Er will immer dabeisein â und kann es auch. Denn er ist leicht, flach, vielseitig und stabil: der Ultrakompaktcomputer »Linx PC«. Zu rĂŒhmen ist vor allem sein guter Draht zum ST.
Das mattschwarze Linx-PlastikgehĂ€use entspricht der GröĂe eines DIN-A4-Blatts, ist so flach wie eine Zigarettenschachtel und paĂt in Aktenmappen oder entsprechende Damenhandtaschen. Besonderes Markenzeichen des 850 Gramm schweren Computers fĂŒr Geheimagenten ist seine VerstĂ€ndigungsbereitschaft mit anderen Betriebssystemen: Er versteht sich mit einem PC ebenso perfekt wie mit dem ST.
FĂŒr diese Diplomatenstatur benötigt der GrenzgĂ€nger zunĂ€chst ein Verbindungskabel zur seriellen Schnittstelle. Die zum Datentransfer nötigen Steuerbefehle kommen von der Software »Atari Link«.
Der Linx ist aufgrund seines Leistungsumfangs durchaus eine ernsthafte Konkurrenz zu Ataris Portfolio. Wie bei diesem, lĂ€Ăt sich sein anfĂ€nglich 128 KByte groĂer Speicher in einzelnen Schritten aufrĂŒsten. Die Grenze ist erst bei 1024 KByte erreicht.
Markantestes Unterscheidungsmerkmal zu anderen Kleincomputern ist die Linx-Tastatur: Die Tasten entsprechen der von elektronischen Schreibmaschinen gewohnten GröĂe â allerdings fehlt ein abgesetzter Nummernblock.
Zudem sind die Gumminoppen mit weichem Anschlag hochgradig gewöhnungsbedĂŒrftig.
Der robuste Liliputaner ist zudem ĂŒppig mit Software ausgestattet: Er beherrscht Textverarbeitung, Datenbankverwaltung und Tabellenkalkulation. Selbst in der Low-cost-AusfĂŒhrung gibtâs jede Menge Extras: neben Taschenrechner, Kalender, Notizbuch und Basic-Com-piler, sogar eine VT 52-Terminal-Emulation sowie Druckertreiber und DatenĂŒbertragungssoftware.
Komfortabler Linx PC
Alle Programme befinden sich im Festspeicher (ROM). Daten werden in internen CMOS-RAMs abgelegt. Das sind spezielle RAM-Baustei-ne, die Eingaben so dauerhaft wie Disketten speichern. Maximal 32 KByte passen in diesen virtuellen Speicher. FĂŒr Vielschreiber eher zu wenig. Drei SteckplĂ€tze fĂŒr zusĂ€tzliche Modu-le schaffen jedoch bei Speicherplatzproblemen schnell Abhilfe.
Neben einem ausreichenden Angebot an ROM-Modu-len gibtâs auch Software fĂŒr Spezialanwendungen: einen C-Compiler, die Datenbank »zBase« oder den Ideenplaner »Thinkz«. Was das Betriebssystem betrifft, vollbringt der Linx mit Leichtigkeit, woran der ST noch krankt: Das »OZ Context Switching« ist voll multitaskingfahig. Vor dem Sprung von einer zur anderen Anwendung ist nicht einmal Abspeichern nötig: OZ sorgt automatisch fĂŒr die Datensicherung.
Zum schnellen Aufruf eines Dateienverzeichnisses und der MenĂŒs gibtâs eine Index- und eine MenĂŒtaste. Eine weitere Besonderheit ist der Rautenknopf, eine Funktionstaste, die die Eingabe von BefehlskĂŒrzeln erlaubt. Die gĂ€ngigsten AbkĂŒrzungen und deren Funktion stehen unterhalb des Displays verzeichnet. Meldungen erhĂ€lt man ĂŒbrigens immer auf Englisch. Die Tastatur hat allerdings die gewohnte deutsche Belegung.
Entwickler und Linx-Er-finder Clive Sinclair tĂŒftelte fĂŒr den »Z80«-Nachfolger (im englischsprachigen Raum besser bekannt als »Cambridge Z88«) an multifunktionalen Programmen. Unter anderem an »Pipe-dream«, einer Textverarbeitung mit Tabellenkalkulationsfunktionen.
Die zahlreichen internen Programme und Daten sind selbstverstĂ€ndlich untereinander kompatibel: Pipedream-Texte lassen sich ohne weiteres ins Notizbuch laden oder ins Tagebuch eintragen. Ebenso können AdreĂlisten oder Telefonnummern mit einem Such-und Sortieralgorithmus wie in einer Datenbank verwaltet werden.
Abgesehen von Speichererweiterungen ist fast alles in der Grundausstattung enthalten.
Der FlĂŒssigkristall-Bildschirm beschrĂ€nkt sich auf die Darstellung von acht Zeilen und 80 Zeichen pro Zeile. Das muĂ fĂŒr die Texteingabe genĂŒgen. Um dennoch die Ăbersicht zu behalten, zeigt der Linx rechts im Display ein Ganzseitenlayout an: Eine nĂŒtzliche Hilfe, wenn der Text nicht erst zum Atari transferiert, sondern direkt zum Drucker gesendet wird.
288 Manualseiten â ĂŒbersichtlich, verstĂ€ndlich und in Deutsch â helfen, den Linx perfekt in den Griff zu bekommen, (em)
WERTUNG
Linx Minicomputer
Preis: 998 Mark (Grundmodell), 158 Mark (Atari-Link)
Zubehör: RAM-Module 199 Mark bis 1594 Mark
StĂ€rken: GröĂe der Tastatur, reichhaltiges Softwareangebot, DatenĂŒbertragung zum ST gewĂ€hrleistet
SchwÀchen: kostspieliges Zubehör
Fazit: Eine sinnvolle Anschaffung fĂŒr diejenigen, die trotz Computer mobil bleiben wollen.
Systematics, Liesegangstr. 20, 4000 DĂŒsseldorf 1