Relax - aktuelle Spiele

Hallo Freaks,

auch in diesem Monat gibt es wieder massig neue Spiele - man merkt genau, daߟ es auf Weihnachten zugeht. Leider können wir Ihnen nicht alle vorstellen, dadiesden Rahmen unseres Spieleteils sprengen würde. Doch nicht nur auf dem ST boomt die Szene, sondern auch bei den Videospielen. Im nächsten Monat werden wir mehr darüber berichten. Bis dahin also viel Spaߟ beim Zocken...

Interessant ist auch die diesmonatige Entwicklung. Einige Spiele, die immerhin von renommierten Software-Häusern kommen, warfen Bomben. Da half auch die Benutzung eines anderen Originals nicht - auߟer Bomben nichts gewesen. Schade, wenn man bedenkt, daߟ dem Kunden damit das Geld aus der Tasche gezogen wird. Wer’s nicht glaubt, schaffe sich Subbuteo (ein Tischfuߟballspiel) oder Plotting an. Bei Plotting ist der Kopierschutz so übel, daߟ es 50mal bombt und einmal klappt. Obwohl Plotting ein nettes Spiel ist, gibt’s deshalb keinen Test, basta. Eine andere Art von gelungenem Kopierschutz hat ein anderes Spiel, das mitten im Spiel die Meldung Got You, THIEF inklusive Totenkopf ausgibt. Interessant, welche Methoden die Software-Firmen jetzt schon gegen ehrliche Käufer anwenden. Kurze Zeit spielen, dann Got You ist auch nicht die feine englische. Langsam nimmt’s wirklich ߜberhand mit den Kopierschutzvorrichtungen!

Lin Wu’s Challenge und Shanghai lassen grüߟen: Mit Sarakon kommt ein neues Spiel auf den Markt, bei dem Steinchen abgeräumt werden müssen. Obwohl die Idee inzwischen ziemlich ausgelatscht ist, macht das Spiel noch recht viel Freude, denn hier geht’s in verschiedenen Ebenen recht hoch her. Wer solche Spielchen mag, sollte sich Sarakon auf jeden Fall ansehen, die Grafik ist wahrhaftig exzellent gelungen, das kann einfach nicht anders beschrieben werden.

Immer mehr Compilations drängen auf den Markt. Diesen Monat gibt’s gleich drei davon. Zwei von ihnen sind von Bomico. Für die, die gerne Denkspiele spielen, gibt’s Mind Games. In dieser Compilation sind drei recht interessante Spiele enthalten: Waterloo, Conflict Europe und Austerlitz - allesamt Strategiespiele, bei denen man das Gehirn schon ein wenig anstrengen muss. Für knapp 80 Mark sind die Spiele kaum überteuert. TNT nennt sich die nächste Compilation, die schon 100 Mark kostet, für die aber auch einiges geboten werden. Allseits bekannt: Hard Drivin’, der Rennsimulator, den man nur dann spielen kann, wenn der Rechner doppelt so schnell läuft, weil man sonst einschläft. Nächstes Spiel: Toobin’, die verrückte Jagd im Schlauchboot, die man inzwischen kennen sollte. APB, eine merkwürdige Polizeijagd im Auto, ist das dritte Spiel im Bunde, das man sich einzeln nicht kaufen sollte. Dragon Spirit, ein Ballerspielchen bester Machart, ist Vorletzter vor Xybots, dem Spiel mit dem geteilten Bildschirm. 100 Mark für eine Sammlung alter Spielchen, die allesamt nicht unbedingt vom Hocker reiߟen - da sollte man lieber die erste Compilation bevorzugen.

Und, wie könnte es anders sein, die dritte Zusammenstellung besteht aus Autorennspielen, die man einzeln anscheinend nicht verkaufen konnte. Auch hier ist wieder Hard Drivin’ dabei, Kommentar siehe oben. Turbo Out Run, die Fortsetzung des berühmten Spielhallenklassikers, kann sich noch sehen lassen. Chase H.Q. und Power Drift vervollständigen das Angebot dieser Compilation, die ebenfalls mit 100 Mark zu Buche schlägt. Wer’s mag, darf zugreifen.

