Augenweide Farbbild

Steht der Kauf eines TT fest, folgt die nächste Gretchenfrage: Ordert man Ataris VGA-Röhre PTC 1426, oder entscheidet man sich für einen Mehrfrequenzmonitor, mit dem sich auch die Bilder verschiedener Grafikerweiterungen darstellen lassen? STE-Besitzern geht es nicht anders, auch sie haben Zugriff auf ein schnell wachsendes Angebot an VME-Buskarten, deren Segnungen sich allerdings nur auf einem Multiscan darstellen lassen. Wir haben elf solcher Monitore im 14-Zoll-Format getestet.

Vorbei sind die Zeiten, da es zu einem Computer lediglich einen Monitor gab. Heute zeigt man sich offen. Zieht man den Kauf einer Farbgrafikerweiterung in Erwägung, bedeutet das zwangsläufig auch die Anschaffung eines Mehrfrequenzmonitors. Wer ST und TT besitzt, wird - will er sich nicht zwei Bildschirme auf den Tisch stellen - ebenfalls vor dem Problem stehen.

Durch das große Angebot an Farbgrafik im MS/DOS-Bereich haben sich die Preise von farbigen Multiscan-Monitoren deutlich gesenkt und sich ihre Leistungsdaten verbessert. Außerdem achten viele Kunden heute auf die Strahlungsarmut der Bildschirme.

Anforderungen...

... gibt es genug an einen Monitor. Er ist DAS Kommunikationsmittel in der Richtung Rechner-Mensch. Ihm kommt eine Schlüsselposition zu. denn seine Qualität hat gewichtige Auswirkung auf die Qualität der Arbeit mit dem Rechner überhaupt. Damit Auge und Gehirn nicht übermäßig strapaziert werden, gibt es einige grundlegende Forderungen:

Das Bild

Ferner sollte die Bedienbarkeit des Monitors gut sein. Beim Wechsel der Auflösung ist fast immer ein manuelles Einstellen der Bildlage und -größe fällig. Dafür sollte man sich nicht verrenken und an der Rückwand des Bildschirmes herumfummeln müssen.

Besondere Beachtung finden die verschiedenen Emissionen, die bei Monitoren in der Form elektromagnetischer Felder auftreten. Dazu finden Sie den Extra-Text ‘Mensch und Monitor’, der auf diese Problematik eingeht. Da strahlungsarme Monitore heute kaum noch teurer sind als solche ohne das MPR-II-Siegel, genießen sie zu Recht Vorzüge in der Gunst der Käuferschaft.

Zusammenspiel

Schließlich sind da noch eine Reihe von Bedingungen, die der Rechner bzw. seine Grafikkarte an den Monitor stellt. Um eine Erklärung der technischen Begriffe bemüht sich der Extra-Text ‘Pixel-Ströme’. Besonders zu beachten sind die Obergrenzen bei der B andbreite (der max. Punktfrequenz, die der Monitor verträgt) und bei der Zeilenfrequenz (der max. Anzahl von Zeilen je Sekunde, die der Monitor noch synchronisiert).

Die Darstellung der TT-Videomodi ist für alle getesteten Monitore völlig unproblematisch. Das gleiche gilt für die ST-Modi, wenn man erst einmal einen passenden Adapter von der DIN-Buchse auf die meist 15poligen Sub-D-Stecker gekauft hat. Einige Geräte können jedoch die mittlere und niedrige Auflösung am ST nicht darstellen. Baut man eine Grafikkarte in den VME-Slot ein, sieht das schon anders aus. Wir testeten alle Monitore mit der ‘COCO’ aus dem Hause Matrix, Oppenweiler, und der ‘Imagine 32k’ von Wittich, Regensburg. Da kann es durchaus passieren, daß deren Frequenzen einen Multiscan überfordern. Dazu zwei Beispiele:

  1. Die COCO liefert bei einer Punktfrequenz von 50 MHz 800 x 600 Bildpunkte bei einer Bildwiederholfrequenz von 72 Hz und mehr. Wer einen Monitor wie den Panasonic sein eigen nennt, hat hier das Nachsehen. Seine maximale Bandbreite beträgt 44,9 MHz, und so ist diese Einstellung der COCO nicht nutzbar. Wählt man die nächstniedrigere Frequenz der Karte (28 MHz), sind die 800 x 600 Punkten nur noch mit 55 Bildern pro Sekunde darstellbar. Und damit kann man nicht vernünftig arbeiten.

  2. Bei der Imagine sind verschiedene hohe Pixel-Frequenzen wählbar, z.B. 800 x 600 Punkte mit 72 Hz Bildwiederholfrequenz. Dabei gibt die Karte eine Zeilenfrequenz von 46 kHz und eine Bandbreite von 48 MHz vor. Wie man aus den technischen Daten (siehe Tabelle) ersehen kann, könnte der Eizo diese Zeilen-(=Horizontal-)frequenz noch synchronisieren, jedoch ist die Bandbreite (=Punktfrequenz) zu hoch für ihn. Lösung: Entweder die Auflösung oder die Wiederholrate verändern.

Die Entscheidung für oder wider einen bestimmten Monitor ist also nicht nur von der Bildqualität, den technischen Daten und dem Preis abhängig, sondern es muß dabei auch betrachtet werden, an welchem Grafiksystem der Bildschirm arbeiten soll.

Bewertungen

Wie haben wir nun die Bewertungen durchgeführt, die Sie in der entsprechenden Tabelle finden?

Zum einen diente uns ein eigens dafür entwickeltes Monitor-Testbild (Dank an Jürgen Haage), das Sie fortan in der PD-Sammlung der ST-Computer finden werden, zur Beurteilung von Konvergenz, Bildgeometrie und Schärfe. Letztere beurteilten wir auch in einer Textverarbeitung, wo in schwarzer Schrift auf einem sonst weißen Monitor gearbeitet wurde. Als Auflösung wählten wir ausschließlich die Größe der mittleren TT-Auflösung, nämlich 640 x 480 Punkte. Dank Grafikkarte wurde sie in 256 Farben und 72 Bildern pro Sekunde, also ergonomisch, dargestellt. Davon mußte bei vier Geräten abgewichen werden, sie ließen sich in dieser Auflösung nur mit 70 Hz Bildwiederholfrequenz betreiben. Ein Ausschnitt des Testbildes, nämlich stets die obere linke Ecke, ist jeweils abgebildet. Darstellungsfehler können Sie daran beurteilen.

