Wer in die DFÜ-Szene einsteigt, wird sicherlich schnell bemerken, daß er/sie sich ein kostenintensives Hobby ausgesucht hat (viele Grüße an die POST). Um die Kosten etwas zu mindern, kann man sich eine eigene Mailbox anlegen. So muß man nicht mehr andere Systeme anrufen, sondern stellt nur eine Box zu Hause bereit und läßt sich stattdessen anrufen. Da zum einen schwer an solche Programme zu gelangen und zum anderen kaum bekannt ist, welche es überhaupt gibt und was sie können, bieten wir Ihnen eine kleine Übersicht der momentan “vier großen” Programme.
Sicher können nicht alle mit dem Begriff “Mailbox” etwas anfangen. Eine Mailbox ist ein elektronischer Briefkasten. Sofern Sie ein Modem oder einen Akustikkoppler besitzen, können Sie mit einer Mailbox kommunizieren, sich dort Informationen besorgen, Nachrichten hinterlassen, persönliche Briefe schreiben oder beispielsweise auch an einem Netzverbund teilnehmen. In einem Netzverbund sind mehrere Mailboxen zusammengeschlossen und tauschen in bestimmten regelmäßigen Abständen neue Nachrichten aus. Je nach Größe des Verbunds können Sie dann täglich mehr oder weniger viele neue Nachrichten abrufen.
In einem Mailbox-Programm sollte die Möglichkeit gegeben sein, komfortabel Nachrichten in verschiedene Unterabteilungen (sogenannte “Bretter”) zu schreiben bzw. daraus zu lesen. Dazu sollten verschiedene genormte Übertragungs-Protokolle zur Verfügung stehen. Möglich sind beispielsweise X-Modem, X-Modem 1k, X-Modem CRC, Y-Modem, Y-Modem Batch, Y-Modem G, Z-Modem, Bimodem, Q-Modem, Kermit und viele andere. Je mehr Protokolle zur Auswahl stehen, desto besser können die Möglichkeiten der Mailbox genutzt werden. Wichtig ist auch, daß beliebige Dateien in einem bestimmten Bereich der Mailbox abgelegt werden können. Das kann entweder in normalen Brettern, in extra dafür angelegten Up- und Download-Bereichen sowie über die "Private Mail” geschehen. Natürlich sollte all das komfortabel durch möglichst viele Befehle und/oder Parametereinstellungen steuerbar sein. Sofern Sie Wert auf ein Mailbox-Netz legen, achten Sie darauf, daß Ihnen die Größe des Netzes sowie dessen Ausbaufähigkeit ausreicht. Es bringt wenig, in einem Mailbox-Netz teilzunehmen, das schlechte Überlebenschancen hat.
Wenn Sie eigene Programme in die Mailbox mit einbinden möchten, sollten Sie auf die Erweiterbarkeit des Programms achten. Einige Mailbox-Programme sind dermaßen geschlossen, daß nicht einmal das kleinste eigene Programm eingebaut werden kann. Ein wichtiges Kriterium ist auch die Geschwindigkeit des Programms. Dabei sollten Sie nicht die Diskettengeschwindigkeit messen, da es wenig sinnvoll ist, eine Mailbox auf Diskettenstation(en) zu betreiben (sorry: einige AMIGA-Boxen verstehen es nie...). Auch die Zeit, die Sie täglich mit dem Programm bei der Wartung und der Pflege verbringen möchten, ist ein wichtiges Kriterium. Hier sollten Sie einen Kompromiß zwischen Benutzerfreundlichkeit für die Anrufer und Ihrem Arbeitsaufwand schließen, da Sie kaum beides in einem Programm vereinigen können. Nicht zuletzt zählt natürlich Ihre Finanzlage als Kaufentscheidung...
MP
MagicBOX ST | Picobox | Skylink | Starmail | |
---|---|---|---|---|
Netzverbund | ja [1] | ja [2] | nein | ja [3] |
Netzebenen | 3 | 2 | 0 | 1 |
Netztransfer | täglich | täglich | keiner | täglich |
Netzkosten | gut | gut | - | ausreichend |
Netzstruktur | ringförmig | ringförmig | - | sternförmig |
Steuerung | Befehle | Menüs+Befehle | Menus | Menüs+Befehle |
Protokolle | X Z [4] | X. Kermit (5] | X | X. Y [6] |
Point-Systeme | ia | nein (7) | nein | nein |
Emulationen | 52. 100 [8] | Fullscreen 52 | Fullscreen 52 | Fullscreen 52 |
Befehlsumfang | über 80 | über 80 | 26 | ca. 30 |
Lieferumfang | gut | ausreichend | gut | gut |
Preis | 349.-'29,- [9] | 400.- DM | 198.- DM | 398,- DM |
[1] 56 Systeme im MagicNET Netzverbund mit Piconet und EIS. Gateway zu Zerberus
[2] 5 Systeme im Piconet Netzvorbund mit MagicNET
[3] 11 Systeme im Starnet
[4] Y Modem und Kermrt folgen in der nächsten Version
[5] Y-Modem und Z Modem folgen in der nächsten Version
[6] Z-Modem in einer der nächsten Versionen
[7] Als Point kann ein MagicNET-Point benutzt werden
[8] zusätzliche Emulation für C64 VipTerm vT52 Anwender
[9] Vollversion 349 DM. Pointversion 29. DM
Tabelle: Alle Programme in der Übersicht
Auch dieses Programm besitzt einen Anschluß an ein Netzwerk. Im Starnet sind momentan knapp 10 Mailboxen vernetzt. Das Programm ist grundsätzlich verschieden von MagicBOX ST konzipiert.