Was einem bei Legend of the Lost geboten wird, ist beinahe schon eine Unverschämtheit. Mit einem Einpropellerflugzeug quält man sich durch die Gegend und darf mit Schüssen, die genau ein Pixel groߟ sind, Gegner abschieߟen. Auf den Boden aufkommen darf man ruhig, dabei passiert nichts, auߟer daߟ der Rasen gemäht wird. Wer sich diese Unmöglichkeit antun will, sollte zugreifen, das Spiel bekommt von mir die goldene Banane des Monats. So etwas kann man selbst auf einem C64 galanter lösen!

Neu gibt’s auch Rick Dangerous 2. Es ist die Forsetzung des beliebten Plattformhüpfspiels. So muss Rick auf alles schieߟen, was sich bewegt. Diesmal gibt’s allerdings digitalisierte Sounds, damit das ganze eine etwas bessere Sound-Untermalung hat, als man sie vom ST gewohnt ist. Mehr als ein gewöhnliches Hüpfspiel ist es zwar nicht, es lohnt sich aber auf jeden Fall, mal ‚reinzuschauen.

Die Welt wartet ungeduldig auf Powermonger. Dieser Populous-Nachfolger dürfte einer der Hits des Jahres 1991 werden! In Powermonger haben die Programmierer endlich all das eingebaut, was ursprünglich schon in Populous vorhanden sein sollte und wegen Zeitmangels wieder verworfen wurden. Die Chancen, für die nächste Ausgabe bereits eine Version zum Test zu erhalten, stehen ziemlich gut. Lassen Sie sich überraschen!

Noch ein Tip: Sollten Sie sich mal ein Original kaufen, mit dessen Kopierschutz Sie ganz und gar nicht einverstanden sind, wenden Sie sich doch gleich an den Hersteller. Bringt das nichts, bleiben sicherlich noch andere Wege offen, Druck zu machen. Alles muss man sich auch nicht gefallen lassen...

MP

Operation Stealth

Seit sieben Jahren gehört John Glames dem amerikanischen Geheimdienst CIA an. In seinem auߟergewöhnlichen beruflichen Werdegang wurde er bereits mit zahlreichen gefährlichen und heiklen Missionen in der ganzen Welt beauftragt. Die Mission, mit der er bei dem vorliegenden Spiel beauftragt wird, ist von höchster Wichtigkeit, da diesmal das diplomatische Gleichgewicht der Welt auf dem Spiel steht. Sein Auftrag: „Operation Stealth“ - der Stealth Fighter, ein Flugzeug, ist verschütt’ gegangen und muss aufgestöbert werden.

Die Reise führt uns nach Paraguay. Hier fällt schon der Vorspann des Spiels auf, der technisch exzellent gemacht ist und den man sich ruhig öfter ansehen kann. Beim CIA wird John mit einem Spezialkoffer ausstaffiert. Am Ziel, nämlich in Paraguay, angekommen, stellt sich heraus, daߟ wir es mit einem Adventure feinster Sierra-Manier zu tun haben - das Spiel stammt jedoch nicht von Sierra! Per Mausklick können wir James durch die Gegend wetzen lassen oder Gegenstände untersuchen. Bereits beim Zoll ergeben sich die ersten Schwierigkeiten, denn der Beamte will den Paߟ sehen, bevor John durchgelassen wird. Gesagt, getan. Ich öffne den Koffer und reiche ihm meinen amerikanischen Paߟ. Daraufhin werde ich mit sarkastischem Kommentar als Geisel genommen und überlege mir, daߟ ich lieber mein Aktenkoffer-Geheimfach hätte benutzen sollen.

Ein neues Spiel: Im Geheimfach präsentiert sich uns ein leerer Paߟ, ein Paߟfälschgerät, ein Füller mit ätzender Benzoesäure (hmm, ist sowas nicht in Pommes? Ich glaube nicht, das Pommes Frites ätzend sind. Welchem Programmierer ist das eingefallen?). Also stelle ich einen deutschen Paߟ her, weil ich in einer zuvor gekauften Zeitung gelesen habe, daߟ die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland wieder aufgefrischt wurden. Dann geht’s ab zur Gepäckausgabe. Ich greife mir einen Koffer und werde verhaftet - war wohl der falsche Koffer.

