Hell's Balls - Mauereinwerferei

Das Spielprinzip von Hell's Balls sollte eigentlich jedem auch nur halbwegs passionierten Spieler unter den Namen Arkanoid. Breakout und vielen anderen bekannt sein: Die Spielfläche ist an drei Seiten von einer undurchdringlichen Wand umgeben, dazwischen befindet sich in einer von Ebene zu Ebene verschiedenen Anordnung ein Haufen von Mauersteinen unterschiedlicher Typen und Farben. Der Spieler selbst steuert eine Art Schläger entlang der vierten, offenen Spielfeldseite, mit dem sich ein Ball ablenken läßt, der unaufhörlich auf der Spielfläche seine Bahnen zieht. Trifft der Ball auf ein Hindernis, wird er abgelenkt, und falls dies ein Stein der besagten Mauer war. so löst er sich unter günstigen Umständen in Luft auf, wobei manchmal auch erst mehrere Treffer zum Erfolg führen. Der Spieler versucht nun, die komplette Mauer in Luft aufzulösen, ohne daß sich der Ball am Schläger vorbei im Nichts verliert. Ist die Mauer zerstört, geht es weiter in die nächsthöhere Ebene; sind alle Bälle aufgebraucht, ist das Spiel erwartungsgemäß zuende. Dazu gibt es natürlich noch Unmengen von plötzlich und unregelmäßig auftauchenden Spezialobjekten, die entweder Punkte oder Sonderfähigkeiten mit sich bringen. So verschafft ein "Pistolen"-Stein beispielsweise dem Schläger die Möglichkeit, zusätzlich zu den Ballaktionen die Mauer per Kanone niederzustrecken. Der Nachteil dabei ist allerdings ebenfalls abzusehen - die Konzentration sinkt, und wenn der Ball abhanden kommt, verschwindet auch die Kanone! Ein Spielprinzip, das, wie die Vergangenheit bewies, einfach süchtig machen muß!

"Hell's Balls" ist leider in keiner Weise GEM-konform programmiert, so daß die Bedienung am Anfang etwas verwirrend ist, es nach kurzer Zeit jedoch keine Probleme mehr geben dürfte. Dennoch könnte der Autor hier noch etwas tun, haben doch andere Programme des PD-Bereiches bewiesen, daß sich auch schnelle Spiele durchaus unter GEM programmieren lassen, was sich auch sehr positiv auf die Lauffähigkeit unter Multitasking-Systemen auswirken würde. Dafür sind allerdings die Grafik und der Sound für ein Shareware-Programm erstklassig und kommen sehr nahe an professionelle Spiele heran.

Die Shareware-Version aus der S-Serie enthält zwanzig Ebenen, 100 weitere sind zusammen mit neuen Hintergrundgrafiken gegen ein sehr geringes Entgelt beim Autor erhältlich. Ebenso ist auch ein Ebenen-Editor verfügbar, mit dem sich neue Fiesheiten nach Herzenslust erstellen lassen.

EB

Hell's Balls

Autor: Gerrit Schlörer
ST-PD: 604
Status: ◇ PD ◆ Shareware ◇ Freeware
Auflösung: ◆ hoch ◇ mittel ◇ niedrig ◇ sonstige
Positiv: guter Sound und Grafik
Negativ: nicht GEM-konform



Aus: ST-Computer 07 / 1993, Seite 115

Links

Copyright-Bestimmungen: siehe Über diese Seite