Das Lynx-Comeback ist perfekt: S.I.M.I.S.

"S.I.M.I.S" ist die neueste Atari Lynx-Produktion des deutschen Entwickler-Trios Bastian Schick, Matthias Domin und Lars Baumstark, das sich teilweise auch schon für "T-Tris" (einem Tetris-Clone für den Lynx) verantwortlich zeigte. Neben dem schon bekannten "Super Asteroids/Missile Command" ist es das zweite Multi-Game-Modul für den Lynx.

Diesmal stehen allerdings nicht nur zwei Spiele zur Auswahl, sondern gleich vier! S.I.M.I.S ist übrigens die Abkürzung für Snakebyte, Invaders, Mines, Isolation und Specials.

Snakebyte


Im ersten Spiel des Moduls muß der Spieler die Rolle einer Schlange übernehmen und in der geforderten Zeit sämtliche Äpfel vom Spielfeld fressen (hat eigentlich schon einmal jemand eine Schlange einen Apfel fressen sehen?). Durch die permanente Nahrungsaufnahme wird diese natürlich stetig länger und die Navigation wird zunehmend schwieriger.

Die Grafik des Spiels ist gerade noch durchschnittlich, während die Soundkulisse nur aus einigen sehr kurzen digitalisierten Geräuschen besteht. Es ist bedauerlich, daß hier gespart wurde, denn sonst hätte "Snakebyte" sicherlich einen besseren Eindruck hinterlassen können.

Invaders


Mit einem interessanten Feuereffekt im Intro präsentiert sich "Invaders", das sich als wirklich gelungene "Space Invaders"-Umsetzung für den Lynx entpuppt. Der Spieler hat die Aufgabe, herannahende Raumschiffe mit gezielten Schüssen außer Kraft zu setzen und somit die Erde vor der nahenden Invasion zu schützen. Dabei sollte er aber selbst nicht zur Zielscheibe werden und den zahlreichen gegnerischen Schüssen ausweichen. Einige Schutzschilder, die leider nicht lange halten, helfen bei der Verteidigung. Wie auch schon bei "Snakebyte" ist das Spielprinzip bei "Invaders" sehr simpel. Durch die wirklich gelungene Grafik, einer Titelmusik, dem Comlynx-Modus und nicht zuletzt dem nostalgischen Oldie-Feeling kann es aber um Längen mehr gefallen.

Mines


Wie das schon bekannte "Minesweeper", das bereits für verschiedene andere Systeme erschienen ist, präsentiert sich nun "Mines" auf dem Lynx.

Das Prinzip ist sehr einfach: Der Spieler muß seine Spielfigur durch ein Minenfeld lotsen, um zum Ziel zu gelangen. Spielerisch und grafisch ist die Lynx-Adaption nahezu identisch mit anderen Versionen, zudem sind auch nur einige wenige Soundeffekte zu hören.

Isolation

Das letzte Spiel in diesem Quartett ist eigentlich eine kleine Überraschung, denn "Isolation" bietet strategische Ansätze, ähnlich "Shanghai" und "Ishido" und wird mit steigendem Schwierigkeitsgrad immer motivierender. Der Spieler muß durch das Anwenden kluger Taktik seinen Gegner zwecks Entnahme von Plattformstückchen ins Leere laufen zu lassen. Trotz klobiger Grafik und kaum vorhandenem Sound gehört "Isolation" zum Geheimtip auf dem Modul. Der vorhandene Comlynx-Modus rundet den positiven Gesamteindruck noch weiter ab.

Fazit

S.I.M.I.S stellt eine recht interessante Neuheit für den Lynx dar. Obwohl "Snakebyte" und "Mines" eher durchschnittlichen Charakter besitzen, sollten "Invaders" und "Isolation" umso mehr hervorgehoben werden. Wer allerdings mehr Wert auf Grafik und Sound legt, wird hier teilweise enttäuscht werden. Dafür haben die Programmierer aber auf interessante Features, wie den Comlynx-Modus und die Speicherung der Spielstände, nicht verzichtet. Neben den vier Spielen sollte übrigens ein weiteres Bonbon nicht unerwähnt bleiben, die sogenannten "Specials": eine Handvoll spielbarer Comlynx-fähiger Demos, die ebenfalls noch auf dem Modul integriert worden sind.

Wertung

Grafik: 65%
Sound: 60%
Spaß: 89%

Insgesamt: 79%

Bezugsquelle: Video Game Service Groß Salzbrückerstr. 36 21335 Lüneburg www.atarihq.de



Aus: ST-Computer 01 / 2000, Seite 61

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