Auf ein neues, aber diesmal gehe ich erst zur Empfangsdame. Sie überreicht mir ein Telegramm, in dem ein Name steht. Also greife ich diesmal den richtigen Koffer, schlieߟe den Rasierapparat auf der Toilette an und lasse ihn ein Tonband vorspielen. Ich soll zu einem bestimmten Platz kommen, hier findet ein Treffen mit meinem Kontaktmann statt. Doch wie geht’s weiter? Mit der U-Bahn oder mit dem Taxi? Vielleicht muss man ja auch zu Fuߟ gehen? Wer weiߟ.

Ich will hier nicht zuviel vom Spiel verraten, doch es ist exzellent gelungen. Die Grafik ist für ein Grafikadventure überdurchschnittlich gut, Sound hat’s keinen, aber der ist ja für ein solches Spielgenre auch unnötig. Dafür gilt es aber, viele vertrackte Rätsel in der richtigen Reihenfolge zu lösen - James Bond läߟt grüߟen - sowohl die Handlung als auch die Ausrüstung unseres Geheimagenten lassen an den berühmten Agenten erinnern. 007 grüߟt aber auch von anderen Stellen, denn die Kommentare, die das Programm ausstöߟt, sind teilweise doch recht bissig. So heiߟt es, wenn ein Mülleimer durchsucht wird, daߟ das doch wohl leicht unter der Würde eines Geheimagenten sei, trotzdem sei er leer. Bei „prüfe Spiegel“ geht James ein Stück zurück, schaut in das Spiegelglas und meint: „Du siehst einen adretten, gutaussehenden jungen Mann.“. Unglaublich, kannte man solche Sprüche zuvor doch eigentlich nur von Sierra. Ein biߟchen Konkurrenz kann nicht schaden, die Sprüche sind auf jeden Fall immer spaߟig. Doch Bond grüߟt noch weiter, denn die Spezialausrüstung ist umfassend: Paߟfälschungsgerät mit leerem Paߟ, Rechenmaschine mit Plastik-Sprengstoff, Kabel-Uhr, Säurefüller mit Benzoesäure, Rasierer-Rekorder, Dechiffriergerät, Fingerabdruckfixierzigaretten und Raketenzigaretten. Mit dieser Ausrüstung macht das Spielen Spaߟ.

Selbst James Bond würde hier mit den Ohren schlackern...Vorteilhaft an der ganzen Sache ist, daߟ man Operation Stealth komplett auf eine Festplatte kopieren kann, denn es besitzt keinen Kopierschutz! Da-durch verkürzen sich die Ladezeiten auf ein Minimum. Kopieren kann man das Spiel dadurch zwar recht einfach, das heiߟt aber nicht, daߟ es Raubkopierer einfach haben: Es liegt eine nervige Farbtabelle bei, vor jedem Spiel müssen Farben definiert werden. Allerdings sind die Unterschiede zwischen beispielsweise gelb, orange, rot, pink und violett so gering, daߟ es manchmal nicht ohne Lupe geht - doch das kann man verschmerzen. Operation Stealth ist rundum gelungen. Das Spiel kann ausnahmslos allen Adventure- und Rollenspielfans empfohlen werden. Besonders die Möglichkeit, das Spiel auf meine Platte zu kopieren, hat mich absolut überzeugt, sinken dadurch doch die Ladezeiten auf ein Minimum!

Grafik: 8
Sound: 0
Motivation: 8
Gesamtwertung: 8

MP

Monty Python's Flying Circus

Eigentlich war es nur noch eine Frage der Zeit, bis Monty Python vom Kino auf den Computer-Monitor kam. Nun ist es endlich soweit. Alle Python-Fans, das darf vorweggenommen werden, dürfen sich beherzt auf das Spiel werfen, das allein schon wegen der Anleitung sein Geld wert ist. Die Anleitung liest sich etwa so: "Stick the__ inside the ___ and press the ___. When the ___ stands to attention, remove the ___. You are now ready to ____. The object of this game is to ___ the __ as quickly as possible, without incurring any penalties. Avoid the ___ and collect the ___, but not the ___."

