit PCs zu tun habe und auch zu Hause teilweise einen PC benutze, lag es nahe die Grafiken und das Grundgerüst auf dem PC zu entwickeln. Nachdem mein Milan seit einigen Wochen endlich eine Netzanbindung hat, benutze ich ihn für die Weiterentwicklung VOR atari-home.de, Korrekturen, das Erstellen von Texten und die Programmierung der Datenbankanbindung per PHP.
Wie bist Du überhaupt zum Atari gekommen?
Das ist schnell erzählt. 1985 habe ich zum ersten Mal einen 800 XL bei einem guten Freund gesehen. Drei Jahre hat es schließlich noch gedauert, bis mein Bruder und ich auf Anraten eben dieses Freundes einen 1040 STf von der Atari-Messe in Düsseldorf mit nach Hause nehmen konnten. 1993 kam dann der Mega STE, den ich lange. Zeit aktiv im Gebrauch hatte. Seit 1998 werkelt ein Milan040 unter dem Schreibtisch, der - seitdem er die Netzwerkkarte hat - intensiv genutzt wird.
Was ist für Dich persönlich das Besondere am "Atari-Computing"?
Das Atari-Computing hatte schon immer ein besonderes Flair. In den Anfangstagen, die ich aktiv miterlebt habe (also Ende der 80er), war der Atari einfach der beste Homecomputer, den es gab und allen PCs technologisch bei weitem überlegen - ich denke da noch an 64er oder 8088er/286er, mit denen meine Klassenkameraden zu kämpfen hatten. Heute kommt noch ein anderer Faktor hinzu: Es gibt wohl auf keiner anderen Plattform so viele Menschen, die aus ideologischen Gründen. Software für dieses System entwickeln oder versuchen neue Hardwarelösungen zu schaffen, und dies immer noch recht erfolgreich. Man denke nur an das FreeMiNT-Projekt. Dadurch bietet das Atari-Computing in seiner neuen Form - geprägt von Milan, Hades, MagiC, FreeMiNT etc. - immer noch jede Menge Vorteile gegenüber Windows-Systemen.
Du hast mit dem "Snowboarding" ein interessantes Hobby. Wie intensiv betreibst Du diesen Sport und welche Erfolge hast Du bereits erzielen können?
Seit einigen Jahren fahre ich mindestens zweimal im Jahr mit meinem Bruder zum Snowboarden in die Alpen. So gern ich auch auf dem Berg bin, es ist wirklich nur ein Hobby und Wettkämpfe habe ich bisher lieber ausgelassen, Der einzige Erfolg, den ich somit vorweisen kann, ist die Tatsache, dass ich mich nicht mehr so oft hinlege...
Mir scheint, Du neigst zum Individualismus, und Spaß ist ein Hauptantriebspunkt für Dich - sowohl Atari als auch das Snowboarding vermitteln diesen Eindruck…
Da, da hast Du recht. Das Snowboarden und Atari als Hobby machen mir wirklich viel Spaß, sonst würde ich kaum soviel Zeit investieren. Zum Thema Individualismus: Schon in der Schule hatten die Leute um mich herum einen PC, ich jedoch einen Atari. Ich denke, jeder Atarianer kennt dieses Gefühl des Individualismus.
Wenn Du einen heutigen Atari für Leute wie Dich entwickeln dürftest - wie würde dieses Gerät sein?
Das ist in der Tat eine interessante Vorstellung. Der neue Atari hätte viel vom damaligen Charme der Atari-Generation, verbunden mit innovativen Ideen der Zukunft. Ein Gerät von Individualisten für Individualisten/Viele reden über USB, AGP und SD-RAMs, die ein neuer Atari unterstützen müsse. Natürlich ist da was dran, es ist leichter seinen Atari mit "handelsüblichen" Bausteinen zu erweitern, als an teure Speziallösungen zu kommen. Der Milan II wäre vielleicht eine Lösung dieses Problems gewesen. Mein Traum wäre es, wenn ich irgendwann im Winter auf dem Hintertuxer Gletscher in ein Internetcafe gehe und unzählige neue Ataris darauf warten würden, mit ihnen ins Web zu starten - natürlich mit atari-home.de als Startseite...