Leserbriefe

Prozessor doppelt?

Die Antwort, die Sie H. Broich auf den Leserbrief in Heft 4/92, Seite 166. gaben, ist leider falsch. Sie behaupteten, daß. wenn der alte Prozessor auf der Mutterplatine belassen würde, er das gesamte Bussystem übermäßig belaste. Es gibt doch eine Möglichkeit, den Prozessor so totzuschalten, daß er das Bussystem nur unwesentlich belastet: Der Pin 17 der CPU (/HALT) wird durchtrennt und direkt mit Pin 16 (GND) verbunden. Bei der später eingebauten Erweiterungskarte muß nun aber darauf geachtet werden, daß der dortige Pin 17 keine Verbindung zum alten Prozessorhat, sondern mit einem kleinen Draht direkt mit der Mutterplatine verbunden wird. Diese Idee habe ich der Zeitschrift c't 10/90 entnommen.

O. Marienhagen. Elmshorn

EASE-Probleme

Seit einigen Wochen versuche ich verzweifelt, das alternative Desktop EASE von der Firma ARTIFEX unter TOS 1.02 zu betreiben. Sobald ich den Festplattenpartitionen sinnvolle Benennungen geben möchte, stürzt das Programm ab. Außerdem erhalte ich nach wenigen Kopieraktionen mit dem Programm KOBOLD unter EASE die Meldung „Speicher voll“ (bei noch 2 MByte freiem Speicher). Dann zeigt es mir ganze Partitionen nach dem Öffnen eines Directories leer an. ARTIFEX hatte zwar prompt und vorbildlich auf meine Fragen reagiert, konnte mir aber außer dem Ratschlag, Autoordnerprogramme und Accessories zu entfernen, nicht viel weiterhelfen.

R. Lissowski, Essen

Red.: Angesichts der TOS-Version deutet alles auf das bekannte „40-Folder-Problem“ hin, und dabei ist EASE völlig unschuldig. Der Kundendienst der Firma ATARI kann Ihnen ein Programm namens „FOLDERXXX“ zur Verfügung stellen, das dieses Problem löst.

Japanischer Font

Aufgrund des Leserbriefes von M. Peuse in Heft 7/8-92 möchte ich gerne mein Programm CAD PROJECT in Erinnerung bringen. Schon in Heft 3/88 schrieb die ST-COMPUTER: „Ein japanischer Zeichensatz zum Einsatz für beide Schreibrichtungen(1) ist als Sammlung von Bibliothekselementen für das Zeichenprogramm CAD PROJECT in Arbeit. Dazu gibt es heute noch zu ergänzen, daß mit knapp um die 4000 Zeichen etwa 2/3 des geplanten Gesamtumfangs japanischer Schriftzeichen bereits realisiert sind, eine Textverarbeitung soll folgen.

CAD PROJECT wird derzeit überarbeitet, wer mehr dazu wissen möchte, melde sich bitte bei:

Arne Schneen Heidenreichstroße 10 W-8000 München H3

Japanisch(2.)

  1. Katakana und Hiragana gibt es als SIGNUM2!-Zeichensätze.
  2. Ein Zusatzprogramm für TeX namens JemTeX erzeugt die jap. Kanji in Metafont-Code und kann dort weiterverwendet werden.
  3. Um ein Lexikon/Wörterbuch für japanisch benutzen zu können, habe ich einen AT-Emulator eingebaut und benutze unter MS-DOS das Programm MOKE (Ki-CompWare, Wiss. USA).

Pr. H Wiechem, Stade

ATonce für ST?

In der ST-COMPUTER 1/92 wurde sehr ausführlich über die MEGA-STE-Version des Vortex ATonce 386 SX berichtet. In den NEWS derselben Ausgabe war zu lesen, daß ein Gerät für den normalen ST auch lieferbar sei. Jetzt habe ich erfahren, daß es beim Einbau des ATonce in einen 1040ST Probleme geben könnte. Wer kann mir nähere Informationen zu den Problemen liefern?

M. Habitzki. Meschede

Farbe gefragt

Seit kurzem betreibe ich an meinem ATARI TT 030/4MB den HP-Deskjet 500C-Farbtintenstrahldrucker. Mit dem Gerät wurden leider nur Treiberprogramme für MS-DOS und Windows geliefert. Einige ATARI-Programme laufen aber schon problemlos, besonders STEVE. Allerdings nutzt keines von ihnen die Farbfähigkeit des Druckers aus. Meine Frage nun: Welche Programme können mit dem HP-Deskjet 500C farbige Ausdrucke erzeugen?

Prof. Dr. M. GogaJu, SLO-Ljubiljana (Slowenien)

Red.: Der HP-Deskjet 500C kann wirklich mit sehr guten Eigenschaften im Farbdruck aufwarten. Uns ist zur Zeit mindestens ein Programm bekannt, das diese voll unterstützt. Es ist die Textverarbeitung Signum!3-Color der Firma Application Systems Heidelberg. Das Programm benutzt einen eigenen, speziellen Druckertreiber. Leider gibt es (noch) keinen GDOS-Treiber, der Farbdruck auf dem HP-Deskjet 500C ermöglicht. Es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein, wann ein solcher Treiber erscheint.

ST-Emulator für DOS?

