Falcon-Competence-Party - Im Breisgau viel Neues

Sicherlich ist Freiburg im Breisgau, durch das der schöne Fluß Dreisam fließt, allen Fußballfans durch den letztjährigen Bundesliga-Aufsteiger SC Freiburg ein Begriff. Doch in Freiburg wird nicht nur guter Fußball gespielt, sondern hier hat auch einer der engagiertesten ATARI-Händler aus der Gilde der ATARI-Competence-Center seine Geschäftsräume.

In der um 1120 von den Zähringer Herzogen gegründeten ""Schwarzwald-Hauptstadt" am Fuße des 1284 m hohen Schauinsland veranstaltete das Freiburger ATARI-Competence-Center COMTEX am 16. und 17. September 1994 in seinen Geschäftsräumen in der Rehlingstraße die zweite Falcon-Competence-Party. Ziel dieser Falcon-Competence-Parties, die von einer Gruppe aktiver und engagierter Händler ins Leben gerufen wurde, ist es, dem interessierten Anwender die Leistungsfähigkeit im ATARI Bereich kompetent aufzuzeigen. Daß dies COMTEX gelungen ist, zeigten der Andrang und das Interesse zahlreicher Besucher, die die Gelegenheit nutzten, mit den diversen Ausstellern zu fachsimpeln. So konnte es durchaus passieren, daß aus einer Ecke ein erzürntes „Macht doch mal die Musik leiser!“ ertönte, wenn die Musikprofis im Eifer der Diskussionsrunden den Lautstärkeregler zu weit aufgedreht hatten. Doch kommen wir nun zu den einzelnen Ausstellern, die wir in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt haben.

Blow Up

Das Münchener Entwicklungsteam zeigte für den Falcon030 insbesondere die gleichnamige Auflösungserweiterung, die sowohl über eine Software-Lösung als auch über zwei Hardware-Lösungen die ursprüngliche Auflösung von 640x480 Punkten auf einem VGA-Monitor auf maximal 1280*1024 Punkten steigern kann. Die Hardware-Version gibt es in einigen Varianten: Beispielsweise für Gelegenheitsspieler mit integriertem Joypad und für die Schnellsten mit einer 400dpi Maus. Einen ersten Eindruck konnte man von der neuen Textverarbeitung „Gutenberg" erhalten, die in den nächsten Wochen in einer verkaufsfertigen Version ausgeliefert wird. Neben vollständiger GEM-Einbindung und Zugriff auf Speedo-Schriften zeichnet sich das Programm durch beliebigen Textfluß, frei wählbaren Textwinkel und textrelative Positionierung aller Text-und Grafikrahmen aus.

Compo

Compo Software war gleich mit zwei neuen Produkten vertreten. Im Grafikbereich wurde das Programm Apex Media zum Preis von 299 - DM vorgestellt. Dieses Animationswerkzeug verarbeitet FLI/FLC-Files, erlaubt Morphing und ist in erster Linie im Grafik und Videobereich einsetzbar. Neben dem Im- und Export vieler Bildformate läßt sich ein Digitizer (z.B. ScreenEye) ansteuern. Im Musikbereich erblickte Componium für 149,- DM das Licht der Welt. Diesen Studio-Tracker werden wir in Kürze in der ST-Computer ausführlich vorstellen. Neben den zahlreichen bekannten Produkten aus dem Hause Compo wie Screenblaster. Overlay, MUSiCOM 2 und Studio Photo konnte auch das Falcon-Programm TrakCom, ein Soundtracker, näher betrachtet werden.