Starmail wartet mit den üblichen Menüleisten auf, in denen wir diverse Funktionen finden. Interessant: Im Programm ist ein Bildschirmschoner eingebaut; eine recht sinnvolle Funktion für ein Mailbox Programm. Der Schoner läßt sich natürlich bei Bedarf auch wieder ausschalten. An den Menüleisten (Bild 1) kann man bereits deutlich erkennen, daß Starmail weniger für die Benutzer, als vielmehr für den Systembetreiber konzipiert wurde. Hier kann man in bester GEM-Manier alles nach Herzenslust verändern, was zu verändern ist. So können Nachrichten, die an den Systembetreiber adressiert sind, gelesen, neue Nachrichten betrachtet oder Anrufprotokolle von verschiedenen Tagen bearbeitet werden. Hier läßt sich beispielsweise auch feststellen, welcher User wann wo welches Programm in die Mailbox geschickt hat. Weiterhin läßt sich überprüfen, ob ein Gast sich als Benutzer in der Mailbox eintragen möchte. Hier zeigt sich ein Manko: Es ist nicht einstellbar, daß sich neue User frei eintragen können; sie müssen grundsätzlich den Umweg über den Brief an den Betreiber gehen. An diesem Problem wird aber schon gearbeitet. Was passiert aber momentan in diesem Falle weiter: Man schaut sich den Antrag an und schreibt ihn ab oder läßt ihn ausdrucken, um ihn dann per Hand wieder einzugeben. Bei einer der nächsten Programmversionen wird der Eintrag direkt nach dem Lesen zu übernehmen sein. Wie lassen sich nun die User gliedern? Starmail unterscheidet zwischen Usern, "Kategorie I"- und "Kategorie II"-Usern. Normale User sind beispielsweise Gäste und solche Benutzer, die nicht allzu häufig anrufen. In der Kategorie I landet man, wenn man zwar hin und wieder mal anruft, aber nicht gerade der aktivste ist. Kategorie II wird also meistens dann vergeben, wenn ein User recht aktiv teilnimmt. Natürlich kann der Betreiber all diese Einteilungen frei vornehmen. Mit Kategorie II stehen dem User dann auch noch einige Befehle zusätzlich zur Verfügung.
Sehen wir uns das Login an (Bild 2). Hier wird erst recht deutlich, daß Starmail für Sysops konzipiert ist, denn dem Benutzer stehen deutlich weniger Befehle als beispielsweise bei MagicBOX ST zur Verfügung. Noch deutlicher wird es anhand des Menüeintrags, mit dem man sich einloggen kann: Er nennt sich "Test”, nicht etwa "Login” Nachdem man sich mit seiner recht unpersönlichen User-Nummer eingeloggt hat, erscheint das Prompt, das zur Eingabe eines Befehls auffordern soll ("*>”). Man kann sich auch unter seinem Namen einloggen. Wenn das System den Namen gefunden hat, wird die User-Nummer bekanntgegeben, und man muß sich erneut mit seiner User-Nummer ein loggen. Wie in anderen Programmen auch, hat der Sysop die Möglichkeit, Bretter nach seinen Wünschen einzurichten. Den Zugang kann man nach einigen Kriterien bestimmen: entweder einen Zugang für alle User (auch Gäste), einen Zugang für eingetragene User (Kategorie I und II), oder nur für Kategorie I-User.
Möchte man ein Brett nur einigen Usern freigeben, so ist auch das möglich: Durch Zugriffsschlüssel kann jedes Brett für jeden User gesperrt werden - das allerdings nur bei bis zu 16 Brettern. Möchte man 17 Benutzergruppen eintragen, ist das nicht möglich. Im normalen Boxbetrieb sollte allerdings eine Unterscheidung nach 16 Benutzergruppen ausreichend sein. Ein Brett kann auch hier als ein Up-/Download-Brett eingetragen werden, in das nur Programme oder ähnliche Dateien eingespielt werden können. Dabei kann man per X- oder Y-Modem übertragen, bei Starmail wird noch an einer Z Modem-Routine gearbeitet. Während ein User in der Mailbox ist, kann der Sysop natürlich auch diverse Funktionstasten drücken, woraufhin dann ein vorher definierter Text erscheint. Der gesamte Anruf des Users läuft in einem Window ab, das ungefähr 2 Drittel des Bildschirms einnimmt. Dadurch wird es leider unmöglich, eine vernünftige VT52-Steuerung aufzubauen: Inverse Buchstaben erscheinen hier unterstrichen, leider ist auch nicht der ganze Bildschirm zu überblicken. Auch das soll jedoch in einer der nächsten Versionen verbessert werden, so daß man zwischen dem Fenster-und einem ganzen Bildschirm hin- und herschalten kann: Das ist wohl die beste Lösung. Nun zur Bedienung: Möchte man in ein Brett gelangen, so ist einfach der Name des Bretts einzugeben. Hier treten unter Umständen beim Anlegen von Unterbrettern noch einige Probleme auf. Hat man beispielsweise ein Brett "Hardware” im Oberbegriff “Atari”, geht man folgendermaßen vor: Zuerst gibt man “Ata” ein und befindet sich sodann im Atari-Bereich. Hier wird, vollkommen korrekt, die weitere Auswahlmöglichkeit angezeigt, z.B. “Hardware” und “Software”. Nun möchte man das Brett “Hardware” anwählen. Die Eingabe von “Ha” unterscheidet sich eindeutig von “Software”, also gibt man “Ha” ein und landet im Brett “Hacker”. Hier sollte eventuell etwas geändert werden. Leider kann auch beispielsweise kein Brett namens “Install” eingerichtet werden, da das System install” als Befehl erkennt. So sollten dann auch keine Bretter wie beispielsweise “Inserate” eingebaut werden, da bei Eingabe von “Ins” das System ebenfalls den Befehl “Install erkennt. Grundsätzlich sollte also kein Brett eingerichtet werden, das in den ersten 3 Buchstaben einem Befehl entspricht. Wählt man ein Brett an, so wird auch sofort in die Leseroutine gesprungen. Das kann recht entnervend sein, wenn man nur schreiben möchte. Starmail hat auch einen Scanner eingebaut, der alle neuen Nachrichten seit dem letzten Login anzeigt. Diese überaus wichtige Funktion ist mit dem Befehl “INSTALL UPDATE ALL" aufrufbar (bei MagicBOX ST mit “+”), wenn man alle neuen Bretter angezeigt bekommen möchte. Mit dem Update ist es auch möglich, sich den Inhalt der Bretter anzeigen zu lassen.
