Vor geraumer Zeit ist die aktuelle Version der Maustausch-Software CAT erschienen. Da wir schon lange nicht mehr über dieses Programm berichtet haben, gibt es in dieser Ausgabe einen ausführlichen Test dieses für Mauser unentbehrlichen Shareware-Programms.
Im Artikel über das MausNet (in dieser Ausgabe) wurde das MausTausch-Verfahren bereits beschrieben. Das Programm CAT ist ein altbewährter Vertreter der Gattung der MausTausch-Programme, und nach langer Zeit ist nun wieder eine neue Version verfügbar - gerade noch rechtzeitig vor Redaktionsschluß.
CAT bietet eine komfortable, sauber in GEM eingebundene Oberfläche zur Verwaltung der integrierten Nachrichtendatenbank. Die Möglichkeiten der Fenstertechnik werden dabei konsequent ausgenutzt. Es kann durchaus Vorkommen, daß eine handvoll Fenster gleichzeitig benötigt werden.
Deshalb macht CAT auf einem Großmonitor besonders viel Spaß (siehe großes Bild), läßt sich aber auch mit Auflösungen bis hinunter zu ST-High noch sinnvoll nutzen. Als nützlich erweist sich außerdem die Unterstützung von GDOS-Fonts, da die Systemfonts des ATARI für die Verwendung in CAT nur bedingt geeignet sind.
Das Programm wird über die Menüleiste und ein Fenster mit Buttons gesteuert. Die wichtigsten Befehle sind auch über Tastaturkürzel erreichbar. Das gilt auch für die verschiedenen Fenster, von der Stichwortliste über die Nachrichtenanzeige bis hin zum integrierten Editor. Besonders die in der Regel umfangreichste Tätigkeit, das Lesen der neuen Nachrichten, ist dadurch sowohl mit der Maus als auch per Tastatur einfach zu erledigen. Allerdings muß man immer mal wieder „umgreifen“, weil nicht alle Funktionen sinnvoll mit beiden Eingabegeräten genutzt werden können.
CAT sortiert alle per MausTausch erhaltenen Nachrichten nach Gruppen und legt für jede Gruppe eine eigene Datenbank auf der Festplatte an. Ein spezielle Gruppe enthält die private elektronische Post. Nun kann man sich entweder direkt alle Nachrichten einer Gruppe der Reihe nach anzeigen lassen oder sich erst einmal im Inhaltsverzeichnis einen Überblick verschaffen, um dann daraus bestimmte Nachrichten auszuwählen. Die Anzeige kann beschränkt werden, beispielsweise auf neue oder noch ungelesene Nachrichten. Außerdem verfügt CAT über eine spezielle Suchfunktion, die eine Reihe von Kriterien berücksichtigen kann (Bild 1). Eine wichtige Rolle dabei spielen die Flags, die den Nachrichten zugeordnet werden können. So kann man beispielsweise Nachrichten als „interessant“ markieren und CAT so konfigurieren, daß diese Nachrichten nicht mehr aus der Datenbank gelöscht werden. Umgekehrt kann irgendwelcher „Lall“ auch zum sofortigen Löschen vorgemerkt werden. Auf Wunsch kann CAT solche Operationen auf alle Nachrichten anwenden, die zu einem Kommentarbaum gehören. Im MausNet wird nämlich mit jeder Nachricht übertragen, ob es sich um einen Kommentar auf eine andere Nachricht handelt. In der linken oberen Ecke des Nachrichtenanzeigefensters zeigen vier Pfeile an, ob zu der gerade angezeigten Nachricht solche Verweise existieren. Mit Hilfe des Ziffernblocks kann man diesen dann nachgehen. Auf Wunsch stellt CAT den Kommentarbaum auch in einem eigenen Fenster dar (Bild 2).
CAT beherrscht als einziges Verfahren des Nachrichtenaustauschs den MausTausch, wie er im MausNet benutzt wird (siehe vorhergehenden Artikel). Der MausTausch basiert auf dem Austausch von zwei Dateien zwischen CAT und der Mailbox. Zuerst werden Kommandos und die zu versendenden eigenen Nachrichten in einem sogenannten Infile an die Mailbox übertragen, die anschließend alle für den Benutzer interessanten Nachrichten und diverse Statusmeldungen in einem Outfile zurückschickt. Soll ein Maus-Tausch durchgeführt werden, so erzeugt CAT das Infile und ruft auf Wunsch auch gleich einen Packer auf. Nach dem MausTausch packt es das Outfile gegebenenfalls aus und fügt dann dessen Inhalt in die Datenbank ein. Den eigentlichen Austausch der Files mit der Mailbox beherrscht CAT aber nicht, sondern überträgt diese Aufgabe einem externen Modul. Geeignet sind im Prinzip alle skriptfähigen Terminalprogramme wie beispielsweise Connect, mit dem CAT hier getestet wurde. In der Anleitung, die CAT beiliegt, sind aber auch einige spezielle Module aufgelistet, die als Shareware erhältlich sind.
