← ST-Magazin 03 / 1992

Festplatte Minidrive 40: Die SolitĂŒde

Massenspeicher

Nicht gerade einfach, sich anders als mit Kampfpreisen zu profilieren: der Markt ist eng zusammengerĂŒckt. Eickmann versucht's mit solider Ausstattung bei Soft- und Hardware.

Mit Massenspeichern ist es schon fast wie mit Fluggesellschaften: Dank erbarmungslosem Preiskampf wirtschaften die Anbieter hart an der RentabilitĂ€tsgrenze — und der Kunde ist der lachende Dritte. Alle fliegen dieselben Maschinen und wer sich aus der Konkurrenz hervorheben will, muß Zusatzausstattung und Service bieten.

Minidrive 40: schmuckloser »Schuhkarton« — aber solide

Eickmann Computer z. B. behauptet Marktanteile mit solider Festplattentechnik und guter Ausstattung der Festplatten-Software. Der Frankfurter Anbieter war einer der ersten, der ĂŒberhaupt Alternativen anbot, die ĂŒber das Atari-Sortiment hinausgingen: seinerzeit erweiterte Eickmann das Atari-Original SH204 von 20 auf 40 bzw. 60 MByte.

Heute stammen alle GerĂ€te aus eigener Fertigung. Die Eickmann-Serie heißt zwar »Minidrive«, erinnert vom Aussehen aber eher an die SH204, den Atari-Schuhkarton. Unser Testkandidat ist mit 70 x 170 x 310 mm deutlich kleiner als die Konkurrenz im Mega-ST-Look.

Eickmann Computer liefert Minidrives von 40 bis 520 MByte SpeicherkapazitĂ€t und baut Laufwerke von Seagate, Rodime, Fujitsu und Maxtor ein. Unser TestgerĂ€t ist das kleinste der Serie, das Minidrive 40 mit Seagate 157N. Die Festplatte hat ihren Netzschalter an der Frontseite — eine sehr praktische Einrichtung, da das verrenkte Gefummel und Gesuche im Kabelsalat hinter der Anlage entfallt. Wichtig wĂ€re, daß der Schalter nicht durch Verschieben der Tastatur oder eine fahrige Bewegung versehentlich betĂ€tigt werden kann.

Eickmann-Festplatten

     
Minidrive 40 Seagate ST157N 998,-
Minidrive 80 Seagate ST1096N 1398,-
Minidrive 100 Rodime/Maxtor 1598,-
Minidrive 200 Maxtor 2598,-
Minidrive 340 Maxtor/Fujitsu 3998,-
Minidrive 425 Fujitsu 4598,-
Minidrive 520 Fujitsu 5198,—

Die RĂŒckseite trĂ€gt neben den obligatorischen DMA-IN- und -OUT-AnschlĂŒssen auch eine SCSI-Buchse. Wie bei den meisten GerĂ€ten dient die Buchse aber nur dem Anschluß weiterer SCSI-GerĂ€te an den ACSI-Bus. Auch das Minidrive lĂ€ĂŸt sich nicht ohne Eingriff an den SCSI-Bus des TT anschließen. Die Wahl der GerĂ€tenummer erfolgt ĂŒber DIP-Schalter an der Unterseite des GehĂ€uses.

Sicherlich gehört das eingebaute Seagate-Laufwerk weder zu den schnellsten noch zu den ausgesprochen laufruhigen GerĂ€ten — im Normalfall entwickelt es eine deutlich wahrnehmbare GerĂ€uschkulisse. Überraschenderweise dĂ€mpft das Minidrive den Pegel spĂŒrbar. MĂ€ngel bei der Transfergeschwindigkeit fĂ€ngt die mitgelieferte HD-Plus-Treiber-software durch ihren Cache teilweise wieder ab. Der TT-taugliche Harddisktreiber erzeugt und verarbeitet AHDI-3.0-kompatible Partitionen und besitzt einen Lese- und Schreibcache. Dadurch reduzieren sich die Übertragungszeiten auch bei trĂ€geren Festplatten auf ein ertrĂ€gliches Maß. Ein Novum bei Eickmann ist die ĂŒpppige Ausstattung mit Hilfsprogrammen: Neben den Verwaltungsprogrammen »HD-Plus« und dem Treiber liegen jeder Platte drei zusĂ€tzliche Helferlein bei. Da wĂ€ren »HDU«, die Harddisk-Utilities, ein Backup-Programm zum Sichern auf Disketten, nicht besonders schnell aber zuverlĂ€ssig, »Fast File Mover«, der Hochgeschwindigkeitskopierer von Hansjörg Richstein und »The Optimizer«, eines der besten Programme zum Optimieren und AufrĂ€umen der Festplatte.

Sicher gehören die Minidrive-Festplatten nicht zu den billigsten Harddisks fĂŒr den ST. Gute Ausstattung und solide Verarbeitung rechtfertigen dies aber durchaus, (hu)

RĂŒckseite: alles dran

WERTUNG

Minidrive 40

Hersteller: Eickmann Computer

StÀrken: schneller Treiber, leise trotz Seagate, Netzschalter an der Front, gute Ausstattung

SchwĂ€chen: fĂŒr einen Mini zu groß

Fazit: zuverlÀssiges GerÀt mit problemloser Technik

Eickmann Computer, In der Römerstadt 249, 6000 Frankfurt/M. 90

Michael Bernards