Darüber hinaus stellten wir noch - soweit das sinnvoll war - 800 x 600 Punkte dar. Dabei zeigten einige Geräte recht starke Unschärfen, die darauf hindeuten, daß mit dieser Auflösung bereits die Grenze des auf 14-Zoll-Röhren Sinnvollen erreicht ist.

Alle Testkandidaten werben mit der maximalen Auflösung von 1024 x 768 Punkten, die teils nur im Interlaced-Modus erreicht werden kann, da die Punktfrequenz den Monitor sonst überlastet. Wir haben dann von einer Beurteilung abgesehen, ebenso bei Geräten, die bei 1024 x 768 nicht mindestens 60 Hz Bildwiederholfrequenz liefern. Denn der Blick auf den Bildschirm soll ja nicht zur Augenqual werden. Das Ergebnis ist allerdings nicht üppig: Die Schärfe läßt bei den drei verbleibenden Geräten dann nach. Kleine Icons und Knöpfe sind oft nicht mehr erkennbar.

Bei 1024 x 768 Punkten entspricht jedes Pixel auf dem Monitor einem Loch in der Maske, 14-Zoll-Monitore sind für diese Auflösung einfach zu klein.

In der Spalte ‘technische Daten’ bewerteten wir die Flexibilität des jeweiligen Monitors in bezug auf die Grafikmodi. Während diejenigen, die ein Minus erhielten, im Prinzip VGA-Monitore sind, bei denen bereits 800 x 600 Punkte mit weniger als 60 Hz Bild Wiederholfrequenz gezeigt werden müssen, ist diese Auflösung bei den durchschnittlich bewerteten gerade noch möglich. Drei Geräte erhielten hier ein Plus, mit ihnen ist diese Auflösung noch mit über 70 Bildern/Sekunde und die maximale von 1024 x 768 Punkten mit mehr als 60 Hz darstellbar.

Bei 1024 x 768 Punkten ist die Grenze der Lesbarkeit überschritten.

Beobachtungen

Wenn wir an Farben denken, fällt uns Weiß zuletzt ein. Für einen Monitor ist sie die schwierigste Farbe, besteht sie doch aus den den drei Grundfarben des additiven Farbsystems Rot, Grün und Blau gleichzeitig. Richtig weiß ist ein Bildschirm nur dann, wenn die Grundfarben exakt die gleiche Intensität haben. Schwarze Zeichen dagegen sind Stellen, an denen die Strahlen absolut keine Intensität besitzen dürfen. Somit ist die Darstellung schwarzer Zeichen auf weißen Untergrund für den Farbmonitor die schwerste Übung.

Dabei fallen Konvergenzfehler besonders stark ins Gewicht. So bezeichnet man den Lagefehler der einzelnen Strahlen gegenüber den Löchern in der Maske. Soll z.B. ein Punkt in Magenta (=Blau + Rot) dargestellt werden, aber der rote Strahl trifft ins benachbarte Loch der Maske, sind die Ränder des Magenta blau. (Das kann man gut sehen, wenn man die Desktop-Farbe auf Magenta stellt). Bei der Schwarzweißdarstellung haben Konvergenzfehler die Folge, daß Zeichen unscharf erscheinen und zum Teil farbige Schatten werfen.

Daraus lassen sich zwei Tatsachen ableiten: Zum einen überlagern sich Fehler. Stimmt bei einem Bildschirm die Konvergenz nicht, ist jede Beurteilung der Bildschärfe hinfällig. Zum anderen können Farbmonitore nicht so scharf sein wie Schwarzweißgeräte. Diese besitzen keine Lochmaske und haben keine Probleme in der Weiß-Darstellung. Für den Bereich der Textbearbeitung ist ein solches Gerät geeigneter.

Alle Monitore sind von den Herstellern auf bestimmte Frequenzen optimiert, zumeist die Standard-VGA-Auflösung mit 60 Hz (siehe Extra-Text 'Ega, Tiga und Co’). Das kann zur Folge haben, daß bei flimmerfreier Darstellung, also höheren Frequenzen, die Bildgeometrie leidet. Besonders kissenartige Verzerrungen entstehen dadurch. Der NEC und der EIZO bieten die Möglichkeit, sie manuell zu entzerren, ein Feature, das stets zu optimaler Geometrie führt.

Nähert man sich mit der Horizontalfrequenz dem Maximum des jeweiligen Gerätes, leidet die Geometrie teils drastisch. Man sollte einen Monitor nie mit Überlast betreiben! Er kann dabei Schaden nehmen, auch wenn einige der Geräte bei höheren Bandbreiten und Horizontalfrequenzen als angegeben noch arbeiten.

Einkaufstip

Monitorkauf ist Vertrauenssache. Das ist kein platter Werbeslogan, sondern Tatsache. Die Fehler in der Darstellung, die die Geräte zeigen, sind oft Fragen korrekter Justage. Will heißen: Sehen Sie sich ein Gerät an, bevor Sie es kaufen. Oder vereinbaren Sie mit dem Händler eine evtl. Nachregulierung z.B. von Konvergenzfehlern. Der Vergleich mit der Anschaffung von Hifi-Lautsprechern liegt nahe: Auch die kauft man nicht aus dem Katalog, sondern nach persönlichem (Hör-)Eindruck. Bevor Sie sich für einen Bildschirm entscheiden, sollten Sie in Betracht ziehen, welche Art von Farbgrafik Sie darstellen wollen. Erkundigen Sie sich, welche Frequenzen die Grafikkarten bei den verschiedenen Auflösungen vorgeben. Vergleichen Sie diese mit den Maximalwerten des Monitors.