Trotzdem ist der Spielablauf recht einfach erklärt: Herr DP Gumby hat sein Gehirn verloren. Sie müssen es wieder zusammensuchen. Ein Teil des Gehirns befindet sich auf jeweils einem Level. Alle Level unterscheiden sich, haben aber auch etwas gemeinsam: gute Dinge wie Würstchen, Eier, Bohnen, Spam und Käse und schlechte Dinge wie tote Papageien. Wie bekommt man nun sein Gehirn wieder? Herr DP Gumby verliert dazu seinen Kopf, der stattdessen einem Fisch aufgesetzt wird. Mit diesem müssen Sie durch unterirdische Labyrinthe schwimmen und Kroppzeug abschießen - und natürlich Gehirnteile einsammeln. 16 Portionen Spam ergeben einen Teil des Gehirns. Sehr sinnvoll ist dabei, dass Herr DP Gumby nicht etwa mit einem Schießeisen um sich schießt, sondern mit Fischen. Das macht das Spiel gleich ungemein interessanter, denn wer an sehr albernen Stellen mit Fisch um sich wirft, erhält einen Bonuspunkt. Bevor es dazu kommt, haben sich die Programmierer eine besondere Art des Kopierschutzes ausgedacht. Zu Beginn des Spiels muß Käse identifiziert werden ("Identify this Cheese"). Appenzeller oder Gorgonzola, das ist hier die Frage. Ist ein Level geschafft, verwandelt sich Herr DP Gumby in seine normale Gestalt und übergibt sich. Dann gibt es ein Streitgespräch mit einem Minister für sinnlose Streitgespräche. Je länger das Gespräch dauert, desto mehr Punkte gibt's. Dazu muß einfach all dem, was der Minister sagt, widersprochen werden, indem der Joystick in die entgegengesetzte _Meinung" bewegt wird. Mehr passiert nicht. Was soll man denn auch erwarten von einem Monty Python-Spiel? Besonderes Lob verdient auf jeden FalI auch die Anleitung ("The Search for Page 21"). Monty Python's Flying Circus kann allen Fans nur warm ans Herz gelegt werden. Alle anderen sollten es lassen.

MP

Grafik: 6
Sound: 5
Motivation: 7
Gesamtwertung: 7

The Spy Who Loved Me

Dank Domark hüpft Englands berühmtester Geheimagent James Bond jedes Jahr von der Kinoleinwand auf den Computermonitor. Da derzeit kein aktueller Film mit der Doppelnull läuft, mußte für das diesjährige Game ein alter Schinken herhalten: "Der Spion, der mich liebte". Wie gewohnt, besteht das Spionageabenteuer aus einer Reihe von aneinandergefügten Action-Szenen. Zu Beginn flitzt James in einem schnittigen Turboauto bei vertikalem Scrolling auf einer hindernisreichen Straße. Ein Radar-Screen am linken Bildschirmrand zeigt in Umrissen die Beschaffenheit des Geländes. Sehr praktisch! Wer nicht gelegentlich hinschaut, kommt bei scharfen Kurven ins Schleudern, was den Wagen zum Explodieren bringt und somit für den Verlust eines Bildschirmlebens sorgt. Neben scharfen Kurven und plötzlich auftretenden ölflecken erwarten Bond noch weitere Gefahren: Lebensmüde Passanten laufen auf der Straße herum, außerdem gibt es hartnäckige Verfolgerfahrzeuge, die munter Raketen auf 007s Wunderauto abfeuern. Glücklicherweise lassen sich die Gangster leicht von der Straße abdrängen oder mit gezielten Schüssen außer Gefecht setzen. Nach einiger Fahrzeit kommt James im Yachthafen an. Von hier aus geht die Fahrt mit einem schnellen Motorboot weiter. Solange, bis der Agent am Ende des Flusses an den Kai steuert und anhält. Bond steigt wieder in sein Auto und rast über die Highways. Mit etwas Geschick fährter in den Laderaum eines fahrenden LKWs. Dort kann er die Ausstattung seines Gefährtsverbessern und später mit seiner Karre im Meer tauchen. Naja, wie es halt bei James Bond so üblich ist. Neben den schon beschriebenen ActionSzenen bietet "The Spy who loved me" noch eine Jet-Bike-Fahrt und zwei Fadenkreuzschießereien im Hauptquartier des Bond-Widersachers Stromberg. Alles in allem ist "The Spy who loved me" ein recht abwechslungsreiches Action-Spiel, das Fans dieses Genres für für einige Tage in seinen Bann zieht. Leider läßt die technische Umsetzung an einigen Stellen sehrzu wünschen übrig. Das Scrollingruckelt zu stark, außerdem ist die Kollisionsabfrage ungenau. Dadurch ärgert man sich beim Spielen des öfteren mal zu Tode, im wahrsten Sinne des Wortes. Schade, der Film war um einiges besser, wie ich meine. Davon einmal abgesehen, handelt es sich bei Domarks neuester Film Versoftung um ein solides Spiel, das neben "Lizenz zum Töten" von allen Bond- Spielchen bisher das beste ist. James Bond, der Domark liebte...

