Nicht gerade einfach, sich anders als mit Kampfpreisen zu profilieren: der Markt ist eng zusammengerĂŒckt. Eickmann versucht's mit solider Ausstattung bei Soft- und Hardware.
Mit Massenspeichern ist es schon fast wie mit Fluggesellschaften: Dank erbarmungslosem Preiskampf wirtschaften die Anbieter hart an der RentabilitĂ€tsgrenze â und der Kunde ist der lachende Dritte. Alle fliegen dieselben Maschinen und wer sich aus der Konkurrenz hervorheben will, muĂ Zusatzausstattung und Service bieten.
Minidrive 40: schmuckloser »Schuhkarton« â aber solide
Eickmann Computer z. B. behauptet Marktanteile mit solider Festplattentechnik und guter Ausstattung der Festplatten-Software. Der Frankfurter Anbieter war einer der ersten, der ĂŒberhaupt Alternativen anbot, die ĂŒber das Atari-Sortiment hinausgingen: seinerzeit erweiterte Eickmann das Atari-Original SH204 von 20 auf 40 bzw. 60 MByte.
Heute stammen alle GerĂ€te aus eigener Fertigung. Die Eickmann-Serie heiĂt zwar »Minidrive«, erinnert vom Aussehen aber eher an die SH204, den Atari-Schuhkarton. Unser Testkandidat ist mit 70 x 170 x 310 mm deutlich kleiner als die Konkurrenz im Mega-ST-Look.
Eickmann Computer liefert Minidrives von 40 bis 520 MByte SpeicherkapazitĂ€t und baut Laufwerke von Seagate, Rodime, Fujitsu und Maxtor ein. Unser TestgerĂ€t ist das kleinste der Serie, das Minidrive 40 mit Seagate 157N. Die Festplatte hat ihren Netzschalter an der Frontseite â eine sehr praktische Einrichtung, da das verrenkte Gefummel und Gesuche im Kabelsalat hinter der Anlage entfallt. Wichtig wĂ€re, daĂ der Schalter nicht durch Verschieben der Tastatur oder eine fahrige Bewegung versehentlich betĂ€tigt werden kann.
Eickmann-Festplatten
 |
 |
 |
Minidrive 40 |
Seagate ST157N |
998,- |
Minidrive 80 |
Seagate ST1096N |
1398,- |
Minidrive 100 |
Rodime/Maxtor |
1598,- |
Minidrive 200 |
Maxtor |
2598,- |
Minidrive 340 |
Maxtor/Fujitsu |
3998,- |
Minidrive 425 |
Fujitsu |
4598,- |
Minidrive 520 |
Fujitsu |
5198,â |
Die RĂŒckseite trĂ€gt neben den obligatorischen DMA-IN- und -OUT-AnschlĂŒssen auch eine SCSI-Buchse. Wie bei den meisten GerĂ€ten dient die Buchse aber nur dem AnschluĂ weiterer SCSI-GerĂ€te an den ACSI-Bus. Auch das Minidrive lĂ€Ăt sich nicht ohne Eingriff an den SCSI-Bus des TT anschlieĂen. Die Wahl der GerĂ€tenummer erfolgt ĂŒber DIP-Schalter an der Unterseite des GehĂ€uses.
Sicherlich gehört das eingebaute Seagate-Laufwerk weder zu den schnellsten noch zu den ausgesprochen laufruhigen GerĂ€ten â im Normalfall entwickelt es eine deutlich wahrnehmbare GerĂ€uschkulisse. Ăberraschenderweise dĂ€mpft das Minidrive den Pegel spĂŒrbar. MĂ€ngel bei der Transfergeschwindigkeit fĂ€ngt die mitgelieferte HD-Plus-Treiber-software durch ihren Cache teilweise wieder ab. Der TT-taugliche Harddisktreiber erzeugt und verarbeitet AHDI-3.0-kompatible Partitionen und besitzt einen Lese- und Schreibcache. Dadurch reduzieren sich die Ăbertragungszeiten auch bei trĂ€geren Festplatten auf ein ertrĂ€gliches MaĂ. Ein Novum bei Eickmann ist die ĂŒpppige Ausstattung mit Hilfsprogrammen: Neben den Verwaltungsprogrammen »HD-Plus« und dem Treiber liegen jeder Platte drei zusĂ€tzliche Helferlein bei. Da wĂ€ren »HDU«, die Harddisk-Utilities, ein Backup-Programm zum Sichern auf Disketten, nicht besonders schnell aber zuverlĂ€ssig, »Fast File Mover«, der Hochgeschwindigkeitskopierer von Hansjörg Richstein und »The Optimizer«, eines der besten Programme zum Optimieren und AufrĂ€umen der Festplatte.
Sicher gehören die Minidrive-Festplatten nicht zu den billigsten Harddisks fĂŒr den ST. Gute Ausstattung und solide Verarbeitung rechtfertigen dies aber durchaus, (hu)
RĂŒckseite: alles dran
WERTUNG
Minidrive 40
Hersteller: Eickmann Computer
StÀrken: schneller Treiber, leise trotz Seagate, Netzschalter an der Front, gute Ausstattung
SchwĂ€chen: fĂŒr einen Mini zu groĂ
Fazit: zuverlÀssiges GerÀt mit problemloser Technik
Eickmann Computer, In der Römerstadt 249, 6000 Frankfurt/M. 90