Auf ein Qualitätssiegel, das dem Hersteller belegt, daß er sein Produkt prüfen läßt, braucht der Verbraucher heute nicht mehr zu verzichten. Strahlungsarmut erkennt man am Prüfzeichen z.B. des TÜV Rheinland. Dieses ist auf der Rückseite des Gerätes angebracht. Oder es liegen dem Gerät entsprechende Zertifikate bei. Die Zulassung gemäß Röntgenverordnung hat nichts mit Strahlungsarmut zu tun! Ebenfalls beinhaltet das normale GS-Zeichen des TÜV keine MPR-II-Prüfung.

# EGA, TIGA & Co

Die Menge völlig verwirrender Bezeichnungen für die Wege, Bilder auf einen Computermonitor zu zaubern, ist enorm. Und diese große Familie der Grafikstandards beglückt uns zudem mit regelmäßigem Nachwuchs. Hier der Versuch, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.

Begonnen hat es - natürlich - mit dem IBM PC. Für ihn gab es den monochromen Display-Adapter, eine Einschubkarte, die kurz ‘MDA’ hieß und auf der sich lediglich Text darstellen ließ. Wer Grafik und Farbe wollte, wurde mit dem Color Graphics Adapter ‘CGA bedient. Bei 320 x 200 Bildpunkten gab’s 4 aus 16 Farben, bei 640 x 200 Pixeln derer nur noch 2. Texte waren dabei recht unleserlich. Die klugen Köpfe ließen nicht lange auf sich warten und ein Fremdhersteller namens Hercules setzte mit seiner Karte lange Zeit den Standard in Sachen kombinierter Text- und Grafikdarstellung auf dem PC. Mit ihren 720 x 348 Pixeln Auflösung bot die Ur-Hercules jedoch nur eine Bildfrequenz von 50 Hz. IBMs nächster Wurf hieß Enhanced Graphics Adapter ‘EGA’. Er bot maximal 640 x 350 Punkte und 16 aus 64 Farben. Das spielte sich bei Bildwiederholraten von 60 Hz ab.

Eine weitere Gemeinsamkeit aller Standards bis EGA war die Ansteuerung der Monitore mit TTL-Signalen. Die Obergrenze der digitalen Übertragbarkeit feingestufter Farbinformation war mit EGA jedoch erreicht. Mit der Einführung der PS/2-Modelle durch IBM erblickte die VGA-Grafik das Augenlicht der PC-Gemeinde. Beim Video Graphics Array hat man die Farbinformationen in drei analoge Signale für Rot, Grün und Blau gesteckt und so die Möglichkeit geschaffen, auch hohe Auflösungen mit verhältnismäßig geringem Aufwand farbig darzustellen.

IBMs VGA lieferte im Grafikmodus 16 Farben und eine Auflösung von 640 x 480 Punkten bei 60 Hz Bildwiederholfrequenz. In ihrem Textmodus waren es 720 x 400 Punkte bei 70 Hz - wiederum mit 16 Farben. Ein wahrer Boom setzte ein, der noch heute anhält. Die Hersteller erweiterten ihre PC-Bus-Grafik-Steckkarten um ein Feature nach dem anderen. So steigerte Super-VGA die Auflösung auf 800 x 600 Pixel und bot später bereits 256 Farben. Mit dem Extended Graphics Array XGA brachte wiederum IBM bis zu 1024 x 768 Punkte bei Wiederholraten von mehr als 60 Hz auf den Schirm. Bei reduzierter Auflösung stellen VGA-Katen auch 32.768 oder sogar 65.536 Farben dar (dafür tragen sie den Zusatz ‘Hi-Color’). Dabei sind ergonomische Bildfrequenzen kein Thema: Fast immer können diese Auflösungen mit 70 Bildern pro Sekunde (oder mehr) betrachtet werden.

Der Leistungsfresser Windows hat auf IBM-Kompatiblen den Ruf nach schneller und gleichzeitig hochauflösender Grafik mit einer hohen Farbanzahl extrem verschärft. Dabei kommt - nicht zuletzt durch das antiquierte Buskonzept der PCs - den sogenannten intelligenten Grafikkarten immer mehr Bedeutung zu. Diese besitzen eigene Grafikprozessoren, die komplexe Grafikbefehle selbständig ausführen können. So braucht der Prozessor keine Linie mehr selbst zu ziehen und kann das Füllen der Fenster und Neuzeichnen der Maus dem Rechenknecht auf der Karte überlassen.

Einen Standard in diesem Bereich hatte IBM bereits vor Jahren für die ebenfalls darstellungsintensiven CAD-Programme geschaffen: ‘8514/A’. Einen ähnlichen Adapter gibt es von Texas Instruments mit der Bezeichnung ‘TIGA’. Diese Karten bieten bis zu 1024 x 768 Punkte mit 256 Farben.

Ähnliche Konzepte bieten die Grafikkarten, die es seit geraumer Zeit für die Mega ST-Serie gab und gibt. Da sind vor allem die Karten der Firma Matrix und die MGE von Maxon zu nennen, die alle über eigene Grafikprozessoren verfügen. Aber auch auf der preiswerteren Basis von VGA-Chip-Sätzen gibt es mittlerweile einige Produkte, die die graphische Fähigkeit sowohl der Mega STs als auch der STEs und TTs erweitern.

Abschließend noch ATARIs Grafikstandards: Der ST bietet sowohl 320 x 200 Punkte in 16 Farben als auch 640 x 200 Punkte in 4 aus 16 Farben - beides mit 60 Hz Bildwechsel. In der ‘ST hoch’-Auflösung sind es 72 Hz und 640 x400 Punkte. Dieser monochrome Grafikmodus dürfte einen wesentlichen Teil des Erfolges der STs begründen. Alle Videomodi arbeiten übrigens mit analogen Signalen.

