Viel, sehr viel hat sich innerhalb der letzten Monate in der Modul-Entwicklung rund um Calamus SL getan. Viele der neuen Module decken professionelle Spezialanwendungen ab, die auch auf anderen Systemen ihresgleichen suchen. Andere, wie Eddie 2 und das Ausschieß-Modul bieten hervorragende und deutlich leistungsfähigere Alternativen zu bereits im SL vorhandenen Modulen. Schauen wir uns also einmal an, weiche Module für eine noch effektivere Arbeit mit dem Calamus ganz aktuell erschienen sind.
Das Überraschende an diesen Modul-Neuentwicklungen ist, daß sich keine darunter befindet, die vom Calamus-Mutterhaus DMC entwickelt wurde. Die modulare Weiterentwicklung des Calamus SL für die TOS, MagiC- und MagiCMac-Plattformen wird seit etwa 2 Jahren eigentlich ausschließlich durch andere Software-Häuser geleistet. Nachdem sich DMC bereits 1994 voll in das Windows-Abenteuer stürzte, ergeben sich nun, mit der Übergabe aller Verwertungsrechte des Calamus (SL, Win95 und NT) an das kanadische Software-Haus „mgi“, einschneidende Veränderungen für die Software-Schmiede aus Walluf. Für den Calamus scheint das erst einmal nur Gutes zu bedeuten. So wird sich mgi ausschließlich um die Vermarktung des Windows-Calamus kümmern, wogegen der Schwerpunkt im Hause DMC zum aktuellen Zeitpunkt durch die Weiterentwicklung des Calamus SL für die ATARI/MagiCMac-Plattformen und den High-End-Bereich im Sektor Belichter-Anbindungen bestimmt wird. Unter diesen neuen Vorzeichen wurde bereits Anfang dieses Jahres bei DMC endlich mit einer sehr gründlichen und durchdachten Überarbeitung des Calamus SL begonnen, die im Spätsommer in einem Upgrade münden wird.
... wird also ein „Upgrade“ sein. Ein erster kleiner Ausblick auf den aktuellen Stand der Upgrade-Entwicklung zeigt, daß nicht nur Oberflächenkosmetik und einige neue Features den ersten wirklich großen Versionsschritt des Calamus seit einigen Jahren erwarten lassen.
Anders als beim letztjährigen Update wird es diesmal erfreulicherweise wieder nur eine einzige Version des Calamus SL geben, lauffähig sowohl auf TOS/MagiC als auch unter MagiC-Mac auf Macs (68K) und PowerMac. Nachdem der Versuch scheiterte, den Calamus SL im letztjährigen Update auch für lange Dateinamen zu öffnen, soll diese Anpassung an den gängigen Standard nun fest in die Calamus-Auswahl integriert werden. Wie bereits in den Calamus-Versionen unter Windows wird auch der SL ein zeitgemäßes Design der Benutzeroberfläche erhalten, wozu unter anderem eine verschiebbare Modulleiste (für den direkten Zugriff auf alle geladenen Module), Dialoge in Fenstern und Pop-up-Menüs gehören werden.
Einige der vielen Features des kommenden neuen SL-Upgrades: Textrahmen lassen sich mit Inhalt wie Vektorgrafikrahmen skalieren und mit Farben hinterlegen (im Bild zwei farbig unterlegte Rahmen mit proportional skaliertem Text, der rechte Textrahmen unproportional verzerrt). Weiter lassen sich für den Text Abstände zum Rahmenrand einstellen, womit beispielsweise „Spaltenbreiten“ für die gesamte Flußkette en block geändert werden können.
Unter die Rubrik „Aufräumen“ fallen einige kleinere Änderungen. Durch ein völlig neues Hilfslinienkonzept wird der Hilfslinienteil des Rahmenmoduls durch ein eigenständiges Modul ersetzt. Hier lassen sich unter anderem die unterschiedlichen Hilfslinientypen einfärben, Hilfslinien numerisch setzen und endlich auch manuell verschieben. Auch wird das Page-Tool-Modul (Seiten-Vorschau) nun dort erreichbar sein, wo es eigentlich auch hingehört: im Seitenmodul.