Comtex

Falcon-Competence-Party bei COMTEX

Ein direkt von Comtex vertriebenes Beschleuniger-Board namens Skunk36 konnte auf einem Falcon030 überzeugend vorgeführt werden. Hierzu einige Leistungsdaten: 36 MHz CPU-Takt, 50 MHz FPU-Takt und DSP-Takt, 18 MHz Blitter-Takt und Bus-Takt. Daraus ergeben sich folgende Performance-Werte: ca. 3100 Dhrystones, gemessen mit DHRYSTON.PRG. Durch die Erhöhung des Bustaktes wird bei Verwendung von Auflösungserweiterungen die maximal erreichbare Bildschirmauflösung oder die Bildwiederholfrequenz vergrößert (z.B. 800 608 auf VGA, 256 Farben. 60 Hz). Insgesamt betrachtet, kann man praktisch von einer Verdopplung des bisherigen Leistungsstandards sprechen. In einer der kommenden ST -Ausgaben werden wir den Skunk36 näher unter die Lupe nehmen. Ebenfalls zu sehen war die Medusa T40. die speziell für anspruchsvolle Arbeiten für die Bereiche DTP. CAD und EBV entwickelt wurde. Geplant war zudem die Vorführung des Eagle von GE-Soft, die aber aufgrund eines defekten Prototyps kurzfristig abgesagt werden mußte. Selbstverständlich konnten sich Interessierte auch das Paradepferd von Comtex, die Fakturierung BAAS, vorführen lassen, die eine optimale und schnelle Auftragsabwicklung erlaubt Insbesondere bei den vielen kleinen Besuchern fand die Raubkatze Jaguar mit den Spielen Cybermorph und Tempest 2000 regen Zuspruch, die bei Comtex jederzeit erhältlich ist.

Digital Arts

Auch Digital Arts konnte mit einer Neuerscheinung aufwarten. Erstmals wurde DA’s 3D-System vorgestellt, ein mächtiges Multimedia-Kit. Es erlaubt Raytracing, 3D-Animationen, Rendering und macht von der Möglichkeit Gebrauch, Autostereogramme zu generieren. Natürlich konnten sich die Besucher auch die bekannten Programme von Digital Arts vorführen lassen. DA’s Picture ist ein kreatives Retuschier- und Malwerkzeug zu einem günstigen Preis, mit dem auch Bilder direkt vom ScreenEye eingelesen und verarbeitet werden können; DA’s Vector Pro ist ein multimediales Präsentations- und Gestaltungsprogramm. Außerdem wurde auch DA’s Photoscreening, eine Software zur Frequenzrasterung, gezeigt, die Farbseparation, Farbkorrektur und Gradationskorrektur mit einer superschnellen Methode der frequenzmodulierten Rasterung verbindet. Das DTP-System, bestehend aus DA's Layout und DA's Repro, muß nicht mehr im Paket erworben werden, sondern ist jetzt für den SW- und Farbbereich einzeln erhältlich.

Galactic

Musikfans kamen am Stand von Galactic voll auf ihre Kosten. So konnte man hier einen näheren Blick auf Digit II Studio werfen, das auch in der ST-Computer bereits ausführlich vorgestellt wurde. Neu vorgeführt wurde Digit II MIDI für 248,- DM, das auf den Grundmodulen der Studio-Version aufbaut. Hinzugekommen sind ein Blockeditor, eine S-P/DIF-Schnittstelle und eine umfangreiche DSP-Effektseite, die sechs Effekte miteinander kombiniert. Darüber hinaus richtet sich die MIDI-Version speziell an Musiker. Ein MIDI-triggerbarer Sample-Sequenzer, in dem Soundtracks zusammengestellt werden, ein MIDI Pianomodul, in dem die Tasten des MIDI-Keyboards mit Samples belegt werden, und ein digitaler Synthesizer, mit dem eigene Instrumente kreiert werden, sind einige der vielen Glanzlichter. Ganz Neugierige konnten sich schon einen ersten Eindruck vom Vocoder-Modul verschaffen, das demnächst erscheinen wird. Für Anfang 1995 ist zudem ein Tracker-Modul geplant. Aber auch Spielefreunde kamen nicht zu kurz: Das Schachprogramm Deep Thought konnte intensiv getestet werden.

MW Electronic

Highlight am Stand von MW Electronic war die Beschleunigerkarte PAK68/3, die dem ST und STE in Sachen Geschwindigkeit Flügel verleiht. Am Beispiel eines Mega STE, der in einem Gehäuse aus Acrylglas untergebracht war. konnten sich die Besucher auch optisch ein Bild von der Wirkungsweise machen. Natürlich konnten auch die bekannten Programme E-Copy und E-Backup in Augenschein genommen werden.

No!-Software

Am Stand von No!-Software wurde That's Write 4 vorgeführt. Auf Wunsch konnte man sich auch That's Write Classic zeigen lassen. Außerdem überzeugte Interface, ein Resource-Construction-Set, die zahlreichen Besucher. Im Interface-Paket befinden sich fertige Routinen für die Einbindung von Farb-Icons sowie der farbfähig erweiterten MyDials.