Mit den STEs erhöhte sich die Anzahl der verfügbaren Farben auf 4096. Es blieb bei 16 bzw. 4 darstellbaren. Seit der Einführung des TTs gibt es sechs verschiedene ATARI-Grafikmodi, es kamen drei Auflösungen hinzu: Die ‘TT niedrig’ bietet 320 x 240 Pixel mit 256 aus 4096 Farben bei 60 Hz. In der 'TT mittel’ sind es 640 x 480 mit 16 Farben bei 60 Hz, also exakt IBMs Ur-VGA-Auflösung. Die ‘TT-hoch’ knüpft mit 72 monochromen Bildern pro Sekunde an die ‘ST-hoch’ an, bietet jedoch eine zeitgemäße Auflösung von 1280 x 960 Punkten.

# Acer View 25

Mit dem Acer steht sogleich einer der interessanten Monitore unseres Vergleichs auf dem Rechner. Die technischen Daten verheißen ergonomische Bildwiederholfrequenzen bei hohen Auflösungen. Und tatsächlich stellt er selbst 800 x 600 Punkte gut dar, und auch bei 1024 x 768 muß man relativ geringe Abstriche in bezug auf die Schärfe machen. Leider besitzt er in allen Modi eine mäßige Kissenverzerrung, was ihm zur einzigen Abwertung verhilft. Die Röhre ist stark gewölbt und die Dokumentation leider nur englisch. Schärfe und Konvergenz sind dagegen sehr gut. Betrachtet man zudem die Garantiedauer, die MPR-II-Erfüllung und den Preis von weniger als 1.300 DM, so bekommt er das Prädikat des besten Preis-/Leistungsverhältnisses unseres Tests.

CTX Multiscan

Der CTX ist ein No-Name-Monitor südostasiatischer Herkunft, wie er häufig in den Anzeigenteilen der Fachzeitschriften angeboten wird. Er zählt zu den Geräten, die nicht sinnvoll oberhalb der VGA-Auflösung von 640 x 480 Punkten betrieben werden können. Der Grand ist die maximale Bandbreite von 30 MHz. Die Schärfe des Gerätes ist gut, die Bildgeometrie zeigt in der Mitte leichte Verzerrungen. Ansonsten bietet er leider Anlaß zur Kritik: Die Konvergenz nimmt zum unteren Bildrand stark ab, sämtliche Bildlage- und -größenregler liegen an der Rückseite. Zudem fehlt eine Einstellmöglichkeit für die horizontale Bildgröße. Die Röhre ist stark gewölbt, und er ist nicht strahlungsarm. Er bietet am TT wenig mehr Leistung als ein VGA-Monitor, ist mit seinen 798 DM allerdings auch nicht teurer.

Hitachi 14 MVX

Der Hitachi zeigt stets ein scharfes Bild mit hohen Farbkontrasten. Zur Bedienung braucht es keine Verrenkungen, da alle Regler vorbildlich an der Front plaziert sind. Seine technischen Daten liegen im Mittelfeld. 800 x 600 Punkte sind mit 66 Hz möglich. Leider ist das Bild bei VGA-Darstellung stark verzerrt, was allerdings bei niedrigeren Frequenzen nachläßt. Da erkennt man deutlich, daß er für die normale VGA-Frequenz von 60 Hz optimiert wurde, die natürlich nicht sehr ergonomisch ist. Der Hitachi trägt das Ergonomie-Prüfzeichen des TÜV Rheinland und ist mit seinem Preis von weniger als 1.700 DM durchaus eine gute Wahl.

# Pixel-Ströme

Um Klarheit darüber zu erlangen, was die besondere Funktion der Mehrfrequenzmonitore eigentlich ausmacht, treten wir einen kurzen Ausflug an den Monitorausgang unseres Rechners an. Dort liegen streng genommen nur fünf Signale an:

Ein Farbmonitor besitzt für jede der drei Grundfarben einen Kathodenstrahl. Diese werden Zeile für Zeile von links nach rechts über die Lochmaske geführt Diese Maske besitzt für jeden darstellbaren Punkt eine Gruppe aus drei Löchern (Tripel). In jedes der Löcher trifft der zugehörige Strahl. Er bringt - je nach Intensität - die Phosphorschicht mehr oder weniger stark zum Leuchten. Die maximale Anzahl dieser Lochtripel bestimmt die höchste Punktanzahl, die der Monitor darstellen kann. Ein typischer Abstand von einem Tripel zum nächsten beträgt 0,28 mm.

Während die drei Strahlen über die Lochmaske wandern, müssen sie für jeden Punkt, den der Rechner darstellen möchte, einen Helligkeitswert bekommen. Diese Werte sind im Rot-, Grün-, Blausignal enthalten. Die Frequenz, mit der ein Pixel dem anderen folgt, heißt zumeist (Video-) Bandbreite. Die Bandbreiten schwanken je nach Größe des Monitors. Bei den 14-Zöllern sind 30 Mio. bis 60 Mio. Pixel pro Sekunde üblich.

Doch jede Zeile hat ein Ende, und dort muß die Elektronik des Monitors ein entsprechendes Signal bekommen. Das besorgt das Horizontal-Synchronsignal. Die Frequenz, mit der von einer Zeile zur nächsten geschaltet wird, heißt Zeilen- oder Horizontalfrequenz. Sie liegt bei üblichen Auflösungen zwischen 20.000 und 50.000 Zeilen/Sekunde.

Nach einer bestimmten Anzahl Zeilen ist ein Bild zu Ende, und Sie werden es erraten haben: Hier schaltet das Vertikal-Synchronsignal die Strahlen wieder in den Ausgangspunkt zuruck. Die Vertikalfrequenz ist identisch mit der Bildwiederholrate und sollte zur Schonung der Augen mindestens 60 bis 70, wünschenswerterweise über 70 Bildern/Sekunde liegen.

Wer jetzt nachrechnet, denkt sich: Pixel pro Zeile mal Zeilen pro Bild mal Bilder pro Sekunde ergibt die jeweilige Bandbreite. Im Prinzip ist das richtig, allerdings hätten wir da die Rechnung ohne den Monitor gemacht. Der braucht nämlich an allen vier Seiten leichte Ränder, um das Bild ohne Verzerrungen darstellen zu können. Das heißt: Die tatsächliche Bandbreite liegt höher als die sich aus obiger Rechnung ergebende.