Der Kategorie I-User wird hier allerdings stark beschnitten, denn er kann nur den Inhalt aufrufen lassen. Möchte er die Nachrichten dann lesen, muß er noch per Hand das entsprechende Brett aufrufen. Beim Lesen und Schreiben von Mails ist eine Funktion eingebaut, die in bestimmten Fällen sehr nützlich sein kann: Ein sogenanntes “Punktekonto”. Für jede Nachricht, die ein Benutzer liest, bekommt er einen Punkt abgezogen. Schreibt er eine Mail, so bekommt er wieder Punkte auf sein Konto addiert. Ist sein Punktekonto erloschen, kann er entweder nichts mehr lesen oder bekommt vor jeder gelesenen Nachricht eine Meldung ausgegeben, daß das Punktekonto nun erloschen ist, je nachdem, wie der Sysop es eingestellt hat. Da man auf diese Art und Weise natürlich seine User eher vergrault als einlädt, kann man diese Funktion auch abstellen. Eine wirklich nette Funktion ist die Möglichkeit, mit dem User zu sprechen, ohne den Sysop-Ruf zu betätigen. Dazu muß einfach vor der Eingabe einer Nachricht ein Semikolon eingegeben werden, um die (dann lästige) Meldung “Keinen Befehl erkannt” zu unterdrücken.
Starmail ist ein sehr gutes Mailboxprogramm, das überaus absturzsicher und unschlagbar komfortabel ist - allerdings nur für den Betreiber des Systems. Ihm wird aller nur erdenkliche Komfort geboten, den keines der anderen Programme erreichen kann. Leider wurde aber bei den Funktionen für die User gespart. Wünschenswert wäre auch ein Point-Programm für das Starnet. Starmail mit Starnet kostet DM 398.- plus Porto und Verpackung.
MP/HE
Bezugsadresse:
TEDD-Datentechnik
Dieter Deppe & Thomas Evring
Gladiolenweg 19
4792 Bad Lippspringe
STARMAIL MAILBOX
+ sehr gute Sysopoberfläche
+ Y Modem-Protokoll eingebaut
+ Netzverbund
+ arbeitet mit Postmodems
+ Brettschutzmöglichkeiten
+ gute Geschwindigkeit von Diskette
- Z-Modem-Protokoll fehlt (noch)
- wenig Befehle für den Benutzer
- Netzverbund sternförmig: u.U teuer
Beim Mailbox-Programm Skylink ist man einen gänzlich anderen Weg gegangen - die Befehlsstruktur lallt sich vom Sysop komplett selbst bestimmen.
Nach dem Start von Skylink präsentiert sich dem Benutzer eine eher schlichte Oberfläche: Ein weißes Desktop. Doch die Einschaltmeldung kann nicht über die vielfältigen Möglichkeiten des Programms hinwegtäuschen. Eine Übersicht der Funktionen, die mit der Menüleiste ausgeführt werden können, sehen Sie in Bild 1. Gehen wir gleich zu den wichtigen Funktionen des Programms über, den Befehlen für den Benutzer.
Skylink kann nicht ohne Probleme mit den anderen Mailbox-Programmen verglichen werden. Das rührt daher, daß alle Befehle, die man als User eingeben darf, selbst gestaltet werden können. Und selbst hier sind dem Sysop sehr gute Möglichkeiten gegeben, denn es können 4 unterschiedliche Befehlsstrukturen in das Programm eingebaut werden. So kann man beispielsweise eine Menü-, eine Bildschirmtext-ähnliche, eine Befehlsstruktur (ohne Parameter) und ähnliche Befehlslisten einbauen, zwischen denen der aktive User auswählen kann. Daß alle Befehlsstrukturen sich ähneln und im Grunde das gleiche mit unterschiedlichen Befehlen bewirken, fällt dabei nicht auf. Grundsätzlich stehen 26 Befehle zur Verfügung, denen man 4 oder mehr verschiedene Befehlsnamen zuweisen kann. Man sollte allerdings bedenken, daß 26 Befehle nicht gerade viel sind. Alle wichtigen Funktionen werden jedoch zufriedenstellend dadurch abgedeckt. Mit den 26 Befehlen läßt sich auf 4 Ebenen jeweils eine menü- bzw. befehlsgesteuerte Mailbox erstellen. Leider läßt sich auf diese Art und Weise keine Befehlssteuerung mit Argumenten bewerkstelligen (etwa "INHALT " oder “BRETT ALL”), obwohl sich Benutzeroberflächen wie Geonet in weiten Teilen des Bundesgebiets bereits als Standard durchgesetzt haben.
