← ST-Computer 02 / 2003

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VDI

VDI (Virtual Device Interface) ist ein Teil von GEM. Es ist praktisch die Standard-Grafikbibliothek fĂŒr Programmierer und stellt Funktionen z.B. zum zeichnen von Kreisen zur VerfĂŒgung. Das VDI ist sehr flexibel, aber in seiner Originalversion auch relativ langsam. Dies fĂŒhrte mit zu den vielen unsauberen Programmen, die z.B. nur in einer Auflösung laufen oder bei Grafikkarten abstĂŒrzen. Das AusgabegerĂ€t ist dabei relativ frei wĂ€hlbar - ob eine Ausgabe nun auf Bildschirm, Drucker oder einen Plotter erfolgt, macht fĂŒr das Programm (fast) keinen Unterschied.

Neben den Grafikausgaben kontrolliert das VDI auch Eingaben ĂŒber Maus und andere EingabegerĂ€te.

Einige Funktionen des VDI werden erst durch GDOS aktiv, bzw. erweitert. Auch aus diesem Grund haben die Entwickler von NVDI ihr System um ein integriertes GDOS erweitert, das Atari damals aufgrund Platzmangels herauslassen musste.

UrsprĂŒnglich stammt das VDI von CP/M-GSX ab, einer Grafikschnittstelle fĂŒr CP/M-Systeme. Seit einiger Zeit wird an fVDI programmiert, einem Open Source-VDI mit GDOS und NVDI-Erweiterungen.

Off-Screen-Bitmaps

Wenn ein Programm in einen nicht sichtbaren Bereich malen will, nennt man diesen Off-Screen-Bitmap. Dies macht z.B. bei Spielen Sinn, die in diesem Bereich die nĂ€chste Animationsphase zeichnen, bevor sie sichtbar wird. Erst damit sind flickerfreie Animationen möglich. Auch diverse Anpassungen, wie das Ändern der Farbpalette, können "außerhalb" des Bildschirms vollzogen werden, um nur das endgĂŒltige Ergebnis anzuzeigen.

Off-Screen-Bitmaps werden erst seit NVDI offiziell unterstĂŒtzt. Die Mini-Systemerweiterung EdDi rĂŒstet diese Systemfunktionen von NVDI auch auf allen Systemen nach.

IMG

Monochromes Bildformat, unter GEM eigentlich Standard. Die Bilder sind im Gegensatz zu Formaten wie STAD oder Degas nicht auf eine bestimmte Auflösung beschrĂ€nkt, sondern können beliebig groß sein. ZusĂ€tzlich sind die Bilder gepackt und nehmen somit weniger Platz auf der Festplatte ein.

PopulĂ€rer wurde IMG erst mit den Aufkommen von Atari-Rechnern mit erweiterten FarbfĂ€higkeiten. Die neue Version XIMG speicherte die Farbpalette mit ab - allerdings gibt es fĂŒr Bilder mit mehr Farben gleich zwei verschiedene Versionen von XIMG.

Auch heute ist XIMG noch von Bedeutung, denn Quellen, um XIMG-Bilder darzustellen, existieren und die Darstellung ist relativ schnell.

RSC-Datei

Resource-Datei. In einer RSC-Datei werden Daten ĂŒber die grafische BenutzeroberflĂ€che eines Programms abgespeichert. Die Programme sind normalerweise ohne ihre RSC-Datei nicht lauffĂ€hig. RSC-Dateien können mit einem Resource Construction Set (RSM, Interface) bearbeitet werden.

Signum!

LegendĂ€re Textverarbeitung, auch außerhalb der Atari-Welt bekannt. Signum arbeitete komplett im Grafikmodus und war somit in der Lage, auch Formeln in Texte einzufĂŒgen. UnzĂ€hlige Erweiterungen werteten das ungewöhnlich zu bedienende auf.

PC ditto!

Einer der ersten PC-Emulatoren. PC ditto hat nur mit Software einen PC nachgeahmt, damit Software wie Excel oder Turbo Pascal auf dem ST lauffÀhig war. Der Emulator erreichte jedoch nicht die Geschwindigkeit eines echten PCs, in Ermangelung an Alternativen wurde das Programm dennoch zum Hit.

Mia Jaap