Im Bild ist die Signalfolge eines der RGB-Signale und des Horizontalsignals dargestellt. Dort sind diese Ränder links und rechts als sogenannte Schwarzschultern eingezeichnet.

Die Mehrfrequenzmonitore besitzen die Eigenschaft, sich automatisch auf alle Horizontal- und Vertikalfrequenzen innerhalb bestimmter Grenzen einstellen zu können. Dagegen arbeiten sogenannte Festfrequenzmonitore eben nur mit festen, für z.B. VGA-Karten typischen Bandbreiten und Frequenzen. Der Wechsel zwischen verschiedenen Grafikmodi macht ein häufiges Nachregulieren der Bildlage und -größe notwendig. Das ist lästig, aber die Monitore wissen sich zu helfen. Teils erkennen sie bestimmte typische Frequenzen selbsttätig und regeln sich entsprechend ein. Oder sie lassen die Programmierung bestimmter Einstellungen für eine Frequenz zu, die sie dann wieder einnehmen, sobald sie diese Frequenz am Eingang erkennen.

In den technischen Angaben zu Monitoren findet sich häufig der Begriff ‘interlaced’. Die deutsche Übersetzung lautet ‘Zeilensprungverfahren’. Dabei handelt es sich um einen Trick, flackernde Bilder ruhiger darzustellen. Vernünftige Bildwiederholfrequenzen liegen im Bereich über 60 Hz. Wenn aber der Rechner oder die Grafikkarte nicht in der Lage sind, die Datenmenge eines Bildschirmbildes so häufig durchzusetzen, wird beim Interlaced-Verfahren zunächst ein Halbbild mit der halben Zeilenanzahl geschrieben, und zwar sind das die erste, dritte, fünfte Zeile usw. Mit dem zweiten Halbbild werden dann die zweite, vierte, sechste usw. geschrieben. Werden also im Interlaced-Verfahren z.B. 80 Halbbilder pro Sekunde dargestellt, entspricht das einer tatsächlichen Darstellrate von 40 Hz. Dabei wäre ein Arbeiten durch das Flackern des Bildes ausgeschlossen, interlaced ist es zumindest erträglicher. Das Flackern der Bilder wird praktisch zu einem Flimmern innerhalb des Bildes. Der Amiga ist durch seine Interlaced-Darstellungen in Verruf geraten, und von daher werden viele wissen, daß langes Arbeiten gerade mit dunkler Schrift auf weißem Hintergrund in diesen Modi strapaziös ist.

Und ein letztes Schlagwort macht seit einiger Zeit die Runde. ‘True Color’, die wahre Farbe. Wie Sie dem Extra-Text über Grafikstandards entnehmen können, hat sich die Anzahl darstellbarer Farben ständig vergrößert. Betrachtet man Monitordarstellungen mit 256 oder auch 32000 verschiedenen Farben, fällt auf, daß feine Farbabstufungen, wie sie z.B. bei Portraits auf der Haut nötig sind, nicht genau genug dargestellt werden können. Das Bild auf dem Schirm weicht oft erheblich von der gescannten Vorlage ab. Jedoch gibt es eine Obergrenze, von der an das menschliche Auge nicht mehr in der Lage ist, Unterschiede zwischen zwei nebeneinander liegenden Farben zu erkennen. Diese beträgt 256 Abstufungen je Grundfarbe. Das ergibt 256 x 256 x 256 = 16,7 Mio. Farben.

Durch die Ansteuerung der Monitore mit analogen Farbsignalen ist die feine Abstufung der Farben technisch unproblematisch. Die analogen Farbmonitore kennen keine Obergrenze in der Farbanzahl. Jedoch verlangen viele Farben einen großen Bildspeicher. Und der will verwaltet werden. Das fordert den Rechner oder die Grafikkarte ganz enorm. So braucht ein Bild mit 640 x 480 Punkten in 256 Farben bereits 300 KByte. Sollen 70 Bilder/s dargestellt werden, muß die Grafikeinheit einen Informationsgehalt von 21 Megabyte pro Sekunde bearbeiten. Erhöht sich die Farbinformation auf den True-Color-Wert von 16,7 Mio. Farben, werden dafür drei Byte pro Pixel benötigt. Mithin faßt der Bildschirmspeicher dann 900 KB. Bei der Entwicklung der NeXT-Dimension-Farbgrafik ist man noch einen Schritt weiter gegangen und ordnet dort zusätzlich jedem Pixel einen Wert zwichen 0 und 255 für die Transparenz zu. So braucht dort jedes Pixel auf dem Monitor zwei Byte Speicherplatz. Diese Menge läßt sich ohne spezielle Grafikprozessoren mit schnellen Speichern nicht mehr sinnvoll bearbeiten.

Panasonic PanaSync C1381iE

Auch beim Panasonic fällt auf, daß seine Multiscan-Fähigkeiten bei VGA praktisch aufhören. Aufgrund der maximalen Bandbreite von 44,9 MHz (nein, mit 45 MHz geht nichts mehr!) gelang es uns nicht, ihm bei 800 x 600 Punkten mehr als 58 Bilder/ Sekunde zu entlocken. Sowohl Schärfe wie auch die Geometrie des Bildes lassen lediglich geringe Mängel erkennen, die Konvergenz ist gut, wenn man vom linken Rand absieht. Die Bedienung erfolgt ausschließlich von vorn, dafür gibt es Lob. Der PanaSync ist vom TÜV Rheinland für strahlungsarm befunden worden und mit knapp 1.200 DM erfreulich preiswert.

JVC GD-H4214SGE Color Display

Der JVC mit dem kryptischen Namen stellt klaglos verzerrungsfreie VGA Bilder dar. Dabei zeigt die Konvergenz kaum Abweichungen. Für größere Auflösungen reicht aber seine Bandbreite von 30 MHz nicht, denn dann sind lediglich Bildwiederholfrequenzen im Bereich unter 60 Hz möglich. Zur Regulierung von Bildlage und -größe muß man leider den Griff zur Geräterückseite wagen, das führt zur Abwertung. Der neuesten MPR-Prüfung ist er nicht unterworfen worden; er ist strahlungsarm nach MPR-I. Preislich ist er mit fast 2.300 DM der Spitzenreiter im Test, bietet dafür aber zu wenig.