Auch Skylink arbeitet, wie die beiden anderen Programme, mit Brettern bzw. Pinboards. Bei Skylink ist auch die Möglichkeit gegeben, sich mit einem Druck auf die Insert-Taste einzuloggen - bei den anderen Programmen muß entweder ein Button oder ein Menüeintrag angewählt werden. Vorteilhaft: beim Sysop-Login von der Konsole kann man die Baudrate einstellen, mit der man gerne die Box betrachten möchte. Wie bei den anderen Programmen auch, können hier “normale” Bretter zum Lesen und Schreiben eingerichtet werden, aber auch Up-/ Download- sowie paßwortgeschützte Bretter. Dabei ist man nicht, wie bei Starmail, auf 16 Paßwörter beschränkt, sondern kann für jedes Brett ein eigenes Paßwort wählen. Da sich ein Paßwort unter Usern schnell herumspricht, hat man hier ähnliche Möglichkeiten wie bei MagicBOX ST, denn jedes Brett kann mit einer Zugangsberechtigung für jeden einzelnen User belegt werden, so daß das Wissen um das Paßwort allein nichts nutzt, wenn man nicht in der Zugangsdatei eingetragen ist. Leider können Bretter aber grundsätzlich nicht vom Programm aus installiert, sondern müssen grundsätzlich mit einem externen Texteditor bearbeitet werden (s.u.). Dadurch ist es nicht möglich, die gesamte Mailbox per Fernwartung instandzuhalten.
In Skylink hat der Sysop, wie auch bei den anderen Programmen, die Möglichkeit, mit Funktionstasten in das Geschehen während einer Verbindung einzugreifen. Dabei ist es allerdings das einzige Programm. bei dem man beispielsweise alle Eingaben, die über das Modem kommen, sperren, oder alle Befehle, die eingegeben werden, sofort über den Drucker ausgeben lassen kann. Sehr gut ist auch die Möglichkeit, sich den Zustand der Funktionstasten anzeigen zu lassen, indem man die HELP-Taste drückt.
Während bei den anderen Mailbox-Programmen komfortable Brett- und Usereditoren eingebaut sind, muß man hier etwas improvisieren: Bretter können nur über die Bretterdatei mit einem Texteditor geändert oder gelöscht werden. Weder im Box- noch im externen Programm existiert ein solches Programm. Möchte man im Wartestatus einen User eintragen oder edieren, muß man sich mit den Funktionen des Online-Usereditors zufriedengeben. Auch hier wurde kein komfortablerer Editor eingebaut.
Interessante Möglichkeiten hat auch der Sysop: Durch eine Art von “Weiterleit”-Funktion können Nachrichten in eine temporäre Datei kopiert werden, von wo aus man sie weiterverarbeiten kann. Dabei wird der kopierte Text wieder unter dem Namen des Originalautors abgespeichert. Skylink bietet unter anderem aber auch sehr gute Statistikfunktionen für den Sysop: Alle Postleitzahlen, die beim User-Antrag durch neue Benutzer angegeben werden, werden mit dem entsprechenden Ort in einer Datei gespeichert. Außerdem hat das Programm, und das sollte eigentlich schon Standard sein, einen eingebauten Telefongebührenzähler, der anhand der Vorwahl des Benutzers die Tarifzone berechnet. Dabei werden vom Programm sogar Feiertage beachtet. Man muß sie zwar vorher in eine Datei schreiben, hat somit aber immer die richtige Gebührenberechnung. Damit kann sich der User ein genaues Bild über seine nächste Telefonrechnung machen. Auch die Computertypen, die bei Neueinträgen angegeben werden, werden in einer extra dafür eingerichteten Datei abgespeichert. So ist man immer über die Verteilung der verschiedenen Computer-typen auf dem Markt informiert.
Nicht nur das Mailboxprogramm wird geliefert, sondern auch eine komfortable Shell zur Behandlung von Disketten- und Festplattenoperationen. Diese Shell läßt sich aber leider nicht aufrufen, wenn man von außen anruft, da sie mit Menüleisten gesteuert wird. In der Shell lassen sich Dateien löschen, umbenennen, kopieren. Directories anlegen oder löschen, aber auch Programme in Up- und Download-Bretter kopieren. Um dies zu bewerkstelligen, muß man sich also nicht immer in die Mailbox einloggen, es reicht auch, wenn man die externe Shell aufruft. Auch ein Texteditor, “Edimax”, wird mitgeliefert. Natürlich kann man aber auch seinen eigenen Texteditor wie Tempus einbinden. ARC, ZOO. LHARC und AR werden natürlich auch mitgeliefert, um einen einwandfreien Mailbox-Betrieb zu garantieren und seine Programme effektiv packen zu können.
