Leserbriefe

Probleme mit MultiTOS

Da sich der hiesige Fachhandel wenig fachkundig zeigt, wende ich mich mit einigen Problemen an Sie, in der Hoffnung, daß Sie mir helfen können. Zunächst geht es um die Installation von MultiTOS. Nach der Installation und erneutem Booten geht der Ladevorgang normal vor sich, die ACCs werden geladen, danach kommt bildschirmfüllend folgende Meldung: "pid 3 (New-desk): MemoryViolation: type=private M=1C30DC PC=CA01E BP=19COO". Ein Weiterarbeiten ist nur nach einem Reset möglich. Ich habe sodann im C-Teil der Festplatte alle überflüssigen Programme und ACCs lahmgelegt, immerhin mit dem Ergebnis, daß nur eine Meldung erschien: "Process Newdesk killed: Memory Violation (PID 003)". Können Sie aus Ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz schöpfen und mit dem Problem etwas anfangen?

Um außer Textverarbeitungen und Musikanwendungen auch mal die Farbfähigkeit des Falcon zu genießen, kaufte ich mir zwei PD-Spiele, die laut Werbung ausdrücklich falcon-lauffähig sein sollen (Psycho Karr und Compilation Nr. 3 -vom Sound Pool). Leider hatte ich nach dem Laden nur Pixel-Schrott auf dem Bildschirm. Ich habe die Bildschirmdarstellungen mit 4, 16 und 256 Farben ausprobiert, leider vergeblich. Im Fachhandel sagte man mir, daß es nicht so ohne weiteres möglich sei, Farbspiele auf dem Falcon laufen zu lassen. Stimmt das, oder gibt es eine bessere Erklärung?

U. Hendess, 31787 Hanteln

Red.: Die Fehlermeldung beim Booten von MultiTOS deutet auf eine Speicherschutzverletzung hin. Leider gibt es im Augenblick immer noch viele Programme, die mit dem im MultiTOS-Kernel "MiNT" integrierten Speicherschutzmechanismus nicht zusammenarbeiten. Man kann das Problem allerdings umgehen, indem man den Speicherschutz einfach abschaltet. Dazu brauchen Sie lediglich das Programm "MINT.PRG" im AUTO-Ord-ner in "MINTNP.PRG" umzubenennen. Als weitere Lektüre empfehlen wir Ihnen unseren MultiTOS-Workshop, der in der Ausgabe 8/93 begann. Darin werden solche und andere Probleme mit MultiTOS ausführlich besprochen.

Leider laufen nicht alle Spiele auch auf dem Falcon030, die meisten nutzen zudem nur die niedrige ST-Auflösung mit 16 Farben. Sollte ein Spiel in dieser Auflösung trotzdem nicht funktionieren, könnte unser Hilfsprogramm "GAMEFIX", das in der Ausgabe 11/93 vorgestellt wurde und auf der entsprechenden Monatsdiskette bzw. MegaDisk erhältlich ist, noch weiterhelfen. Damit laufen ca. 90% aller ST-Spiele auch auf dem Falcon030.

ATARI-tot?

Ich möchte mich mit einer Frage an Sie wenden, deren Beantwortung - zumal in ATARI-Geschäften - doch immer sehr ausweichend beantwortet wird. Gibt es irgendwelche Prognosen über die Zukunft der Firma ATARI? Noch vor einem Jahr hieß es überall: "Die sind doch kaputt, da läuft nichts mehr...", eine andere ATARI-Fachzeitschrift gab in ihrer Abschiedsausgabe Tips zum

Umstieg auf Macintosh und selbst alte ATARI-Anhänger wie ich begannen, sich schon mal umzusehen, was es denn sonst noch so gibt, andere sind mittlerweile auch still und leise umgestiegen und haben sich in die alte "Ist doch nur ein Spielecomputer"-Leier eingeklinkt, wobei auch das Spieleangebot von ATARI zeitweise auf dem Nullpunkt war. Auch daß man keine Werbung mehr von ATARI sieht, ist zwar lobenswert, andererseits macht es einen immer mißtrauischer. Ich könnte noch lange weiterschreiben, aber Sie wissen ja sicher, was ich will...