Viele Feinarbeiten wurden an der Bedienbarkeit der einzelnen Calamus-Elemente durchgeführt. So können nun alle Rahmentypen zum Verschieben auf eine Richtung fixiert („nur horizontal/vertikal bewegen“) und mehrfach selektierte Rahmen auch gemeinsam bewegt werden. Eine erweiterte Beschnitteditierung (mit Passer- und Schnittmarken, Farbkeil etc.) kann direkt aus dem Druckformular heraus aufgerufen werden, wobei es sich nun auch auf Wunsch direkt in diesem Modus layouten läßt. Und wer sich derzeit den Erwerb des Masken-Moduls überlegt - dieses Tool wird ab Upgrade ’96 zum Standard-Lieferumfang des Calamus SL gehören!
Nun ist es endlich soweit: Auch der Calamus SL wird PostScript-Daten importieren, weiterbearbeiten und ausgeben können. Gerade fertiggestellt ist die „Level-2-PostScript-Ausgabe“ von adequate Systems. Dieser Treiber, der überdas Druckformular eingestellt und bedient wird, erzeugt den berechneten Seiteninhalt (eine einzelne oder beliebig viele Seiten am Stück) als DSC-konforme komprimierte PostScript-Image-Datei. PostScript-Seiten können aus dem Calamus heraus also unter vollem WYSIWYG angelegt und belichtet werden! Ausgegeben werden können auch separierte Schwarzweiß-Bitmaps, bei freier Wahl der Auflösung, so daß auch hochwertige Farbseiten direkt als PostScript-Daten geschrieben und beim „Belichter um die Ecke“ belichtet werden können.
Um auch hohe Auflösungen aus Calamus auszugeben, die bisher eigentlich nur durch das optional erhältliche „Job-Modul" ermöglicht wurden, mag man sich eines kleinen Tricks bedienen: Den neueren Calamus SL-Versionen liegt standardmäßig ein kleines Modul, das „Dummy Job-Modul“, bei. Dieses Modul ist jedoch alles andere als „dummy“. In den Calamus geladen, ermöglicht es die problemlose Ausgabe auch in Auflösungen größer als 650 bzw. 760 dpi, je nach Calamus-Version, für Belichtungen und Ausdrucke. Im PS-Export-Modul wie auch im TIFF-Treiber befindet sich zum gleichen Zweck ein kleines Modul im Lieferumfang, das die Auflösungsbegrenzung für die Ausgabe aufhebt. Der Post-Script-Export-Treiber ist bei adequate Systems für 600,- DM erhältlich.
Für den umfassenden Import aller EPS, ai-oder auch PS-Daten in den Calamus sorgt das PS-Import-Modul, das in Kürze beim inversmedia-verlag erhältlich sein wird. Dieses Modul wird den Calamus in die Lage versetzen, weitgehend flexibler und problemloser mit importierten PostScript-Daten umzugehen, als es derzeit auf Layout-Software unter MacOS oder Windows möglich ist.
So lassen sich neben allen EPS-Dateien (z.B. aus Corel Draw, Illustrator etc.) auch PS-Daten (z.B. als PS ausgegebene komplette Dokumentenseiten aus anderen Layout-Programmen) direkt in den Calamus importieren und auch weiterbearbeiten - komplett mit Text und allen Feinbilddaten. Auf diese Weise kann direkt aus Calamus heraus auf den großen Pool der EPS-ClipArt-Sammlungen zugegriffen werden. Aber natürlich wird auch der Datenaustausch mit anderen Systemen deutlich erleichtert, wenn z.B. ein Dokument aus Quark oder Pagemaker als PS-Datei editierbar in den SL übernommen werden kann. Auch für Unternehmen im Calamus-Belichterservice bietet dieses Modul einige sehr interessante Möglichkeiten; können doch nun auch PostScript-Daten direkt und WYSIWYG übernommen und aus Calamus heraus über die Softripping-Engine sicher belichtet werden - ohne die häufig anzutreffenden „Anpassungsprobleme“ bei der Ausgabe über einen PostScript-RIP.
Das PS-Import-Modul wird voraussichtlich ab September dieses Jahres für den Calamus SL verfügbar sein, kurze Zeit später auch für Calamus unter Win 95 und Win NT.