Mit Skylink erhält man ein menügesteuertes Mailbox-Programm, das man ganz nach seinen eigenen Wünschen gestalten kann. Es stehen zwar nicht viele Befehle zur Verfügung, sie sollten aber im normalen Mailbox-Betrieb zu einer recht komfortablen Steuerung ausreichen. Ein DFÜ-Neuling wird sicherlich Probleme haben, das Mailbox-Programm nach seinen Wünschen zu installieren, da die Befehlszuweisung für die einzelnen Menüs recht kompliziert ist. Doch es ist so wie bei anderen Programmen: Wenn man den Bogen einmal raus hat, klappt es gut. Leider ist das Programm auch noch nicht netzwerkfähig, dies soll in einer späteren Version jedoch folgen. Dafür ist es das Programm mit dem niedrigsten Preis, es kostet DM 198,-. Wer eine menügesteuerte Mailbox betreiben möchte, ist sicherlich mit Skylink recht gut bedient.
MP/HE
Bezugsadresse:
Thomas Rapp EDV-Beratung
Cutiusneg 21
2000 Hamburg 26
SKYLINK MAILBOX
+ sehr variable Menügestaltung
+ Help-Bildschirm für Sysop eingebaut
+ Eingaben lassen sich ausdrucken
+ temporäre Textdatei zum Kopieren
+ gute Statistikfunktionen
+ niedriger Preis
+ 4 verschiedene Menüs zur Auswahl
- kein Bretteditor
- (noch) nicht netzwerkfähig
- Menüaufbau für den Sysop kompliziert
- unkomfortabel von Sysopseite
Aus der Schweiz kommt ein Mailbox-Programm namens Picobox, das am besten mit Skylink zu vergleichen ist: veränderbarer Menüaufbau, jedoch mit vielen komfortablen Befehlen.
Auch Picobox präsentiert sich nach dem Start eher schlicht. Lediglich eine Meldung auf die Möglichkeit zum Login oder zum “Shutdown” (Programmende) ist angegeben (Bild 1). Verwundert über nur 2 Möglichkeiten drückt man die Escape-Taste, um einen Login zu machen, und wird eines besseren belehrt: Hier kommen alle Möglichkeiten der Mailbox voll zur Geltung. Das System läßt sich in ausnahmslos allen Bereichen voll fernwarten. Deshalb sind auch keine aufwendigen Menüs zur Konsolenwartung nötig. Picobox arbeitet mit Hayes-kompatiblen Modems mit 300, 1200 oder 2400 Baud. In der Schweiz besteht bereits ein im Aufbau befindliches Netzwerk, genannt “Piconet”. Das Piconet ist ab Mitte Oktober auch mit dem MagicNET vernetzt, so daß dadurch eine noch größere Auswahl an Nachrichten für den Benutzer erreicht wird. Picobox ist, wie alle anderen getesteten Mailbox-Programme, in GFA-BASIC geschrieben. Wie bei MagicBOX ST wird auch hier die Version 3.07 mit dem Compiler 3.02 benutzt. Dadurch wird das Programm recht schnell.
Ähnlich wie bei Skylink lassen sich auch hier die Befehle schwer beschreiben, da man allen Kommandos einen eigenen Namen geben kann. Doch damit nicht genug: Es können auch eigene Menüs entworfen werden. Damit ist man nicht mehr auf die Voreinstellung angewiesen, sondern kann sich sein eigenes System von oben bis unten so einrichten, wie man es gerne möchte. Dabei können mehr als 70 Befehle verwertet werden, die auch recht komfortabel sind. Doch nicht nur die Befehle sind sehr vielfältig, sondern auch die User der Box können nach 10 unterschiedlichen Kategorien in bis zu 9 Abstufungen eingeteilt werden. Level 0 ist für Gäste, Level 1-9 für “Newcomer", Level 10 bis 19 sollte für normale User reserviert sein. Ab User-Level 20 lassen sich dann immer mehr Privilegien einstellen, die ein “normaler" User nicht hat, beispielsweise der Zugriff auf die PD-Bretter oder der Löschzugriff in Brettern. Die User-Level haben bei Picobox jedoch so gut wie nichts zu bestimmen, da man jeden Befehl ab einem bestimmten Level freigeben kann. Doch damit immer noch nicht genug:
Bei den Terminal-Emulationen sind Picobox keine Grenzen gesetzt! Alle können ebenfalls über eine Konfigurationsdatei eingestellt werden. Dadurch kann jede noch so exotische Terminalemulation perfekt emuliert werden. Auf diese Art und Weise kann man sich hervorragend seinen Usern anpassen, da nicht überall die gleichen Emulatoren benutzt werden. Diese Art der Steuerzeichenbeschreibung scheint mir zukunftsweisend. Die Installation der entsprechenden Steuerzeichen ist so einfach gemacht, daß man sie innerhalb von 2 Minuten bewerkstelligen kann.
Alle Aktionen des anrufenden Benutzers werden in 3 unterschiedlichen Protokollen gespeichert. Dabei besitzen sie jeweils eine unterschiedliche Ausführlichkeit. Im ersten Protokoll wird nur gespeichert, wer um welche Uhrzeit angerufen hat. Im zweiten Protokoll werden Zugriffe auf Bretter mit Datum und Uhrzeit gespeichert, im dritten, dem ausführlichsten Protokoll, wird alles mitgespeichert. Diese Vorgehensweise läßt sich leider nicht abstellen. Lassen Sie mich rechnen: 3 Anrufer erzeugen ungefähr 100 kB Protokolldatei. 20 Anrufer pro Tag erzeugen 650 KB Datei. In einer Woche (die Woche, in der der Sysop Urlaub macht) entspricht das knapp 7 Megabyte Protokolldatei. Hier sollte ein Schalter eingeführt werden, um diese Funktion auszuschalten. Man kann natürlich auch über eine Zeitschaltuhr eine Batchfile-Prozedur im Auto-Ordner aufrufen, die den Protokolltext täglich automatisch löscht.