Auf die Verwendung eines Packers kann übrigens verzichtet werden, wenn man ein Highspeedmodem oder ISDN benutzt und das Komprimierungsverfahren nach V.42bis zur Verfügung steht. Außerdem muß die serielle Schnittstelle eine entsprechend hohe Datenrate und Hardwarehandshake beherrschen. Mit diesen technischen Voraussetzungen bringt das Packen der MausTausch-Files keine Vorteile mehr. Außerdem geht man so eventuellen Bugs und Inkompatibilitäten der für ATARIs zur Verfügung stehenden Packer aus dem Weg.
CAT bekommt man als selbstentpackendes Archiv in den meisten Maus-Net-Mailboxen (siehe Tab. 1). Das Archiv enthält zunächst nur ein Installationsprogramm. Dieses fragt den gewünschten Pfad für die endgültige Installation ab und kopiert das eigentliche Programm dorthin. Diese Installation muß durch CATPutz und ein MausTausch-Modul ergänzt werden. CATPutz ist ein Zusatzprogramm zu CAT, das die ständig wachsende Datenbank auf Wunsch durch Löschen alter Nachrichten wieder schrumpfen läßt. Dabei können zusätzliche Kriterien berücksichtigt werden, z. B. die oben erwähnten Flags. Ist bereits ein skriptfähiges Terminalprogramm auf dem Rechner installiert, so kann dieses als MausTausch-Modul benutzt werden. Es muß lediglich ein passendes Skript erstellt werden. Sowohl CAT als auch einigen Terminalprogrammen liegen entsprechende Vorlagen bei. Für Connect empfehle ich jedoch das Skript aus dem Archiv CON-MAUS.ZIP (siehe Tab. 1), weil es sich an den MausTausch-Standard hält.
Maus Kaiserslautern
(0631) 17091 - V.34 & ISDN X.75
Nr. | Filename | Bytes | Beschreibung |
---|---|---|---|
1202 | CAT301.T0S | 746764 | CATV3.01 |
1203 | CPUTZ301.T0S | 175602 | CATPutz V3.01 |
275 | CONN246G.LZH | 351382 | Con, V2.46G |
276 | CONN246U.LZH | 215706 | Bugfix dazu |
1153 | CONMAUS.ZIP | 1361 | MausTausch-Skript f. Conn. |
Tabelle 1: Die im Artikel erwähnten Files sind im öffentlichen Programmteil der Maus Kaiserslautern zu finden.
Soweit unterscheidet sich CAT V3 nicht von der Vorgängerversion. Oberhaupt sieht man auf den ersten Blick keinen Unterschied. Der Fortschritt manifestiert sich in einer Fülle von Detailverbesserungen. Das Maus-Tausch-Verfahren wird ständig weiterentwickelt, und CAT hat mit dem nun erhältlichen Update den Anschluß an diese Entwicklung gewahrt. Außerdem wurde die Bedienung an einigen Stellen überarbeitet. Besonders positiv ist mir aufgefallen, daß die regelmäßigen Abstürze der Vorgängerversion 2.63 nun nicht mehr auftreten. Mit der nagelneuen Version 3.01 wurden auch bereits einige schwerwiegende Fehler der Version 3.0 beseitigt.
CAT setzt mit seinem Funktionsumfang und der sauberen Integration in GEM Maßstäbe für MausTausch-Programme, und das nicht nur auf dem ATARI-Sektor. Dieses positive Urteil wird auch durch kleine Einschränkungen bei der Bedienung und den Datenbankfunktionen nicht getrübt. Als größtes Kaufhindernis könnte sich die Beschränkung auf das MausTausch-Verfahren erweisen, wenn ein Teilnehmer mehrere Netze gleichzeitig nutzen möchte.
Der Preis von 50,- DM für die Registrierung erscheint mir angesichts des Funktionsumfangs angemessen. Durch die Shareware-Probezeit von sechs Wochen kann man sich in Ruhe überlegen, ob einem CAT dieses Geld wert ist. Zu beachten ist allerdings, daß unter Umständen noch die Gebühr für ein MausTausch-Modul hinzugerechnet werden muß. Das Update einer Version 2 kostet 20,- DM.
P.S. Auf Wunsch erhalten Sie die aktuelle Software auch aus der PD-Serie dieser Ausgabe.