Beim Umstieg auf ein anderes Rechnersystem steht man eigentlich unweigerlich vor der Frage: „wie übertrage ich meine Daten?“ Da man in den • PC nicht einfach eine ATARI-formatierte Festplatte einbauen kann, muß ein anderer Weg gefunden werden. Eine Möglichkeit besteht darin, die Daten | zu komprimieren und auf Disketten zu I spielen (z.B. mit SQUEEZY von ASH), aber dies kann vor allem bei größeren Datenmengen immer noch ein sehr langwieriges und eintöniges Unterfangen werden. Die direkte Übertragung von Rechner zu Rechner ist da eine wesentlich komfortablere Lösung. Dazu muß sich der Anwender nicht einmal ein teures Netzwerk mit separatem Knotenpunkt für den ATARI besorgen; es reichen ein einfaches Nullmodemkabel und ein bißchen Software.
Ein solches Programm ist z.B. „GHOSTLINK". Es gestattet den Zugriff vom ATARI aus auf die PC-Festplatte. Beide Rechner werden über die serielle Schnittstelle miteinander verbunden und erhalten jeweils ein kleines Treiberprogramm. Der ATARI wird dabei zum „Master“, der PC wird zum „Slave", d.h., vom ATARI aus lassen sich die Kopieraktionen einleiten, der PC bleibt währenddessen passiv. Die Festplatte(n) des PCs lassen sich als virtuelle Laufwerke anmelden und auf dem Desktop des ATARI ablegen. Und so läßt sich schließlich auch ganz leicht der Kopiervorgang der ATARI-Daten auf den PC einleiten: Man zieht einfach alle benötigten Dateien bzw. Ordner von der ATARI-Platte auf das entsprechende Icon. Obwohl das Programm Übertragungsraten bis zu 115.200 Baud zuläßt, kann die serielle Schnittstelle natürlich immer noch nicht mit der Übertragungsrate einer Festplatte konkurrieren, und so kann der ganze Vorgang - je nach Datenmenge - eine ganze Weile dauern. Wer also hunderte von Megabytes übertragen muß, sollte am besten die beiden Rechner über nacht zusammenschließen. Das Programm „GHOSTLINK“ ist PD und über die meisten Maus-Mailboxen abrufbar. Außerdem wird es zusammen mit Janus kostenlos ausgeliefert.
Der Speicher auf der Janus-Karte stiftet manchmal noch etwas Verwirrung. Daher sei hier nochmals darauf hingewiesen, daß die beiden Steckplätze mit handelsüblichen 30poligen Stan-dard-SIMMS (70ns) bestückt werden müssen. Es laufen 3-, 8- und 9-Chip-Varianten, d.h. mit und ohne Parity-Bit. Beide Steckplätze müssen mit denselben SIMM-Typen bestückt sein.
Bei der Anschaffung von SIMMs für die Janus-Karte empfiehlt sich momentan ein Blick in die Hardware-Rubrik der Kleinanzeigen von Mailboxen oder Computerzeitschriften bzw. eine Anfrage im Bekanntenkreis. Viele PC-Besitzertauschen nämlich derzeit ihre alten Motherboards gegen neue PCI-Boards aus. Diese müssen jedoch mit den 72poligen PS/2-SIMMs bestückt werden, und dadurch kann sich so manches günstige Schnäppchen für denjenigen ergeben, der noch Verwendung für die 30poligen Standard-SIMMs hat.
VHF Computer ist übrigens auch per eMail erreichbar. Hier die Adresse: janus@vhf.cube.de
Ein Zugriff auf das CD-ROM und ein eventuell vorhandenes Netzwerk im PC ist problemlos auch vom Janus aus möglich.
Die parallele Schnittstelle kann von allen ATARI-Programmen aus wie gewohnt benutzt werden. Allerdings verwenden einige Programme interne, schnellere Ansteuerungen, die nicht über das Betriebssystem laufen und nur bei Original-ATARIs Vorteile bringen. Hier kann man aber in den jeweiligen Applikationen den Ausgabekanal umstellen (meist BIOS oder GEMDOS).
Wenn in Einzelfällen unter Windows 95 beim Aufruf von Janus der Bildschirm weiß bleibt, kann dies mit Schwierigkeiten bei der Unterstützung derGrafikbeschleuniger unter Windows Zusammenhängen. Um hier Abhilfe zu schaffen, läßt sich das JANUS.EXE ab der Version 2.0 mit dem Parameter ,NA‘ starten, um die Unterstützung der Grafikbeschleuniger auszuschalten.
Mit der neuesten Version des Janus-Treibers werden auch die Mach-Grafikbeschleuniger von ATI-Grafikkarten unterstützt.