Picobox ist bisher das einzige Programm, das einen Carrier Watchdog mitliefert. Wird der Watchdog nicht mindestens alle 15 Minuten zurückgesetzt, oder findet er nach 15 Minuten keinen Carrier mehr an der Schnittstelle, führt er einen Reset aus und startet dadurch das Programm neu. Dadurch ist es unmöglich, daß das Programm für längere Zeit (s.o.: Urlaub) abstürzt, es sei denn, die VBL-Queue gerät derart durcheinander, daß der ST nicht mehr oben und unten erkennt. In Zusammenarbeit mit einer Zeitschaltuhr, die das System täglich einmal aus- und wieder einschaltet, ist eine absolut einwandfreie Funktion des Programms garantiert.
Wie in (fast) allen anderen Mailbox-Programmen auch, können bei Picobox Nachrichten in Bretter (hier heißen sie “Boards") oder in das persönliche Fach geschrieben werden. Dabei können die Bretter wieder unterteilt werden nach dem Zugriffslevel (von 0 bis 99). Durch die weiträumige Level-Verteilung ist es zwar nicht notwendig, ein Brett durch ein Paßwort zu schützen, die Möglichkeit ist aber trotzdem eingebaut.
Natürlich existiert auch die Möglichkeit, Programme in extra dafür angelegte Bretter zu verschicken. Leider stehen dem Programm dazu aber nur die Protokolle X-Modem und Kermit zur Verfügung. Da Kermit heutzutage kaum noch genutzt wird, ist der Einbau einer Z-Modem-Routine bereits in Planung. Hier haben sich einfach die Autoren von Picobox und MagicBOX ST zusammengeschlossen und tauschen ihre Routinen aus.
Auch die Möglichkeiten beim Lesen sind sehr umfangreich für ein menügesteuertes System (Bild 2): Es können bestimmte Dateien gelesen werden, alle Nachrichten ab und bis zu einer bestimmten Position oder alle Nachrichten von einer bestimm ten Position bis zu einer anderen. Dabei kann jeweils noch unterschieden werden, ob die anzuzeigenden Nachrichten in absteigender oder aufsteigender Reihenfolge gezeigt werden sollen. Wenn eine Nachricht gelesen wird, wird automatisch alle 24 Zeilen ein “Weiter Taste" ausgegeben, um die Textausgabe zu stoppen. Diese Ausgabe kann durch Control-D unterbunden werden. Besser wäre eine Lösung, die andere Programme bieten, indem zum einen die Bildschirmlänge eingestellt, zum anderen die “Weiter Taste"-Ausgabe komplett unterbunden werden kann. So muß man nicht bei jedem Login wieder Control-D drücken.
Auch mit Picobox kann man an einem Netzverbund teilnehmen, dem Piconet. An diesem im Aufbau und seit zwei Monaten im Test befindlichen Netz sind zur Zeit 5 schweizerische Mailboxen angeschlossen, unter anderem auch die Firma DTZ, die in der Schweiz für etliche Programme und Hardware-Produkte den Vertrieb übernommen hat. Außerdem ist ab Mitte Oktober ein Gateway zum MagicNET in tätig, das alle Nachrichten zwischen den beiden Netzen austauscht. Die Verbindung zur Firma DTZ dürfte für viele Mailbox-Betreiber sicherlich ein guter Grund sein, sich dieses Programm anzuschaffen. Sollte sich dieses Mailbox-Netz auch in anderen Ländern als der Schweiz verbreiten, wäre das wirklich eine schöne Sache. Außerdem besteht in Deutschland die einfache Möglichkeit, durch das MagicNET eine Verbindung zu DTZ und dem Piconet zu schaffen.
Es erübrigt sich zu sagen, daß Picobox das beste menügesteuerte Programm ist. Das im Aufbau befindliche Netz läuft seit zwei Monaten fehlerfrei und dürfte somit die Serienreife erlangt haben. Die Möglichkeiten der eigenen Menü- und Befehlsgestaltung sind derart ausgereift, daß sich so manches Programm diverse Scheiben abschneiden könnte. Wenn Sie also ein menügesteuertes System einem befehlsorientierten vorziehen, sind Sie mit Picobox sehr gut beraten. Das Programm kostet SFr 400,- bzw. DM 400,-.
MP/HE
Hezugsadresse:
DVZ DataTrade AG
Langstrasse 94
Postfach 413
CH-8021 Zürich
PICOBOX MAILBOX
+ Netzwerk
+ Gateway zum MagicNET
+ alle Befehle selbst bestimmbar
+ X Modem und Kermit
+ großer Befehlsumfang
+ komplett fernwartbar
- (noch) kein Y- und Z-Modem
- keine offline-Sysopfunktionen
Die Überschrift zeigt bereits, daß man sich mit MagicBOX ST an eines der größten deutschen Mailboxnetze, das MagicNET, anschließen kann. Da das Programm recht viele Features hat, werde ich versuchen, Ihnen die wichtigsten in Kurzform darzustellen, da sonst der Rahmen dieses Artikels gesprengt wurde.