CBO

Grafik: 6
Sound: 4
Motivation: 8
Gesamtwertung: 6

Paradroid 90

Mit Spannung legte ich die Diskette in mein Laufwerk. Alles, woran ich mich von den 8-Bit-Systemen noch erinnern konnte, war der Name des Programmierers, Andrew Braybrook, und daii das Spiel inzwischen einen Kultstatus erreicht hatte.

Viele Jahre in der Zukunft fliegt ein Transportraumschiff zu einem anderen Sonnensystem, als mysteriöserweise alle Droiden im Frachtraum zum Leben erweckt werden. Einige von ihnen sind sehr gefährlich und werden als Kampfmaschinen benutzt; es wäre also fatal, einen Menschen an Bord zu bringen. Ihre Aufgabe: Säubern Sie alle Decks, vergessen Sie dabei aber nicht die Kontrolle über Ihren eigenen Droiden, der einige bemerkenswerte Eigenschaften hat -er kann andere Droiden sehen. Leider können das aber auch die Gegner. Es gibt zwei Arten, die Gegner zu eliminieren. Entweder durch einen hübschen Schuߟ vor den Bug, doch diese Methode klappt leider nicht immer. Es wird so enden, daߟ Sie quer durch das Raumschiff flitzen und ziellos auf alles schieߟen, was sich bewegt. Das bleibt nicht unbeantwortet, und Sie werden gekillt, bevor Sie "papp" sagen können. Die andere Möglichkeit nennt sich "Transfer" und ist der Sinn des Spiels. Wenn Sie die Kontrolle über einen mächtigeren Droiden übernehmen, können Sie dessen Fähigkeiten auch für sich nutzen. Um das zu erreichen, muss man nur nah genug an den Droiden heranfahren und einen Transferstrahl abschieߟen. Danach kommt man in die Unterabteilung "Transfer", wo man erfolgreich sein muss, um den Körper des Droiden zu übernehmen. Anfangs mutet diese Prozedur recht merkwürdig an, doch wenn man sich in den Transfer einmal eingearbeitet hat, läuft es wie am Schnürchen. Wenn ein gröߟerer Droid übernommen ist, ist es viel einfacher, das Spiel zu bestehen, da man nun mit wesentlich mehr Kraft durch die Gegend fährt. Paradroid 90 ist eines der Spiele, das man immer und immer wieder spielt. Je länger man spielt, desto interessanter wird das Ganze. Die Komplexität ist wahnsinnig groߟ. Die effektive 3D-Grafik ist exzellent und wird durch Schattierungen erreicht. Der eigene Erfolg wird auch dadurch gemindert, daߟ man hin und wieder durch räuberische Vehikel überfallen wird. Paradroid 90 übertrifft die 8-Bit-Versionen weit - ein exzellentes, überzeugendes Spiel, das lange Freude macht.

Grafik: 7
Sound: 7
Motivation: 8
Gesamtwertung: 8

Sunny Shine on Funny Side of Life

Eltern und Pädagogen werden die Haare zu Berge stehen: Die noch unverdorbenen Kids werden jetzt per Computerspiel zum blauen Dunst verführt. Auf diese teuflische Idee verfiel jetzt der Zigarettenkonzern Phillip Morris, bekannt durch die Marken "Marlboro" und "L&M". Da die Werbeabteilung des Tabakgiganten ihren softwaregesteuerten Angriff auf die rosa Lungen der Jugendlichen ob der fehlenden Experten nicht selber realisieren konnte, mussten Fachleute für die Umsetzung sorgen.