Overscan

Am Gemeinschaftsstand mit Team-Computer wurde die Version 2.0 der Multimedia-Software Overlay präsentiert. Neuigkeiten sind unter anderem die Verschachtelung einzelner Animationen, eine Modulschnittstelle und neue Effekte wie Schnecke und Serpentine. Ebenfalls neu ist das FLI-Modul, mit dem entsprechende Sequenzen in Overlay eingebunden werden können.

R.O.M.-Logicware

Die Initiatoren der diesjährigen FEZ-A-BIT. die Firma R.O.M.-Logicware aus Berlin, präsentierten Neuheiten ihres Zugpferdes, der Textverarbeitung papyrus Gold. So wurde in der neuen Version ein Rechtschreibkorrektursystem namens IntelliView Correction implementiert. Neue Druckertreiber, unter anderem auch für den Epson Stylus, sowie die Möglichkeit. Cypress-Dokumente zu laden, runden das Spektrum ab. Gegen Ende diesen Jahres wird ferner eine farbfähige papyrus-Version avisiert. Alle Interessierten konnten sich darüber hinaus NVDI 3.0 vorführen lassen. Ein vollständiger Speedo-Vektorfont-Skalierer wurde integriert, d.h., SpeedoGDOS muß nicht mehr zusätzlich installiert werden. So können alle Vektorzeichensätze im Speedo- und TrueType-Format direkt aus NVDI 3.0 heraus genutzt werden. In Zusammenarbeit mit papyrus konnte man auch den enormen Geschwindigkeitszuwachs betrachten.

SoundPool

Dicht umlagert war auch der Stand von Sound-Pool, die die ATARI-Produktphilosophie „Power without the price" konsequent fortsetzen. Neu ist das Programm Audio Tracker, ein 8-Track-HD-Recording-System, welches einen samplegenauen Wave-Editor, einen Streamer und MTC-Synchronisation integriert hat. Ebenfalls neu ist ein Sample Rate Converter, der beliebige S/PDIF-Audiodaten in eine eingestellte Sample-Frequenz konvertiert und sich zum Einsatz als Master Sample Clock Für HD-Recording-Systeme eignet. Zugpferd war aber verständlicherweise das Programm Audio Master, das als professionelles digitales Schnitt- und Bearbeitungssystem dient. Ein Update auf die Version 2.0 wird in nächster Zeit die User erreichen.

Steinberg

Wohlweislich in einem separaten Raum führte Steinberg seine Palette an ATARI-Produkten vor. Insbesondere stieß Cubase Audio 16 auf reges Interesse, über das in einer der kommenden ST-Ausgaben ausführlicher berichtet wird. Ohne zusätzliche Hardware läßt sich das Programm im 16-Spur-Modus mit Equalizern, Effekten und Time Correction betreiben. Alle 16 Spuren können inklusive Lautstärke- und Panning-Informationen über die im Falcon integrierten Wandler wiedergeben werden. Das Steinberg F.D.I. bietet darüber hinaus einen zusätzlichen S/PDIF-Digitalein- und -ausgang an.

Sofern weitere Analogausgänge benötigt werden, hilft das Steinberg-FA-8-Interface weiter.

Team-Computer

Der Kölner ATARI-Händler zeigte in beeindruckender Form die Möglichkeiten des Falcon030 im Videobereich. Hierfür hatte man ein professionelles Video-Equipment aufgefahren, mit dem ein neues Raytracing-Programm vorgeführt wurde.

Trifolium

Alle Schlagzeuger konnten sich bei Trifolium die Drum-Software Fdrum. ein digitales Rhythmusgerät, ansehen und anhören. Bis zu 16 digitalisierte Instrumente kann das Programm gleichzeitig steuern. Für alle bildungshungrigen ATARIaner kommt das Programm TriLingua in Frage, das mit digitalisierter Sprachausgabe arbeitet. So kann man sich fremdsprachige Wörter in verständlicher Sprache vom Falcon030 vorsprechen lassen. Daneben lief das Programm LocateIt, das als Helfer beim Übersetzen fungieren kann. Als Wörterbuch kann es zum Beispiel aus einer Textverarbeitung heraus aufgerufen werden. Über das Klemmbrett können das gesuchte Wort oder die Übersetzung automatisch in den Text übernommen werden. Einen ersten Blick konnte man auf Para-Fin werfen, das als Suchsystem im Hintergrund die Datenträger nach Zeichenfolgen absucht.