Taxan MV-795

Ebenfalls zum Spitzentrio gehört der Taxan. Er besitzt die Sony-Trinitron-Röhre, die der Vorgänger des hier getesteten CPD-1404S hatte. Diese hat Vorteile wie die Schärfe und - bedingt durch die geringe Wölbung - die geringen Verzerrungen, allerdings auch den Nachteil der schwachen Farbkontraste. Einzig die fehlende Strahlungsarmut bleibt ein Haar in der Suppe. Auch die Konvergenz wies beim Testgerät durchgängig einen kleinen Fehler auf. Mit seiner maximalen Bandbreite von mehr als 50 MHz sind 800 x 600 Punkte noch problemlos bei 72 Bildern/Sekunde möglich. Und selbst 1024 x 768 kann man mit 62 Hz bestaunen, allerdings geht es dann mit der Schärfe - wie bei den anderen Geräten auch - bergab. Der Preis des Taxan liegt knapp unter 2.000 DM. Wäre er noch strahlungsarm, hätte das glatt den Testsieg bedeutet.

Monitor Bildschärfe Konvergenz Bildgeometrie Bedienung Technische Daten
Acer View 25 + + O + +
CTX Multiscan + - O _
EIZO 9065S + - + + O
Hitachi 14 MVX + O - + O
JVCGD-H4214SGE Color Display O + + - .
Microvitec VGAplus 14 SSI • - - + O -
Mitsubishi EUM 1491 + O O - -
NEC MultiSync 3FG + O + + O
Panasonic PanaSync CI381 iE O + O + -
Sony CPD-1404S + + + O +
Taxan MV-795 + O + + +

Bewertung der Monitore

# Mensch und Monitor

Versucht man, Prüfvorschriften für Bildschirme zu finden, stößt man schnell auf die schwedischen MPR-II-Empfehlungen. Besonders der TÜV Rheinland hat sich in diesem Bereich hervorgetan, indem er komplette Prüfungen durchführt. Er verleiht dann das Siegel ‘Ergonomie geprüft’ und darin sind die MPR-II-Grenzwerte enthalten.

Ergonomie, die; - (Erforschung der... optimalen Arbeitsbedingungen des Menschen). So sagt es das Lexikon. Ein ergonomischer Monitor muß demnach dem Menschen optimale Bedingungen schaffen. Das bedeutet natürlich, daß das dargestellte Bild gut erkennbar ist. Ferner muß seine Konstruktion die einschlägigen Sicherheitsanforderungen erfüllen.

Diese Kriterien erfüllt ein Monitor, wenn er das bekannte GS (geprüfte Sicherheit)-Zeichen der TÜVs trägt. Die darin enthaltenen Prüfungen sind durch den Bundesarbeitsminister festgelegt. Sie beinhalten die Vorschriften der VDE 805 und der ZH1/618. Letztere ist eine Vorschrift der Verwaltungs-Berufsgenossenschaften in Hamburg. Mittlerweile ist jedoch bekannt, daß von Monitoren noch mehr störende Einflüsse ausgehen. Das sind sowohl die Röntgenstrahlung wie die elektrischen und magnetischen Felder und auch die elektrostatische Aufladung.

Laut Gesetzgeber handelt es sich bei jedem Monitor um einen Störstrahler im Sinne der Röntgenverordnung. Und jeder Betreiber eines solchen Gerätes muß dafür sorgen, daß von seinem Strahler keine zu hohe Strahlung ausgeht. Nun brauchen Sie deshalb nicht Ihren Monitor zur Physikalisch-Technischen-Bundesanstalt zu schicken. Denn praktisch alle Monitorhersteller lassen sich dort eine Bauart genehmigen und fügen diese Genehmigung dem Gerät bei. Allerdings sind die Röntgenemissionen heutiger Monitore so gut wie unbedeutend. Sie liegen weit unter den Grenzwerten.

Doch wie sieht es bei den elektromagnetischen Strahlungen aus? Den Berufsgenossenschaften genügt, daß die Monitore dabei unter den gesetzlich festgelegten Höchstwerten liegen. Der Haken an der Sache ist, daß diese Vorschriften für Arbeitsplätze z.B. in der Nähe von Starkstromanlagen gelten. Sie gehen nicht davon aus, daß der Mensch sich so nah an der Strahlungsquelle befindet, wie das bei einem Bildschirmarbeitsplatz der Fall ist. Jeder Mensch, der vor einem Monitor sitzt, merkt dennoch welche z.B. unangenehme statische Aufladung von ihm ausgeht. Jedoch ist wissenschaftlich nicht eindeutig nachgewiesen, daß von Bildschirmen gesundheitliche Gefahren ausgehen. Und vermutlich ist das auch gar nicht möglich. Vielleicht unter dem Eindruck der langen trockenen Winter in Skandinavien veranlaßten die staatlichen schwedischen Gesundheitsbehörden ein Institut, Meßbedingungen für Bildschirme zu entwickeln. Diese Staatliche Meß- und Prüfstelle (MPR) hat bereits 1987 die ersten Richtlinien vorgelegt. Sie verlangten Höchstwerte des elektrostatischen Feldes (also der Aufladung der Bildschirmoberfläche). Ferner gab es Grenzwerte für das magnetische Wechselfeld und die Induktion.

Man mochte bei der Festlegung dieser Werte jedoch nicht erst warten, bis gesicherte medizinische Erkenntnisse Vorlagen, sondern ließ sich von der Frage leiten, wieweit Strahlungsarmut technisch machbar ist. Dieser überaus humane Ansatz hat denn auch sehr strenge, weil sehr niedrige Grenzwerte hervorgebracht, die nichtsdestotrotz von den Herstellern eingehalten werden konnten.