Rainbow Arts machte spaߟeshalber mit. Lässigkeit, Machogehabe und Abenteuer durch Glimmstengel werden jetzt also wirksam per Adventure suggeriert, sofern man es sich einreden läߟt. So geschehen in "Sunny Shine on the Funny Side of Life". Wie nicht anders zu erwarten, beginnt das Spiel vorm Tabakladen. Werbegraf iker Sunny hat dort einen Luxusschlitten geparkt. Als Sunny mit seinen Qualmies wiederkommt, ist der Wagen platt. Ein Dampfwalzenfahrer hatte wohl seine Brille vergessen - ach, wie schade. Anstatt nun die Versicherung zu belangen, will Sunny sich den einzigen existierenden Wagen gleicher Marke kaufen. Dumm, aber wahr. Da der Spaߟ nicht ganz billig ist, muss Sunny einen Haufen Geld auftreiben. Dafür scheint ihm das dekadente Los Angeles genau das richtige Pflaster zu sein. Hier laufen sie ja alle nun, bekannte Schauspieler, reiche ߖlfritzen und zwielichtiges Gesindel, das immer eine Rolle 100$-Scheine im Gummiband dabei hat. Und dann gibt es da noch die Ausgeflippten und Penner, die gerade ein Paar Jeans und eine Gitarre besitzen. Einige der Mittellosen sind freundlich und geben dem PS-Freak Sunny manch hilfreichen Wink, wie an den benötigten Zaster dranzukommen sei. Andere wieder belügen Sunny und bringen ihn in unangenehme Situationen. Und zwischendurch wird - wie bei den Privatsendern - fleiߟig geworben. Hier mal ein L&M-Plakat im Einkaufscenter, da eine einschlägige Reklame am Bretterzaun. Sogar in den Dialogen wird schleichgeworben - unmöglich, so etwas in ein Computerspiel einzubauen! Man redet über Zigarettenmarken, borgt sich mal eine Zille aus und sieht immer wieder eine Schachtel oder ein Bild von dem besagtem Phillip-Morris-Produkt. Wer sich davon beeinflussen läߟt, muss schon arg labil sein. Dabei ist das Spiel nicht mal so schlecht. Man kann jedoch beileibe nicht an jeden Ort gehen, den man auf dem Bildschirm sieht. Obwohl das Spiel letztlich nicht mit Lucasfilm-Produktionen mithalten kann, ist Sunny's Abenteuer immerhin ein durchschnittliches Adventure-Spielchen.

Grafik: 6
Sound: 6
Motivation: 6
Gesamtwertung: 6

CBO

The Light Corridor

Mit "heller Korridor" ist nicht etwa gemeint, dass Sie die Beleuchtung in Ihrem Flur auswechseln sollen, sondern gemeint ist vielmehr ein neues Spiel von Infogrames. Es handelt sich dabei um eine Kugel, die durch einen Gang gesteuert werden muß. "Marble Madness", werden Siejetzt sagen, und damit liegen Sie zu 100 Prozent falsch, denn Light Corridor ist komplett anders. Hier handelt es sich um einen geraden Gang, der nach vorne führt- eben einen Korridor, und nicht das Marble-Madness-typische Labyrinth, das uns alle zum Gähnen bringen würde. Der Spieler besitzt einen Schläger in Form eines Quadrats, mit dem er eine Kugel vorwärtsstoßen kann. Trifft sie irgendwo weiter vorne im Korridor auf oder prallt auf ein Hindernis und wird dadurch zurückgeschleudert, muß sie mit dem Schläger, repräsentiert durch das oben erwähnte Quadrat, wieder nach vorne reflektiert werden. Ist das Ende des Gangs erreicht, muß zuerst ein Obermotz erledigt werden, dann gibt's einen Code, und man gelangt in den nächsten Level. Alle möglichen Hindernisse stellen sich einem dabei in den Weg. Da gibt es Wände, die mitten im Korridor herumstehen, oder Dreiecke, die die zurückprallende Kugel auf dem Schläge haften lassen. Wieder andere verringern die Größe des Schlägers auf die Hälfte; sehr ärgerlich, denn dann muß man noch konzentrierter spielen, als man es eh schon die ganze Zeit macht. Ganz andere Wände haben es sich zur Aufgabe gemacht, durch die Gegend zu wabern und alles zu stören. Oder sie folgen einfach den Bewegungen Ihres Schlägers, was nicht weniger nervig ist. Die ganze Prozedur wird untermalt durch einen recht laschen Sound, dafür gibt's aber vor dem Spielstart einen digitalisierten Ohrenschmaus zu hören, den man auf keinen Fall versäumen sollte. Perfekt gemacht, man kann es öfter hören, ohne genervt den Monitor abzuschalten. Alles, was während des Spiels zu hören ist, ist ein "Uargh" hier und ein "Plong" da. Doch alles in allem ist Light Corridor ein überzeugendes Spiel, das auch über einen längeren Zeitraum noch ein wenig Spaß macht.

