Tele-Info-CD

Nach einer Wartezeit von nahezu einem halben Jahr hat es nun doch geklappt: Die Tele-Info-CD für ATARI- Computer ist endlich lieferbar.

Vater dieser Idee ist Herr Christen aus dem Hause Purix Software, bekannt von der Textverarbeitung "Script". Nachdem viele ATARI-Anwender verlauten ließen, dass ihnen diese CD-ROM für den privaten und geschäftlichen Gebrauch sehr fehlen würde, nutzte Herr Christen die CeBit dieses Jahres, um dem Tele-Info- Verlag den Vorschlag zu unterbreiten, diese CD-ROM auf das TOS-Betriebssystem zu portieren. Heute, da die CD-ROM fertiggestellt ist, stellte sich heraus, dass dies ein Glücksgriff für den Verlag war, denn es ist Herrn Christen gelungen, ein Suchsystem zu programmieren, das bis zu 10mal schneller ist als das Pendant der Windows-Version.

Was bietet die Tele-Info-CD?

Vielen von Ihnen ist sicherlich der Konkurrent "D-Info" aus dem Hause TopWare bekannt. Ähnlich wie bei der D-Info- handelt es sich bei der Tele-Info-CD um eine bundesweite Telefonauskunft. Der Vorteil einer CD als Datenträger liegt auf der Hand: Sie müssen nicht 28 kg an Telefonbüchern im Hause haben und können viel schneller und gezielter nach Rufnummern suchen.

Die Tele-Info-CD läuft auf allen ATA RI ST/TT und Falcon mit einem CD- ROM-Laufwerk und einer Speicherkapazität von 2 MB RAM. Sofern Sie 20-30 MegaByte auf Ihrer Festplatte frei haben, empfiehlt es sich, einen Teil der Daten auf Ihre Festplatte zu kopieren. Dadurch wird die Zeit zum Suchen von Telefonnummern erheblich reduziert.

Nach dem Start

Das Programm beginnt mit dem Fenster für die Teilnehmersuche. Dort stehen Ihnen die Auswahlkriterien Name/Firma, Vorname, Straße, Beruf und Branche sowie Ort, Postleitzahl und Vorwahl zur Verfügung. Je präziser Ihre Angaben sind, desto schneller wird die von Ihnen benötigte Rufnummer gefunden.

Ein Test ergab folgendes

Ohne Festplatteninstallation benötigte der TT für die bundesweite Rufnummernsuche ohne Angabe der Stadt drei Sekunden für die Suche nach einem Begriff, mit Angabe der Stadt jedoch sieben Sekunden. Ein Pentium- PC mit 133 MHz benötigte unter gleichen Voraussetzungen elf Sekunden mit Angabe der Stadt und sechs Sekunden ohne weitere Angaben. Das klingt paradox, doch ist dies auf die umständliche Handhabung der Windows- Version zurückzuführen.

Damit ist dem Programmierer der ATARI-Version ein wichtiger Schritt gelungen! Doch die Tele-Info-CD kann noch mehr, denn neben der reinen Rufnummernsuche, für die etwa 35 Millionen Teilnehmerdaten zur Verfügung stehen, bietet der Datensatz auch Informationen über 5 Millionen Brancheneinträge (die Gelben Seiten lassen grüßen), eine Million Einträge mit Fax-Nummern sowie Informatio nen über ca. 120.000 T-Online-Nummern.

Auf diesem Wege gefundene Rufnummern samt den dazugehörenden Daten wie z.B. Anschrift des Teilnehmers (sofern diese im Telefonbuch vorliegt) können in Dateien exportiert und auch direkt ausgedruckt werden. So ist es also ohne weiteres möglich, die Rufnummern aller in der Computerbranche tätigen Firmen Hamburgs oder auch eines bestimmten Postleitzahlengebietes auszugeben.

Fazit

Die Tele-Info-CD für ATARI-Systeme ist gut gelungen, daran gibt es keinen Zweifel! Endlich können auch wir ATARI-Anwender auf komfortable Weise Rufnummern suchen und Anschriften für Rundbriefe ermitteln. Leider gibt es aus rechtlichen Gründen keine Rufnummernidentifikation.

Darüber hinaus wird von den Herausgebern geäußert, dass das Ausgabedatum für die Daten dieser CD der Zeitpunkt 7/96 gewesen sei. Das ist mit Sicherheit nicht ganz richtig. Sowohl wir als auch andere Anwender dieser CD-ROM haben Rufnummern, die seit bis zu 7 Monaten existieren, noch nicht wiederfinden können.

Grundsätzlich ist dies kein Problem, da auch die D-Info-CD (beispielsweise auch in der aktuellen Version 3.0) noch immer Daten von Anfang bis Mitte 1995 verwendet. Kein Wunder, denn es müssen ja etliche Millionen Daten erfaßt werden. Doch sollten die Produzenten der Tele-Info-CD auf solche Zeitangaben lieber verzichten. Ein kleines Problem besteht weiterhin: Falls Sie das Programm nicht installiert haben, können Sie die Software nach dem Start nicht beenden. Der Computer versucht dann nämlich, die Einstellungsdaten auf der CD-ROM zu sichern, was natürlich nicht funktioniert. Resultat: Das Programm gibt eine Fehlermeldung aus und kehrt zurück. Der einzige Ausweg ist der Reset-Schalter. Der Fehler soll aber mit dem nächsten Update behoben sein.

Preis: 49 DM
Bezugsquelle: Purix Software



Aus: ST-Computer 11 / 1996, Seite 43

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