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Combini

Allen kann man es nie recht machen, sagt das Sprichwort. Die Autoren des (nicht nur) Denksple-les Combini haben es aber trotzdem versucht und ein Spiel geschrieben, das auf allen ATARIs und Kompatiblen sowie Emulatoren für PC und Mac läuft. Und auch vom Gameplay her zeigt es sich vielseitig.

Das Spielprinzip von Combini stellt eine Kreuzung aus Patience und Oxyd dar. Der Patience-Anteil äußert sich, indem sich der Spieler mit seiner Figur über das Spielfeld bewegt und dabei Kartenstapel „an-ditscht". Die Karten unterscheiden sich in der aufgedruckten Zahl und deren Farbe, die Spielfigur übernimmt die erste berührte Karte, und man darf sich auf die Suche nach einem Stapel machen, der eine Karte mit der gleichen Farbe oder Zahl zuoberst aufweist. Berührt man den Stapel, wird diese Karte abgetragen und die darunterliegende aufgedeckt. Das Ziel ist es, alle vorhandenen Kartenstapel restlos abzutragen, wobei das strategische Geschick des Spielers gefordert ist.

Wer sich damit unterfordert fühlt, wird von Combini nicht alleingelassen. Denn der Oxyd-Anteil äußert sich in kniffligen Spielfeldern und vielen Überraschungen. Viele Elemente die auf dem Spielfeld (oder unter abgetragenen Kartenstapeln) liegen erschweren dem Spieler seine Aufgabe oder erweisen sich zum Lösen derselben als zwingend erforderlich. So kann man eine Art Jokerkarte aufnehmen, die einem hilft, wenn es mal nicht mehr weitergehen sollte. Löcher im Spielfeld überwindet man mit Luftballons, und unter Umständen kann man seinem Ziel mittels Bomben auch auf die „gewaltsame“ Tour näherkommen. Die Möglichkeiten sind zahlreich, und auch das Spielfeld selbst zeigt sich vielschichtig. Manchmal ist es nur bildschirmgroß, aber mit Items gespickt, und jeder Schritt will wohl überlegt sein. Ein anderes Mal findet sich der Spieler in einem mehrere Screens großem Labyrinth, welches gescrollt wird. Oder das Spielfeld ist schräg, so daß man ständig gegensteuern muß. Alles in allem bieten die zahlreichen, beigelegten Spielfelder immer wieder andere Schwierigkeitsaspekte. Der ebenfalls vorhandene Spielfeldeditor steigert die Möglichkeiten dann noch ins Unendliche.

Ein bis zwei Spieler steuern ihre Aktionen, frei einstellbar, mit Maus, Cursor-Tasten oderJoystick, wobei die Maussteuerung am hakeligsten ist, hier rutscht man gerne mal ungewollt in einen Abgrund. Weiter gibt es die Möglichkeit, zwei Rechner über MIDI oder seriell (sogar Modem) miteinander zu koppeln, so daß im Zwei-Spieler-Modus jeder seinen eigenen Screen hat.

Da Combini auch technisch allen Systemen gerecht werden will, mußte man sich in puncto Grafik und Sound auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen. Dieser Umstand wurde aber recht gut gemeistert. Die Musik und Geräusche kommen aus dem guten alten Yamaha Soundchip, können aber trotzdem zufriedenstellen. Die schmissigen Musiken erinnern stellenweise sogar an C64- oder ATARI-XL-Tracks. Grafikmäßig werden auch TT- und Falconbesitzer ausreichend bedient, so kann man immerhin in hohen Auflösungen in Farbe spielen. Und auch auf STs mit Monochrommonitor gibt sich die Grafik noch ansprechend. Das Scrolling erfolgt blockweise und ist daher für eilige Gemüter von Nachteil, da man schon mal in eine Falle laufen kann, wenn man sich zu schnell bewegt.

Fazit: Ein Langzeitmotivationsbrocken mit viel Spielwitz und, durch seine Flexibilität bedingt, leichten technischen Schwächen.

Combini

Hersteller: MAXON Sonderdisk (SD 114)
Genre: Strategie/Geschicklichkeit
Rechnertyp: alle TOS-Kompatiblen
Monitortyp: RGB/SW/VGA
Preis: 35,-DM
Sonstiges: ab 512 KB, besser 1MB
Steuerung: frei konfigurierbar
Bezugsquelle: MAXON Computer Industriestr.26 65760 Eschborn

Grafik: 50
Sound: 75
Spaß: 75
Gesamt: 60


Kay Tennemann
Aus: ST-Computer 03 / 1996, Seite 63

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