Fernseher die Zweite

Nachdem in der letzten Ausgabe die Bildqualitäten zweier normaler Fernseher am ST beschrieben wurden, wollen wir jetzt noch einmal auf dieses Thema eingehen. Zum einen wird das Testbild näher beschrieben und zum anderen der Anschlußplan des Kabels zwischen Fernseher und ST.

Das Testbild

Schaltet man zu gewissen Zeiten den Fernseher ein, so blickt einem nur ein Testbild entgegen, die Sendungen beginnen meist erst später. Doch so uninteressant wie es zunächst scheint, ist ein Testbild nicht. Dem ist auch so beim ST. Will man sein Monitorbild oder die Farben justieren, ist ein genauer Abgleich unerläßlich, das Testbild muß her.


Bild 1: Das Testbild für Monitore

Das oben gezeigt Bild ist auf PD-Diskette 46 und 67 enthalten und kann mit „NEOCHROME“ (PD 1) geladen und betrachtet werden.

Diese Kurzanleitung wird Ihnen das Testbild erläutern:

Sollten die Felder einen Farbstich haben, müssen die Farben rot, grün und blau einzeln eingestellt werden, bis alle 8 Felder neutral wirken.

Farbfernsehgeräte bieten diese Eingriffsmöglichkeit von außen normalerweise nicht, und der Abgleich der Regler R-Y, B-Y, G-Y bzw. R, B, G auf der Geräterückseite sollte nur von einem versierten Fachmann durchgeführt werden. Es könnte auch sein, daß der Videomodulator ihres, Computers diesen Farbstich erzeugt. Bei einer normalen Fernsehsendung würde sonst der entgegengesetzte Farbfehler auftreten.

Wenn einige Graustufen bunt bzw. von anderen nicht zu unterscheiden sind, so hat Ihr Videomodulator vermutlich einen Defekt. Sollten alle Felder einen sehr starken Farbstich in der Farbe gelb, dunkeln ■: oder blau haben, so ist das Verbindungskabel zum Monitor zu überprüfen. Ihrem Monitor "fehlt" eine Farbe.

Ein RGB-Monitor (SCART) braucht diese Einstellung nicht. Die Farb-stärke ist von selbst richtig eingestellt.

Wenn Sie einen SCART-Anschluß bzw. einen RGB-Eingang benutzen, können immer einzelne Pixel dargestellt werden. Die Wiedergabeschärfe ist stets hervorragend - also größer als 4 MHz -.

Wird der Monitor mit einem Standard-Videosignal versorgt, ist die Schwarzweiß-Wiedergabe weniger scharf. Üblich ist hier eine Schärfe zwischen 3 MHz und 4 MHz. Die Farbwiedergabe ist bei diesem Verfahren stets noch wesentlich weniger scharf. Die Farbbalken verdeutlichen dies.

Die letzten Felder beweisen noch einmal die Schärfe der getrennten Übertragung von Rot-, Grün- und Blau-Signalen. Mit RGB-Verfahren kann jedes Pixel unterschieden werden, denn hier wird grundsätzlich mehr als die dreifache Bildinformation übertragen. Geht man weit genug vom Bildschirm weg, so sieht man eine Mischfarbe.


Bild 2: Anschlußbelegung eines SCART-Kabels

Der Video-Monitor mischt diese Farben durch die Unschärfe des Übertragungsverfahrens bereits im Gerät. Das kann auch ein gewisser Vorteil sein, denn es zeigen sich nun mehr als 16 Farben auf einmal. Dreht man den Farbregler auf Null, erhält man mehr als 8 Grautöne. Allerdings trennt sich in Bezug auf Moireedarstellung - das sind schräg durchlaufende streifenartige Muster - bei den Videomodulatoren und der Fernsehgeräten die Spreu vom Weizen.

Einige Modulatoren machen das Bild deshalb „ungenießbar“, andere lassen ein Moiree kaum erkennen. Und das ist bei PAL übrigens nicht völlig zu vermeiden.

Viel Erfolg beim Monitorabgleich.



Aus: ST-Computer 06 / 1987, Seite 16

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