Eine Norm oder gar Vorschrift ist daraus nicht geworden. Jedoch ließ sich bald in Schweden kein Monitor mehr verkaufen, der nicht die Empfehlungen des MPR erfüllte. Das findet seinen Grund unter anderem in den starken Gewerkschaften, die entsprechenden Druck ausübten. So grotesk es klingt: Viele Hersteller bauten für diesen Markt teure Sonderkonstruktionen, während überall sonst auf der Welt kräftige Strahler auf den Schreibtischen landeten.

Gestiegenes Umweltbewußtsein und der wachsende Druck der Konkurrenz hat jedoch dazu geführt, daß auch in anderen Ländern das Prädikat 'strahlungsarm nach MPR-Empfehlung’ zum Verkaufsargument wurde.

1990 erweiterte die MPR ihre Empfehlungen zur MPR-II. Seitdem werden die elektrischen und die magnetischen Wechselfelder jeweils in zwei Frequenzbereiche eingeteilt. Grob gesagt entsprechen diese Bänder der Zeilen- und der Bildfrequenz. Für das elektrische Wechselfeld fand sich in der MPR-I kein Grenzwert, dagegen ist die damals beurteilte Induktion, die von magnetischen Feldern verursacht wird, in der MPR-II fortgefallen.

Obwohl es keine bindende Vorschrift gibt, nimmt die Nachfrage nach strahlungsarmen Monitoren immer mehr zu. Behörden, Universitäten usw. dürfen häufig keine anderen Monitore mehr kaufen. Das vom TÜV Rheinland vergebene Siegel ‘Ergonomie geprüft’ kann beim Kauf als Garant für die Erfüllung der MPR-II-Grenzwerte dienen. Denn damit ist gewährleistet, daß das Gerät sowohl den Anforderungen des deutschen GS-Zeichens als auch denen der schwedischen MPR-II-Richtlinie entspricht.

NEC MultiSync 3FG

Ein schöner Rücken kann auch entzücken: der NEC MultiSync

Häufig wird seine Typbezeichnung genannt, wenn Mehrfrequenzmonitore allgemein gemeint sind: MultiSync. Der Nachfolger des NEC 3D bietet als einziger im Test eine 15 Zoll große Röhre. Das erhöht die Erkennbarkeit. Da sie sehr flach und zudem die Kissenentzerrung einstellbar ist, besitzt der 3FG eine gute Bildgeometrie, zumindest unter 70 Hz Wiederholfrequenz. Höhere Raten sind mit ihm ohnehin kaum möglich, da setzt seine Bandbreite von 45 MHz eine Grenze. Das bedeutet: 800 x 600 Punkte sind noch mit 66 Hz darstellbar, von größeren Auflösungen sollte man absehen, auch weil dann die Schärfe nachläßt. Sie gibt ansonsten, wie auch die Bedienung, keinen Grund zur Kritik. Lediglich die Konvergenz neigt an den Rändern zu vertikalen Fehlern. Er ist TÜV-Ergonomie geprüft, und die hohen Farbkontraste sorgen für gute Bilddarstellung. An seinem Gehäuse scheiden sich jedoch die Geister. Während böse Zungen behaupten, es sei ein plumper Plastikklotz, würdigen die Befürworter das mutige, etwas andere Design. Alle, die nicht gerade vor dem Rechner sitzen, schauen oft genug auf die Rückseite des Monitors, mit der sich NEC denn auch besonders viel Mühe gegeben hat (siehe Bild).

Mitsubishi EUM 1491

Findet oft Anschluß: der Mitsubishi

Auf dem Papier scheint der Mitsubishi kleiner als die übrigen Kandidaten, besitzt er doch nur eine 13 Zoll große Röhre. In der Praxis ist das aber kein Nachteil, die nutzbare Fläche ist bei ihm genauso groß wie bei allen anderen auch. Beeindruckend sind seine Anschlußmöglichkeiten, er besitzt sogar einen getrennten Video-Eingang. Wer noch einen PC mit TTL-Grafik wie Hercules besitzt, kann den gleichzeitig mit dem Atari anschließen und per Taste oder sogar mit dem Rechner zwischen den beiden Eingängen umschalten. Auch die Überlagerung des analogen Eingangs mit einem Video-Signal bietet er. Die Schärfe des Bildes ist durchgehend gut, Geometrie und Konvergenz zeigen stellenweise Mängel. Leider sind sämtliche Regler mit Ausnahme von Helligkeit und Kontrast an der Rückseite angebracht. Auch er gehört zu den lediglich VGA-tauglichen Geräten. Mehr als 640 x 480 Punkte sind in vernünftigen Bildwiederholraten nicht darstellbar. Er verfügt ebenfalls über das Ergonomie-Siegel des TÜV Rheinland.

Microvitec VGAplus 14 SSI

Der Microvitec ist das einzige Gerät des Tests, das aus Europa kommt. Ist die Röhre auch fernöstlicher Herkunft, die komplette Entwicklung stammt aus Großbritannien. Die Geometrie des Bildes ist stimmig, doch lassen Konvergenz und damit auch die Schärfe stark zu wünschen übrig. Auch die Bedienung ist fummelig: Die Regler sind zwar alle vom unter einer Klappe angeordnet, jedoch nur mit einem Schraubendreher zu bedienen. Zudem fehlt die Einstellung der vertikalen Lage. Die 40 MHz Bandbreite lassen die Darstellung von 800 x 600 Punkten nur in 58 Hz zu. Positiv fiel auf, daß der Monitor bei zu hohen Frequenzen mit der Power-Lampe blinkt, um die Überlastung anzuzeigen. Ferner ist er MPR-II geprüft. Vom VGAplus gibt es als Option eine Sound-Version, die einen kleinen Stereo-Verstärker und zwei Lautsprecher besitzt. Damit zeigt man sich fürs Multimedia-Zeitalter gerüstet. Ebenfalls möglich ist eine Touchscreen-Version, die ihre Signale an eine PC-Buskarte weiterreicht. Vorbildlich: Die Garantiezeit von zwei Jahren.