Nach dem Start des Programms zeigt sich MagicBOX ST in einer ungewohnten Benutzeroberfläche. Die üblichen Menüleisten, fliegenden Rechtecke und hin-und herschwirrenden Dialogboxen sucht man hier vergeblich, bei der Oberfläche wurde ein komplett neuer Weg gegangen (Bild 1): Alle Optionen sind über Buttons am unteren Rand des Bildschirms erreichbar. Hinter einigen Buttons verbergen sich noch weitere, die anwählbar sind. So kann man leicht die Übersicht behalten. Der obere Teil des Bildschirms beinhaltet Informationen über das System wie die Tagesstatistik, Angaben über die Anzahl der Benutzer, Online-Zeiten, MagicNET-Zeiten u.ä. Erfreulich: Alle änderbaren Angaben lassen sich auch verändern, indem man mit der Maus einfach dort hinklickt, wo sie im oberen Bereich des Bildschirms stehen. Hier kann man nun beispielsweise einstellen, ob das System Public (Gäste dürfen sich frei eintragen), Non-Public (vor dem Eintrag muß der Systembetreiber konsultiert werden) oder offline sein soll, wieviele Laufwerke angeschlossen sind. Sysop- und Systemname können verändert werden etc. Doch der wichtigste Teil einer Mailbox überhaupt ist der Teil für die Benutzer, denn ohne sie kann kein System existieren. MagicBOX ST arbeitet mit allen Hayes-kompatiblen Modems mit 300, 1200, 2400 und/oder 9600 Baud. Bei 9600 Baud wird eine effektive Baudrate von etwa 9000 Baud erreicht. Nun aber zur wichtigsten Sache, der Benutzeroberfläche für den Anrufer. Man drücke also mit dem Mausknopf auf “Login", und schon ist man in der Mailbox.
Nach dem Login präsentiert sich dem Sysop eine Mailbox mit weit mehr als 80 Befehlen, die nach dem IMCA/Geonet-Standard gehalten sind. Für den Gast, der das erste Mal anruft, dürften sicherlich 80 Befehle eine Überforderung sondergleichen darstellen. Aus diesem Grunde kann für jeden Benutzer einzeln jeder Befehl zugeteilt und natürlich auch wieder gesperrt werden. So kann man dem Gast nur die wichtigsten Befehle geben, dem neueingetragenen Benutzer ein Drittel usw., bis er sich gut mit dem System auskennt. Auf diese Art und Weise ist sichergestellt, daß die reichhaltige Auswahl an Befehlen auch wirklich angewendet werden kann und keine Überforderung des Benutzers darstellt.
Auch an Terminal-Emulationen hat MagicBOX ST einiges zu bieten. VT52, ANSI/DEC VT100 und “VIP52" sind eingebaut. Zunächst zur VIP52-Emulation: Das ist eine abgemagerte VT52-Emulation für VipTerm-Benutzer auf dem C64. So können endlich auch diese DFÜ-Fans “ihre" Emulation voll ausnutzen. Die VT52-Emulation entspricht keinesfalls der eingebauten ATARI VT52-Version, sondern ist stark erweitert und an DEC VT100 angepaßt. Beim Login von der Console wird nicht nur auf inverse Zeichen erweitert, sondern es sind auch Fettschrift, Schrägschrift, unterstrichene, helle Schrift und natürlich weiterhin inverse Zeichen möglich. Beim Login von außen (also über die Telefonleitung) wird aus Geschwindigkeitsgründen auf die “normale” VT52-Steuerung umgeschaltet. Die eingebaute DEC VT100-Emulation wird für den Sysop umgewandelt in VT52-Steuersequenzen, damit er nicht mit Steuersequenzen überflutet wird. Interessante Effekte ergeben sich bei der Inhaltsübersicht, bei der die Zeilen 7 bis 23 zum Scroll-Bereich bestimmt werden, während alle anderen Zeilen auf dem Bildschirm stehenbleiben. Dies natürlich nur, wenn eine der drei Emulationen ein gestellt ist. Da die erweiterte VT52-Steuerung natürlich Zeit in Anspruch nimmt (effektiv werden es etwa 4000 Baud), kann auch ein “Fast-Login" durchgeführt werden, das im günstigsten Fall ca. 60000 Baud (mit Blitter und Turbo ST) zustande bringt, dann allerdings nur mit “einfacher" VT52-Steuerung. Nun auf alle Befehle einzugehen, würde bis übermorgen dauern. Lassen Sie mich nur noch festhalten, daß die gesamte Mailbox auch per Fernwartung in Schuß zu halten ist: Ein Konsolen-Login ist dazu nicht notwendig.
