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Das ADITALK Praxis-Buch zum ATARI ST

Hans Körner
Das ADITALK Praxis-Buch zum ATARI ST
Haar b. München
1989 Markt & Technik
250 Seiten
DM 59,-
ISBN 3-89090-790-3

Gerne nehmen Buchautoren im Vorwort ihres Werkes eine Standortbestimmung vor, gewissermaßen als Rechtfertigung, warum gerade dieses Buch geschrieben werden mußte. Hans Körner erspart uns diese Platitude nicht in seinem ADITALK Praxis-Buch aus dem Verlag Markt & Technik.

Daß ADIMENS ein hervorragendes Datenbanksystem für den ATARI ST darstellt, daran hat die Fan-Gemeinde ohnehin keinen Zweifel mehr (zugegebenermaßen gehöre ich da auch dazu). Aber schlecht Finde ich, die Begründung für eine ADIT ALK-Benutzung folgendermaßen zu liefern: (Zitat) „weil plötzlich das Bewährte nichts mehr gilt. Es muß ein anderes Programm her, das gekaufte taugt doch nichts. An dieser Stelle setzt ADITALK an“ Diese Behauptung ist verallgemeinernd und platt, so etwas hätte das Buch von Hans Körner eigentlich gar nicht nötig.

Nach einem extrem knappen 1. Kapitel über das System ADIMENS mit nur 4 Seiten (und reichlich großen Bildern) folgt in Kapitel 2 die Beschreibung zu ADITALK. Die „erste Begegnung mit ADITALK“ ist auch wieder sehr sparsam abgehandelt. denn nach 4 Seiten mit großflächigen Bildschirmkopien folgen schon gleich Schlag auf Schlag Beschreibungen zu den Funktionstasten, die Aufzählung der Schalter sowie alle verwendbaren Funktionen.

Ich hätte mir die einleitenden Worte zu jedem Kapitel etwas ausführlicher gewünscht. Aber vielleicht gibt es keinen Datenbankneuling. der sich sofort ohne Vorahnung mit ADITALK beschäftigt?

Der ADITALK-Start (Kapitel 2.5) ist systematisch aufgebaut und beschreibt alle Befehle zur Datenbankeinrichtung. Irgendwie erinnert mich die Abfolge an eine dBASE-Kurzreferenz.

Ab Kapitel 3 („Programm-Entwurf’) wird es etwas übersichtlicher und logischer. Sehr ausführlich widmet sich der Autor der Problemanalyse, dem Pflichtenheft und der Planung der Datenbankstruktur. Dann geht es in das INIT-Programm, den Datenbankvereinbarungsteil.

Nachdem eine Datenbankstruktur angelegt ist, wird plötzlich von Programmplanung geschrieben. Hier hätte ich eine durchsichtigere Abgrenzung zwischen ADIMENS-typischen Schritten und eigentlichen ADITALK Programmabläufen gewünscht. Es wird nicht deutlich, warum ADIMENS nicht genügt und besser zusätzlich mit ADITALK gearbeitet werden soll.

Hinweise, wie eine Programmplanung abläuft, was modulare Programmierung und der Programmablaufplan bedeuten, kann man fast jedem Informatiklehrbuch, 1. Semester, entnehmen. Der Autor hat dies in seinem Buch so straff wie nur möglich beschrieben vielleicht etwas zu straff.

Mit Kapitel 4 stürzt man sich in die Programmierung gleich mitten hinein. Und weil man dies am einfachsten anhand von Beispielen erlernen sol I, ermitteln wir erst Wochentage, Monatsnamen und Kalenderwochen. Die dortigen Beispiele sind denkbar einfach gehalten, so daß wenigstens hier der Programmiemeuling leicht folgen kann. Schön sind dann die ausführlichen Erläuterungen zu Schlüsseln, was sie sind, wofür man sie braucht und welche Schlüssel wie und überhaupt sinnvoll sind. Jetzt fängt es langsam an, interessant zu werden. Denn dieses Kapitel 4 (man könnte es auch als „großes Beispielkapitel“ bezeichnen) bemißt fast zwei Drittel des gesamten Buches und ist mit zahlreichen (denkbaren und undenkbaren) Beispielen nur so angefüllt.

Grundsätze zur Menügestaltung, Scroll-Routinen, was ein Startmodul ist, werden ausführlich erklärt, natürlich sollen Serienbriefe aus ADITALK heraus nicht unerwähnt bleiben.

Kurze Ausführungen zu dem REORG-Programm (Kapitel 5) und den kleinen Hilfsprogrammen (Kapitel 6) schließen das Buch ab.

Markt & Technik präsentiert uns mit dem „ADITALK Praxis-Buch zum Atari ST“ mit DM 59,- ein knapp 250 Seiten starkes Bändchen, das in Grundzügen recht knapp, aber dennoch brauchbar in die „Programmiersprache ADI TALK“ einführt. Warum wird nur an keiner Stelle erwähnt, daß diese Programmiersprache haargenau dasselbe ist wie jene zu „dBASE III-plus“?

Die beigelegte Diskette erspart dem Leser das Eintippen von Sourcecode (wo bleibt der Lerneffekt?) und liefert zudem drei kleine Hilfsprogramme.

DK



Aus: ST-Computer 01 / 1990, Seite 184

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