VHF

Einen ATARI in Ihrem PC? "Janus" heißt das Zauberwort, mit dem das Unmögliche möglich gemacht wird. Die Janus-Karte ist ein eigenständiger ATARI-kompatibler Rechner für handelsübliche MS-DOS-PCs, der in die ISA-Schnittstelle gesteckt wird. Als Betriebssystem fungieren zwei TOS-ROMs mit der originalen ATARI-Version TOS 2.06. Die Besucher konnten sich von der hohen Performance des Systems überzeugen, die in vielen Fällen sogar über der Leistungsfähigkeit eines TT liegt. Insbesondere Standard-Software wie Phoenix oder K-Fakt oder Erweiterungen wie Gemini oder NVDI können problemlos eingesetzt werden.

Resümee

Insgesamt kann man klar festhalten, daß die Falcon-Competence-Party ein voller Erfolg war. Sowohl auf seiten der Besucher als auch auf seiten der Veranstalter konnte man durchweg zufriedene Gesichter sehen. Viele Besucher nutzten gleich die Gelegenheit, kleine oder größere Einkäufe zu tätigen. Sicherlich werden auf den kommenden Parties und Hausmessen weitere neue Produkte das Licht der Welt erblicken und so für Bewegung auf dem ATARI-Markt sorgen.

RW

Wie entstand das ATARI-Competence-Center Comtex?

Unser Autor Rainer Wolff befragte den Geschäftsführer Franz-Georg Rappl von Comtex.

ST-Computer: Herr Rappl, was hat Sie persönlich bewogen, sich dem ATARI Markt zuzuwenden und ein ATARI-Competence-Center zu gründen?

Franz-Georg Rappl: Das beruht eigentlich auf einer recht lustigen Geschichte. Vor einigen Jahren wollte ich mir einen Computer kaufen, zu einer Zeit, wo gerade der ATARI 520ST+, der Amiga und ein Schneider HomePC auf den Markt kamen. Also bin ich in ein Computer-Geschäft gegangen und habe mich dort umgesehen. Schon damals fiel mir der ATARI auf Anhieb positiv auf, und so habe ich mich für ihn entschieden. Allerdings wurde in diesem Computer-Geschäft solch ein schlechter Service geboten, daß ich mir gesagt habe: „Das kannst Du auch, aber mit wesentlich besserem Service“.

ST-Computer: Und damit entstand in Freiburg der erste reine ATARI-Händler?

Franz-Georg Rappl: Indirekt, denn in der ersten Zeit habe ich die Geschäfte vom Büro aus geführt, als Warenlager fungierte meine damalige Garage. Als Firmenname entschied ich mich für Compserve, mußte dann aber feststellen, daß in Freiburg bereits eine gleichnamige Firma existiert. So habe ich meine Firma in Comtex umbenannt, bevor ich in Freiburg zu bekannt wurde.

ST-Computer: Was bedeutet der Name Comtex?

Franz-Georg Rappl: Das ist eigentlich recht interessant: In dem Namen Comtex steckt der griechische Buchstabe X, richtig ausgesprochen müßte man „Comtech“ sagen. Die erste Silbe „Com“ steht natürlich für Computer, die zweite Silbe „tex“ dagegen für Handwerk und Kunst. Gerade in den DTP-Anwendungen verbindet man die Technik, nämlich den Computer, mit der Kunst. Das ist auch genau der Punkt, der mich an DTP schon immer fasziniert hat. Ja, und so bin ich letztendlich in den ATARI-Markt eingestiegen: hauptsächlich Service und Systemberatung für DTP-Kunden.

ST-Computer: Das war aber bereits zu einer Zeit, als ATARI in der Krise war?

Franz-Georg Rappl: Das ist richtig, allerdings muß man dazu sagen, daß die ATARI-Krise in erster Linie an der nicht funktionierenden Produktion lag. Ein neuer leistungsfähiger Rechner war da, der aber nicht geliefert werden konnte. Eine eingesessene DTP-Firma gab damals hier in Freiburg auf, und damit war hier ein Loch. Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, hier ein Ladengeschäft zu eröffnen, aber erst, nachdem die Lieferfähigkeit wieder gesichert war.