Grafik: 6
Sound: 5
Motivation: 6
Gesamtwertung: 6

MP

Magic Fly

center

Oh nein, nicht schon wieder ein Vektorgrafikspiel, bei-dem mir etliche vektorisierte Feinde entgegenkommen, die es abzuschießen gilt! Sicher, auf den ersten Blick wirkt Magic Fly so, als sei es ein Vertreter dieses Genres. Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt: Magic Fly in diese Kategorie einzuordnen, wäre häßlich, denn es paßt vorne und hinten nicht hinein, sondern sieht wirklich nur auf den ersten Blick so aus. Um die Mission zu beenden, die dem Spieler aufgetragen wird, muß man zuerst Kommunikations-Center, Reaktorräume, Computer-Center und Raketenabwehrsysteme lokalisieren und neutralisieren. Dann muß das "Inner Sanctum" gefunden werden, um Informationen abzuscannen. Sodann sucht man den Atom-Hammer, um ihn zu benutzen. Zuletzt müssen alle feindlichen Raumschiffe abgescannt werden, bevor man schnell den Planetoiden verläßt, um nicht in einer Explosion unterzugehen. Das hört sich sehr kriegerisch an, ist es wohl auch, aber ganz so st wie sich die Mission anhört, ist sie auch nicht. Man fliegt halt durch die Gegend und muß nebenbei noch einige Buttons bedienen. Das ist allerdings so gut gelungen, dass es schon wieder Freude macht, vektorisiert zu werden - schließlich ist man ja langsam abgestumpft durch immer die gleichen Spiele. Das Spiel ist insgesamt zu komplex, um es hier beschreiben zu können - wer's nicht glaubt, sollte es sich ansehen, denn es lohnt sich auf jeden Fall, und das nicht nur für Freunde von Vektorspielen. Der Spaß ist bis zur letzten Minute garantiert, nicht zuletzt durch die exzellente Grafik, die dem Spieler feilgeboten wird. Lediglich am Sound wurde etwas gespart, hier hätten sich die Programmierer besser nicht lumpen lassen - sonst wäre die Note noch ein Stückchen weiter hochgeklettert. Schade, so reichts nur zur 7.

Grafik: 9
Sound: 3
Motivation: 7
Gesamtwertung: 7

MP

Time Machine

Nach "Zurück in die Zukunft" gab es einen Kult um alles, was mit Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart zu tun hatte. So auch Time Machine. Als verrückter Professor müssen Sie in der Vergangenheit die Geschichte geraderücken. Dazu müssen Sie quer durch die Gegend rennen. Naja: Die Steuerung ist etwas labil, und Spaß kommt auch nicht auf. Nur für Vergangenheitsfans empfehlenswert, die gerne Steinräder erfinden oder öI entdecken.

Grafik: 7
Sound: 3
Motivation: 3
Gesamtwertung: 3

MP

F-19 Stealth Fighter

center

Kaum zu glauben, aber „Jet“ wirkt gegen diesen Flugsimulator wie ein flügellahmes Rotkehlchen mit einem Bein, „Flight II“ wie eine tobe Fliege ohne Flügel. Microprose hat sich bei diesem Spiel selbst übertroffen. Dazu gibt’s eine knapp 200seitige Anleitung mit Tastaturschablone und Landkarte. Wer gerne fliegt, kommt um F-19 Stealth Fighter nicht herum, auch wenn’s etwas mehr kostet. Neues Referenzspiel im Bereich Flugsimulatoren!

Grafik: 8
Sound: 2
Motivation: 6
Gesamtwertung: 8

MP



Aus: ST-Computer 12 / 1990, Seite 164

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