Eine weitere universell nutzbare Möglichkeit, Calamus-Daten mit beliebigen Layoutern anderer Systeme kompatibel zu halten und somit auch Daten auf beliebigen Belichtern auszugeben, bietet der „TIFF-Druckertreiber“ von adequate Systems. Diese Namensgebung ist eine etwas verwirrende Untertreibung, ermöglicht der Treiber doch deutlich mehr, als lediglich TIFF-Daten der Calamus-Seite in eine Datei zu schreiben.
Geladen wird der Druckertreiber ganz normal im Druckerdialog. Die für die Ausgabe gewünschte Auflösung kann in einem eigenen TIFF-Parameterdialog frei eingestellt und in einer speicherbaren Liste abgelegt werden. In diesem Formular können zusätzlich Vorgaben für diverse Programme angegeben werden, um deren jeweilige Einschränkungen beim Import zu berücksichtigen. Ausgegeben wird dann die komplette Calamus-Seite, mit eingestellten Rastern, Passer-und Schnittmarken sowie Separationseinstellungen.
An Kompressionsverfahren (LZW, Packbits/RLE) und Formaten (Monochrom, Grau, RGB (3x1), RGB True Color, CYMK (4x1), CYMK True Color) werden die gängigen unterstützt und damit eine leichte Integration in fremde Layout-Systeme zum Weiter-Layouten oder zur direkten Ausgabe über Belichter ermöglicht. Der TIFF-Druckertreiber ist zum Preis von 400,- DM bei adequate Systems erhältlich.
Zusätzlich zum TIFF-Treiber ist bei adequate Systems ein „TIFF-Spooler“ für Linotronic-Belichter erhältlich. Als eigenständiges Programm liest der Spooler die TIFF-Dateien, die zuvor mit dem TIFF-Treiber erzeugt wurden, und gibt sie mit hoher Geschwindigkeit auf den Belichter aus. Die Ausgabe ist unabhängig vom Seiteninhalt sehr kurz (nur wenige Minuten).
Wer im Sommer letzten Jahres den PKS-Texteditor endgültig aus seinem Module-Ordner verbannte, hatte bestimmt gerade Eddie, den neuen alternativen Texteditor von adequate Systems, installiert. Sehr viel schien es da nicht mehr zu verbessern zu geben: Umfangreichste Suchen/Ersetzen-Funktion, ein Undo-Rekorder, viele nützliche Text-und Satzfunktionen und vor allem eine hohe Betriebssicherheit, die der im Calamus eingebaute PKS-Editor besonders auf MagiC-Systemen missen ließ.
Mit der gerade erschienenen Version 2 von Eddie erhält der alternative Texteditor nun noch einmal einen deutlichen Leistungszuwachs, bei gleichzeitig besserer Bedienbarkeit. Viele Vorschläge und Tips der Calamus-Anwender wurden in der EDDIE-2-Entwicklung berücksichtigt. Die Wandlung von Groß- und Kleinschreibung ist dabei ebenso realisiert worden wie ein Öffnen mehrerer Textfenster gleichzeitig, das Überschreiben von markierten Blöcken und eine deutlich vereinfachte Bedienung. Zusammen mit diesen und vielen weiteren Verbesserungen liefert das übersichtlicher gestaltete Suchen/Ersetzen-Formular nun noch mehr Möglichkeiten für umfangreichere Textarbeiten. Der Suchvorgang läuft dabei unter Multitasking-Systemen im Hintergrund, so daß während der automatischen Textaufbereitung im Calamus gleichzeitig noch flüssig in anderen Programmen gearbeitet werden kann. Für 300,-DM ist mit EDDIE2 ein Text-Modul erhältlich, das auch manch einen externen Editor ganz schön alt aussehen läßt...
Unter diesem Namen steht dem Calamus ein neues Modul zur Verfügung, das umfangreiche Werkzeuge zum Ausrichten und Verteilen von Rahmenelementen im Calamus-Dokument zur Verfügung stellt. Die Funktionen lehnen sich dabei deutlich an die Align-Funktionen des neuen Pagemakers an, gehen jedoch noch weit darüber hinaus. In vier Untermenüs stecken jede Menge Werkzeuge, die die tägliche Arbeit mit Calamus-Rahmenelementen sehr erleichtern.