ST-Computer: Wie alt ist jetzt die Firma Comtex?

Franz-Georg Rappl: Comtex existiert jetzt seit sechs Jahren, zwei Jahre davon habe ich noch nebenher gearbeitet, übrigens als Arbeitstherapeut.

ST-Computer: Das ist eine durchaus interessante Entwicklung!

Franz-Georg Rappl: Das ist richtig, aber der Computer hat mich schon immer interessiert, insbesondere der gesamte kreative Bereich, und das, obwohl ich mich selber nicht unbedingt zu den Kreativen zähle. Wenn ich vorm Computer sitze, brauche ich Richtlinien, Hilfen und Stützen. Aber das Thema fasziniert mich nach wie vor, und durch die Entwicklung der schnellen Rechner für DTP wie Medusa und Eagle bekommt der Markt neue Impulse. Um beim Falcon zu bleiben: Ich sehe hier ganz starke Ansatzpunkte, den kreativen Bereich auszubauen. Hinzu kommt nun auch der Bereich Video, wie die Firma Team-Computer bei uns eindrucksvoll demonstriert.

ST-Computer: Wie groß ist denn Ihr Einzugsgebiet?

Franz-Georg Rappl: Ich habe Kunden aus der Schweiz, aus Donaueschingen, Konstanz, Karlsruhe, ja selbst aus Stuttgart kommen Interessenten zu mir. Hinzu kommt natürlich die ganze Region um Freiburg.

ST-Computer: Haben Sie bestimmte Veränderungen in der Käuferschicht festgestellt?

Franz-Georg Rappl: Im Regelfall kommen diejenigen Kunden zu mir, die bereits konkrete Vorstellungen haben, was sie mit dem ATARI machen wollen. Nur wenige kommen, die sich grundsätzlich über den ATARI-Markt informieren möchten und sich erst danach entschließen, einen ATARI-Rechner zu kaufen. Eine Ausnahme bilden vielleicht die Musiker, die in erster Linie an preiswerter und leistungsfähiger Software und Hardware interessiert sind.

ST-Computer: Was tun Sie, um im Regionalmarkt Freiburg das Produkt ATARI bekannt zu machen?

Franz-Georg Rappl: Nun, wir werben natürlich in einer regionalen Zeitschrift. In der ST-Computer haben wir auch einen regelmäßigen Eintrag. Aber ich denke, daß die regionale Werbung für uns die wichtigste Werbung ist, damit alle Freiburger sehen können, daß vor Ort ein kompetenter ATARI-Händler als Ansprechpartner seinen Sitz hat.

ST-Computer: Was hat Sie veranlaßt, eine Falcon-Competence-Party zu veranstalten?

Franz-Georg Rappl: Das ist eigentlich einfach zu beantworten: Wir haben leistungsstarke Computer, nur keiner weiß es! Der breiten potentiellen Käuferschicht ist es gar nicht bewußt, welche Möglichkeiten der Falcon030 eröffnet. Aus diesem Grund haben wir jederzeit vorführbereite Anlagen, um die Grafik- und Musikmöglichkeiten stets zeigen zu können. Es kommen auch viele Besitzer älterer ATARI-Computer, die vielleicht nur eine größere Textverarbeitung haben wollen. Dabei taucht oft nebenher die Frage auf, was der ATARI-Markt sonst noch so Neues bietet. Dann zeige ich meinem Kunden den Falcon, drehe den Lautstärkeregler auf, und schon habe ich ihn überzeugt.

ST-Computer: Was bewegt die übrigen heutigen Aussteller, Sie bei dieser Falcon-Competence-Party zu unterstützen?

Franz-Georg Rappl: Für die heutigen Aussteller kann ich mit gutem Gewissen sagen, daß durchweg ein starkes Interesse für den ATARI-Markt besteht, natürlich auch aus geschäftlicherSicht. Selbstverständlich kann ich aufgrund der beschränkten Ausstellungsfläche nicht jeden ATARI-Entwickler einladen, doch denke ich, daß heute durchaus die innovativsten Produktentwickler anwesend sind, die mit ihren Ideen stets für Bewegung auf dem ATARI-Markt sorgen. Außerdem denke ich, daß alle heutigen Aussteller auch zu meiner ureigenen Geschäftsphilosophie passen.

ST-Computer: Welchen Erfolg versprechen Sie sich von der Falcon-Competence-Party?