Sony CPD-1404S

Mit dem Acer und dem Taxan bildet der Sony die Spitzengruppe unseres Tests. Seine technischen Daten versprechen selbst bei 800 x 600 Punkten noch ergonomische Wiederholraten jenseits von 72 Hz. Und tatsächlich zeigt er hier das beste Bild aller Testkandidaten. 1024 x 768 Punkte, so man sie darstellen möchte, sind ebenfalls noch gut erkennbar, wenn auch in der Schärfe Abstriche gemacht werden müssen. Offensichtlich eine Folge der Trinitron-Röhre ist der etwas matte Farbkontrast. Die so viel gepriesene Schärfe dieser Röhrenbauart ist zwar nicht überwältigend, aber gehört zur Spitze im Test. Eine andere Folge der flachen Röhre ist die sehr gute Bildgeometrie. Die einzige Kritik am Sony gilt der Bedienung. Recht fummelige Reglerchen an der linken Seite konnten leider nicht als gut gewertet werden. Ansonsten - zieht man die Strahlungsarmut hinzu - zeigt sich der Sony als Testsieger. Allerdings hat er auch seinen Preis: Mit 2.223 DM nimmt er die zweite Position ein.

EIZO FlexScan 9065S

Der 9065S ist das strahlungsarme 14-Zoll-Mitglied von EIZOs Multiscan-Familie. An ihm fallen sofort die Schärfe, die guten Farbkontraste und die verzerrungsfreie Bildgeometrie auf. Letztere läßt sich mit einem Regler, der sich leider an der Rückseite befindet, beeinflussen. Ebenfalls hinten ist ein Rädchen, das wir bei keinem anderen Testgerät fanden: Die Konvergenz ist in horizontaler Richtung einstellbar. Der 9065S zeigt allerdings auch Abweichungen der Konvergenz in vertikaler Richtung. Zudem sind die Fehler unterschiedlich stark. Mit dem gut gemeinten Regler läßt sich demnach einstellen, wo das Bild Fehler aufweist, ganz abstellen kann man sie nicht. Alle anderen Regler befinden sich an der Front. Schade, daß seine Bandbreite so gering ist, seine technischen Daten lassen deshalb 800 x 600 Punkte nur mit 58 Hz Bildwiederholfrequenz zu.

Monitor Bildschirm Entspiegelung Lochmaske Zeilenfrequenz Bildfrequenz max. Pixel-Frequenz max. Auflösung Gewicht Maße (BxHxT) Bemerkungen strahlungsarm nach MPR-II (Angabe lt.Herst.) Garantie Preis empf. lt. Hersteller
Acer View 25 14 Zoll ja 0,28 mm = 90,7 DPI 31 - 60 kHz 50 - 90 Hz 80 MHz 1024 x768 14 kg 356 x 341 x 410 mm - ja 12 Monate 1276,80 DM
CTX Multiscan 14 Zoll ja 0,28 mm = 90,7 DPI 15.5 - 35 kHz 50 - 80 Hz 30 MHz 1024x768 interlaced - - - nein 6 Monate 798,- DM
EIZO 9065 S 14 Zoll ja 0,28 mm = 90.7DPI 30 - 49 kHz 50 - 90 Hz 40 MHz 1024x768 14.5 kg 360 x 369 x 411 mm einstellbare Kissenentzerrung und Konvergenz TÜV-Ergonomie gepr. ja 12 Monate 1998,- DM
Hitachi 14 MVX 14 Zoll ja 0,28 mm = 90,7 DPI 30 - 40 kHz 50 - 100 Hz 45 MHz 1024x768 interlaced 15 kg 358 x 372 x403 mm TÜV-Ergonomie gepr. ja 12 Monate 1663,26 DM
JVC GD-H4214SGE Color Display 14 Zoll ja 0,28 mm = 90,7 DPI 15 - 37 kHz 50 - 90 Hz 30 MHz 1024 x 768 interlaced 15.6 kg 356 x 349 x396 mm Strahlungsarm nach MPR-I nein 6 Monate 2268,60 DM
Microvitec VGAplus 14 SSI 14 Zoll ja 0,31 mm = 81,9 DPI 30 - 40 kHz 45 - 100 Hz 40 MHz 1024 x768 interlaced 18 kg 362 x 392 x 400 mm Option Touch Screen. Stereo-Audio MU-Metall-Abschirmung ja 24 Monate 1578,90 DM
Mitsubishi EUM 1491 13 Zoll ja 0,28 mm = 90,7 DPI 15.6 - 38 kHz 45 - 90 Hz 30 MHz 1024 x786 interlaced 14.5 kg 362x328 x 383 mm TÜV-Ergonomie gepr Ja 12 Monate 1745,34 DM
NEC MultiSync 3FG 15 Zoll Flachbildröhre ja 0,28 mm = 90,7 DPI 31 - 38 kHz 55 - 90 Hz 45 MHz 1024 x 768 interlaced 17 kg 372 x 396 x 414 mm einstellbare Kissenentzerrung ja 12 Monate 1995,- DM
Panasonic PanaSync C1381 iE 14 Zoll ja 0,28 mm = 90,7 DPI 30 - 37 kHz 50 - 90 Hz 44,9 MHz 1024 x768 interlaced 12.2 kg 354 x 366,5 x375 mm TUV-Ergonomie gepr ja 12 Monate 1198,- DM
Sony CPD-1404S 14 Zoll Super Fine Pitch Trinitron ja 0,25 mm Schlitzabstand = 101,6 DPI 28 - 50 kHz 50 - 87 Hz 60 MHz 1024x768 13 kg 348 x 355 x 411 mm ja 6 Monate 2223,- DM
Taxan MV-795 14 Zoll Black Trinitron ja 0,26 mm Schlitzabstand = 97,7 DPI 30 - 57 kHz 50 - 100 Hz >50 MHz 1024 x768 13 kg 348 x 349 x405 mm nein 12 Monate 1998,- DM


Aus: ST-Computer 04 / 1992, Seite 20

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