So lassen sich die Bezugspunkte der Rahmen frei definieren (bisher immer „oben links“) und die Ausrichtung beliebiger Rahmen (z.B. alle Rahmen linksbündig) sowie die Verteilung mehrerer Rahmen untereinander (z.B. alle selektierten Rahmen horizontal verteilen, mit einstellbarem Abstand zueinander) bis ins Detail exakt fest legen.
Eine besondere Form der Ausrichtung von Rahmen auf der Calamus-Dokumentenseite bietet der Menüpunkt „Kacheln und Zufall". Hier können selektierte Rahmen, gleich welchen Typs, nach einstellbaren Parametern oder zufällig (auch dafür können Parametervorgaben gemacht werden ...) über die Dokumentenseite verteilt werden. Eine Nutzenanlage für kleinere Aufkleber oder Visitenkarten ist mit diesem Werkzeug beispielsweise auf Knopfdruck fertiggestellt. Vorgegebene Seitenränder und auch Überlappungen der Rahmen werden dabei berücksichtigt.
Ob bestimmte Rahmenformate auf einem vorgegebenen Papier möglichst optimal verteilt, die Rahmengrößen dem Seitenformat angepaßt oder eigene Hintergründe und Texturen auf Knopfdruck erzeugt werden sollen -das „Kacheln"-Menü bietet alle Funktionen, um schnell zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Und natürlich verfügt auch das Align-Modul über ein integriertes UNDO, so daß nichts verloren ist, auch wenn’s mal ganz heftig gekachelt hat... Für 119,- DM sind die Align-Tools beim inversmedia Verlag erhältlich.
Serienbriefe im Calamus - das ist ein Thema, an das man sich bisher nur über recht abenteuerliche Experimente mit verketteten Textrahmen und Stammseiten-Elementen heranwagen konnte. Da die Handhabung von verketteten Textrahmen über viele hundert Seiten im Calamus immer noch ein sehr zeitaufwendiges Unterfangen ist, war bisher an professionelle Serienbrief-Produktion im Calamus nicht zu denken.
Das neue Personalisierungs-Modul ermöglicht es nun, auch umfangreichste Serienbrief-Aktionen oder ähnlich personalisierte Drucke auf einfache und rasche Weise direkt aus Calamus heraus durchzuführen. Überall dort im Dokument, wo Daten ausgetauscht werden sollen, werden diese Stellen mit Platzhaltern durchnumeriert (^1^, ^2^ etc.). Die Definition, für welche Daten die jeweiligen Platzhalter stehen, liegt beim Anwender bzw. dem benutzten Datenformat (z.B. aus einer Adreßdatenbank).
Das Modul sucht auf der aktuellen Dokumentseite nach Textrahmen, in denen sich die eingefügten Platzhalter befinden. In der Dialogbox des Moduls wird dann nur noch die gewünschte Datenbank-Datei ausgewählt, die das Modul im ASCII-Delimited-Format erwartet. Dieses Format wird praktisch von allen Datenbanken, z.B. Tempus-Word, Kundendirektor, 1st BASE, Twist usw. als Exportformat angeboten. Bei der Ausgabe wird dann für jeden Ausdruck der jeweils nächste neue Datensatz in das Calamus-Dokument eingefügt. Einfacher geht's nicht, und auch hier sind dem Modul wohl kaum Grenzen für eigene Anwendungen gesetzt. Das Personalisierungs-Modul kostet 149,- DM, da fehlt dem Calamus nur noch eine direkte Ansteuerung der Docu-Tech ...
Im Lieferumfang des Calamus befand sich bisher ein Nutzenmodul, das jedoch erhebliche Einschränkungen in der Bedienung aufweist. So kann nur mit den festen Seitengrößen des Calamus-Seitenformulars gearbeitet werden (bei allen Sonderformaten und somit auch der zusätzlichen Ausgabe von Passer-/ Schnittmarken in DIN-Formaten verweigert das Modul seinen Dienst), und auch die Ausgabe auf Belichter ist nicht möglich. Diese und andere Einschränkungen waren Grund genug, das veraltete Nutzenmodul endlich durch ein richtiges Ausschieß-Modul zu ersetzen. Das Ausschieß-Modul aus dem inversmedia Verlag arbeitet mit beliebigen Seitenformaten und schießt bis zu vier Dokumentenseiten auf einer Druckform aus.