Franz-Georg Rappl: Ich glaube, daß die Kundschaft nun wieder weiß, daß ein ATARI-Händler in Freiburg präsent ist. Zudem wird auf eindrucksvolle Weise gezeigt, daß ATARI lebt, der Markt sich weiterentwickelt und viel Engagement aufgebracht wird.

ST-Computer: Werden wir Sie nun demnächst im Gegenzug als Aussteller auf anderen Hausmessen oder Falcon-Competence-Parties finden?

Franz-Georg Rappl: Mit Sicherheit, doch kann ich im Moment noch keine genauen Angaben machen, da das ganze natürlich auch eine Zeitfrage ist. Auf alle Fälle wollen wir den Skunk36 präsentieren, der nun auslieferfähig ist und nahezu TT-Tempo erreicht. Ein Testexemplar werden wir in Kürze auch der Redaktion zukommen lassen.

ST-Computer: Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit mit den übrigen ATARI-Competence-Centern?

Franz-Georg Rappl: Im allgemeinen kann ich die Zusammenarbeit als gut und produktiv bezeichnen. Bei den regelmäßigen Treffen werden viele Ideen entwickelt, und auch der Erfolg aller regionalen Hausmessen oder Falcon-Competence-Parties spricht für sich. Die ACCs haben unter anderem auch die WDR-Computerclub-Aktion ins Leben gerufen. Bei dieser Aktion wurde dem User über die ST-Computer eine Postkarte übereignet, die er ausgefüllt an den WDR senden sollte. Inhalt war insbesondere die Aufforderung an den WDR, ATARI-Computer im WDR-Computerclub stärker zu berücksichtigen. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit haben die ACCs beispielsweise die vierfarbige ACC-Broschüre aufgelegt, die in einer 40.000er Auflage kostenlos an die User verteilt wurde. Ich speziell engagiere mich ebenfalls für den Bereich Werbung, das erkennt man sicherlich auch an der gesamten Gestaltung. Grundsätzlich möchte ich aber noch etwas zum Thema ACCs anmerken: Ich persönlich betrachte den Begriff ACC nicht als Titel oder Rangstufe, denn wir möchten andere ATARI-Händler damit nicht abwerten, darauf lege ich sehr viel Wert. Wir sind lediglich eine besonders aktive Gruppe von ATARI-Händlern, die sich zu diesen ACCs zusammengeschlossen hat. ATARI selbst hat dies natürlich mitbekommen und stellt verständlicherweise hohe Anforderungen an uns. Es wird seitens ATARI geradezu erwartet, daß wir überdurchschnittlich viel für den ATARI-Markt tun. Damit stehen wir mit ATARI auch in ständigem Kontakt, deutlich wird dies insbesondere an den diversen Bundle-Paketen.

ST-Computer: Abschließend noch eine persönliche Frage: Wie wird oder muß sich der ATARI-Markt Ihrer Meinung nach in Zukunft weiterentwickeln?

Franz-Georg Rappl: Ich denke, daß sich das Interesse in erster Linie auf schnellere Rechner konzentriert. Die Produkte an sich sind weitestgehend ausgereift, Verbesserungen können nur noch im Detail erfolgen. Derzeit haben wir einen durchaus schnellen Rechner, der Fähigkeiten besitzt, die noch gar nicht voll genutzt werden. Wem es um Geschwindigkeit geht, dem bieten wir zwei Ausbaustufen an: Den Accelerator Skunk36 mit 36 MHz oder als weitere Variante den Afterburner mit bis zu 66 MHz, Fast-RAM und weiteren zusätzlichen Eigenschaften. Background hierfür ist auch die Tatsache, daß der ATARI zu häufig über irgendwelche Benchmarks mit anderen Rechnern verglichen wird. Dabei ist solch ein Vergleich wenig sinnvoll, weil eigentlich das gesamte Handling entscheidend ist. Außerdem wird im Gegensatz zu anderen Rechnern die Benutzeroberfläche bereits in den Benchmarktest mit einbezogen. Zudem wünsche ich mir. daß demnächst MagiC für den Falcon030 erscheint, das zahlreiche Fehler im Betriebssystem beseitigt und ein einheitliches Konzept bietet.

ST-Computer: Wir danken für dieses Gespräch.

HW



Aus: ST-Computer 11 / 1994, Seite 16

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