Schecks - Die Bank an Ihrer Seite?

Wer blickt nicht neiderfüllt auf die PC-Welt, wo Programme wie Quicken oder MS-Money den heimischen Geldbeutel transparenter werden lassen? Mit Schecks versucht der Programmautor Christian Lehmann, auch auf dem ATARI etwas Homebanking-Fieber aufkommen zu lassen.

Um es gleich vorwegzunehmen: Im derzeitigen Entwicklungsstadium ist der Programmumfang von Schecks noch erheblich eingeschränkt. So fehlt ein BTX-Decoder ebenso wie die Möglichkeit zur Erstellung einer DTAUS-Datei. Das Anwendungsgebiet ist momentan eher die Nachbearbeitung von Buchungen, sofern man einmal von der Schecksammler-Funktion absieht.

Leistungsumfang

Schecks wird auf einer nicht kopiergeschützten Diskette mit einem 30 Seiten umfassenden, dünnen Handbuch ausgeliefert, so daß der Anwender unmittelbar ohne große Vorbereitungen einsteigen kann. Doch halt! Eine kleine Vorarbeit sollte man schon leisten: sich nämlich eine Übersicht über alle Konten und Depots nebst dazugehörigen Kontoständen zu verschaffen. Diese Angaben benötigt Schecks für die Einrichtung aller relevanten Konten und Depots. Hierfür ist es insbesondere wichtig, sich einen markanten Zeitpunkt auszusuchen, ab dem man die Kontostände in die Überwachung einbezieht. Bei der Einrichtung eines Depots ist zudem die Angabe des Freistellungsbetrags ebenso gefragt wie die Zuordnung zu einem Geldkonto. Dennoch kommen bereits beim Einrichtungsprozedere die ersten Ungereimtheiten hoch. Warum wird nur bei Depots und nicht auch bei Konten nach dem Freistellungsbetrag gefragt? Und wieso muß man bei Depots ein zugeordnetes Geldkonto angeben, wenn die Geldbuchung bei einer Wertpapiertransaktion nicht automatisch erfolgt? Bleiben wir aber dennoch vorerst einmal bei den Girokonten. Schecks kann bis zu 50 Girokonten verwalten und jede Buchung einer Beleggruppe zuordnen. Jede Beleggruppe besteht aus einer Gruppennummer und einer Bezeichnung. Letzten Endes handelt es sich um einen internen Verwendungszweck, um grafische Auswertungen nach Beleggruppen auszusteuern. Die einzelnen Kontoauszüge erfaßt man mit allen relevanten Angaben in einer kleinen Dialogbox. Konten können in der Form abgeglichen werden, indem man Buchungen bereits erfaßt, bevor sie kontenwirksam werden. Damit hat man eine aktuelle Übersicht über die Liquiditätsentwicklung.

Auswertungen

Analog zu PC-Programmen stehen grafische Auswertungen im Vordergrund. Über eine Toolbar kann man zwischen vier verschiedenen Darstellungsarten wählen: Balkendiagramm, Tortendiagramm, Chartlinie und Liniengrafik. Somit kann man sich durch die vier Darstellungsarten die finanzielle Entwicklungwahlweise in statischer oder dynamischer Form anzeigen lassen. Ähnliches gilt auch für die Vermögensübersicht des Depots. Eine Tortengrafik splittet den Depotbestand grafisch auf. Hier fällt allerdings auf, daß die Schriftgrößen der Legende optimiert werden sollten. Eine weitere und nicht ganz alltägliche Funktion ist der Schecksammler. Sofern man häufig mehrere Schecks zur Gutschrift auf das Konto einreicht, nimmt Schecks die Scheckdaten auf. Dies hat den Vorteil, daß zum einen ein Schecksammler automatisch bedruckt wird und zum anderen in einer Scheckliste, die quasi als Datenbank fungiert, nach eingereichten Schecks gesucht werden kann. Weitere Funktionen von Schecks sind das Bedrucken von Euroschecks, Überweisungskarten und Nachnahmekarten, wobei der Sinn letzterer Funktion nicht ganz verständlich ist.

Fazit

Auffallend ist, daß der Programmautor in seinen Programmen gerne mit Fonts experimentiert. So auch hier, wo er FONTSEL.PRG als Font-Selektor eingebunden hat. Im übrigen gefällt uns das Programm recht gut, wobei zum jetzigen Zeitpunkt der Einsatz aufgrund zahlreicher fehlender Funktionen noch recht eingeschränkt ist. Bei der Entwicklungsfreude des Programmautors sind hier aber sicherlich noch einige Dinge zu erwarten.

RW

Bezugsquelle: Pergamon Software Christian Lehmann Am Roten Hang 14 61476 Kronberg/Taunus

Schecks

Positiv:

Negativ:



Aus: ST-Computer 05 / 1996, Seite 40

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