Das Mailboxsystem läßt sich grob in drei Bereiche einteilen: in den Lokalbereich, den Netbereich und die Gatemail. Lokale Bretter sind, wie der Name schon sagt, nur in der eigenen Box, also lokal, vorhanden, und werden nicht an andere Boxen des MagicNETs weitergeleitet. Alle Bretter, die im Netbereich sind, sind auch in allen anderen MagicNET-Mailboxen. Außerdem ist ab Mitte Oktober ein Gateway zum Piconet lauffähig. Dadurch ist gewährleistet, daß ungefähr 7000 Benutzer aus verschiedenen Ländern auf diese Bretter zugreifen können. In der Gatemail sind Bretter enthalten, die aus anderen Systemen stammen, etwa dem Fido- oder ZerebrusNet, und natürlich auch dem Piconet im normalen Netzteil. Hier wird also, und das ist einmalig bei den deutschen Mailboxnetzen, ein Übergang zu anderen Netzen geschaffen, damit man noch mehr Menschen erreichen kann. Es existiert noch eine weitere Art von Brettern: die Up-/Download-Bretter. In diesen können lediglich Programme abgelegt werden. Natürlich kann man auch gemischte Bretter anlegen, in denen Texte UND Programme untergebracht sind, diese Methode ist allerdings eleganter. Der Zugriff auf einzelne Bretter kann auf vielfältige Weise geschehen. So kann man zunächst festlegen, ab welchem Level ein Brett beschrieben, ab welchem es gelesen werden und ab welchem man sich den Inhalt anzeigen lassen kann. Damit nicht genug: Für jedes Brett kann ein eigenes Paßwort vergeben werden. Damit die Hacker gar keine Chance mehr haben, kann man jedem Benutzer einzeln den Zugriff fürein Brett geben oder nicht.
Nicht nur das Mailbox-Programm selbst wird geliefert, sondern auch einige andere nützliche externe Programme. Da sind zum einen die drei externen Editoren für User, Bretter und MagicNET-Systeme. Diese Programme sind in der gleichen Benutzeroberfläche gehalten wie das Mailbox-Programm selbst. Auch hier können alle Einstellungen durch einfaches Anklicken der entsprechenden Zeile verändert werden. Wichtige globale Funktionen sind wiederum in der unteren Button-Leiste zu finden. Ein Bild des Usereditors finden Sie in Bild 2.
Nützliche Utilities sollten bei keinem Mailbox-Programm fehlen. So werden auch einige Packprogramme mitgeliefert: ARC, ZOO und auch LHARC. Für Übertragungen wird auch eine externe ZModem-Routine mitgeliefert, die alle Netztransfers zu anderen MagicNET-Mailboxen schnell und sicher abwickelt. Des weiteren liegt ein kleines Terminal-Programm bei, ebenfalls mit der Benutzeroberfläche des Mailbox-Programms und der drei Editoren.
MagicBOX ST unterstützt die Übertragungsprotokolle XModem und ZModem. An einer Einbindung von YModem wird bereits gearbeitet. Die Übertragungsprotokolle können für reine Textübertragungen, aber auch zur Übertragung von Programmen in Up-/Download-Bretter genutzt werden. Nachdem ein Text in den eingebauten Editor geladen ist. kann man auch seine Befehlsvielfalt begutachten. Nützliche Funktionen wie das Errechnen der Verbindungsgebühr beim Trennen der Verbindung müssen wohl nicht mehr erwähnt werden, das sollte schon Standard sein.
Wenn Sie sich mit einem großen Mailboxnetz vernetzen wollen, sind Sie mit MagicBOX ST gut bedient. Ein großer Vorteil ist, daß über kurz oder lang auch mindestens fünf Mailbox in der Schweiz folgen werden, die über das Piconet Zugang zum MagicNET bekommen. Dadurch ist nicht zuletzt eine Verbindung zur Firma DTZ geschaffen worden. Einen Nachteil sollte man allerdings nicht unterschlagen. Die Befehlsvielfalt des Programms ist für DFÜ-Anfänger unüberschaubar. Aus diesem Grunde sollten dem neuen User nur die wichtigsten Befehle gegeben werden. Wenn dem User alle Befehle bekannt sind, ist MagicBOX ST das Programm, bei dem der anrufende Benutzer die meisten Möglichkeiten besitzt. Etwas ungeschickt gelöst ist auch die “Zensur"-Möglichkeit im Netzbereich, bei der der Sysop jeden Tag alle “Zensurnachrichten" durchlesen muß. Möchten Sie Ihre Mailbox nur “nebenbei” betreiben und nicht länger als 30 Minuten täglich mit der Systemwartung verbringen, entscheiden Sie sich lieber für ein anderes Programm. Bedenken Sie dabei aber, daß auch die User Ihrer Mailbox komfortabel arbeiten möchten. MagicBOX ST ist in zwei unterschiedlichen Versionen erhältlich: Die Vollversion, die oben beschrieben wurde, kostet DM 349,-. Alle wichtigen Updates sind kostenlos. Hiermit stehen alle Möglichkeiten zur Verfügung. Die zweite Möglichkeit ist, eine “Point-Version" zu erwerben. Damit haben Sie die Möglichkeit, alle neuen Nachrichten des MagicNETs, wie bei einer vollwertigen Mailbox, automatisch zu sich nach Hause zu holen und auch zurückzusenden. Lediglich andere Benutzer können nicht bei Ihnen anrufen, ansonsten ist es das gleiche Programm. Die Point-Version kostet DM 29,-.
MP/HE
Alle Programmversionen sind exklusiv erhältlich bei:
BIELING Computersysteme
Spitzweg Straße 11
4350 Recklinghausen
MAGICBOX ST MAILBOX
+ innovative Sysopoberfläche
+ komfortable Editoren
+ großer Netzverbund
+ 9600 Baud möglich
+ mannigfaltige Befehle
+ Z-Modem-Protokoll
+ Brettschutzmöglichkeiten
+ in verschiedenen Sprachen erhältlich
- Y-Modem-Protokoll fehlt (noch)
- sehr langsam von Diskette