F.Turba, Berlin

Red.: ATARI ist gewiß nicht tot, auch wenn sicherlich in letzter Zeit kräftig darüber geunkt wurde. Im Augenblick konzentrieren sich die Anstrengungen allerdings auf ATARIs jüngsten Sproß, der Spielekonsole Jaguar. Seit 4. November 1993 wird das Gerät in den USA verkauft, mit erstaunlichem Erfolg, wie wir erfahren haben. Seit März 1994 wird der ATARI-Jaguar nun auch über das Quelle-Versandhaus in Deutschland verkauft. Der Falcon030 bleibt davon unberührt und wird weiterhin verkauft.

486-MS-DOS-Emulator

Mein Leserbrief über den CYRIX 486-MS-DOS-Emulator hat reges Interesse gefunden. Es gibt reichlich Diskussionen darüber und CYRIX hat inzwischen einige Clone-Hämmer nachgelegt! Deshalb würde ich gerne folgende kurze Information über die CYRIX 386/486-Clones an Ihre wissendurstigen Leser weitergeben:

Der Chiphersteller hat in der Zwischenzeit diverse 386/486-Prozessoren für 386SX-Sockel auf den Markt geworfen. Ein 386SX steckt bekanntlich im Vortex 386SX-Emulator-Board für den ST/MEGA STE.

CYRIX-Typen für 386SX-Sockel:

Dem ATARI-Hardware-Freak steht nun Tür und Tor offen z.B. ein VORTEX-Board mit einem CYRIX-Prozessor (16 MHz-Variante) zu modifizieren. Bleibt nur die Frage, ob die Emulator-Software mit dem Performance-Sprung klarkommt.

J. Schuk, 25368 Kiebitzreihe

Floptical

In Sachen Massenspeicher ist ja zur Zeit einiges in Bewegung geraten (immer kleinere Wechselplatten usw.). Wie Sie sicherlich wissen, gibt es Floptical-Laufwerke im 3.5"-Format (SCSI), welche 21 MB speichern können, aber auch mit normalen Disketten zurechtkommen. Nun meine Fragen:

Braucht man auf dem TT eine spezielle Software oder reicht der HDX (speziell bei "normalen" Disketten)? In den Elektronik-Katalogen steht, daß das Laufwerk mit 1.44-21 MB-Medien/Disketten zurechtkommen solle. Bedeutet dies, daß das Laufwerk auch ED-Disketten verarbeiten kann? Und was ist mit den ST-üblichen DD-Disketten? Wie sieht es aus, wenn eine HD-Diskette auf einem PC oder Falcon formatiert wurde; gibt es keine Formatprobleme, weil es sich um ein SCSI-Gerät handelt? Ist es möglich, problemlos für eine solche Floppy ein externes Gehäuse zu basteln? Ich wäre Ihnen sehr dankbar für eine Antwort. Da die Laufwerke weniger als die Hälfte eines MO-Laufwerkes kosten und dem TT-Besitzer die HD-Disketten-Welt erschließen könnten, sind sie sicherlich auch für andere User interessant.

O. Alessandri, CH-5703 Seon

Red.: Wir haben bereits in der Ausgabe 2/92 der ST-Computer ausführlich über Floptical-Laufwerke berichtet. Damals gab es noch Schwierigkeiten im Zusammenhang mit dem ATARI-Harddisk-Treiber. Die neueste HDX-Version sollte allerdings auch mit dem Floptical-Laufwerk zurechtkommen. Keine Schwierigkeiten macht hingegen der Hushi-Treiber. Auch die neue ICD-Software sollte mit Floptical-Laufwerken funktionieren. Das von uns vorgestellte Laufwerk von "Insite" konnte neben den 21MB-Floptical-Medien auch 1,44MB-HD-Disketten verarbeiten, allerdings keine 2.88-MB-ED-Medien. Für weitere Informationen empfehlen wir Ihnen, sich die Ausgabe 2/92 noch einmal genauer anzusehen.



Aus: ST-Computer 04 / 1994, Seite 131

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