Zur praktischen Anwendung des Ausschieß-Moduls lassen sich sicher viele Beispiele finden, die die Ausgabe von mehrseitigen Dokumenten für Laser- oder Offsetdruck erheblich erleichtern: Normalerweise kann Calamus nur ein-oder doppelseitige Dokumenten-Layouts verwalten. Mit Hilfe des Ausschieß-Moduls können nun z.B. bei einem 128seitigen Buch die einzelnen Seiten korrekt zueinander angeordnet werden, so daß immer die richtigen vier Seiten auf einem Druckbogen stehen.
Das einfachste Dokument, das sich über das Modul bearbeiten läßt, ist die 2seitige Liste. Diese bietet sich zum Beispiel für papiersparende erste Korrekturausdrucke an; hier werden einfach alle Seiten als Doppelseiten in der physikalisch richtigen Reihenfolge ausgegeben. Wer Schülerzeitungen, Hauszeitungen, Infobroschüren etc. produziert, wird im Menü des Moduls den Schalter „Heft“ anwählen. Hier werden mindestens vier Seiten so zueinander angeordnet, daß die ersten und die letzten beiden Seiten auf dem äußersten Bogen landen, die nächsten auf dem „zweitäußersten“ usw. Die fertiggedruckten Bogen werden dann nur noch ineinandergesteckt und durch den Rücken geheftet. Das Ausschieß-Modul kostet 199,-DM.
FrankLIN ist ein alternativer Kennlinien-Editor für den Calamus SL, der den eingebauten Kennlinien-Dialog vollständig ersetzt. Nach Installation des Moduls ist FrankLIN also genau dort zu finden, wo auch der bisherige Editor seinen Dienst verrichtete: im Menü Rastergrafik/Spezialfunktionen. Eigentlich ist in FrankLIN nun all das vorhanden, was beim Calamus-eigenen Editor die Arbeit ungenau und für viele Anwender alles andere als transparent werden ließ. Mußten im bisherigen Editor die Kennlinien sehr mühsam und oft fehlerhaft „frei Hand“ eingegeben werden, so bietet Franklin als zusätzliche Werkzeuge nun endlich Bezier-, Spline und Polyline-Editierung, zwischen denen je nach Bedarf umgeschaltet werden kann. Ein weiteres Feature, das die Bearbeitung von Bildern im Calamus sehr erleichtert und insbesondere die Kennlinien-Einstellungen deutlich übersichtlicher werden läßt, ist die Wahl von konkreten Farben zum Einfärben von Bildern. Nach Wahl von „Einfärben“ öffnet sich der Calamus-Farbdialog und es kann für die Kennlinie eines Monochrom-Bildes eine Farbe aus der Farbliste ausgewählt oder eine freie Farbe definiert werden. Franklin erzeugt nun eine Kennlinie, die dem gewählten Farbwert entspricht. Für bessere Bilder im Calamus-Layout ist in Franklin zusätzlich eine automatische Farbstichkorrektur wie auch eine Lichter/Tiefen-Anpassung vorhanden, die unter anderem dafür sorgt, daß lichte Bereiche in den Bildern nicht aufreißen und tiefe nicht zulaufen. Eine leichtgängige und sichere Bedienung gewährleistet auch die inzwischen in den neuen Modulen schon obligatorische Undo-Funktion sowie die Verwendung von „Hilfskennlinien“, mit denen zum Beispiel eine ältere Kennlinie von Hand in eine Bezier gewandelt werden kann. An Datenformaten unterstützt Franklin derzeit neben dem Calamus-internen CKL-Format auch Kennlinien aus DAs-Layout und PhotoLine. FrankLIN ist für 69,- DM beim inversmedia Verlag erhältlich.