Ich lese Ihre Zeitschrift seit etwa 5 Jahren. In dieser Zeit habe ich zwar eine Menge über Soft- und Hardware-Emulationen von Rechnern aus der DOS-Welt, wie etwa PC-Ditto, PC-Speed, AT-Once und wie sie alle heißen mögen, gelesen. Von der Emulation eines ATARI ST für einen DOS-Rechner habe ich dagegen noch nichts erfahren, oder habe ich dies lediglich schlichtweg überlesen? Da ich mir schlecht vorstellen kann, daß ich als einziger mit einer solchen Idee an Sie herantrete, würde ich gern erfahren, worin die Gründe für eine derartige Abstinenz der Hardware-Entwickler liegen. An einem mangelnden Marktinteresse kann es jedenfalls nicht liegen.

Dr W Tumschek. W-6401 Ktdbmh

Red.: Es gibt tatsächlich einen ST-Emulator für IBM-kompatible PCs. Das Gerät nennt sich GEMulator und wird von der amerikanischen Firma „Branch Always Software“ angeboten. Allerdings lohnt sich ein Einsatz erst ab 386DX- bzw. 486SXJ DX-Systemen. Dort wird ungefähr die Geschwindigkeit eines 8MHz-ATARI-STs erreicht. Über Kompatibilität lassen sich zur Zeit noch keine Aussagen machen. Die ersten Geräte sollen Ende des Jahren in Deutschland erhältlich sein. Sobald uns ein Exemplar dieses Gerätes vorliegt, werden wir darüber berichten.

Datenaustausch PC & TT

Ich stehe vordem Problem, größere Mengen von Daten zwischen einem IBM-kompatiblen 486‘er und einem ATARI TT-Computer übertragen zu müssen. Der Austausch über Disketten ist umständlich, langdauemd und teilweise aufgrund der Größe der Dateien nicht mehr möglich. Die Länge, die ein Verbindungskabel gleich welcher Art, haben müßte, beträgt ca. 3m. Wie ließe sich mein Problem möglichst preisgünstig lösen?

Für hilfreiche Tips bin ich Ihnen sehr dankbar.

H Ott, W-1000 Berlin

Red.: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Datenaustausch zwischen ATARI- und IBM-kompatiblen Computern vorzunehmen. Die unbequemste ist sicherlich der Diskettenaustausch. Besser geht es da schon, wenn man die seriellen Schnittstellen beider Rechner via Nullmodemkabel (im Fachhandel erhältlich) verbindet und die Daten dateiweise per Terminalprogramm überträgt. Dies geht mit 19200 Baud bei kleineren Dateien recht flott vonstatten. Bei größeren Datenmengen (im Megabyte-Bereich) kann man neuerdings auch auf das Medium Wechselplatte zurückgreifen. Die ATARI-Festplattentreiber neuester Generation (z.B . SCSI-Tools) erlauben es, 44/88MB-Wechselplattenmedien, die auf einem PC geschrieben wurden, auch auf dem ATARI zu lesen und zu beschreiben. Voraussetzung dafür ist natürlich ein entsprechendes SyQuest-Wechselplattenlaufwerk auf beiden Seiten.

Die komfortabelste, aber auch teuerste Methode stellt wohl ein Netzwerksystem dar, in das sowohl PCs als auch ATARI Computer eingebunden werden können (z.B. PAMs-Net). Damit ist ein problemloser Austausch aller Dateien schnell und sicher möglich.

Falcon, wohin gehst Du?

Als überzeugter „ST-Computer“-Leser möchte ich Ihnen auch einmal einen Leserbrief zusenden. Aus einem Gespräch mit einem Freund entstand das Bedürfnis, ein paar Zeilen an die Redaktion loszuwerden. Ich frage mich manchmal, ob denn bei ATARI nur unverständliche Entscheidungen getroffen werden. Was soll denn ein Falcon 030 im 1040-Gehäuse? Wieso muß das MultiTOS auf einem 68000-Prozessor laufen? Wird es nicht wirklich einmal Zeit, mindestens VGA mit 16 Farben oder Graustufen als Minimum zu setzen? Ich selbst bin reiner Anwender mit einem MEGA STE 4/48 und eigentlich recht zufrieden mit dem ATARI (es gibt 3 in unserer Familie - 4 Personen), aber wenn das so weitergeht, lachen bald alle über den dummen ATARI-User mit seiner Spielekonsole, die aus Kompatibilitätsgründen mit einem MultiTOS läuft, welches einen veralteten Prozessor und z.B. den 68040 gar nicht voll unterstützt! Noch kann ich über diejenigen lächeln, die einen 486er haben, nur um WINDOWS erträglich werden zu lassen, und mit geklauter Software arbeiten, weil die Originale viel zu teuer sind. Aber schon jetzt sehe ich gerne auf das Notebook meines Freundes (386 SX), das mit seinen 16 Graustufen und Geoworks wirklich nicht langsam ist und gegen meine S/W Programme richtig schön aussieht!

Quo vadis ATARI?

R. Hoffmann

Red.: Sie haben natürlich recht, ATARI hat lange still gehalten. Falcon 030 im 1040er-Gewand ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Es wird aber mit Sicherheit auch andere Gehäuseformen und Ausführungen geben. Der Falcon 030 ist als Consumer-Gerät für die untere Preisregion gedacht. Dort kann man schlecht einen Büro-Computer mit abgesetzler Tastatur, ergonomischem Gehäuse und vielen (wie auch immer gearteten) Steckplätzen etablieren. Genau so ein Gerät wird mit Sicherheit dem Falcon 030 folgen. Dieser ist lediglich der Beginn einer ganzen Falcon-Produktreihe.

Wenn man sich den ATARI-Software-Markt ansieht, merkt man schon sehr deutlich, daß der Trend hin zu farbigen Anwendungen überwiegt. Gerade mit dem Falcon 030 hat ATARI einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung getan.



Aus: ST-Computer 09 / 1992, Seite 151

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