Jaguar: Syndicate

Die englische Software-Firma Bullfrog hat uns schon viele Tophits für den Computer beschert, wie z.B. Flood, Populous 1+2, Powermonger, Theme Park und Magic Carpet. Syndicate Ist nun die Konvertierung Ihres PC-Tophits für den Jaguar gelungen.

Die Story spielt in der Zukunft: Es wird ein Chip erfunden, der, in den Nacken eingepflanzt, wie eine Droge wirkt und die Endzeitstädte wie eine „Blumenwiese“ aussehen läßt. Nun wollen alle großen weltbeherrschenden Konzerne diese Chips vermarkten, was zu einem großen Krieg führt.

Die Aufgabe des Spielers besteht darin, einen dieser Konzerne zu leiten, und der Spieler muß seine Agenten durch verschiedene Missionen führen, um am Ende dieser Mission jeweils ein Land zu erobern und dann die Steuern zu erheben, da Geld dringend nötig ist. um neue Waffen zu entwickeln.

An Waffen stehen Uzi, Flammenwerfer oder Überzeugungsstrahler zur Verfügung, Die Überzeugungsstrahler dienen dazu, Agenten, Wissenschaftler und normale Passanten (als Schutzschild) „anzuheuern“. Nur werden diese Waffen erst im Laufe des Spiels gefunden bzw. erfunden.

Die über einen Chip gesteuerten Agenten können verschiedene Verkehrsmittel gebrauchen und andere Menschen gemeinerweise als Deckung benutzen.

Die Steuerung wurde für Konsolenverhältnisse optimal gelöst, d.h., alle Tasten des Jaguar-Joypads werden benutzt. Nur leider gibt es keine Overlay-Folie, deshalb sollte man vor Spielbeginn erstmal die englische Anleitung sorgfältig durchlesen. Mit einer Maus könnte man das Spiel besser steuern, aber auch mit dem Joypad lassen sich beachtliche Erfolge erzielen. Zudem könnte man eine Maus nicht mit so vielen Knopf-Funktionen belegen und bräuchte eine Menü, wo man einzelne Sachen auswählen könnte ... Vor- und Nachteile der Maus-/ Joypad-Steuerung wiegen sich also gegenseitig auf.

Wie man schon nach kurzer Zeit feststellt, läuft das Spiel hauptsächlich auf dem 68000er, was sich dadurch bemerkbar macht, daß, wenn mehrere Objekt auf dem Bildschirm erscheinen, die Grafikausgabe sehr stark in die Knie geht. Die Grafik an sich selber ist ok, aber der Sound läßt mal wieder zu wünschen übrig, auch wenn die „Flammenwerferopfer" noch nett durch die Gegend rennen und schreien, was besonders die BPS interessieren wird. Zusätzlich zu allen anderen Optionen gibt es bei der Jaguar-Version noch eine Zoom-in/out-Option, welche wirklich sehr gut gelungen ist, auch wenn man mit dieser Option nicht besonders viel anfangen kann. Ein Manko ist evtl., daß der Spieler nur einen Spielstand speichern kann, d.h., er sollte sehr geschickt Vorgehen ...

Ein Paßwort wie auf anderen Systemen wäre wünschenswerter gewesen.

Der Spielspaß ist wirklich sehr hoch, und die „Geschwindigkeitsprobleme“ (deshalb ist die Grafikwertung auch nur auf Durchschnitt) stören auf Dauer nicht besonders, da alle Missionen sehr spannend und abwechslungsreich aufgebaut sind. Hat der Spieler erstmal die Steuerung begriffen, wird er wie besessen von Mission zu Mission eilen. Syndicate garantiert dank der 50 umfangreichen Missionen wochenlangen Spielspaß! Der einzige „Wermutstropfen“ ist evtl, die fehlende deutsche Anleitung.

Syndicate

Hersteller: Bullfrog/Ocean
Genre: Action-Game

Wertung:
Grafik: 50%
Sound: 35%
Spaß: 90% Gesamt 80%

Sonstiges: 1 Spieler
Altersempfehlung: ab 12 Jahre
Preis: ca. 129,95 DM

Spielraum Wöhr Str. 17 91054 Erlangen


Martin Lethaus
Aus: ST-Computer 06 / 1995, Seite 108

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