Ein neues Verlaufs-Modul für den Calamus SL ist von ,Frank Renkes-Software‘ ab sofort erhältlich. Ähnlich dem Filter-Modul werden die erzeugten Verläufe in Listen verwaltet, die als Archiv gespeichert und bei Bedarf wieder geladen werden können, so daß für unterschiedliche Arbeiten immer eine passende Verlaufs-Palette zu Verfügung steht. Alle Verlaufsformen können im Modul außerordentlich komfortabel angelegt werden. Lineare und radiale Verlaufsformen, frei einstellbare Winkel, beliebige Auflösungen sowie eine unbegrenzte Anzahl von in den Verlauf einsetzbaren Farben lassen kaum Wünsche offen. Viele Details, die eine individuelle Anlage von Verläufen ermöglichen, können über Formulare aus dem Modul heraus eingestellt werden und über eine schnelle Preview-Funktion noch vor der eigentlichen Berechnung angezeigt werden. Doch auch nach der Berechnung lassen sich die für einen Verlauf gewählten Farben und Parameter noch im Detail ändern, ergänzen oder Farben innerhalb des gesamten Verlaufs verschieben.
Eine sehr kreative Anwendung des Verlaufs-Moduls verbirgt sich unter dem Schalter „Rauschen“. Der von 0 bis 100 Prozent einstellbare Rauschfaktor gibt dabei an, wie weit eine Farbe des Verlaufs vom eigentlichen Farbwert abweichen darf. Wer sich an sanften Eierschalen-Verläufen sattgesehen hat, kann hier herrlich „unsaubere“ Verläufe erzeugen. Muß man einfach ausprobieren!
Durch die sehr differenzierte Einsteilbarkeit all dessen, was man so als „Verlauf“ in Gestaltungen benötigt, ist dieses Modul gerade im Calamus eine große Hilfe für kreative Arbeiten. Das Verlaufsmodul von ,Frank Renkes Software' kostet 150,- DM.
Auch weiterhin werden viele kleinere und große Tools und Module für den Calamus SL entwickelt. So sind bei verschiedenen Softwarehäusern einige Module bereits angedacht oder in der Entwicklungsphase, die sicher manch einem Calamus-Anwender das Herz höher schlagen lassen: Zum Beispiel die Anpassung an Standard-Farbsysteme anderer Plattformen (Color-Sync 2, für Calamus SL unter MagiC-Mac). Oder ein Kalibrierungs-Modul für den SL, das eine exakte Kalibrierung des vom Anwender benutzen Scanners, Monitors und Druckers direkt aus Calamus heraus ermöglichen wird. Und warum sollen nicht auch die vielen für den Photoshop verfügbaren Bildfilter (wie Kai’s PowerTools) im Calamus SL ihre guten Dienste leisten können ...
Manch eine lang vermißte „Kleinigkeit" ist aber auch schon verfügbar, so etwa der neue JPEG Im- und Export-Treiber, der eine weitere Brücke zur Datenkompatibilität zu und von anderen Systemen schlägt. Im JPEG-Format komprimierte Bilder können nun von allen Systemplattformen (oder der Photo-CD) direkt in den Calamus importiert oder wieder herausgeschrieben werden. Nicht zu vergessen: Bombadil, vom Calamus-Programmierer Harald Siegmund. Dieses Modul, das mittlerweise in der Version 11 vorliegt, korrigiert im Hintergrund viele kleine und größere der noch in Calamus befindlichen Unzulänglichkeiten und Fehlfunktionen gleich beim Auftreten. Bombadil ist Shareware, in diversen Mailboxen oder direkt bei adequate Systems erhältlich und sollte bis zum Calamus-Upgrade, in dem diese Fehle rkorrekturen integriert sein werden, in absolut keinem Calamus fehlen.
Weitere Infos bei:
inversmedia Verlag (PS-Import, Align-Tools, Personalisierer, Ausschieß-Modul, FrankLIN)
Tel.: (05432) 92073
adequate Systems
(PS-Export, Eddie 2, TIFF-Treiber, Bombadil)
Tel.: (06241) 955065
Frank Renkes Software (Verlaufs-Modul, JPEG-Im/Export)
Tel.: (06241) 594587
DMC (Calamus SL-Upgrade)
Tel.: (06123) 71250